Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Treffpunkt für gestresste Pj-ler und UAs
Ich weiß es nicht, aber es ärgert mich doch schon. Ich verstehe nicht warum man nicht 3 Blutentnahmen sammeln kann und dann anrufen. Nein für jede einzelne wird angerufen. Leider reagieren die da allergisch bei Kritik. Deshalb muss es halt jetzt die nächsten 3,5 Wochen auch so gehen.
Ich hab auch absolut keinen Bock mehr. Es zieht sich nur noch, ich bin unmotiviert.
Trendafil
26.08.2020, 18:55
voll gut, dass das bei Dir sehr sehr absehbar ist :) Ich muss ab Montag für mind. 4 Wochen in die Ortho xD keine ahnung, was ich mir dabei gedacht habe. Hatte vor dem PJ vermutlich entfernt die Hoffnung, dass ich irgendwann in meinem Leben noch orthopädische Untersuchungstechniken erlerne, da ich mein Wissen dazu praktisch aus gar nichts und theoretisch aus youtube beziehe...
Aber so wie das anmaßt, steh ich da nur non stop im OP xD
Lernt ihr eigentlich schon irgendwas?
Bzw. wisst ihr schon etwas über Euren Prüfungstermin/4. Prüfungsfach?
D.Hollywood
26.08.2020, 20:01
im OP wäre mir das Telefon eh unwichtig, da ist ja klar wo du bist und dass du beschäftigt bist. oder haben die im saal-telefon angerufen und dir ausrichten lassen, auf station sind noch blutabnahmen? das wäre echt die krönung. meine pflege war heute wieder zurückhaltend, dafür aufträge von anderen stationen. die sind arzttechnisch schlecht aufgestellt... und der pj solls kompensieren (der eigentlich auf der eigenen station genug zu tun hat) eigentlich solkte ich mich weigern, andererseits hab ich dann ein schlechtes gewissen. beschissen dass so was im schlimmsten fall auf kosten der patienten geht :(
JumpRopeQueen
26.08.2020, 20:01
Ich bin auch total unmotiviert. Und in meinem PJ lerne ich genau so viel - also gar nichts eigentlich, was prüfungsrelevant wäre.
Meinen Termin habe ich Anfang November, vom 4. Fach weiß ich leider nichts.
D.Hollywood
26.08.2020, 20:10
na wenn es kein offizielles dienstende gibt, dann kannst ja auch mal nachm Mittag feierabend machen :D
... puh mies.
was macht die Pflege denn, wenn gerade kein PJler da ist?
Die Assistenzärzte non stop anrufen?
Boah habt ihr auch keine Lust mehr?
Bin echt allmählich ganz schön platt. Und ich musste mich heute auch ein bisschen ärgern...
Stand heute mit dem Chef im OP und hab angekündigt, dass ich mich zum Dienstende ablösen lassen möchte. Dann guckt er mich ganz entsetzt an und fragt ob wir denn überhaupt sowas wie einen offiziellen Dienstschluss hätten, denn alle PJler würden ja immer ewig bleiben.
War dann eh ok und er hat sich super beeilt, damit keiner mehr zum Ablösen kommen musste, aber die Aussage fand ich trotzdem sehr bezeichnend.
Wie als wärs ein Kapitalverbrechen pünktlich nach Hause gehen zu wollen...
Ich wünschte, ich wäre nicht ortsgebunden...
Heerestorte
26.08.2020, 20:18
Ich hab zum Ende hin nochmal richtig Glück! Die ersten 6 Wochen Innere waren eher öde (abgesehen von der Nachtwoche und Funktionswoche), aber die jetzige Station ist super, richtig gutes Teaching (habe da nach ein zwei Tagen mehr gelernt und erklärt bekommen, als in den 6 Wochen davor), Facharzt nimmt sich jedes Mal bei der Besprechung ewig Zeit und erklärt Krankheiten und Bildbefunde. Alle sind nett, wir werden nicht mit Schwachsinn belästigt und ich habe kein Telefon :-))
Aber ich wundere mich ja wirklich, wie viel Pech viele von euch haben....Ihr Armen :(
In der ganzen PJ-Zeit bis jetzt ist mir bis jetzt keine einzige Pflegekraft irgendwie blöd gekommen oder war fies zu mir oder sonst was und wir wurden auch nie mit grobem Unfug belästigt.
Bonnerin
26.08.2020, 20:18
Tut mir Leid zu hören wie mies das Ende bei euch allen anscheinend ist. :/
Kann es sehr gut nachvollziehen, eigenes Telefon fand ich im Innere-Tertial auch maximal traumatisierend. Im OP würde ich definitiv nicht rangehen, oder die OP-Pflege Springer bitten, halt kurz und knapp „Nein, geht nicht“ zu sagen.
Ist letzten Endes nicht eure Aufgabe, die gesamten BEs zu machen, dafür werden die Ärzte bezahlt. Dann bleibts halt liegen. Whatever. Da diese „Ich-fühle-mich-schuldig“-Masche bei leider viel zu vielen Leuten doch triggert/zieht, kommen die Kliniken mit ihren Missständen und Fehlkalkulationen leider wieder und wieder durch...
Daumen sind gedrücktfür einrasches PJ-Ende!
Daumen sind gedrücktfür einrasches PJ-Ende!
Mein letztes Tertial ist das mit Abstand beste Tertial. Ich habe mir aber auch das Wahlfach für den Schluss aufgehoben. Gerade in der Inneren die Tage waren häufig alles andere als schön und es fiel teilweise richtig schwer, sich morgens aufzuraffen und wieder hin zu gehen.
Ich bin zwiegespalten, was ein rasches PJ-Ende angeht. Einerseits möchte ich sehr gerne fertig werden mit dem Studium und auch mal etwas selbst entscheiden dürfen, andererseits fühle ich mich durch das Studium nicht ausreichend vorbereitet auf die Verantwortung, die ich nach dem Studium haben werde.
Arrhythmie
26.08.2020, 20:31
Also bei mir ist es nicht so schlimm, trotz dass ich in der Inneren gammele. Es ist jetzt nicht geil aber es ist auch nicht furchtbar. Ich dachte es würde schlimmer werden.
Immerhin kann ich jetzt Briefe schreiben. Meine Highlights: Pleurapunktion und Kardioversion. Jap, nicht viel aber auch nicht soooo schlecht. Das was mich richtig nervt ist, dass man fast nie früher gehen kann. Immer nochmal ein scheiß Brief und hier noch irgendwas und dort noch.... Letztens ein Arzt zu mir "Du Briefmaschine".... Ich dachte halt ich mach zügig aber das war ein großer Fehler. Noch mehr Arbeit, von wegen früher gehen. Aber ich bin ja lernfähig. ;-)
Heerestorte
26.08.2020, 20:35
An sinnvollen Interventionen habe ich bisher gemacht:
1x Pleurapunktion
1x Aszitespunktion
Hatte gehofft, dass ich davon am Ende mindestens jeweils 10 gemacht habe, aber falsch gedacht....Oder wenigstens 5.
Aber 1 ist schon madig, 17 Tage vor Ende.
In der Unfallchirurgie durfte ich nähen, aber habe keine Schraube gesetzt, kein Loch gebohrt, nichts.
Aber es ist halt auch wegen Corona sauviel ausgefallen leider.
GCH konnte man fachbedingt nicht viel machen außer Tackern.
In der NCh durfte ich viel machen, aber Bohrlöcher, Duranähte etc, das bringt mir für später auch alles nichts :-))
Arrhythmie
26.08.2020, 20:41
Lol.
Ich find eine schon relativ gut - es gibt hier PJ`s die nie eine gemacht haben.... 10... lol. Was für eine Traumwelt soll das sein?
Heerestorte
26.08.2020, 20:43
Lol.
Ich find eine schon relativ gut - es gibt hier PJ`s die nie eine gemacht haben.... 10... lol. Was für eine Traumwelt soll das sein?
Ne Freundin hat in Österreich in der Inneren 23 Pleurapunktionen gemacht, der Stationsarzt auf meiner letzten Station in seinem PJ in ner kleinen Klinik 35 Aszitespunktionen.
In Österreich fallen halt die ganzen "sinnlosen" Tätigkeiten für Ärzte und PJ weg, weil da von ja viel die Turnusärzte abnehmen.
Bonnerin
26.08.2020, 20:43
Wirklich vorbereitet durch Studium + PJ fühlt sich vermutlich ohnehin niemand. Ich fühle mich jetzt am Ende des 1. Monats auch retrospektiv durch das Studium nicht auf die Berufsrealität vorbereitet. Klar, ich hab im PJ unter Aufsicht auch mal die komplette Narkose mit Medi-Gabe etc. geführt, auch mal intubiert und bin sogar für einige Minuten mal alleine im Saal gewesen. Das hat geholfen. Aber man steht doch da und denkt sich die meiste Zeit nur „Wtf“ und hofft, dass es schon irgendwie gut geht. Tuts vermutlich auch, aber gut fühlt sich das oft nicht an. Zeigt leider mal wieder eindrücklich, was für ein bullshit unser Studium istund wie dringend da Reformbedarf besteht.
Ich hatte ein sehr gutes und lehrreiches Innere PJ und habe genau einmal Pleura und vielleicht 5-6 Mal Aszites punktiert.
Ist ja auch nicht so als würde sowas auf Station täglich vorkommen und wenn doch, wollen/sollen die Assistenten halt auch mal ran. Die Pleurapunktion, die ich gemacht habe, war halt z.B. auch die einzige, die in meiner Zeit auf der Station überhaupt gemacht wurde :-nix
Bei mir auch nur 1x Pleura und 1x Aszites. Aber das find ich in Ordnung. Klar PJ bereitet überhaupt nicht vor. Man wird halt nur für unliebsame Aufgaben verwendet. Ich muss aber auch sagen, dass ich dieses Schuldgefühl auch habe, wenn Blutentnahmen und Braunülen nicht gemacht sind. Ich empfinde das schon als meine Aufgabe. Die Gehirnwäsche hat wohl funktioniert.
Trendafil
27.08.2020, 05:42
Ne Freundin hat in Österreich in der Inneren 23 Pleurapunktionen gemacht, der Stationsarzt auf meiner letzten Station in seinem PJ in ner kleinen Klinik 35 Aszitespunktionen.
In Österreich fallen halt die ganzen "sinnlosen" Tätigkeiten für Ärzte und PJ weg, weil da von ja viel die Turnusärzte abnehmen.
Oder auch nicht :-))
Hab mein ganzes PJ in Österreich verbracht. Und mir kam es insgesamt eher so vor, als müsste man mit den Turnusärzten, um coolere Sachen konkurieren.
Bevor ich eine Arterie legen oder gar irgendwas punktieren durfte, waren erst die Turnusärzte dran.
Meine Bilanz:
1 Aszitespunktion
"Assistieren" bei einer Pleurapunktion
keine Arterien legen trotz 6 Wochen Intensivrotation
ca. 5x Cardiovertieren
dafür:
gefühlt 100 BEs
gefühlt 1000 Braunülen
gefühlt 50 BGAs....
gefühlt 100e von Kurzarztbriefen, Aufnahmen, Aufklärungen
Zum Vergleich meine 4 wöchige Famu in der Pneu in Deutschland:
- ca. 15 Pleurapunktionen
- gen Ende regelmäßig Pleura Sonos unter Supervision
- paar mal Bronchoskopieren unter Supervision
- Einleiten von Kurznarkosen
- Mithelfen bei Reanimationen
Ich denk ein gutes PJ Tertial ist nicht davon abhängig wie viele invasive Maßnahmen man durchführen durfte.
Das Krankenhaus ist einfach ein kalter Ort, man muss wirklich so schnell es geht da raus. Die Momenten guter Lehre lassen sich bei mir auf maximal 2 Hände verteilen. Ich versuche es später besser zu machen und ich versuche auch unseren Famulanten das was ich weiß weiterzugeben.
Trendafil
27.08.2020, 12:38
Nein das natürlich nicht.
Aber ich finde eine praktische Ausbildung gehört zum (guten) PJ einfach dazu. "Später" kann es passieren, dass gewisse Dinge von einem durchaus erwartet werden und dann hat man schlimmstenfalls vielleicht einfach keine ahnung.
Aszitespunktionen sind - so wie ich das erleben durfte - sehr häufig und gehören zum Stationsalltag schon dazu. Das ist irgendwie schon ungut wenn man, im ersten Dienst dann zum ersten mal so ne Punktionsnadel in der Hand hat
Noch schlimmer natürlich, wenn man generell bei solchen Dingen nicht angelernt wird und sich das von Haus aus autodidaktisch beibringen muss....
Wann muss man denn im Dienst eine Notfall-Aszitespunktion machen? Außerdem macht man ja erst nach 4-6 Monaten Dienste (in einem anständigen Haus).
Autodidaktik ist es doch eh seit Tag 1. Daran wird sich leider erstmal nichts ändern.
Arrhythmie
27.08.2020, 15:50
Ich bin mittlerweile dazu übergegangen Leuten ohne jegliche Venen arteriell Blut abzunehmen bevor ich sie 10x steche. Bei uns bekommt eh fast jeder Patient eine arterielle BGA (die wir mit Butterfly stechen...) und joa... Die Arterie hab ich bisher immer getroffen, finde das einfacher als denen in den winzigsten Wrackvenen Blut abzunehmen und zu hoffen dass die Röhrchen voll werden.
Stecht ihr bei Euch auch mit Butterflys Arterien? Ich war das anfangs irgendwie nicht so gewöhnt. Eigentlich gibts dafür ja spezielle Nadeln, bei uns halt nicht, sind zu teuer.
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