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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Treffpunkt für gestresste Pj-ler und UAs



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Rahmspinat
04.03.2021, 18:24
Stimme zu. Gerade in Unikliniken interessiert es keinen Chef, was die PJler treiben. Bewerben sich ehemalige PJler, werden in der Regel Assistenten oder Oberärzte gefragt.

WackenDoc
04.03.2021, 18:32
Mach dir nichts draus. Hat sehr wahrscheinlich nichts mit dir zu tun. Wahrscheinlich wusste er bis zum Blick auf den Terminkalender gar nicht wer du bist.

Du musst dir das so vorstellen:
Chefsekretärin so: "Herr Professor, denken Sie dran, um 14 Uhr kommt noch die PrinzessinAmygdala zum Abschlussgespräch?"
Chef: "WER?"
Sekretärin:"Na die PJlerin"
Chef: "Wir hatten ne PJlerin? Und was will die von mir?"
Sekretärin: Äh Chef- das ist so vorgesehen, dass die am Ende so nen Feedbackgespräch haben."
Chef:"Achso- ich glaube dich hab ich mal bei ner Visite gesehen. "
...
Derweil hat Chef irgendwelche andere wichtige Dinge zu tun.
....
Kurz vor 14 Uhr
Cheffe so "Ach Mist die Frau Amygdala kommt ja gleich. Wer war das nochmal?"

Naja und dann macht man halt so Smalltalkdingens.

Trendafil
04.03.2021, 19:56
Ok jetzt hab ich eine Verunsicherungswelle losgetreten - das war nicht meine Absicht.

Vllt zunächst zu unserem Haus: Bei uns arbeiten die PJler je nach persönlichen Fertigkeit durchaus sehr selbstständig. das bedeutet wir trauen unseren Studenten Aufnahmen, Zuweisungen, Indikationsstellung für mögl Untersuchungen (wir vidieren das natürlich) zu, wenn wir sehen, dass das funktioniert. Auch kleinere Punktionen sind dabei (Aszites). Mit ärztlicher Supervision dürfen auch Kurven ge und vorgeschrieben werden. BEs sind Pflegetätigkeiten und werden von uns und den studenten nur gemacht, wenn die Pflege das nicht geschafft hat.
Das gibts an den meisten deutschen kliniken so nicht. da ist man in der Inneren vorwiegend Vampir.

Die Studentin, die wir gut fanden, hat einfach sehr zuverlässig gearbeitet. Wenn sie etwas nicht geschafft hat oder sich etwas nicht zugetraut hat, hat sie das zuverlässig mitgeteilt. Sie hat gute und kritische Fragen gestellt und war bei den Patienten sehr beliebt.
Das zeichnet für mich einen guten Studenten aus.

Der, der jetzt nicht sooo fit war, hat oft einfach nicht Bescheid gesagt. Zum Beispiel wenn eine BGA nicht geklappt hat oder er nicht wusste wie man Untersuchung X zuweist. ist ja alles nicht schlimm und muss er noch nicht mal, wenn er nicht will, aber er hat eben auch nicht Bescheid gesagt, was bedeutete, dass solche sachen spät oder zu spät auffielen. Irgendwann haben wir dann vorgeschlagen, dass er einfach gerne mit einem von uns mitgehen/schauen kann und wir haben das mit dem selbstständigem arbeiten gelassen.
Er bekam trotzdem Lob. Vielleicht war ihm das Ganze eine Spur zu stark oder es hat ihn einfach auch nicht interessiert, das ist ja auch ok, aber lässt einen jetzt nicht fragrn, ob er an der Abtrilung anfangen möchte.

Die Chefitäten wissen wirklich nicht, wer Student XY ist. Meistens sehen sie einen genauer an, wenn die Assis oder Oberärzte, einen als Assistent vorschlagen oder man als PJler selbst zu Anfang Interesse bekundet. Letzteres wird oft nicht gemacht, weil man dann Gefahr läuft auf der Chefarztvisite ausgefragt zu werden :-))

PrinzessinAmygdala
04.03.2021, 22:12
Ich wurde dem Chef am ersten Tag vorgestellt. Der kannte auch immer meinen Namen. Heute wusste er auch noch aus dem Zwischengespräch, wo ich als nächstes PJ mache und hat nochmal was dazu gefragt. Allerdings stimmt es, dass sie nicht auf dem Schirm hatten, dass mein Tertial diese Woche endet. War am Montag bei der Sekretärin und hab wegen des Abschlussgesprächs gefragt. Beim Zwischengespräch hatte sie sich gemeldet. Jedenfalls hat sie ganz verwundert gefragt, lb es schon so weit wäre und mich terminlich dazwischen gequetscht. Der Chef hatte heute dann auch gefragt, eann mein letzter Tag sei.
Naja, ich finde es schon schade, dass ich nicht gefragt wurde, ob mir Anästhesie gefällt und ich es mir vorstellen könnte. Zumal ja auch Stellen frei sind. Und so hab ich dann schon geschlussfolgert, dass man eben nicht gefragt wird, wenn man sich nicht gut genug angestellt hat. Naja. Wenn ich dann von Freunden höre, dass sie von ihren Chefs gefragt wurden, sind meine Zweifel ja schon etwas berechtigt. Naja wurscht. Morgen letzter Tag. Hab trotzdem Muffins gebacken und freue mich drauf die mitzunehmen.

davo
05.03.2021, 05:00
Es ist trotzdem sinnvoll, sowas nicht irritierend oder gar ernüchternd zu finden. Im Arbeitsleben kann es sein, dass man sehr viele sehr negative Situationen erlebt, und dass vieles nicht rational ist, dass vieles unverständlich ist. Wenn einen das jedes Mal fertigmacht, wird man nicht sehr glücklich sein.

Sinnvoller ist es deshalb, das einfach zu ignorieren. Vielleicht hat er einfach einen schlechten Tag gehabt. Vielleicht hat er zuhause Probleme. Es gibt zehntausend andere mögliche Gründe, die mindestens so wahrscheinlich sind.

Einfach ignorieren und weitermachen.

Und zum Thema, ob man die Qualität eines PJlers beurteilen kann: Ein Chefarzt kann das natürlich nicht, logisch. Aber ein Assistenzarzt, Facharzt oder Oberarzt kann das schon. Und zwar auch dann, wenn der PJler nur absolute Routinetätigkeiten durchführt. Denn es macht z.B. einen großen Unterschied, ob jemand in der Lage ist, sich rechtzeitig zu melden bzw. jemanden anderen um Hilfe zu bitten, wenn etwas nicht klappt, oder ob jemand es dann einfach liegenlässt. (Ein sehr oft zu beobachtendes Problem.) Es macht auch einen großen Unterschied, ob jemand ein Gespür für den Betrieb hat, weiß was wichtig ist und was nicht, was wann anfällt, was wann erledigt werden sollte. Es macht auch einen großen Unterschied ob jemand gewissenhaft ist oder nicht. Ob jemand einen guten Umgang mit den Patienten hat oder nicht. Selbst bei absoluten Routinearbeiten merkt man IMHO recht schnell, ob das ein PJler ist, den man gerne als Kollegen hätte, oder nicht. Die reinen Fachkenntnisse sind IMHO eher unwichtig.

Dooly
05.03.2021, 05:39
Schwester, von außen betrachtet sieht es echt gar nicht so schlecht aus, wie es sich anscheinend gerade für dich anfühlt. :knuddel:Du hast gesagt, dass es dir dort gefallen hat und ich wünschte, du würdest es dir auf die letzten Meter nicht vermiesen lassen.
Ich hoffe, dass es gleich nicht irgendwie cringe wird und wir alle das Tertial mit guter Stimmung abschließen können. Einen guten letzten Tag an alle!

Kandra
05.03.2021, 06:02
Der Chef hat mich damals auch nicht gefragt, ob ich mich bewerben möchte. Obwohl er meinen Namen kannte und ich auch oft bei ihm in der Sprechstunde dabei war. Die OÄ allerdings schon, also hab ichs gemacht und genommen wurde ich auch ;)

PrinzessinAmygdala
05.03.2021, 06:15
Verrückt :D Naja, vielleicht hatte ich einfach eine andere Erwartungshaltung, weil es mir eben gefallen hat und jch gerne was nettes gehört hätte. Sonst wäre es mir bestimmt egal gewesen. Hab früher ja auch in der Pflege durchaus Mitarbeitergespräche/Bewerbungsgespräche gehabt. Naja. Danke für eure Worte.

D.Hollywood
05.03.2021, 09:25
Mich haben beide Innere Chefs gefragt, ob ich anfangen würde :D und die kannten mich nicht vom Arbeiten, nur von der Visite. Beweist einmal mehr, dass man sich nicht zu viel darauf geben sollte, ob man gelobt wird oder nicht.

In Chirurgie hatte ich kein Abschlussgespräch, nachdem mich der Chef zweimal versetzt hat, hab ich es aufgegeben.




Nö :-))

Wir (Innere) hatten neulich 2 Pjler. Die erste war einfach top! Sie wurde dementsprechend auch mehrmals gefragt, ob sie denn gerne nach dem Studium wiederkommen möchte.
Den zweiten haben wir jetzt nicht gefragt. War einfach nicht ganz so geschickt und hat sich auch fast nie gemeldet, wenn Hilfe nötig wurde und es fiel dann erst im Nachhinein auf und wir mussten nacharbeiten. das ist dann halt schon.. ungünstig.

nie
05.03.2021, 10:51
Ich kann dir nur raten, nicht auf Lob oder was Nettes zu warten. Das wird dich nur frustrieren und runterziehen. Wie davo schon sagte, herrscht in viele Abteilungen das Motto "nicht geschimpft ist Lob genug". Das ist nicht schön aber Realität.
Mein Gespräch mit dem Chef im Wahlfach hat 4 Minuten gedauert (hab auf die Uhr geschaut...). In diesen 4 Minuten hat er mich gelobt, gefragt ob ich Anästhesie machen will und wenn ja, wann ich denn in seiner Abteilung anfangen will. In den nächsten 8 Minuten hat er genau dieses Gespräch noch mit 2 weiteren PJlern geführt. :-nix


Und was "gute" und "schlechte" PJler angeht...wurde ja auch schon angerissen aber ich möchte es auch nochmal betonen Kommunikation ist wichtig. Sprecht mit den Assistenten! Auch wenn ihr das Gefühl habt, dass sie gerade keinen Kopf dafür haben. Lasst Sachen, die nicht klappen, nicht einfach kommentarlos liegen. Und sagt auch offen wenn ihr etwas nicht könnte und probiert euch nicht einfach rum, in der Hoffnung, dass es schon irgendwie funktioniert. Und es bringt nicht wenn ihr fleißig irgendwelche Dinge macht wenn ihr das nicht mit dem Assistenten kommuniziert.
Hier in den ZNA können Studenten bei neuen vital stabilen Patienten selbstständig Anamnese und körperliche Untersuchung machen und auch schonmal sonografieren. Wir hatten dann auch schon Studenten, die sich wild auf neue Patienten gestürzt haben, das alles fleißig gemacht haben, alles auch ins System eingetragen haben aber kein Wort darüber gegenüber den Assistenten verloren haben. Und auch nicht Bescheid gesagt haben, dass sie den Patienten schon gesehen haben und welche Infos und Befunde sie erhoben haben. Und dann schon wieder zum nächsten Patienten verschwunden sind ohne sich jetzt weiter an Diagnostik und Therapie zu beteiligen. Das bringt weder mich noch den Studenten weiter.

fovea
05.03.2021, 11:40
^^
das ist wirklich wichtig. Hatte das auf der Kardio am Ende ganz extrem, dass wir die Aufnahmen dann auch vorstellen sollten kurz. Hatte uns kein Mensch vorher gesagt und von daher hatten das die PJler vor mir auch nicht gemacht. Dann auf einmal war das super wichtig. Ich hatte immer das Gefühl, dass die sich nicht so wirklich dafür interessieren und es ihnen reicht den Arztbrief durchzulesen, um dann nachzufragen. Meistens wussten sie sowieso mehr über den Patienten als ich.
Ich kannte das aus meinen Famus auch anders. Aber gut, ich werde am Montag alles und jeden nerven. XD Wenigstens bin ich bei Auge nicht so lost wie in der Inneren.

Der Chef aus der Inneren kannte mich sowieso nur vom Sehen. Eigentlich sollte ein Gespräch schon noch stattfinden laut Zettel (eigentlich auch Mittendrin), aber da hat nie jemand nach gefragt und um ehrlich zu sein reichte mir das Feedback von Station. Die haben schließlich auch die ganze Zeit mit mir gearbeitet. Da kann ich auf son 0815 Gespräch gerne verzichten.
Bei meinen Augen-Famus sah das schon anders aus. Der Chef kannte mich schon vom letzten Mal und am letztn Tag hat er sich noch mit mir unterhalten ohne, dass ich es wirklich wollte bzw. geplant hatte. Da hat er mir angeboten dort PJ zu machen oder mich dort zu bewerben, wenn ich möchte. :D Aber ist halt auch ein kleines Fach.

Dooly
07.03.2021, 01:49
Hello! Bei mir war’s nicht cringe, es war es ein schöner Abschied. Ich bin glücklich und erleichtert, dass der Tag so gut war und auch ein bisschen froh, dass ich weg bin, bevor ich irgendwas richtig versauen konnte.:-dance
Von der Uni, nicht von meiner Abteilung, kam die Aufforderung zur anonymen Evaluation, in meinem Fall im Bob Kelso Stil :D. Ich bin nicht nur die einzige PJlerin in diesem Tertial, ich bin die einzige PJlerin in diesem gesamten Turnus in diesem Fach. Im nächsten Turnus kommen zwei. Werde trotzdem jetzt schon evaluieren, da alles sehr gut war und ich mein Lob auch loswerden möchte. Nicht zu maulen ist mir nicht Lob genug. :-D

Vielen Dank auch an alle für eure Antworten, welche Eigenschaften gute PJs so mitbringen sollten. Dass Fachwissen gar nicht so relevant ist, ist eigentlich logisch, wenn man Basisaufgaben erledigt, die kein Fachwissen erfordern. Find ein bisschen krass, dass eure Ansprüche an die PJs eigentlich nur Selbstverständlichkeiten betreffen. O.o Bin gespannt, wie überhaupt so manche Situationen entstehen, z. B. das nicht Mitteilen von unerledigten Aufgaben. Wenn ich wieder zurückgekommen bin, von irgendeiner Aufgabe, wurde ich eigentlich immer automatisiert gefragt, ob alles geklappt hat. Also nehm ich mit, dass ich mich ab und zu mal vergewissere, ob die Abläufe okay waren. ^^

PrinzessinAmygdala
07.03.2021, 07:23
Ich hatte auch mal gefragt, was man von einem PJler erwartet. Da kam auch nur als Antwort, nicht viel nur dass er grob Ahnung vom Fach hat (in meinem Fall hieß das, zu wissen wie ungefähr eine Narkose abläuft). Jedenfalls wird man schon verwundert angeguckt, wenn man nicht früher nach hause will bzw. bis zum Dienstende und etwas darüber hinaus da bleibt, weil es einfach Spaß macht. Aber ich bin halt auch kein typischer Holiday PJler, der schon nach dem Mittagessen verschwindet :-oopss . Zumindest noch nicht :D.

WackenDoc
07.03.2021, 11:20
Unser Negativbeispiel eines PJlers auf der Inneren hat sich immer verkrümelt, ohne Bescheid zu sagen. Hat interessante Untersuchungen und Prozeduren abgegriffen, die uns Jungassistenten noch dringend gefehlt hatten. Meist hat er auch nicht Bescheid gesagt.
Er hatte u.a. die Aufgabe Patienten aufzunehmen- das übliche- Anamnese, Untersuchung, sollte sich mal Gedanken zu Diagnose, Untersuchungen etc. machen und uns dann den Patienten vorstellen. Dafür ist er dann auchmal 2-3 Stunden verschwunden- gemacht war dann nicht einmal eine Aufnahme von 3. Weil er sichzwischendurch irgendwie neben x Raucherpausen verpi*** hat. Achso- Bescheid gesagt hat er natürlich nicht.
Wir habens dann versucht, dass wir ihn hin geschickt haben und er eine feste Zeitvorgabe hatte, wann er sich wieder zu melden hat. Egal ob er fertig ist oder nicht. Das hat es nur noch schlimmer gemacht.
Letztendlich haben wir ihm gesagt "mach was du willst" und ihn nur noch ignoriert und die Arbeit halt selber gemacht.
Gerüchteweise hat man ihn im Examen mit ner 4 bestehen lassen, damit man ihn nicht noch länger an der Backe hat.

Was wir erwartet haben:
Dass er morgens pünktlich ist und schonmal mit der Vampirrunde beginnt- auch wenn wir Ärzte noch anderweitig beschäftigt sind.
Nach der Morgenbesprechung den Weg zurück zur Station findet.
Die Aufnahmen ordentlich macht, die Ergebnisse dann vorstellt oder sich meldet, wenn er nicht klar kommt oder er nicht fertig wird.
Seine Aufgaben im Auge behält und das berücksichtigt wenn es um Goodies geht und wenigstens Bescheid sagt wenn was liegen bleibt.
Fachlich wäre das tatsächlich nicht das Problem- da kann man jeden da abholen wo er ist. Demjenigen noch Tipps zum lernen geben. Dann fängt man halt mit einfacheren Sachen an.

PrinzessinAmygdala
07.03.2021, 12:02
Ach herrje. Manchmal frage ich mich, wie solche Leute im Beruf klar kommen, wenn sie schon im PJ keinen Bock haben. Klar bekommt man nicht immer die spannendsten Aufgaben, aber jeder fängt doch mal klein an. Es ist vielleicht noch was anderes, wenn die Abteilung scheiße ist. Aber auch so kann man sich ein bisschen zusammen reißen. Augen zu und durch.

nomenklatur
07.03.2021, 14:26
Unser Negativbeispiel eines PJlers auf der Inneren hat sich immer verkrümelt, ohne Bescheid zu sagen. Hat interessante Untersuchungen und Prozeduren abgegriffen, die uns Jungassistenten noch dringend gefehlt hatten. Meist hat er auch nicht Bescheid gesagt.
Er hatte u.a. die Aufgabe Patienten aufzunehmen- das übliche- Anamnese, Untersuchung, sollte sich mal Gedanken zu Diagnose, Untersuchungen etc. machen und uns dann den Patienten vorstellen. Dafür ist er dann auchmal 2-3 Stunden verschwunden- gemacht war dann nicht einmal eine Aufnahme von 3. Weil er sichzwischendurch irgendwie neben x Raucherpausen verpi*** hat. Achso- Bescheid gesagt hat er natürlich nicht.
Wir habens dann versucht, dass wir ihn hin geschickt haben und er eine feste Zeitvorgabe hatte, wann er sich wieder zu melden hat. Egal ob er fertig ist oder nicht. Das hat es nur noch schlimmer gemacht.
Letztendlich haben wir ihm gesagt "mach was du willst" und ihn nur noch ignoriert und die Arbeit halt selber gemacht.
Gerüchteweise hat man ihn im Examen mit ner 4 bestehen lassen, damit man ihn nicht noch länger an der Backe hat.

Was wir erwartet haben:
Dass er morgens pünktlich ist und schonmal mit der Vampirrunde beginnt- auch wenn wir Ärzte noch anderweitig beschäftigt sind.
Nach der Morgenbesprechung den Weg zurück zur Station findet.
Die Aufnahmen ordentlich macht, die Ergebnisse dann vorstellt oder sich meldet, wenn er nicht klar kommt oder er nicht fertig wird.
Seine Aufgaben im Auge behält und das berücksichtigt wenn es um Goodies geht und wenigstens Bescheid sagt wenn was liegen bleibt.
Fachlich wäre das tatsächlich nicht das Problem- da kann man jeden da abholen wo er ist. Demjenigen noch Tipps zum lernen geben. Dann fängt man halt mit einfacheren Sachen an.

Ohne den PJler jetzt genauer zu kennen, habe ich mich beim Lesen gefragt, ob jemals die Hintergründe für sein Verhalten geklärt wurden? -> Allgemein keinen Bock auf Arbeit? Keinen Bock auf immer wieder dieselbe Deppenarbeit? Überforderung? Vielleicht auch verletzter Stolz, wenn man zum x-ten Mal eine Sache nicht hinbekommt und nicht wieder zu den "Betreuern" ankommen will? Fehlende Gegenleistung und Wertschätzung?

Klar, man kann die Schuld immer einer Person geben, aber zu einem Konflikt gehören ja immer mehr als zwei Personen. Und gerade deine Wortwahl "wir Ärzte" (vs. die PJler) zeigt ja, dass man als PJler nicht wirklich als zukünftiger Kollege wahrgenommen wird, sondern als jemand, der sowieso "keiner von uns" ist. Mir persönlich wurde auch mal gesagt, ich sei kein Mitarbeiter. Trotzdem jeden Tag 20 Blutabnahmen machen und im OP Haken halten. Und das ganze bei 0 Euro Gehalt?
Komischerweise fehlen genau diesen Abteilungen dann die Leute. Aber was im Kleinen passiert, kann ja auch im Großen passieren.

Leider gehen viele Ärzte davon aus, dass man automatisch nach dem PJ als Arzt arbeiten will. Wenn die Assistentenzeit auch nur annähernd so wird wie das PJ, dann sehe ich da für mich ehrlich gesagt schwarz. Allerdings waren dann viele Jahre Studium umsonst und es fehlt dann mal wieder ein Arzt. Es gibt doch so eine Studie vom MB, die sagt dass 20-40% der Assistenten aufhören bzw. aufhören wollen.
Naja. Vielleicht haben wir auch einen iatrogenen Ärztemangel.

Mukopolysaccharid
07.03.2021, 16:30
wie kann ein Pjler Untersuchungen abgreifen? Der kann ja nicht einfach Leute kardiovertieren :D?

nie
07.03.2021, 18:16
Och, wenn man in der Gegenwart der richtigen Leute laut und schnell genug hier schreit, geht das schon. Hab ich im PJ aber auch gemacht :-nix

xenopus laevis
07.03.2021, 18:32
Klingt übel. Was ich aber kritisch finde ... und schonmal mit der Vampirrunde beginnt- auch wenn wir Ärzte noch anderweitig beschäftigt sind.

Meine Ärzte waren eher so ... "du bist hier um zu lernen und nicht um für uns zu arbeiten". Wir haben es also immer gemeinsam gemacht. Im schlimmsten Fall sogar parallel zur Visite. Man hat mir nie das Gefühl gegeben, dass ich nur der dumme PJler bin, den man morgens stundenlang nur Flex und BEs erledigen lässt. Sollte jemand auf diese Idee kommen, dann würde ich meine Arbeitseinstellung dementsprechend auch anpassen.

PrinzessinAmygdala
08.03.2021, 05:42
Im ersten Tertial war bei mir auch alles ganz entspannt. Alles kann, nichts muss. So war das Credo. Ich wurde auch oft als Kollegin bezeichnet oder auch mal so Situationen, wo es hieß "Warum ist das nicht erledigt? Hier sind 5 Ärzte im Raum". Waren aber nur 4 plus ich.

Mal so nebenbei. Wann bewerbt ihr euch? Hab huer im Forum so viel unterschiedliches gelesen.