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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Was war für Euch das Ekligste im Medizinstudium und bei Pflegeerfahrungen?



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Mephistopheles
08.12.2004, 00:36
Also ich glaube man gewöhnt sich an den Ekel...
Wobei mir eine Sache, wo ich mich wirklich geekelt habe noch sehr gut in Erinnerung geblieben ist: (als Zivi im Rettungsdienst)
Meldung: Verdacht auf Herzkreislaufstillstand - fahrt da mal hin der Notarzt kommt auch... nun gut nichts neues.
Bei der Ankunft kam mir der NA entgegen und hat sich geweigert wieder ins Haus zu gehen - zumindest vorerst.
Naja - der Patient war ein Einsiedler - lebte seit 20 Jahren in dem Haus ohne es verlassen zu haben (zu diesem Zeitpunkt war seine Frau verstorben) - sein Bruder hat ihm drei mal die Woche das Essen vor die Tür gestellt...
Da sah es aus... mit jedem Schritt neue Würmer unter den Füßen - der Mensch war schon seit mehreren Wochen Tod, keiner hats gemerkt (der Bruder war im Urlaub und hatte ihm Konserven vor die Tür gestellt gehabt) und das im Hochsommer...
Naja der Geruch war schon sehr, seeehr intensiv und man mußte aufpassen, dass man nichst berührt... :-(( (Einsiedler)
Gott sei dank, dass so etwas nicht zu oft vorkommt...

Cranium
08.12.2004, 05:53
Stimmt.

Die einzige Episode in der ich mal gegen meinen Brechreiz kämpfen mußte war während meines Zivis, als ein natürlich nicht nüchterner Notfallpatient bei der Einleitung seine 3 Quarktaschen erbrochen hat und der Anästhesist ihm ununterbrochen den Mundrachenraum mit den Händen ausgeräumt hat und den Brei grob in meine Richtung geschaufelt hat, während ich unter dem Tisch versucht habe, den mit Rosinen verstopften Sauger wieder flott zu machen. :-keks
Diese Kombination aus lecker-süßer Quarktasche und säuerlichem Magensaft war schon übel.

Hahahahah!
Das ist ja zum abgröllen lustig formuliert!
Super!

eatpigsbarf
08.12.2004, 06:14
Ich hatte mal das Vergnuegen, von einem sehr verwirrten alten Herrn, mit dessen Kot beworfen zu werden. Musste in sein Zimmer, um ihn zu waschen und dabei auch die "Windel" zu wechseln. Naja, mit der Windel kam er mir definitiv zuvor und sass dann froehlich lachend auf seinem Bett und nahm immer ein Stueck Schei$$e aus der vollen Windel um dann -zack- auf mich zu zielen und zu werfen. Klar, dass ein 80jaehriger Verwirrter nicht mehr so die volle Bandbreite des Zielens hat... man kann sich also vorstellen, wie die Waende und der Fussboden aussahen. Und wie ich zu seinem Bett geeilt bin, um ihm die Windel zu entreissen. ;-)
Doch, auf der Inneren erlebt man so einiges. Aber, man gewoehnt sich an alles (davon schliesse ich allerdings aus, dass ich mich je daran gewoehnen werde, nicht froehlich mit Wuergen anzufangen, wenn neben mir jemand erbricht. Keine Ahnung, wie ich das hinbekommen soll. Wird dann prima in der Notaufnahme spaeter mit den ganzen Besoffskis: Doktor F. kotzt mit... :-top ).
Auch das 1. Mal eine volle Windel zu wechseln am 1. Krankenpflegepraktikum hat mich gut wuergen lassen. Aber daran gewoehnt man sich wirklich. Ich fand's absolut widerlich und habe dann trotzdem 3 Jahre lang regelmaessigst auf der Station (Innere) dauernd Nachtdienst als Aushilfe mitgemacht. Geht also wirklich alles, keine Sorge - dauert vielleicht ein paar Tage, aber nach dem x. Mal und wenn man es dann alleine machen muss, muss es einfach gehen. Und, je besser man es kann, desto schneller entkommt man dem Gestank ja auch :-)).

Franzi911
08.12.2004, 07:23
@eatpigsbarf: kann dich absolut verstehen, hab auch so meine pobleme mit erbrochenem und allem was dazu gehört. weiß auch nicht so ganz wie ich da was dran ändern soll und bekomms auch immer mal wieder zu hören ("wie willst du medizin studieren,wenn du noch nicht mal k.... sehen kannst").naja,man wirds sehn,vielleicht gewöhnt man sich ja doch dran

flyingbarbar
08.12.2004, 07:41
....man gewöhnt sich an (fast) alles....

Goldmarie84
08.12.2004, 08:14
Ich kann auch noch einen draufsetzen... :-dance

Eine alte Patientin bekam bei uns auf der Inneren wegen Untersuchungen Abführmittel. Sie klingelte und die kleine Praktikantin Goldmarie lief. Natürlich musste sie aufs Klo... :-(
Dann saß sie also ne Weile und als sie fertig war, putzte ich sie ab und wollte ihr grad ne neue Windel anziehn, als
-PLATSCH- ein riesen Schwall nachkommt. Und damit war alles vollgeschissen: Meine Füße, meine Beine (wegen Spritzer), die Klobrille, der Boden, ihre Hose, die Windel - einfach alles!!! *schüttel*

Also wie sie das geschafft hat, ist mir echt ein Rätsel. Und ich war wahrscheinlich schockgelähmt oder sowas - daher fiel meine Flucht auch nicht so schnell wie gewünscht aus.... :-((


:-wow *würg*

JHS
08.12.2004, 09:04
Ich würde mich anschliessen, Sputum als DAS ekelhafteste zu bezeichnen. Ich kann es daher auch nur schwer ertragen, wenn jemand abgesaugt wird, und man das satte schmatzen des Sputums hört (kommt ja leider recht häufig vor).

Daher sind die einzige Fachrichtungen, mit denen ich absolut nichts zu tun haben möchte, die Pneumologie und die HNO.

Johannes

@Sr.Steffi
Koterbrechen bei einem Ileus bzw. Verschluss ist schon ein ganz besonderes Erlebnis...

Medusi
08.12.2004, 09:16
Bisher war alles gut zu ertragen. Es gab 3 Begebenheiten, die in dieser Kategorie Platz finden:

1. Teerstuhl
begegnet einem in der Pflege öfter mal. Ist manchmal sehr schwer abzuwaschen, kommt manchmal ununterbrochen und manchmal mit Luftbeimengung. Mit der Zeit bekommt man raus, wie man es am Besten anstellt, den Kackreiz nicht zu stimulieren, die Haut zu reinigen und zu pflegen und die Sprenkelungen in den Griff zu kriegen

2. Sputum
am schlimmsten das zähe Gelbe mit den rot-braun Anteilen oder sonstig Verfärbtes

3. Knochenspülung
Bein halten bei ner Femurspülung an nem infektiösen Patienten - eine meiner ersten Erfahrungen mit 17 bei nem Praktikum: Hochsommer, Fenster geschlossen, Mundschutz, Schutzkleidung, Dauer ca. 45 Minuten, Geruch von Urin, Blut, Eiter und irgendwelchen Körperausdünstungen. (Ich durfte anschliessend nach Hause gehen und duschen)

Ich überlasse jedem selbst, sich das vorzustellen.

Falls jemand denkt, ich studiere ja noch nicht: ich war bei OP, Obduktion und Präpkurs und fand das alles wesentlich unspektakulärer ;-) .

Rico
08.12.2004, 11:14
Hahahahah!
Das ist ja zum abgröllen lustig formuliert!
Super!Wenn Du auf dem Boden rumkriechst und das Zeugs neben Dir am OP-Tisch runterrinnt, dann ist es nur halb so komisch. :-)

Also ich glaub mit diesem Thread haben wir jetzt allen Studienanfängern sämtliche Ängste vor dem Pflegepraktikum und den praktischen Studien so richtig genommen.Naja, die Tatsache, daß die meisten auch nach Jahren nur ein bis zwei wirklich üble Episoden beitragen können und selbst diese mittlerweile mit einem Lächeln wiedergeben werden, sollte doch perfekt zeigen, daß alles gar nicht sooooo schlimm ist ;-)

Hellequin
08.12.2004, 11:15
Ganz am Anfang meiner Ausbildung begab es sich, das auf der Inneren Station auf der ich eingesetz war, eine Patientin aufgenommen wurde. Der Schüler (ich!) sollte dann im Patientenzimmer bei der Patientin den vorhandenem Verband am Bein entfernen, auf das die Ärztin sich das Bein ansehen kann. Der Verband selber war bereits leicht gelblich durchgeschlagen und es roch leicht muffig. Nichtsdestotrotz entfernte ich den Verband, und zum Vorschein kam der größte Ulcus cruris den ich jemals gesehen hatte, das ganze fing an der Ferse an und zog sich bis zum Oberschenkel hinauf. Aber zumindestens dem Staph. aureus der sich dort angesiedelt hatte, schien es gut zu gehen, den er hatte die gesamte Wunde mit einer gelblich-eitrigen Schicht überzogen. Zusätzlich entströmte der Wunde noch ein lecker süsslich-verwesender Geruch, der mich dann endgültig dazu zwang, mit aller Kraft gegen den Brechreiz anzukämpfen. Aber wenigstens hat sich die Ärztin solidarisch mit mir verhalten, indem sie etwas blass um die Nasenspitze wurde und mehrmals kräftig schlucken musste. :-wow

Hoppla-Daisy
08.12.2004, 11:23
Wenn ich das hier so alles lese, gehöre ich wohl doch zu den menschen der hartgesottenen Art. Habe im Pflegepraktikum auch einiges gesehen und auch wegmachen dürfen, aber als sooo schlimm habe ich das gar nicht empfunden. OK, als eine Tumorpatientin plötzlich anfing, ihren Kot zu erbrechen aufgrund eines paralytischen Ileus, da musste ich mal kurz schlucken und hab nur noch durch den Mund geatmet. Aber nachdem das dann im Laufe des Tages noch mehrere Male vorkam, war's dann auch nicht mehr so schlimm.

Wo ich mich allerdings erfolgreich vor drücken konnte, war die Reinigung eines völlig von Tumoren durchsetzten Gesichts. Da war immer ganz viel "Knööös" am Auge (welches selbst schon schwerlich noch als solches zu bezeichnen war), und mein Glück war es, dass dieser Patient immer nur von einer bestimmten Schwester versorgt werden wollte. Und wenn die gerade mal nicht Dienst hatte, musst eine andere Schwester seines Vertrauens diese Gefälligkeit verrichten. Also, das war echt schon grenzwertig, uuuuaaaaah! Aber dieser Kelch ist gottlob immer an mir vorüber gegangen, auch wenn ich desöfteren dabei helfen respektive anreichen sollte, und das reichte auch schon.

tonexxx
08.12.2004, 11:55
Nunja, also so richtig geekelt, dass gar nix mehr ging, hab ich mich noch nicht. Mit K0tze komm ich je nachdem immer noch nicht gut klar.

Irgendwie vegetativ negativ (was für ne tolle Wort-Kombination :-top ) beeinflusst haben mich die Gyn-OPs während meines RettSan-Praktikums. Danach hatte ich erstmal keine Lust mehr auf Sex... :-))

aschenputtel1977
08.12.2004, 12:34
Respekt, Leutz, ihr tragt ja hier eine schöne Sammlung zusammen. Habe mich ein paarmal begeistert geekelt.

Mein Komafaktor ist definitiv Kot, geruchstaktisch.
Im Pflegepraktikum hat schon eine Stuhlentleerung gereicht, um mir das Essen den restlichen tag zu verbieten. Aber Koterbrechen habe ich auch mal erlebt, die alte Dame saß schon auf dem Gynstuhl und hatte genau die richtige höhe. Aber das härteste war, das mir ein vergessener Schwenkeinlauf knapp am Kopf vorbei über den Kittel gekippt ist, weil ihn jemand in der Spülküche auf dem oberen Bord abgestllt hatte, ich an den Schlauch gestossen bin und das Gefäß dank sehr rundlichem Boden absolut nicht standtauglich war :-top

Wie gesagt, es ist lang her und man kann gut drüber schmunzeln.

Cranium
08.12.2004, 15:56
Erbrochenes, vor allem der Vorgang selbst und die Geräusche und natürlich das Unbeschreibliche Aroma, dass sich in windeseile im Raum ausbreitet fordert von mir auch wesentlich mehr ab als Stuhl.

Oder man kommt im Frühdienst 6.10Uhr mit nüchternem Magen ins Pat.Timmer,tritt an ihn ran legt die RR-Manschette an, fragt nebenbei wie denn die Nacht war, der Pat. fängt an zu sprechen und ich habe das Gefühl eine Synkope erlitten zu haben oder auch zwei.
Ein so penetranter Mundgeruch, dass mein nüchterner Magen wie wild anfängt rhythmisch zu kontrahieren.

Was auch eklig war, als eine verwirrte alte Dame ohne Schlübbber überm Flur läuft und ihr ca 30cm langer Prolaps schlabberte penetrant hin und her. :-?
Ich dachte nur an Alien3.

Hellequin
08.12.2004, 16:21
Oder man kommt im Frühdienst 6.10Uhr mit nüchternem Magen ins Pat.Timmer,tritt an ihn ran legt die RR-Manschette an, fragt nebenbei wie denn die Nacht war, der Pat. fängt an zu sprechen und ich habe das Gefühl eine Synkope erlitten zu haben oder auch zwei.
Ein so penetranter Mundgeruch, dass mein nüchterner Magen wie wild anfängt rhythmisch zu kontrahieren.
Toll ist in der Hinsicht auch, wenn es am Tag vorher irgendetwas blähendes zum Essen gab, die Pat. im Dreibettzimmer aber der Ansicht waren, das Nachts das Fenster geschlossen und die Heizung voll aufgedreht gehört. Dann hat man morgens erstmal das Gefühl gegen eine unsichtbare Wand zu laufen.
:-?

Cranium
08.12.2004, 16:24
Toll ist in der Hinsicht auch, wenn es am Tag vorher irgendetwas blähendes zum Essen gab, die Pat. im Dreibettzimmer aber der Ansicht waren, das Nachts das Fenster geschlossen und die Heizung voll aufgedreht gehört. Dann hat man morgens erstmal das Gefühl gegen eine unsichtbare Wand zu laufen.
:-?


Und man muss verdammt noch mal aufpassen, bloß keinen Funken zu sprühen!
Das könnte laut werden. :-))

sunny03
08.12.2004, 16:37
Ich fand es sehr gewöhnungsbedürftig einen Patienten zu säubern der dank Durchfall sein ganzes Bett beschmutzt hat - das schlimme daran war, dass er durch Sondenkost ernährt wurde und dieser Geruch über das ganze Bett und den Patienten verteilt doch sehr, sehr ... intensiv war :-oopss
Das war mal eine Situation, in der ich mir zum Atmen den Arm vor die Nase gehalten habe; allerdings habe ich dann auch versucht mich von dem Geruch abzulenken, indem ich mir überlegt habe, wie schlimm diese Situation erst für den Patienten sein muss.
Eins ist ja klar, kein Patient macht irgendwas mit Absicht und man sollte vor dem Patienten ganz natürlich damit umgehen, denn für den Patienten ist die Situation meist schon unangenehm genug und man muss ja auch bedenken, dass man immer mal selbst in so eine Situation kommen kann. Sicherlich ist es nicht immer schön, aber der Krankenhausalltag besteht ja nicht ausschließlich aus solchen Begebenheiten :-)

Rugger
08.12.2004, 16:42
Ich hatte neulich im Dienst eine Leiche, die etwa 2 - 3 Tage gelegen hatte (die Totenstarre löste sich schon wieder), jedoch hatte die Person im Moment des Sterbens einen letzten Abgang... Hat schon geschimmelt, als wir sie (zur kurzen Leichenschau) bewegt haben. Hat mir allerdings auch erstaunlich wenig ausgemacht.
Was mir aber immer wieder Probleme bereitet: Kotze. Komme ich einfach nicht mit klar, kann es aber (meist gerade so!) aushalten...

R.

Lava
08.12.2004, 17:20
Ich hab Krankenpflegepraktikum auf der septischen Chirurgie gemacht. Da sieht man so einige stinkende Sachen. So ein schönes feuchtes Gangrän, was irgendwie schon den größeren Teil des Beins befallen hat, war auch dabei. Aber das fand ich alles halb so wild. Übrigens haben wir auf einige Wunden auch Maden drauf getan. :-) Allerdings hatten wir einige Omas da mit Dekubiti so groß, dass man da getrost seine Faust drin unterbringen konnte. Und teilweise hatten die einen Dekubitus auf dem Rücken, linke Hüfte, rechte Hüfte, Füße... da weiß du gar nicht mehr, wie du die lagern sollst. :-? Das finde ich sehr traurig, Menschen so leiden zu sehen.

Vandroiy
08.12.2004, 17:36
Ach ja, da gibt es schon so einige unvergessliche Erlebnisse....
Also ich komme grundsätzlich auch am schlechtesten mit Erbrochenem klar,und zwar vor allem dann,wenn es so richtige Essensreste sind und so säuerlich-gegoren riecht....finde ich auch nach mittlerweile über 8 Jahren in der Pflege nicht so toll.Stuhlgang hat mir eigentlich noch nie so wirklich was ausgemacht.
Ein "Highlight" war sicherlich ein Patient,der vor ca. 2 Jahren den Sommer (und einen guten Teil des Herbstes...) bei uns verbracht hat: Er hatte ursprünglich mal einen Perianalabszeß,womit er aber erst zum Arzt gegangen war,als er schon fast eine Sepsis hatte.Das ganze hatte sich fuchsbauartig ausgebreitet,das Gesäß des Mannes bestand nach diversen OPs fast nur noch aus Furchen und Gräben,sogar ein Stoma war notwendig.
Verbandswechsel auf Station dauerte ca. 1-1,5 Std., vorher mußte er die ganzen Wunden immer ausduschen;d.h. wir mußten aus sämtlichen Löchern sämtliche Kompressen herausziehen,die natürlich immer schön belegt waren - und das im Sommer.Wenn ich daran denke,kann ich mir den Geruch noch genau vorstellen *schüttel*
Aber es ist tatsächlich alles irgendwann abgeheilt....hätten wir am Anfang nie geglaubt.