Was war für Euch das Ekligste im Medizinstudium und bei Pflegeerfahrungen?

[Mephistopheles]

Man muß sich bei den verschiedenen, auch meißt recht wohlriechenden Düften der verschiedensten Exkremente eigentlich eine Strategie zugrunde legen, damit der eigene "Perestaltik-Apparat" nicht an diesen Vorgängen patizipiert :-D
Mein Tipp:
Der Konsum von extrem starken Mentholbonbons - also diese wo einem die Tränen in die Augen steigen - z.B. Wick blau extra stark!!!
Irgendwie riecht dannach alles etwas frischer, also wenn man noch was riechen sollte... und das brennen in Mund und Auge lenkt erheblich vom beisenden Geruch der Umgebung ab!! :-meinung
Na dann noch viel Spaß beim schnüffeln...

[eatpigsbarf]

Ich versuche in solchen Situationen auch immer daran zu denken, wie es dem Patienten damit wohl gehen mag. Gleichzietig sind die aber teilweise so verwirrt oder teilnahmslos, dass die das gar nicht mehr zu merken scheinen. Und dann kommt bei mir immer die viel schlimmere Gedanke auf: was, wenn mir das in 60 Jahren mal genauso geht? ICH WILL NICHT SO ENDEN!!! Total verwirrt, nett grinsend in meiner eigenen ausschedung zu liegen. Klar, sich uebergeben tut wohl jeder mal, so widerlich das auch fuer die Umstehenden ist, das finde ich noch am normalsten. Aber jemanden ankacken? Oder gluecklich in der vollen Windel rumpulen? Oh mein Gott. Der Gedanke schreckt mich mehr als nur ab.
Denn das Ding ist ja, dass es diese armen Patienten, denen es so geht, durch die Bank weg, wirklich ueberall auf fast jeder Inneren Station gibt - und da frage ich mich, was kann ich tun, damit dieser Kelch bloss einen riesen Bogen um mich schlaegt...
Ich versuche dann auch immer mir vorzustellen, wie wohl diese jetzt so teilnahmslosen Menschen in meinem Alter waren. Waren die jemals so voller Energie wie wir es sind? Oder hat man die Kinder in den 30/40ern noch auf Benimm getrimmt, so dass das alles stille Persoenchen wurden, die dann sich eben in ihre Teilnahmslosigkeit im Alter "fluechten"? Und wie kann man so extrem teilnahmslos werden, auch wenn man noch bei Bewusstsein ist? Und ich rede da jetzt nicht ueber Menschen, die ein schlimmes Krebsleiden haben. Da kommen welche wegen einer Linsenkorrektur, die sich dann auf einmal nicht mehr waschen koennen, auch wenn sie die letzten 50 Jahre gut alleine gelebt haben...
In 50 Jahren mede ich mich dann mal wieder hier :-)) ...

[Rico]

Mein Tipp:
Der Konsum von extrem starken Mentholbonbons - also diese wo einem die Tränen in die Augen steigen - z.B. Wick blau extra stark!!!Oder im OP immer gerne benutzt:
Ein Spritzer Sterilium in den Mundschutz und tiiiiiief einatmen.

Für Leute, die einen weniger beissenden Geruch präferieren tut es auch ein Sprüher Nitrospray (aber bitte nur in den Mundschutz - sonst grüßt die Orthostase :-)) )

[Cassy]

:-)) Ok, neben starkem Mundgeruch diverser Patienten am frühen Morgen, herrlich verfärbtem Sputum und zu leerenden Stomabeuteln mit Verschluss.... ist das Schlimmste immer noch, morgens mit leerem Magen Frühstück austeilen zu müssen, und ausgerechnet MEINE Patienten müssen unbedingt Fencheltee und warme Milch trinken wollen?????????? Bäh, nicht mal infizierte Wunden von Kopf bis Fuss können mich so schocken :-blush

[Cassy]

:-)) Ach ja, besonders lecker ist es, ein Gebiss putzen zu müssen, welches der Patient seit Tagen nicht mehr gereinigt hat. :-D Schön wie man immer das Essen der letzten Tage erahnen kann.

Aber alles in allem kann ich mit diesen Gerüchen ganz gut leben :-angel

[ehemalige Userin 24092013]

Digitales Ausräumen, durfte ich einmal vor Jahren machen - nee nie wieder bitte!
Fiel mir grad mal ein, ich hatte das schon völlig verdrängt.

Ansonsten ist klar, alles was irgendwie aus dem Mund wieder rauskommt, mit Schleim vermischt ist oder sonstwie damit zusammen hängt ist einfach nur....*baaaaaaaaa*
Ich weiss net, wie oft ich schon mit Mr. Würgereiz am Patientenbett stand und finds natürlich auch blöd, wenn der Patient das noch bemerkt.
Aber wir sind auch nur Menschen und wenn man irgendwie im Gesundheitswesen arbeitet, heisst das noch lange nicht, das man alles ertragen muss.
Wenns zu viel wird, kann man immer noch wen anderes bitten, der damit weniger n Problem hat und wenn alles nix hilft, dann hilft immer noch ein Mundschutz mit n paar Tropfen Odol drauf ( man gut, dass meine Station da so initial ist, dass man da neben Odol noch alle möglichen Aromaöle hat...;-)) und notfalls die Ausrede, man hat Schnupfen.
Oder mal eben schnell n paar Spritzer Sterilum auf die Hand und kräftig einatmen....:-))

[cadoras]

Hm, solche Sachen gibts in meiner Station auch: Patienten, die in ihrer Kacke pulen und vorrangig dann nochmal stuhlen, wenn man grad mit waschen fertig ist. Oder einen mit Abszessen am ganzen Körper, die man jeden Tag ausdrücken muss. Ich glaube das Geräusch, wenn der Eiter aus dem Abszess spritzt, war bis jetzt das eklikste, was je gehört hab.
Zäpfchen in nen Anus Präter zu stecken, ist natürlich auch ganz spassig...
achja, und nicht zu vergessen, das nach außen wachsende Rektalkarzinom zu reinigen.
Ansonsten frag ich mich manchmal auch, wofürs die Nierenschalen gibt, die Patienten treffen grundsätzlich nicht rein, und wenn, dann laufen die Dinger über. :-nix

[Cassy]

:-( Wenn man bei uns im Haus auf manchen Stationen mit Mundschutz ankommen würde, die würden einen doch glatt auslachen :-(

Aber das mit den Aromaölen finde ich gut, könnte mir ein Fläschchen vor dem Frühstückausteilen unter die Nase halten und somit vielleicht doch den Brechreiz unterdrücken :-blush

[Jemine]

Was mich an euren Horrorsrories wieder etwas aufmuntert ist, dass ihr es ja alle scheinbar relativ gut überlebt habt... *schluck*

[Cranium]

Allerdings hatten wir einige Omas da mit Dekubiti so groß,...............


Der Plural von Decubitus ist Decubitus, wobei beim 2ten das 2te u lang gesprochen wird.

Ich bin jedesmal erstaunt, wie viele es im Krankenhaus falsch benutzen.
Sogar meine Praxisanleiterin. :-?
Aber die nennt auch den Plural von Ulcus Ulci. :-)) Echt!

[Cassy]

Ich bin jedesmal erstaunt, wie viele es im Krankenhaus falsch benutzen.
Sogar meine Praxisanleiterin. :-?
Aber die nennt auch den Plural von Ulcus Ulci. :-)) Echt!


Bei uns im Haus ist es nicht anderst, sogar unsere Lehrer wissen nicht, wie der Plurar lauten sollte :-))

[Cranium]

Bei uns im Haus ist es nicht anderst, sogar unsere Lehrer wissen nicht, wie der Plurar lauten sollte :-))


Auch HH?

[MediFreaK]

das mit abstand schlimmste wärend meines zivis...
die tage an denen ich auf station und nicht im op war, waren zwar auch cool...aber naja...
eines morgens war ich blöder weise dran mit waschen...eine ältere dame, der der darm zurück verlegt wurde...im bad sollte ich dann die windel ausziehen und nun ratet mal, was mir die arme runterlief und sich dann in meinen handschuhen größe L sammelte :-blush ....dieses gemisch aus altem blut und k...e hat gestuncken wie das böse :-party

[SynC]

Nach einem 90 tägigen Krankenpflegepraktikum auf einer großen Station (z.B. Unfallchirurgie oder Innere) kann einen eigentlich nichts mehr schocken.
Dort bekommt man alle möglichen Extremen mit.
Also wer von euch solche 90 Tage ohne größere Probleme überstanden hat, muss sich vor nichts mehr fürchten was Krankenhäuse anbelangt ;-)

[Cassy]

Auch HH?

Nein, BaWü...... :-)

[annekem]

Also ich will mal alle Neuanfänger beruhigen, man kann sich an alle Gerüche gewöhnen bzw. lernen, sie zu "Überriechen". Das ist letztlich eine reine Übungssache, irgendwann stumpft man echt ab.
Was ich echt wiederlich finde ist alles was mit Schleim zu tun hat, natürlich auch lecker Sputum. Musste einmal einen Anus Praeter reinigen, wo der Schleim schön am AP RAnd klebte und ich hab gewischt... ein riesiger Schleimfaden zog sich und fatzte dann wieder zurück in den Ap. DA musste ich mich echt zusammenreißen... Ab dann hab ich mich immer zurückgezogen, wenn der AP geleert werden musste. Kalr ist nicht die feine englische Art und sicher auch nicht hilfreich, denn man kann sich nicht immer drücken, aber da war bei mir echt die Schmerzgrenze erreicht.
Aber hat nicht jeder Mensch andere ekelgrenzen?
ich finde, jeder kann sich an seine Arbeit gewöhnen, auch an ekelgefühle.
Aber andere Frage, haben Ärzte denn so vile mit Exkrementen etc zu tun? Sind da nicht eher die Schwestern zuständig? (mach noch die Ausbildung zur Krankenschwester, bin also noch nicht studienerfahren)

[Lava]

@Cranium: Ich WUSSTE, dass so ein Kommentar kommt... aber in dem Fall möge mir man meinen Fehler verzeihen. Wie oft enutzt man schon den Plural von Decubitus? Und in der Schule haben wir das Wort auch nicht gelernt. In Termi übrigens genausowenig. ;-) Ich rate nur regelmäßig aus, wenn einer statt Antibiotikum den Plural Antibiotika benutzt, obwohl er den Singular meint!


Auf einer gastroenterologischen station begegnet einem wahrscheinlich auch als Arzt ne Menge Kacke. ;-)
Ich kann mich auch an einen Fall aus meiner ersten Famulatur erinnern: in die Notaufnahme kam ne Frau mit Krebs im Endstadium. War irgendwas gynäkologisches und das hatte schon fiese Fisteln gefressen. Jedenfalls gab's ne Fistel zwischen Vagina und Rektum. Das hat die Ärztin in der Notaufnahme ausgeräumt. Die hat da bestimmt ein gutes Kilo Schei$e rausgeholt.... aber das ging natürlich unmöglich vernünftig zu reinigen. Die Patientin ist auch ein paar Tage später gestorben. :-?

[LaTraviata]

ich denke auch, daß man nach einer kleinen "Eingewöhnungsphase" nicht mehr so leicht durch etwas zu schocken ist. Mir haben auch viele Leute vorher prophezeit, daß ich das Praktikum bestimmt vorzeitig beenden werde, da sie sich nicht vorstellen konnten, daß ich anderen Menschen den Hintern abwische oder sie wasche. Geschockt hat mich ehrlich gesagt am meisten die Reaktion einiger ehemaliger Mitschüler, die mir ernsthaft gesagt haben, daß sie das abartig finden. Die sind dann auch noch so engstirnig zu behaupten, daß ihnen so etwas nie passieren wird... naja, manchmal hat man es mit geballter Ladung Dummheit zu tun, ohne es zu merken. Sicherlich ist es nicht jedermanns Sache, aber so Leute wie uns braucht die Welt eben auch.

Am Anfang hatte ich auch Probleme mit einigen Gerüchen und sonstigen Gegebenheiten dort (war zuerst auf einer allgemeinchirurgischen Station). Ein prägendes Erlebnis war die Explosion des Saugers in einer OP, wenigstens hat die Schwester noch den Prof mit eingesaut, denn er hat es echt verdient.
Insgesamt muß ich sagen, daß das OP-Personal schon sehr abgehärtet ist. Einmal sollte ne eingewachsene PEG entfernt werden, doch netterweise hatte sich das Ding schon durch die Magenwand gebohrt und die ganzen Leckereien wie Fortimel usw. haben sich ihren Weg gebahnt und sich in einer Höhle im Bauchraum "häuslich eingerichtet". Die Operateure meinten zuerst, daß das übelste Nekrosen seien, jedoch sind sie schnell auf den Trichter gekommen, daß es nicht so riecht, wie es eigentlich sollte (ihr wisst schon, dieser typische Eitergeruch... :-(( ). Das Ende vom Lied war, daß der OP-Pfleger zum Absaugbehälter marschiert ist, Deckel auf:"Nee, nee, ihr könnt beruhigt sein, das ist Fortimel Schoko, eindeutig!" In dieser Situation hätte ich beinahe auch meine inneren Werte nach außen gekehrt, ich empfand das Verhalten als ekelerregend. Mittlerweile ist es ein Anekdötchen, wie alle anderen auch... Meine bisherigen praktischen Erfahrungen waren alle sehr schön, lehrreich und prägend...

[Cranium]

@Cranium: Ich rate nur regelmäßig aus, wenn einer statt Antibiotikum den Plural Antibiotika benutzt, obwohl er den Singular meint!


Oh ja,
das schaffen meine Praxisanleiter v. der Ausbildung auch ganz gern, von den Pflegekräften ganz zu schweigen. :-)) :-nix

[ehemalige Userin 24092013]

Das Ende vom Lied war, daß der OP-Pfleger zum Absaugbehälter marschiert ist, Deckel auf:"Nee, nee, ihr könnt beruhigt sein, das ist Fortimel Schoko, eindeutig!" [..................] ich empfand das Verhalten als ekelerregend.



:-D:-D:-D Das find ich schon wieder cool.......*lol*