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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Endocard



ehemalige Userin 24092013
10.12.2004, 04:28
Ich hab hier grad mal n kleines Verständnisproblem.....:-)) :-blush

Herzinnenhaut und Klappen bestehen aus Endocard, das ist ja klar.
Endocard an den Klappen ist am wenigsten durchblutet und stoffwechselarmes Gewebe....Versorgung also durch Diffusion, soweit komm ich auch noch mit, wenn´s net so wäre, wäre auch ne Endocarditis kein Ding mehr.
Und jetzt bekomm ich hier die Frage, wie´s mit der Ischämie an den Klappen aussieht.

Ähm? Hä?
Ich dachte immer Ischämie gibts nur da, wo´s fein durchblutet ist, eingeschränkte Durchblutung, keine o2 Versorgung und das Gewebe geht unter....von daher gibts an den Klappen keine Ischämie, denke ich.
Google erzählt mir das auch, schreib ich das aber irgendwann mal bei eben dieser Frage, dann ist das falsch, weil es gibt ja Endocardischämie - so sagt man.
Frag ich dann genauer nach dem Zeugs, dann gibt´s nen Schulterzucken.

Ja was denn nun? Ischämie ja oder nein? Und wenn ja, wieso? Bin ich grad zu blöd?
Kann ja tatsächlich sein, wegen verlängerter Diffusionsstrecke auf Grund von Entzündung, aber so groß und so ausgedehnt kann die ja nicht mehr so dolle sein.

*laberblarhababer*


Danke:-)

Froschkönig
10.12.2004, 06:39
Wie Du ganz richtig sagst, werden die Klappen durch Diffusion versorgt, da sie von einer gefäßfreien Endothelduplikatur überkleidet werden. Diffusion kann hier nicht nur aus dem umliegenden Herzgewebe erfolgen, sondern zum Teil natürlich auch durch das Blut, welches sich in Vorhof und Kammer befindet. Von daher würde ich jetzt sagen, daß es zwar prinzipiell eine Endocard- aber keine Klappenischämie geben kann, da unter diesen voraussetzungen ein akuter Nährstoffmangel- bzw. Blutmangel an den Klappen nicht auftritt.

Denkbar wäre für mich eine Ischämie nur unter der Voraussetzung, daß das Klappenbendocard vollständig von bakteriellen Vegetationen bedeckt ist und so von seiner Versorgung abgeschnitten wird :-nix

Gruß,
Der Frosch

Tombow
10.12.2004, 14:39
Denkbar wäre auch was anderes. Es ist zwar im Prinzip nicht ganz richtig, aber falls man Ischämie als ein Mißverhältnis zwischen dem Angebot an Sauerstoff und Nährsubstanzen und dem Bedarf des Gewebes definiert. Sieht man es aus dem Blickwinkel, könnte das Klappenendokard sehr wohl ischämisch werden, mit dem kleinen Unterschied, daß es hier nicht wie bei der Ischämie "im engeren Sinne" um eine Minderperfusion handelt.

Wie am Anfang gesagt, nicht ganz richtig, dennoch eine plausible erklärung.

OliP
10.12.2004, 15:27
...nicht wie bei der Ischämie "im engeren Sinne" um eine Minderperfusion handelt...

naja, Ischämie wird ja wirklich häufig anstelle von Hypoxie gesagt, obwohl das eine ja genaugenommen die Folge des anderen darstellt (oder darstellen kann), also eventuell wirklich nur eine Verwechslung der Begrifflichkeiten!

ehemalige Userin 24092013
10.12.2004, 15:50
Alo ich finde das mit der Klappenischämie immer noch recht suspekt.

@ Tombow: aber o.k. was Du sagst leuchtet auch irgendwie ein, kann Diffusion nicht mehr richtig stattfinden, ist das Gewebe in seinem Grundbegarf eben unterversorgt.
Und trotzdem finde ich, kann von Ischämie in dem Sinne irgendwie nicht die Rede sein.
Bzw. kann das da auch nicht so ausgedehnt auftreten.


Danke Euch.

ehemalige Userin 24092013
10.12.2004, 20:22
weiter gehts.....:-))
Ischämie kommt also doch irgendwie in Frage, wenn sie so beschrieben wird, wie hier im Thread.
Ist das dann Richtig, zu behaupten, dass Endothelgewebe eine hohe Empfindlichkeit hat, "ischämisch" zu werden - ganz speziell eben das Klappenendocrad?

Froschkönig
10.12.2004, 20:41
Ist das dann Richtig, zu behaupten, dass Endothelgewebe eine hohe Empfindlichkeit hat, "ischämisch" zu werden - ganz speziell eben das Klappenendocrad?
"Ganz speziell" sicher nicht, da es ja kein "richtiges" Endothel ist sondern eine aponeurotische Endothelduplikatur, die ziemlich bradytroph ist :-nix

ehemalige Userin 24092013
10.12.2004, 20:46
Also nicht mal das.....*har*....was erzählen die denn hier?

Lava
10.12.2004, 22:28
Hm, aber unter dem übrigen Endocard liegt das Myocard und wenn das Klappenendocard eine Duplikatur ist, liegt da nix drunter. Folgich dürfte die Ernährung durch Diffusion erschwert sein. ;-)

Froschkönig
10.12.2004, 22:32
Hm, aber unter dem übrigen Endocard liegt das Myocard und wenn das Klappenendocard eine Duplikatur ist, liegt da nix drunter. Folgich dürfte die Ernährung durch Diffusion erschwert sein. ;-)
Das ja, aber die Ernährung durch Gefäße ist völlig unexistent ;-) Somit ist die besagte "erschwerte Diffusion" der normalzustand, mit dem die Dinger aber gut ein Leben lang halten, wenn nix dazwischenkommt, somit finde ich eine Situation einer akuten Ischämie bei so zähem Gewebe ziemlich erklärungsbedürftig...immerhin ist das dermaßen Versorgunsunabhängig, daß ein Patient, dem man künstliche biologische Klappen einsetzt, nichtmal immunsuppresiva nehmen muß :-nix

ehemalige Userin 24092013
11.12.2004, 07:54
Fein, dass ich mit meiner Meinung nicht allein da stehe.
Wenn mich diese Frage erwischt und das von den Gurus da als falsch angesehen wird, dann bin ich echt auf die Erklärung gespannt.
Und auf die Klärung überhaut erstmal......nachher werfen die mir auch noch vor, ich pass nicht mehr ins Kursbild.

airmaria
11.12.2004, 11:18
Man müßte mal herausfinden, von welcher Seite her die Klappen am ehesten per Diffusion versorgt werden:
liegt der Hauptanteil beim vorbeiströmenden Blut, wäre die Klappe durch jede Auflagerung in diesem Bereich doch ziemlich gefährdet.

"Mary" airmaria