Stillen

[tine74]

So, dann gebe ich auch noch meinen Senf ab (wenn auch leicht verspätet). ich habe zwei Kinder, beide lange gestillt (6 Monate voll, der Kleine insgesamt 18 Monate).

Und hallo? Meine Kinder hatten lange überhaupt keinen Rhythmus, kamen teilweise jede Stunde - sollte ich mich daheim verkriechen und depressiv werden?
Ich habe meine Kinder überall gestillt, sogar einmal in der Kirche - und wißt ihr was? Oftmals haben es die Leute in der Umgebung gar nicht mitbekommen (in der Kirche bei einer Hochzeit wurde mir z.B. hinterher von mehreren Leuten gesagt, was ich doch für ein liebes Kind hätte, es wäre ja so ruhig gewesen *ggg*), denn normalerweise sitzt man ja nicht nackig da, sondern kann das gut mit dem richtigen Oberteil kaschieren. Und was hat das mit Angeben zu tun? Mein Kind hat Hunger, also bekommt es was zu essen...
Und wieso ruhige Umgebung? Einem Baby ist es völlig egal, wo und wie es was bekommt, wenn es bei Mama an der Brust ist, hat es im Normalfall seine ganze Herrlichkeit... und natürlich ist es daheim in einem schönen gemütlichen Sessel schöner zu stillen, aber man lebt ja auch trotz Mutterschaft noch ein wenig...

Ich bin mit Sicherheit keine militante Stillmutter, aber wie gesagt, Stillen kann auch in der Öffentlichkeit unauffällig ablaufen...

Es gibt genug Mütter, die nicht stillen wollen, ok - aber ich finde es immer sehr schade, wenn Mütter, die stillen wollen, durch Aussagen, wie sie hier teilweise zu finden waren, verunsichert werden und deswegen es lieber ganz lassen...

Liebe Grüße
Kerstin (Stillberaterin)

[Yersinia I.]

Hallo - die nächste Mutter, die ihren Senf dazugibt:

2 Kinder, beide 6 Monate voll und noch etliche Monate zusätzlich gestillt.
Kann mich den Eltern-Vorrednerinnen und dem Eltern-Vorredner nur voll anschließen.
Habe sogar bei IKEA im Möbellager (gibt dort erstaunlich ruhige, dunkle Ecken und bequeme Gabelstapler zum Hisetzen) gestillt, da meine Kinder zweistündlich die Brust wollten.
Außerdem der Brüller: Unsere kirchliche Trauung... der Kleine hat schrecklich geschrien und war nur durch Stillen (natürlich in einem ruhigen, dunklen Nebenraum) ruhig zu kriegen. Und Hochzeitskleider sind zwar hübsch anzusehen, aber üüüüberhaupt nicht zum schnellen Aufklappen geeignet. Danach hat er noch den (schwarzen) Anzug meines Mannes vollgespuckt. Unsere Hochzeitsgesellschaft fand es entweder "voll süß" oder zum schieflachen.

Ich hätte den Kiddies nie Flaschenmilch gegeben, da die Väter Allergiker sind und Muttermilch ja erwiesenermaßen das Allergierisiko deutlich senkt. Außerdem ist Stillen so bequem und praktisch! Will man als Mutter Fertigflaschen und akkubetriebene Flaschenwärmer überall mit hinnehmen? Vor allem, wenn man gesunde, wohltemperierte, keimfreie und obendrein nett verpackte Babynahrung mit sich führt? Natürlich nicht.

Und wenn irgendwelche reaktionären Leute etwas über mangelnde Sexualmoral anmerken - Stillen hat mit Sex doch nix zu tun. Denkt Ihr an Sex, wenn Tiere ihre Jungen säugen? Denkt Ihr an Sex, wenn Ihr Milch in Euren Kaffee tut? (sie stammt aus den Brüsten von Kühen.) Oder wenn draußen die Vögel singen? (Was ja auch nur der Vermehrung dient.)

Bezeichnend, dass in anderen Ländern Stillen in der Öffentlichkeit völlig normal ist. Keine muss sich da verkriechen, es muss keiner peinlich sein. Die Einstellung Kindern gegenüber ist da anders: Das trinkende Kind ist relevant, nicht die teilweise entblößten Brüste seiner Mutter. Um das Wohl des Kindes gehts primär. Und wer hungrig ist, soll essen.

:-meinung

[tine74]

Bezeichnend, dass in anderen Ländern Stillen in der Öffentlichkeit völlig normal ist. Keine muss sich da verkriechen, es muss keiner peinlich sein. Die Einstellung Kindern gegenüber ist da anders: Das trinkende Kind ist relevant, nicht die teilweise entblößten Brüste seiner Mutter. Um das Wohl des Kindes gehts primär. Und wer hungrig ist, soll essen.

:-meinung

Das ist übrigens das interessante:
Ich habe eine Freundin, die als ihr Kind 2 Monate alt war, in einem arabischen Land weilte. Und gerade in diesen Ländern geht man ja sehr - sagen wir mal - restriktiv mit unverhüllter Weiblichkeit um. Kind bekam Hunger, sie hat mitten in der Öffentlichkeit gestillt - und es hat sich NIEMAND dran gestört, eher im Gegenteil...
Erstaunlich finde ich das...