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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : PJ's got the funk - der Funker-Thread



Tombow
10.12.2004, 13:29
So ihr lieben,

Wie ihr schon am Titel erahnt, geht's hier um ein vielseitiges Utensil, was fast jeder Arzt in der Klinik in seiner Kitteltasche trägt - nämlich um den Funker. Nützlich, lästig, super oder einfach sch...e...und von den Studenten, die nicht so weit sind, manchmal auch als Statussymbol angesehen...oder doch nicht?

Naja....und wann habt ihr zum ersten mal einen Funker bekommen? War es eher für "besondere Verdienste", ganz normal auf der Station, wo sie famuliert/PJ gemacht haben? Hat man ihnen den Funker einfach auferlegt oder müßten sie sich durchbeißen, bis sie einen bekamen...

Und natürlich, falls jemandem was witziges einfällt, was damit zu tun hat, immer her damit.

Wie es bei mir ging? Naja, es kam ganz unerwartet - wir hatten eine Patientin, mit der (sprachenbedingt) nur ich mich unterhalten könnte, also wurde sie ein mein Zimmer aufgenommen. Irgendwann sollte diese Patientin zum Chirurgie-Konsil gekarrt werden(und wie es so kommt, gerade in der Mittagspause). Hab' der Stationssekretärin, sie soll einen der Stationsärzte anfunken, falls ich gebraucht würde....und ihm beim Essen die Situation erklärt. Und dann passierte es...jemand erinnerte sich, daß auf der Privatstation ein überzähliger Funker herumläge...O-Ton meines Stationsarztes:

"Der Tom arbeitet schon relativ selbstständig, und bei der Hölle, die auf Station los ist, könnte er den Funker schon gut gebrauchen"

Tja, so geht es mancherorts...nach dem Essen einfach auf die Privatstation vorbeigeschaut und Funker abgeholt....

Und wie war's bei euch?

Doktor_No
10.12.2004, 14:31
habe bisher immer versucht, der verstrahlung meiner gonaden durch jedwede form des elektrosmogs zu entgehen, hat aber leider weder als zivi, rettungsdienstler, famulus oder PJ geklappt, in der uro hatte ich sogar 2 von den sch8iss-teilen. hier haben alle ein eigenes telefon, das man mit sich rumschleppen muss und das gerne mal aus der tasche plumpst. leider kann man damit nicht nach deutschland telefonieren...

Evil
11.12.2004, 15:05
In den KHs, wo ich bisher gearbeitet hab, wurden weder Famulanten noch PJler mit Funk ausgestattet.

Ausnahme wird wohl demnächst sein, wenn ich auf'm NEF mitfahren möchte, dann krieg ich einen.

Rico
11.12.2004, 16:17
Bei meiner Chirurgiefamulatur hab ich den Piepser so gekriegt (ich glaub, weil die im OP zu faul waren, mir immer hinterher zu telefonieren, weil ich mich wahlweise auf Station oder in den Ambulanzen rumgetrieben hab).

In der Inneren hab ich bloß einen gehabt, wenn ich Dienste mitgemacht hab.

Ansonsten hab ich nie einen gehabt.

Rugger
11.12.2004, 17:15
Ausnahme wird wohl demnächst sein, wenn ich auf'm NEF mitfahren möchte, dann krieg ich einen.Wäre ja noch schöner, wenn die Dich erst suchen müssten, wenns los geht... *gg*

R.

Neujahrsrakete
11.12.2004, 17:27
manchmal auch als Statussymbol angesehen...oder doch nicht?
Das Teil als Statussymbol zu sehen, ist das allerletzte, was mir dazu einfällt.
Ich finde die Funker ja schon lästig, weil sie meiner Meinung nach völlig überbeansprucht (sozusagen: mißbraucht) werden.
Aber was ich wirklich unerträglich finde, sind die Telefone in den Kitteltaschen. Das müsste in manchen Häusern mal grundlegend regelt werden. In einem Haus in Bonn, in dem ich häufiger famuliert habe, ist die Kommunikation mittels Telefon soweit entartet, daß ich (und ich übertreibe jetzt nicht) fast keinen Patientenkontakt erlebt habe, bei dem der Arzt nicht durch mindestens ein Gespräch unterbrochen wurde.
Warum sich dagegen niemand wehrt, ist mir ein Rätsel.
Ein Notfall oder das ein oder andere wichtige Gespräch...schön und gut. Aber mir kann niemand erzählen, daß alle Ärzte den ganzen Tag lang so wichtig sind, daß sie parallel zur Patientenbetreuung auch noch Telefondienst schieben müssen.

netfinder
11.12.2004, 17:30
vielleicht solltest Punktesystemablehnerin in funkerablehnerin aendern^^

Rugger
11.12.2004, 17:58
Ich finde die Funker ja schon lästig, weil sie meiner Meinung nach völlig überbeansprucht (sozusagen: mißbraucht) werden. Nö, das geht nunmal nicht anders! Man kann ja die Leute nicht stundenlang suchen, wenn man sie mal braucht...

Aber was ich wirklich unerträglich finde, sind die Telefone in den Kitteltaschen. Das müsste in manchen Häusern mal grundlegend regelt werden. In einem Haus in Bonn, in dem ich häufiger famuliert habe, ist die Kommunikation mittels Telefon soweit entartet, daß ich (und ich übertreibe jetzt nicht) fast keinen Patientenkontakt erlebt habe, bei dem der Arzt nicht durch mindestens ein Gespräch unterbrochen wurde.
Warum sich dagegen niemand wehrt, ist mir ein Rätsel.
Ein Notfall oder das ein oder andere wichtige Gespräch...schön und gut. Aber mir kann niemand erzählen, daß alle Ärzte den ganzen Tag lang so wichtig sind, daß sie parallel zur Patientenbetreuung auch noch Telefondienst schieben müssen. Da gebe ich Dir hingegen 100% recht! Diese Dinge sind supernervig, dazu kommt, das sich viele Ärzte zum Sklaven ihres Telefons machen und nicht in der Lage sind, einen Anruf auch mal zu ignorieren oder abzulehnen!

R.

lala
11.12.2004, 18:52
Also ich finde das Telefon deutlich praktischer als den Piepser:

Früher hatten wir als AvD so einen Piepser und mußten ständig dann das nächste (nichtbesetzte) Telefon suchen um nachzufragen was los ist.
Jetzt habe ich (da tagsüber für Notaufnahme/Stroke gleichzeitig zuständig und somit auf 2 Stationen, im CT oder auch mal ganz woanders zu suchen wäre) so ein Telefon und muss nicht ständig eines suchen.
Klar,es nervt wenn man während Gesprächen/Viggolegen/punktieren angerufen wird -auch beim Essen oder Aufs-Klo-gehen ist man nun ständig erreichbar ;-)
Aber gerade wenn ein Notfall reinkommt, ist es einfacher bzw. kann mich der Notarzt/Leitstelle direkt anrufen und absprechen ob Aufnahme/ITS oder zB das CT angefahren werden soll.

Auch praktisch, wenn ich während der Visite kurz im Labor anrufen kann oder einen der Konsiliarärzte um schnell was zu klären...
Praktisch auch, wenn man während man Patient im Bett Richtung CT schiebt schon den Hintergrund anrufen kann, im Labor die Werte erfragen kann und von der Nachtschwester sich die Actilyse bringen lassen kann....
Oder wenn man nachts konsiliarisch zu einer Station gerufen wird zu deren Eingang man keinen Schlüssel hat (kurzer Anruf "steh hier vor der Tür und komm nicht rein"- mit Piepser unmöglich)....

Wichtig ist, das man in gewissen Situationen (zB Patientengespräch) auch mal Anrufer bittet, später anzurufen oder selber zurück ruft.
Vielleicht wird der ein oder andere die Vorteile erst dann nachvollziehen können wenn er/sie selber mal 24h (gerne auch bei Schnee und Regen) mit `nem blöden Piepser durch die Gegend rennt und ständig Telefone suchen muss....

lala
(die ihr Telefon manchmal -wenns ständig klingelt- zwar am liebsten wegschmeißen würde, es im Grunde aber nicht mehr missen möchte)

Sebastian1
11.12.2004, 21:12
Ich finde Telefone auch praktischer, dies allerdings aus Sicht eines in der Pflege jobbenden Studenten. Ich arbeite auf einer Kardio-ITS und da unser diensthabender Doc halt auch häufiger mal im Haus oder den Notaufnahme helfen muss, wenn bei uns nicht viel zu tun ist, ist es schon deutlich praktischer, diesen im Notfall direkt erreichen zu können. Früher gabs halt auch nur Piepser ohne Gegensprechmöglichkeit und da hab ichs auch erlebt, dass ein Doc zu einer Rea gerufen wurde, der anpiepsende aber nur "Rea" ins Telefon gebrüllt hat, leider aber ohne den Ort des Notfalls zu nennen *seufz*.
Ich selbst hab bisher nur mal in einer Famulatur, in der ich NEF-Dienste über 24h mitgefahren bin, den 2. NEF-Piepser gehabt... ich weiss nur, dass ich tierische Angst hatte, im Einsatzfall das Teil zu verschlafen, denn das piepste (auch ohne Gegensprechmöglichkeit) nur einmal laut, etwa 10 Sekunden lang. Aber die Notärztin, der ich das gesagt hatte ("Ich hoffe, ich hör das Teil, wenn ich im Tiefschlaf bin") sollte recht behalten: Nach 10 Sekunden steht man bereits halb angezogen da, auch wenn man sonst (wie ich :-blush) 3 Wecker zum allmorgendlichen aufstehen braucht.
Im Job hab ich halt von Zeit zu Zeit mal Rea-Dienst mit entsprechendem Telefon, aber das fällt beim Arbeiten eigentlich kaum auf, weil dieses Telefon wirklich ausschliesslich über Notfallrufanlage losgeht, und das gleichzeitig mit einem stationsweiten Alarm und gleichzeitiger Alarmierung des Handys des diensthabenden Arztes - das kann man weder überhören, noch steht man da jemals alleine da.
Warum so ein Piepser Statussymbol sein soll entzieht sich allerdings meines Vorstellungsvermögens, es ist ein praktisches (und manchmal auch nerviges) Arbeitsgerät, nicht mehr und nicht weniger.
Und welcher Med-Studi kennt es nicht, dass der Doc, der grade Vorlesung/Seminar/U-Kurs/etc. hält, auf einmal telefonieren muss oder einfach weg?! _Das_ wäre mal eine diskutierenswerte Sache, wie man Ärzte an Unikliniken bzw. akademischen Lehrkrankenhäusern möglichst für den Unterricht für sowas völlig freistellen kann. Bei uns ist das allerdings eher Utopie; oft sind die Docs eher noch nach 24h-Diensten oder Feierabend oder während sie gleichzeitig die Station versorgen sollten dazu verpflichtet, noch Studentenunterricht abzuhalten. Wie ist das bei euch?


Gruß,
Sebastian

hobbes
11.12.2004, 22:15
Bin auch eindeutig für das Telephon. Ekelig genug bei jeglichem Abgehen des Funkers wie von der Tarantel gestochen das nächste Wandtelephon aufsuchen zu müssen (während Essen, im Lift, Telephon schon besetzt, ....).

Bille11
12.12.2004, 10:14
ich hab in meiner letzten famu in der schweiz als ua den luxus gehabt, dass nicht genug ua-pieper da waren, auch keine pieper mehr angeschafft werden sollten, weil ein neues system im kommenden jahr angeschafft werden sollte, so dass die ua ein handy mit schweizer telkarte benutzen mussten. die sind dort nicht mal so superteuer, so dass es okay war, sich eine karte zu kaufen. & dann gab es eine ua-tel-liste an den wichtigen stellen im haus, man war tel. errreichbar... superfeine sache.. ich habe das natürlich auch ausgenutzt & g'sms't oder verabredungen getroffen, während ich im haus war.. und wenn man nicht drangehen konnte, war es auch nicht superschlimm (ops, eintritte, u.ä.).. witzig war, dann ein klingelndes/brummendes handy in der eintrittsuntersuchung zu erklären, weil man draufgeschaut hatte (möglicher ops) oder auch, dass, nachdem ich 6 wochen da war, irgendwie auf einmal ganz viele "egal, wer dran geht, hauptsache ua"-anrufe bei mir eingingen.. da war ich wohl einige male zu oft ans handy gegangen.. habe das natürlich dann auch mal wieder weggedrückt.. man will ja nicht immer belästigt werden.

anneres thema... es gibt ja auch ärzte/anzufunkende, die ihre pieper mit freude auch mal "fallenlassen", weil es dann einen wackelkontakt gibt..:-]

lala
12.12.2004, 10:41
anneres thema... es gibt ja auch ärzte/anzufunkende, die ihre pieper mit freude auch mal "fallenlassen", weil es dann einen wackelkontakt gibt..:-]

Neee Bille - das halt ich für`n Gerücht :-))

Bille11
12.12.2004, 10:46
jedenfalls eins, das man prima lästernd in die runde werfen kann, wenn jemand es WIRKLICH AUSVERSEHEN fallenlässt.. :-D

Pünktchen
12.12.2004, 11:09
Ich finde das Telefonsystem gut. Als UA hat hier in der Chirurgie jeder eins, da man sich ständig irgendwo im Haus befindet, kann man so schnell wichtige Infos erhalten (Absprachen, Patienteninfos). Ich finde das praktisch wenn es nur darum geht ein Ja oder Nein vom gegenüber zu hören oder ein Erledigt. Der Spitalarzt hält es hier während der Visiten so, das er seinen Sucher abgibt und jemand anderes ran geht im Auftrag für ihn somit werden seine Visiten wichtige Gespräche usw weniger unterbrochen.


Das ich während Famulaturen und auch im Studentenunterricht erlebt habe und gar nicht leiden kann, sind die vielen privaten Handys in den Kitteltaschen der Ärzte. :-meinung