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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Chefärztinnen??erfolgreiche Ärztinnen?



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CRS
12.12.2004, 21:09
Hallo Ihr, wir haben heute im Sueddeutsche TV einen Bericht u.a. über Sabine Däbritz (Oberärztin Herzchirurgie, Klinikum Grosshadern-München) gesehen, und es entbrannte eine Diskussion, ob es für Frauen schwieriger ist erfolgreich zu sein, oder in hohe Führungspositionen zu kommen,
einige unserer Argumente:

-Männer strahlen mehr Kompetenz aus
-Frauen sind zu emotional
-Frauen kriegen Kinder bzw. es besteht immer die Gefahr, dass sie Kinder kriegen könnten
-Frauen sind keine Respekts-/Autoritätspersonen
...
wie seht ihr das?? Kennt ihr erfolgreiche Ärztinnen?? In welchen Positionen? Mit ohne Kind? Glaubt ihr an Chancengleichheit im Bereich der Medizin (Forschung, Klinik etc..)
Danke für eure Kommentare :-dafür

hobbes
12.12.2004, 21:28
In diese Diskussion möchte ich einwerfen, dass es doch eigentlich auch vorstellbar ist, dass Frauen weniger als Männer den Wunsch nach einer grossen Karriere bis zur Chefärztin hegen. Dessen bin ich mir eigentlich überzeugt und es erklärt sicherlich teilweise auch das Überwiegen der Männer in diesen Positionen.

Zum anderen ist das Kinderhaben für Frauen sicherlich noch das grossere Karrierehandicap als für Männer. Wobei ich die Bezeichnung Handicap eigentlich mehr als unzutreffend ist. Eine Frau ohne Kind (ohne Mann?), welche die GLEICHEN fachlichen und menschlichen Qualifikationen erfüllt wie ein Mann, hat heute vielerorts die gleichen wenn nicht die besseren Chancen als ein Mann. Auch meine Überzeugung.

Patella
12.12.2004, 21:29
Sehr interessantes und gutes Thema!!
Ich bin auch auf die Reaktionen gespannt!

Weiß denn jemand nicht nur, wie die generellen Aussichten für Chefärztinnen sind, sondern vielleicht auch, wie es in den speziellen typischen "Männerdomänen" wie Chirurgie, Orthopädie... aussieht?

Viele Grüße,

Patella :-)

hobbes
12.12.2004, 21:31
wie Chirurgie, Orthopädie... aussieht?


gerade hier sind die Anwärterinnnen auf Spitzenpositionen wohl einfach interessehalber geringer als die Anzahl Anwärter; demnach auch die Wahrscheinlich, dass eine Frau Chefärztin wird - was von der CHANCE zu differenzieren ist!

][truba][
12.12.2004, 21:43
Auf unserer Station sind 2 von 3 Oberärzten Frauen.

Weibliche Chefärzte gibt es, im gesamten Krankenhaus, jedoch gar nicht.

Cassy
12.12.2004, 22:07
Also in dem Krankenhaus, in dem ich meine Ausbildung mache gibt es zwar einige weibliche Oberärztinnen, jedoch keine einzige Chefärztin..... :-nix

test
12.12.2004, 23:24
Mir ist hier bisher nur eine Chefärztin in der Dermatologie begegnet :-nix

milz
12.12.2004, 23:43
-Männer strahlen mehr Kompetenz aus
-Frauen sind zu emotional
-Frauen sind keine Respekts-/Autoritätspersonen
...
Das sind aber tolle Argumente. Ich kotz gleich.

Froschkönig
13.12.2004, 06:20
Kenne bisher immerhin 2 Chefärztinnen. EIne in der Gynäkologie und eine in der Inneren. Weibliche Oberärzte dagegen sind ja eigentlich keine Seltenheit.

Hoppla-Daisy
13.12.2004, 09:23
Mir ist bisher auch noch keine einzige Chefärztin begegnet. Ich würde mich aber dem Gedanken anschließen, dass Frauen aufgrund der Tatsache, dass meist auch irgendwann der "Vermehrungswunsch" aufkommt, etwas weniger karriereorientiert sind. In den oberen Etagen der Wirtschaft sieht es ja ähnlich "mau" für Frauen aus. Zudem würde ich mal frech behaupten, dass Frauen in der Regel etwas weniger "machtgeil" sind (huuuh, welch provokativer Gedanke...).

Dennoch, eine Frau, die richtig fett Karriere machen möchte - sei es nun mit oder ohne Kind - wird das auch schaffen. Ich bin fest davon überzeugt! Nur leider bekommen diese Frauen dann häufig den Stempel "Mannsweib (weiß zwar nicht, was das dann damit zu tun hat, aber egal...) / Die geht über Leichen / Rabenmutter / karrieregeile Alte / Die hat sich bestimmt hochgeschlafen" aufgedrückt, worüber ich mich dann wiederum höchst echauffieren könnte!!!

Leider, leider ist es auch heute offenbar noch so, dass frau sich entscheiden muss: Kind oder Karriere..... für die Variante, die beides einschließt, braucht sie dann noch ganz dringend das dicke Fell!

Daisy
(die nie den Wunsch nach einer großen Karriere hatte, sich aber dennoch nicht als wenig ehrgeizig bezeichnen würde - jeder halt nach seiner Fasson :-meinung)

PS: Auf unserer Station haben Ärztinnen generell einen schweren Stand. Es ist zwar eine OÄ da, die vor kurzem noch das zweite Kind bekommen hat, aber die hat es verdammt schwer, das könnt ihr mir glauben! Wie ich hörte, flossen da auch schon etliche Tränen, weil es ihr schwerer gemacht werden würde als den männlichen Kollegen (VON den männlichen Kollegen!). Schade, wie ich finde, weil sie ne ganz patente Frau ist...und die nicht weniger drauf hat als ihre männlichen Kollegen.

Goldmarie84
13.12.2004, 10:15
Bei uns im Krankenhaus ham wir eine Chefärztin für Innere!! Und die sieht so unscheinbar aus, weil sie auch immer Pflegerkleidung anhat, dass ich erst dachte, sie sei eine vom Röntgen oder so... :-blush :-top
Aber ich glaube, die hat auch schon einen langen und steinigen Weg hinter sich - sie ist bestimmt schon 60 Jahre alt (wobei ich allerdings nicht weiß, wie lange sie schon Chefärztin ist).

:-stud

LG, Goldmarie

Miss
13.12.2004, 11:20
Ist ja vielleicht auch wirklich die Frage, ob so viele Frauen wirklich Chefärztinnen werden wollen?

Also, ich bin durchaus ehrgeizig, aber Chefärztin muss ich glaub ich gar nicht werden. Wenn ich mal Oberärztin werde, bin ich durchaus zufrieden.
Mir reicht das glaub ich, mal gucken, ob sich das ändert, wenn ich so weit bin.
Ganz so machtgeil bin ich dann wohl auch nicht. Und der Laden läuft dann auch durchaus mal ohne mich, und ich hab dann nicht für wirklich alles die Verantwortung.
Ich mag den ganzen Kram ja schon gerne und so ähnlich wird es bestimmt auch später im Beruf sein, aber dann zuhause einfach mal die Arbeit Arbeit sein lassen, das finde ich entspannend.

MichaelHH
13.12.2004, 15:16
Mir ist hier bisher nur eine Chefärztin in der Dermatologie begegnet :-nix

Auch in Hamburg studiert?

SynC
13.12.2004, 17:17
Ich denke eins überseht ihr:
Ich glaube es gibt durchschnittlich weniger Frauen, denen eine "Karriere" mit Führungsposition wichtig ist. Viele Frauen wollen vielleicht gar nicht in solche Positionen, da sie sich mit anderen Aufgaben wohler fühlen.
Und die Strukturen ändern sich ja heutzutage rasant, wenn man die Position der Frau vor 50 Jahren und von heute vergleicht erkennt man schon einen riesigen Wandel.
Von daher würde ich das Thema mal gar nicht so negativ sehen, Frauen haben nur noch sehr geringe Nachteile.

PS: sorry habe da wohl einiges wiederholt, was Miss schon geschrieben hat :-music

Jemine
13.12.2004, 17:25
Wär ja auch mal interessant, zu überlegen, in welchen anderen Bereichen Frauen ganz ganz oben stehen.
Hat vielleicht wirklich damit zu tun, dass Weibchen noch gar nicht sooo lange die gleichen Recht wie Männchen haben. Das muß sich vielleicht erstmal richtig "etablieren".
Ich denke auch, dass es langsam mehr weibliche Führungskräfte werden, weil es heutzutage möglich ist, auch später noch Kinder zu bekommen, somit müßen wir uns nicht mehr so drastisch nach dem "Entweder-oder-Prinzip" entscheiden.

test
13.12.2004, 19:06
Auch in Hamburg studiert?

Ne ich in Freiburg, dann siehts in der Derma wohl besser aus für Frauen.

Zum anderen Punkt ich denke, um Chefarzt zu werden, gerade an einer Uni, muß man sehr lange wirklich fast alles dafür tun. Chefarzt wird man an der Uni ja eher nicht mit 30 sondern eher mit 40 oder älter. Wenn eine Frau wirklich bis dahin durcharbeitet, wird sie kaum ein Kind kriegen können. Ich glaube schon, dass Frauen immer noch in dem Bereich benachteiligt sind. Aber gegen den Punkt mit dem Kinder kriegen kann man nun mal nichts machen, es kann schwer jemand anderes für sie die Kinder bekommen. Wobei es ja inzwischen schon Frauen gibt, die sich Eizellen entnehmen und einfrieren lassen, um nach der Karriere Kinder zu "bekommen". :-nix

MichaelHH
13.12.2004, 19:15
Ne ich in Freiburg, dann siehts in der Derma wohl besser aus für Frauen.

...an der Uni Hamburg hat es in der Derma eine Chefärztin!

Recht interessantes Zahlenmaterial (von 2002) gibt es auf der Seite des Deutschen Ärztinnenbundes ( :-??? - wusste garnicht, dass es soetwas gibt)

http://www.aerztinnenbund.de/Aerztinnen.48.0.html

Lava
13.12.2004, 19:52
Mag ja sein, dass weniger Frauen von vornherein hohe Positionen anstreben, aber eins wudnert mich doch sehr: selbst in "Frauendisziplinen" wie Gyn, Auge und Pädiatrie sieht man Frauen selten in höheren Positionen. Zwar liegtd er Frauenanteil in diesen Disziplinen bei teilweise über 50%, aber es gibt nicht kaum Chefärztinnen, sondern auch wenige Oberärztinnen, finde ich... :-???

hobbes
13.12.2004, 20:10
sind Auge und Pädiatrie wirklich "Frauendisziplinen" ?

Froschkönig
13.12.2004, 20:16
sind Auge und Pädiatrie wirklich "Frauendisziplinen" ?Also bis auf die designierten Chauvi-Fächer Ortho und Chir sind NIX wirklich Frauendisziplinen, kommt dann wieder auf die Klinik an würde ich sagen. Kenn ne AUgenklinik mit nur Männern und eine mit fast nur Frauen, ebenso bei Päd oder Gyn :-nix

Wobei ich da ja ne These dazu hab, WARUM Chir und Ortho immernoch so "frauenfeindlich" ist:
Wenn man dort anfängt, muß man zunächst erstmal viel Haken halten, was ganz schön kräftezehrend sein kann und ohne diskriminierend wirken zu wollen, so sind männliche Oberarme im Durchschnitt stärker...
Und der andere Punkt ist, daß vielfach tatsächlich Chirurgen ziemliche Matchos sind und Frau von heute tut sich solche Kollegen wohl auch nicht gerne auf dauer freiwillig an und macht lieber was friedlicheres ;-)

:-meinung