][truba][
12.12.2004, 20:32
Hi, ich will euch erst einmal ein bischen was über mich erzählen.
Ich bin jetzt gute 20 Jahre alt und habe 2004 mein ABI gemacht.
Ja, leider nur mit 3,0. Ach, war ich ein faules Stück, und seit dem 4.10 oder sagen wir seit Mitte des Oktobers, ärgere ich mich sehr darüber.
Warum? Am 4.10 begann mein Zivildienst im Krankenhaus. Genauer, der Intensivstation eines Herzzentrums. Am Anfang war mir alles sehr fremd.
"Du kannst doch gar nicht mit Menschen umgehen!", "Was ist wenn du das nicht erträgst?", "Hoffentlich fällst du nicht gleich um" waren so die ersten Gedanken die mir in den Kopf schossen. Ich hatte die Station zwar vor der Zusage zu meinem Zivildienst gesehen, doch damals war die Arbeit so weit "weg" und ich hielt mich ja sowieso für den Größten ;)
Aber kurz vor Antritt des Dienstes ging mir doch die Muffe.
Nun muss ich zum Glück feststellen das es das beste ist, was mir je passiert ist. Selbst wenn ich größtenteils "organisatorische" Fähigkeiten übernehme sehe, und lerne ich doch eine Menge. Nach dem ersten Monat ist nur noch der Umgang mit den extremen Patienten "ungewohnt". Tracheotomierte Patienten bereiten mir zum Beispiel aufgrund der fehlenden Sprachverbindung immernoch Kopfzerbrechen. Ich versteh halt oft nicht was sie wollen und dann weiss ich oft gar nicht wer deprimierter ist. Der Patient, weil der dumme Zivi nicht weiss, was der Patient möchte (wobei ich natürlich dann die zuständige Pflegekraft hole) oder ich, weil ich zu dumm (bzw. zu unerfahren) bin, ihn zu verstehen.
Dann schaute ich das erste mal zu wie eine Pleura gelegt wurde. Ich war geschockt. Es war so anders als im TV. Und doch war es interessant und ich wär dem Arzt am liebsten so dicht auf den Leib gerückt, das er meinen Atem im Nacken gespürt hätte.
Auch mein erster ZVK war eine schöne Erfahrung (wahrscheinlich unverständlich für die, die es schon 100 x gesehen haben).
Darauf folgten noch die Anlage einer PEG sowie eine Tracheotomie bei der ich sogar etwas mithelfen durfte (nur Tubus halten :).
Der Arzt hat mir alles erklärt und ich war so aufgeregt, das ich vieles wieder vergaß. Und ich war so glücklich danach, keine Ahnung warum aber ich muss den ganzen Tag im Kreis gegrinst haben. Leider sind nicht alle Ärzte so, die einen unfreundlich und frustriert aber die "übersehen" mich kleinen Zivi sowieso. Andere ganz nett, doch eigentlich nur mit sich selbst beschäftigt.
Und nach 3 Monaten freu ich mich auf jeden Dienst den ich machen darf, und noch mehr wenn es was "richtiges" zu tun gibt (also am Patienten) und noch mehr wenn ich wieder bei irgend etwas zusehen darf.
Wie man vielleicht merkt bin ich auf jeden Fall fasziniert von all dem, was das Pflegepersonal und auch die Ärzte jeden Tag, Tag für Tag (und auch Nachts) leisten. Und ich kann mir nichts schöneres vorstellen, als einmal, in solch einem Team, meinen "Dienst" zu leisten. Und sofern es nach mir geht, später natürlich auch als Arzt.
Aufgrund meines 3,0er Abi´s bewerbe ich mich natürlich erst einmal und sammele fleißig Wartesemester (Bei 3 Jahren Ausbildung + Zivi sollten es doch 8 sein, oder?). Wobei hier auch schon meine erste Frage auftaucht.
Eine Ärztin meinte, man muss sich bei der ZVS bewerben, um die Wartesemester angerechnet zu bekommen. Das heißt, ich habe bereits ein Semester verschenkt, weil ich mich bisher noch nicht bei der ZVS gemeldet hab? Andererseits, haben die bei der ZVS gesagt (hab angerufen) "Es zählt, ab dem erlangen der Hochschulreife (sprich ABI)".
Ich denk mal die werden das wohl besser wissen, aber könnt ihr mir das nochmal bestätigen?
So, nun hab ich hier gelesen (und dachte es mir auch) das die Ausbildung als Krankenpfleger nicht unbedingt das "Anspruchsvollste" sein soll (Ist nicht böse gemeint, ich meine vom Lernaufwand etc. pp.). Das soll auf keinen Fall heißen das man dazu nichts auf dem Kasten haben muss, ich denke ihr wisst was ich meine.
Nun wollte ich mich nebenbei, während der 3 Jahre, schon etwas aufs Studium vorbereiten. Und da sollt ihr, die ihr schon studiert, mir mal helfen.
Also, woraus besteht denn so das erste Semester?
Wo lohnt es sich Vorkenntnisse zu sammeln?
Chemie und Physik waren nie meine Leidenschaften. Von daher werde ich da wohl als erstes ansetzen müssen. Denn das nachher auf die schnelle zu lernen ist sicher nicht der richtige Weg. Könnt ihr mir da Bücher oder Webseiten empfehlen?
Weiterhin sollte ich wohl auf einer Abendschule mein Latinum nachholen.
Ist für ein Medizinstudium das normale oder das "große" zu empfehlen?
So, was war denn noch?
Ach, ich denke wenn ich zu viel schreibe, liest es ehh niemand mehr.
Also mach ich erst einmal schluß.
Ich möchte noch sagen, das ich meine Ausbildung auf jeden Fall zu 100% ernst nehme. Das was ich mache, das mache ich richtig. Ich will auch nicht nebenbei schon mein Studium machen, sondern mich lediglich ordentlich vorbereiten. Denn das ist etwas, was mich im Gegensatz zum Schulalltag, wirklich interressiert. Also gebt mir bitte Tipps, bei welchen ihr denkt, das sie hilfreich sein könnten. Würde mich sehr freuen von euch etwas zu hören :)
Ich bin jetzt gute 20 Jahre alt und habe 2004 mein ABI gemacht.
Ja, leider nur mit 3,0. Ach, war ich ein faules Stück, und seit dem 4.10 oder sagen wir seit Mitte des Oktobers, ärgere ich mich sehr darüber.
Warum? Am 4.10 begann mein Zivildienst im Krankenhaus. Genauer, der Intensivstation eines Herzzentrums. Am Anfang war mir alles sehr fremd.
"Du kannst doch gar nicht mit Menschen umgehen!", "Was ist wenn du das nicht erträgst?", "Hoffentlich fällst du nicht gleich um" waren so die ersten Gedanken die mir in den Kopf schossen. Ich hatte die Station zwar vor der Zusage zu meinem Zivildienst gesehen, doch damals war die Arbeit so weit "weg" und ich hielt mich ja sowieso für den Größten ;)
Aber kurz vor Antritt des Dienstes ging mir doch die Muffe.
Nun muss ich zum Glück feststellen das es das beste ist, was mir je passiert ist. Selbst wenn ich größtenteils "organisatorische" Fähigkeiten übernehme sehe, und lerne ich doch eine Menge. Nach dem ersten Monat ist nur noch der Umgang mit den extremen Patienten "ungewohnt". Tracheotomierte Patienten bereiten mir zum Beispiel aufgrund der fehlenden Sprachverbindung immernoch Kopfzerbrechen. Ich versteh halt oft nicht was sie wollen und dann weiss ich oft gar nicht wer deprimierter ist. Der Patient, weil der dumme Zivi nicht weiss, was der Patient möchte (wobei ich natürlich dann die zuständige Pflegekraft hole) oder ich, weil ich zu dumm (bzw. zu unerfahren) bin, ihn zu verstehen.
Dann schaute ich das erste mal zu wie eine Pleura gelegt wurde. Ich war geschockt. Es war so anders als im TV. Und doch war es interessant und ich wär dem Arzt am liebsten so dicht auf den Leib gerückt, das er meinen Atem im Nacken gespürt hätte.
Auch mein erster ZVK war eine schöne Erfahrung (wahrscheinlich unverständlich für die, die es schon 100 x gesehen haben).
Darauf folgten noch die Anlage einer PEG sowie eine Tracheotomie bei der ich sogar etwas mithelfen durfte (nur Tubus halten :).
Der Arzt hat mir alles erklärt und ich war so aufgeregt, das ich vieles wieder vergaß. Und ich war so glücklich danach, keine Ahnung warum aber ich muss den ganzen Tag im Kreis gegrinst haben. Leider sind nicht alle Ärzte so, die einen unfreundlich und frustriert aber die "übersehen" mich kleinen Zivi sowieso. Andere ganz nett, doch eigentlich nur mit sich selbst beschäftigt.
Und nach 3 Monaten freu ich mich auf jeden Dienst den ich machen darf, und noch mehr wenn es was "richtiges" zu tun gibt (also am Patienten) und noch mehr wenn ich wieder bei irgend etwas zusehen darf.
Wie man vielleicht merkt bin ich auf jeden Fall fasziniert von all dem, was das Pflegepersonal und auch die Ärzte jeden Tag, Tag für Tag (und auch Nachts) leisten. Und ich kann mir nichts schöneres vorstellen, als einmal, in solch einem Team, meinen "Dienst" zu leisten. Und sofern es nach mir geht, später natürlich auch als Arzt.
Aufgrund meines 3,0er Abi´s bewerbe ich mich natürlich erst einmal und sammele fleißig Wartesemester (Bei 3 Jahren Ausbildung + Zivi sollten es doch 8 sein, oder?). Wobei hier auch schon meine erste Frage auftaucht.
Eine Ärztin meinte, man muss sich bei der ZVS bewerben, um die Wartesemester angerechnet zu bekommen. Das heißt, ich habe bereits ein Semester verschenkt, weil ich mich bisher noch nicht bei der ZVS gemeldet hab? Andererseits, haben die bei der ZVS gesagt (hab angerufen) "Es zählt, ab dem erlangen der Hochschulreife (sprich ABI)".
Ich denk mal die werden das wohl besser wissen, aber könnt ihr mir das nochmal bestätigen?
So, nun hab ich hier gelesen (und dachte es mir auch) das die Ausbildung als Krankenpfleger nicht unbedingt das "Anspruchsvollste" sein soll (Ist nicht böse gemeint, ich meine vom Lernaufwand etc. pp.). Das soll auf keinen Fall heißen das man dazu nichts auf dem Kasten haben muss, ich denke ihr wisst was ich meine.
Nun wollte ich mich nebenbei, während der 3 Jahre, schon etwas aufs Studium vorbereiten. Und da sollt ihr, die ihr schon studiert, mir mal helfen.
Also, woraus besteht denn so das erste Semester?
Wo lohnt es sich Vorkenntnisse zu sammeln?
Chemie und Physik waren nie meine Leidenschaften. Von daher werde ich da wohl als erstes ansetzen müssen. Denn das nachher auf die schnelle zu lernen ist sicher nicht der richtige Weg. Könnt ihr mir da Bücher oder Webseiten empfehlen?
Weiterhin sollte ich wohl auf einer Abendschule mein Latinum nachholen.
Ist für ein Medizinstudium das normale oder das "große" zu empfehlen?
So, was war denn noch?
Ach, ich denke wenn ich zu viel schreibe, liest es ehh niemand mehr.
Also mach ich erst einmal schluß.
Ich möchte noch sagen, das ich meine Ausbildung auf jeden Fall zu 100% ernst nehme. Das was ich mache, das mache ich richtig. Ich will auch nicht nebenbei schon mein Studium machen, sondern mich lediglich ordentlich vorbereiten. Denn das ist etwas, was mich im Gegensatz zum Schulalltag, wirklich interressiert. Also gebt mir bitte Tipps, bei welchen ihr denkt, das sie hilfreich sein könnten. Würde mich sehr freuen von euch etwas zu hören :)