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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Wie realistisch sind Arzt-Serien?



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DrMöchtegern
14.12.2004, 20:40
Bisschen blöde Frage :D

Ich würde gerne mal von euch wissen, wie realitätsgetreu Serien wie Emergency Room sind? Geben die den Klinik-Alltag gut wieder? (Sowas wie Schwester Stephanie oder Schwarzwaldklinik jetzt mal ausgenommen :D)

hobbes
14.12.2004, 21:42
Eigentlich recht unrealistisch. Die Ärzte in diesen Serien sind meist heroische Alleskönner: gleichzeitig Spezialisten der Neurologie, der Unfallchirurgie, der Neurochirurgie, der viszeralen Onkochirurgie. Die können einfach alles. Manchmal operieren dort gar Hausärzte im Spital gleich mit.

Der Alltag ist mit viel weniger Action, viel weniger raschem Erfolg - aber viel mehr Spannung im intellektuellen Bereich. Der Arzt ist nicht ein Alleswisser und Alleskönner - sondern ein zur Analyse, Differentialdiagnose und teilweise zur Therapie befähigter Profi.

(ein wenig unausgewogen mein Bericht, sorry Zeitmangel)

MouseMan
15.12.2004, 07:22
Da ich noch nicht in der Klinik bin, kann ich das zwar nicht mit Sicherheit behaupten, aber ich denke alle Serien sind da unrealistisch (wobei ER vielleicht noch die realistschste dieser Serien ist). Was mir nur bereits beim ersten mal ER-schauen aufgefallen ist war, dass ständig mehr Ärzte als Schwestern zu sehen sind. Ich persönlich kenne kein echtes Krankenhaus wo das so ist.


(Sowas wie Schwester Stephanie oder Schwarzwaldklinik jetzt mal ausgenommen :D)

Schwester Stefanie, wo die Laborärzte mit Stethoskopen durch die Gegend laufen (um mal die Proben abzuhören)... :-music

MM :-top

gattm005
15.12.2004, 11:57
Der Alltag ist bei ER bestimmt nicht sehr realistisch. Wo fallen an einem Tag zusätzlich zu diversen schwersten Autounfällen auch noch Hubschrauber vom Dach :-???
Wie bestimmte Verletzungen oder Krankheiten allerdings hier behandelt werden, das ist schon relativ realistisch und meistens, soweit ich das beurteilen kann, auch korrekt.
In deutschen Serien stimmt dagegen meiner Meinung nach so gut wie gar nichts. Allerdings gucke ich die nicht, so dass ich hier nicht so mitreden kann.

ehemalige Userin 24092013
15.12.2004, 12:02
Das ist TV, was ist da schon realistisch?
Selbst ne Dokusendung sollte man immer mit ner gewissen Portion Kritik betrachten.

Jemine
15.12.2004, 12:28
Ich bin ja leider auch noch fleißig dabei aufs Studium und irgendwann auch die Krankenhausarbeit zu warten, aber ich bin mir eigentlich sicher, dass diese Serien (Stefanie) meilenweit von der Realität entfernt sind. Muß aber zugeben, dass ich die trotzdem recht gern schaue :-blush , wenn nix besseres läuft, weil ich es einfach lustig finde! Schweter S *grins* fährt zu jedem Angehörigen eines Patienten nach hause, um ihm mitzuteilen, wie sehr er gebraucht wird bla bla bla. Aber manchmal wär es eigentlich schön, wenn einige sich auch mehr um ihre Mitmenschen kümmern könnten. In diesen Serien wird ein Ideal gezeigt, welches kaum zu realisiern ist. Jedenfalls nicht in dem Maße, wie unsere Schwester S es tut.


Hat schon wer was über Nip/Tuck gehört? Was genau ist das?

ehemalige Userin 24092013
15.12.2004, 15:25
In diesen Serien wird ein Ideal gezeigt, welches kaum zu realisiern ist.



Das ist kein Ideal, dass ist krank.:-))
Gott sei Dank wissen das die meisten Laien auch, sonst würde ich in dem Beruf nicht mehr arbeiten.

Dr. Pschy
15.12.2004, 16:12
Das schlimmste, und wirklich allerschlimmste an Arztserien ist, wenn reanimiert wird. Ich frag mich manchmal, wo da der Arzt am Set steckt, wenn solche Szenen abgedreht werden. Jeder, der auch nur mal nen ernsthaften Erste-Hilfe-Kurs gemacht hat muss doch sehen, dass das fast schon an Perversitaet grenzt. Zumindest meistens.

Schlimm ist ebenfalls das intubieren (z.B. bei ER): Mal mit dem Laryngoskop grob reingefahren, kurzer Blick, Tubus (ohne Gel, Mandrin oder sonstwas) rein, DRIN! Meistens wird nicht mal geblockt, geschweige denn die Lage kontrolliert oder abgehoert. Einfach nur lol :-((

Faust601
15.12.2004, 17:04
Letzte Woche ER, ich schau's zusammen mit einer Freundin an, und wir haben uns prächtig amüsiert. So viele kleine Fehler im Detail haben sich, glaube ich, in bisher keiner Folge angehäuft. :-))
Beispielsweise waren die Patienten auf dem Monitor immer unheimlich tachykard, ich schätz jetzt mal 250 aufwärts. Dann hat Abby sonografiert - mit einem Standbild. Weiter natürlich der ER-Klassiker: Intubieren und Tubus loslassen, ohne ihn fixiert zu haben. Und dann gab's in dieser Folge noch mehr Absurditäten, die mir jetzt schon gar nicht mehr einfallen.
Aber im Prinzip gehört ER vom medizinischen Aspekt her wahrscheinlich schon zu den realistischeren Serien. :-top
Nur eines hab ich bis heute nicht kapiert - warum verlangen die eigentlich jedesmal ein Skalpell, wenn's ans Intubieren geht??? Ich hab auch schon diverse Male intubiert, aber ein Messer hab ich bisher eigentlich nie gebraucht... :-nix

ehemalige Userin 24092013
15.12.2004, 17:58
Nur eines hab ich bis heute nicht kapiert - warum verlangen die eigentlich jedesmal ein Skalpell, wenn's ans Intubieren geht???

Och naja, vielleicht könnte der Tubus ja net durch den Kehlkopf passen, dann macht man gleich ne Tracheotomie:-))
Oder man hat ganz, ganz grosse angst, dass man mit dem Tubus gleich mal am viszeralen Blatt rumschraben könnte......und dann kann man gleich das Messer zwischen erste und zweite Rippe hauen...:-))


Es gibt ja nix, was es nicht gibt.

hamtaro
15.12.2004, 23:10
Außer ER gucke ich keine anderen Arztserie. Die sind unerträglich. Bei ER finde ich die Hintergrundgeschichten so interessant (also die Beziehungsprobleme usw.). Es mag vieles bei ER nicht realistisch sein, aber die Behandlungsmethoden finde ich schon realistisch (soweit ich das beurteilen kann) - jedefalls meistens.

samethantus
16.12.2004, 10:29
Die beste Ärzteserie findet immernoch im wahren Leben statt. Es gibt (meines Erachtens) nichts schöneres als Ärzte bei ihrer Arbeit zu beobachten oder zu unterstützen (zB während eines Praktikums im Krankenhaus). Die Anamnese mitverfolgen, Befunds- und Diagnoseprognosen Aufstellen. Wenn man an kollante Ärzte gerät wird man sogar richtig gefordert und gefördert. Also ich hatte bisher immer Spass dabei.

Aber das dann irgendwann selbst einmal tun zu dürfen ist doch echt ne geile Vorstellung. Wobei man natürlich bedenken muss, dass nich alles immer super toll und mega klasse spannend ist. Ich für meinen Teil werde die "anstrengende" oder gar "langweiligen" Momente in Kauf nehmen.
Ich schätze, dass die Mehrheit in diesem Forum so darüber denkt! Sonst würden sie ja nicht Medizin studieren wollen. Gelle?)

Daniel.

Die Niere
16.12.2004, 13:42
Aber das dann irgendwann selbst einmal tun zu dürfen ist doch echt ne geile Vorstellung. Wobei man natürlich bedenken muss, dass nich alles immer super toll und mega klasse spannend ist. Ich für meinen Teil werde die "anstrengende" oder gar "langweiligen" Momente in Kauf nehmen.
Ich schätze, dass die Mehrheit in diesem Forum so darüber denkt! Sonst würden sie ja nicht Medizin studieren wollen. Gelle?)Naja, ganz so realistisch würde ich es nicht darstellen...aber trotzdem macht der Job (meistens) Spass.

Der Alltag wird in keiner Serie auch nur im Ansatz realistisch dargestellt...würde sich auch keiner gerne anschauen. Was das Fachwissen angeht, ist bei ER wohl wirklich die grösste Kompetenz zu erwarten, jedoch gibt es dort auch viele Fehler (viel mehr als noch in den ersten Staffeln als noch 2 ärztliche Berater immer anwesend waren).

gruesse, die niere

Cassy
18.12.2004, 17:30
:-blush Also ich mich vor über zwei Jahren an unserer Krankenpflegeschule beworben hatte, wurde ich allen Ernstes im Vorstellungsgespräch von der Schulleiterin gefragt, ob ich der Meinung wäre, dass Arzt-Serien und ähnliches realistisch wären und ob ich mir den zukünftigen Arbeitstag so vorstellen würde, wie er bei Schw. Stefanie ist :-??? :-??? :-???

Ich musste mich mit Lachen wirklich zurückhalten.... Wer hat schon während der Arbeit Zeit (egal ob Arzt oder Schwester) zu den Angehörigen zu rennen und all deren Probleme zu lösen? Erstaunlich finde ich auch, dass dieses Personal, sowohl Schwestern als auch Ärzte, immer gleichzeitig auf Innere, Chirurgie, Pädiatrie, Gynäkologie, Intensiv usw arbeiten.....

Aber was soll's?????? Selbst kleine Krankenpflegeschülerinen erkennen manche Fehler :-blush

Dr.Nemo
18.12.2004, 19:28
Schweter S *grins* fährt zu jedem Angehörigen eines Patienten nach hause, um ihm mitzuteilen, wie sehr er gebraucht wird bla bla bla.

Na immerhin ist Schwester S nun nach erfolgreichem Studium Frau-Super-Doktor-Engel :-)
:-oopss

Jemine
19.12.2004, 15:27
Ja, ich vergaß. Nach 5 superturboschnellen Jahren an der Uni kommst sie gleich mit nem schicken Facharzt zurück an ihre alte Klinik. Ganz toll, diese Frau!

MouseMan
19.12.2004, 16:47
Ja, ich vergaß. Nach 5 superturboschnellen Jahren an der Uni kommst sie gleich mit nem schicken Facharzt zurück an ihre alte Klinik. Ganz toll, diese Frau!

Und dann war da noch Vladi aus "In aller Freundschaft" der irgendwann auch entschieden hatte nochmal Medizin zu studieren und 4 Wochen später schon zum famulieren in der Klinik war... :-oopss

:-top naMesouM

keldor`
20.12.2004, 22:15
machen wir uns doch nix vor, nur scrubs bringt die blanke wahrheit.. :-))

Kackbratze
21.12.2004, 13:46
Ich glaube NIP/TUCK (heute erste Folge bei Pro7) trifft am ehesten die Wahrheit in einer (meiner) Privatklinik....

HonorisCausa
22.12.2004, 18:04
ER am letzten Dienstag:

Hat jemand gesehen wie das kleine Mädchen extubiert worden ist? Ich sage nur lustich lustich - weiter kann man nun wirklich nicht von der Realität entfernt sein und dabei zählt doch ER eigentlich zum meinen Lieblingsserien :-oopss