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mulli
21.12.2004, 13:59
Hallo!

Ich gedenke nach meinem Abi Medizin zu studieren... ich habe zwar versucht mich anderswo kundig zu machen, jedoch erfolglos. Ich wollte fragen, ob eine Facharztausbildung nach 6 Jahren Studium unbedingt nötig ist. Wenn nein stellt sich die Frage, was man ohne diese Ausbildung ist.

Wie liegen denn so in etwa die Verdienstmöglichkeiten?

Gruß Mulli

Defi B.
21.12.2004, 14:36
Früher gab es mal die Möglichkeit, sich als "Praktischer Arzt", d.h. Arzt ohne Gebietsbezeichnung, niederzulassen. Diese Möglichkeit existiert nicht mehr, die "Minimalqualifikation" zur Niederlassung ist z.Zt. der Facharzt für Allgemeinmedizin. Zielte deine Frage darauf, also auf die Niederlassungsmöglichkeit, ab?
Ansonsten geht man ja für die Facharztausbildung nicht mehr in die Uni o.ä. sondern arbeitet einige Jahre (unterschiedlich je nach Fachrichtung) als Assistenzarzt in Weiterbildung. Die Anerkennung als Facharzt bekommt man nach einer Facharzt-Prüfung vor der zuständigen Ärztekammer.

mulli
21.12.2004, 14:43
Danke defi!

ja, die zielte so zeimlich darauf ab... ich bin generell dankbar, für jede information, die ich erhalte

Lava
21.12.2004, 15:03
Aber Pflicht ist die Facharztausbildung nicht, soweit ich weiß. Allerdings schränkt es die Karrierechancen etwas ein.

Weiß jemand, welche Befugnisse man als nicht-Facharzt hat? Darf man z.B. kleinere OPs durchführen? Als Assitenzarzt darf man ja eigentlich nicht allein operieren.....

Außerdem verschiebe ich den Thread mal :-)

test
21.12.2004, 15:33
Ohne Facharzt wird man wohl sein leben lang Assistenzarzt bleiben. Niederlassen darf man sich dann höchstens für Privatpatienten, bleibt die frage, ob auch jemand kommt. :-notify Eine Kassenzulassung gibts nur mit Facharzt. :-peng
Als Assistenzarzt ohne Facharzt verdient man BAT IIa Tarif üblicherweise. :-notify

Lava
21.12.2004, 15:39
Für immer und ewig? Zumindest als Facharzt bekommt man ja nach 8 Jahren Oberarztgehalt...

Hellequin
21.12.2004, 15:56
Für immer und ewig? Zumindest als Facharzt bekommt man ja nach 8 Jahren Oberarztgehalt...
Meines Wissens nach steigt das Gehalt innerhalb einer BAT-Stufe auch nach Alter und Dauer der Betriebszugehörigkeit. Ist zumindestens in der Pflege so.

Russ04
22.12.2004, 12:41
Am besten du kaufst (oder leist dir in der Bibliothek) den Studienführer für Medizin aus, da steht sowas drin, auch noch zu empfehlen: "Erfolgreich Medizin studieren", da stehen die einzelnen Fachrichten + Spezialisierungen recht gut beschrieben drinne. Ist zwar schon etwas älter (2001) und deswegen in einigen Bereichen nicht mehr zu gebrauchen, aber das mit den Fachrichtungen fand ich sehr hilfreich.

Und ohne Facharzt bleibt man sein lebenlang Assistenzarzt... Ob des so das wahre ist? :-nix

gattm005
22.12.2004, 14:06
Man könnte ohne Facharzt noch versuchen, ausserhalb des "üblichen" Arztberufs zu arbeiten, z.B. als Medizinjournalist oder bei Pharmafirmen in Forschung (ob das ohne Facharzt geht weiß ich nicht), Marketing oder Projektmanagement. Dort kann man dann unter Umständen auch besser verdienen. Nähere Infos zu diesen alternativen Berufsfeldern gibt's z.B. bei der Deutschen Ärzteversicherung oder bei ViaMedici online.

hamtaro
22.12.2004, 20:18
Na das klingt ja fantastisch. Wenn man also keine Facharztausbildung macht, ist man theoretisch immer Assistenzarzt, d.h. als 60jähriger immer noch? Kommt mir ein wenig seltsam vor. Stellt euch vor, euch kommt da in der Klinik einer entgegen, der wie der Chefarzt persönlich aussieht und ist aber Assistenzarzt :-wow

Defi B.
22.12.2004, 21:25
...wobei ich schon die ganze Zeit überlege, was denn an der Facharzt-Weiterbildung so problematisch ist? Warum sollte man diese nicht machen wollen? OK, wenn man seine Ziele außerhalb der klinischen Tätigkeit sieht, aber sonst?

mulli
27.12.2004, 07:48
wie seht ihr denn das mit einer schwangerschaft zwischendurch? ist diese nach dem medizinstudium und vor der facharztausbildung sinnvoll? oder sollte man lieber bis nach dem facharzt warten?

Rico
27.12.2004, 10:11
Mittendrin würd ich mal sagen.
Da hast Du schon ein bisserl einen Fuß in dem Fachgebiet drin, sodaß der Wiedereinstieg leichter ist und Du kannst den Mutterschutz voll ausnutzen.

test
27.12.2004, 11:41
Für immer und ewig? Zumindest als Facharzt bekommt man ja nach 8 Jahren Oberarztgehalt...

Als Facharzt bekommt man üblicherweise BAT Ib. Oberarztgehalt ist eigentlich immer Verhandlungssache dachte ich.

Achja und altersabhängig steigt das BAT IIa Gehalt ungefähr alle 2 Jahre um 110 Euro. Mit 25 beispielsweise 2200 mit 45 3300 grundgehalt dann. ;-)

EDIT: ahso du meintest die Aufstufung auf BAT Ia? Oberärzte verdienen aber in der Regel durch die Poolbeteiligung schon ein Stück mehr. ;-)

Habe auch gerade in der VErgütungsordnung gefunden, dass man nach 5 Jahren ärztlicher Tätigkeit in Bat Ib aufsteigt ;-) Also gibts doch mehr Geld ;-)

Jemine
04.01.2005, 13:15
Wie sieht das eigentlich aus, wenn man 2 oder mehr (geht das?) Fachärzte machen will? Geht das gleichteitig oder alles schön der Reihe nach? Da wird man ja nie fertig, wenn man das nacheinander machen muß...
Wann genau entscheidet man eigentlich, ob und welchen FA man macht?

THawk
04.01.2005, 13:24
Du entscheidest dich nach dem Studium dazu, wenn du dir eine Stelle als Assistenzarzt suchst.
Es gibt bei den Landes-Ärztekammern die Richtlinien für die Ausbildung, also wie viel Jahre du in einem Fachgebiet tätig sein musst, was du u.U. gemacht haben musst, welche anderen Fachgebiete angerechnet werden. Und dann hat dein Chefarzt die Weiterbildungsbefugnis für x Jahre der Facharztausbildung. D.h. du musst evtl. noch das Krankenhaus wechseln. Naja, und wenn du dann alles beisammen hast wirst du Facharzt.

Zumindest hab ich das als kleiner Vorkliniker so verstanden :-blush

Rico
04.01.2005, 14:14
Klar kann man auch mehrere Fachärzte machen - man muß nur die jeweiligen Anforderungen erfüllen.
Ich kenne mehrere Ärzte, die zwei Fachärzte haben (z.B. Allgemeinmedizin und Chirurgie) und sogar eine Ärztin, die drei Facharzttitel hat.