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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Wieviel Arbeit verträgt der Mensch?



Lava
22.12.2004, 21:25
Ich bin gerade am Grübeln.... mein Konto nimmt stetig ab (bin ich zu verschwenderisch geworden oder haben die Lebenserhaltungskosten so viel zugenommen?), die Studiengebühren winken höchstwahrscheinlich und die finanzielle Lage meiner Familie ist nicht mehr so verlässlich. In den Ferien arbeiten gehen bringt einfach zu wneig Geld und nun bin ich am Überlegen, ob ich mir einen Nebenjob zulegen sollte. Die meisten Angebote verlangen dafür 35 oder gar 40h im Monat. Also in einer normalen Woche würd eich das schaffen.... aber mit den Blockpraktika weiß man ja nie, was kommt. Wenn ich zwei Wochen lang von morgens bis abends Kurs habe, will ich keine 10 Stunden mehr zusätzlich arbeiten. Und noch dazu läuft ja die Doktorarbeit. Da verbringe ich schon recht viel Zeit im Labor..... und lernen muss man auch noch irgendwann.
Schön wäre ein flexibler Job, aber ich kann ja schlecht sagen, ich probier's mal einen Monat, ob ich damit klar komme. :-nix
Am liebsten wär mir ja sowas wie Präpassi, aber das geht überhaupt gar nicht bei den ganzen Pflichtveranstaltungen. :-(
Wie macht ihr das? Wieviel kann man sich aufhalsen, ohne kaputt zu gehen?

Scrotum
22.12.2004, 22:15
Das ist echt ne gute Frage. Ich arbeite etwa 40 bis 80 Stunden im Monat in einer Klinik. Und mich macht die Doppelbelbelastung Studium/Arbeit ziemlich fertig. Nein warte mal, das stimmt nicht. Eigentlich steck ich sie recht gut weg.

Ich hasse es nur immer wieder, dass ich nie Zeit für meine Freundin habe. Manchmal hab ich sie bis zu 2 Wochen nicht gesehen, obwohl sie nur ne Stunde weg wohnt. Es tut mir jedes Mal in meinem Herzen weh, wenn ich ihr wieder erklären muss, dass wir uns dieses Wochenende wieder nicht sehen.

Ich hasse es, dass ich meinen besten Kumpel seit 9 Wochen nicht mehr gesehen habe.

Ich hasse es, dass ich am Wochenende nicht auf die Parties mitgehen kann, weil ich am nächsten Morgen Dienst habe.

Ich fühle mich mies, wenn ich daran denke, dass ich fast 2 Monate keinen Sport mehr getrieben habe.

Aber trotzdem gefällt mir das Studium. Trotzdem macht mir die Arbeit Spass. Trotzdem habe ich gute Noten. Und trotzdem hab ich genug Geld, dass ich mir auch den einen oder anderen Luxus erlauben kann.

Irgendwie bin ich trotz allem optimistisch, dass ich das mit dem Sport und der Freundin auch auf die Reihe kriege. Braucht halt nur bessere Planung und mehr Energie/Überwindung meinerseits. Wenn ich bloss nicht so viel Schlaf bräuchte und nicht so viel Zeit am PC verschwenden würde (Scheiss IT..).

Ich denke es ist wichtig, dass der Job was mit Medizin zu tun hat und dass die Arbeitszeiten flexibel sind. Bei mir ist das zum Beispiel so, dass ich mich auf dem Plan eintragen kann, wann ich arbeiten will. Ist recht praktisch, so hab ich trotzdem die Flexibilität, die ich brauche, wenn ich zum Beispiel mal ein Wochenende wegfahren will oder auf Prüfungen lernen muss.

Lava
23.12.2004, 16:34
Neben dem Studium wär das auch OK, aber ich mach mir wegen der Doktorarbeit Sorgen.... hmmm..... weiß auch nicht. :-?

hamtaro
23.12.2004, 17:47
Ja das Thema beschäftigt mich auch grad wahnsinnig. Bin echt am Grübeln, ob ich nicht nach den Weihnachtsfeiertagen mir einen Job zulegen sollte. Grad durch Weihnachten sitzt mein Geld wieder lockerer. Brauch mich deshalb gar nicht wundern, warum bald Ebbe bei mir ist. Aber wie soll ich das machen ohne das mein Studium und meine Dis nicht drunter leidet? Am liebsten wär so ein Krankenhausjob. Paarmal im Monat Nachtwache oder so (Nachtzuschlag :-top ). Währendessen passiert eh nicht viel und man nebenher noch lernen. Aber wo krieg ich so was her? Eine Freundin von mir hatte das gemacht, aber sie studiert woanders.

Scrotum
23.12.2004, 21:19
Aber wo krieg ich so was her?

Naja, so schwierig kann das nicht sein. Bisserl rumtelefonieren bei Krankenhäusern, Privatkliniken, Altersheimen, etc.

HonorisCausa
23.12.2004, 23:25
Ja das Thema beschäftigt mich auch grad wahnsinnig. Bin echt am Grübeln, ob ich nicht nach den Weihnachtsfeiertagen mir einen Job zulegen sollte. Grad durch Weihnachten sitzt mein Geld wieder lockerer. Brauch mich deshalb gar nicht wundern, warum bald Ebbe bei mir ist. Aber wie soll ich das machen ohne das mein Studium und meine Dis nicht drunter leidet? Am liebsten wär so ein Krankenhausjob. Paarmal im Monat Nachtwache oder so (Nachtzuschlag :-top ). Währendessen passiert eh nicht viel und man nebenher noch lernen. Aber wo krieg ich so was her? Eine Freundin von mir hatte das gemacht, aber sie studiert woanders.


Gerade in Münster ist dieser "Krankenhausjob" nun wirklich nicht schwer zu bekommen.. kenne genügend Medistudenten, die neben dem Studium auf der Intensiv arbeiten. Voraussetzung ist ein abgeschlossenes Physikum... :-stud danach kann es losgehen und die Nachfrage nach günstigen Aushilfsarbeitern ist nicht zu unterschätzen!! Wer sich gut verkaufen kann, nicht auf den Kopf gefallen ist, Interesse zeigt und nebenher noch lernnen will, dem kann ich nur dazu raten!!!!!!!!!!! :-dafür

sunrise10086
24.12.2004, 09:27
Es geht Studium, Arbeit und Doktorarbeit unter einen Hut zu bringen, aber man macht sich unglaublich lang dabei.

Ich mache vormittags meine Doktorarbeit, Vorlesungen sind also nicht drin. Nachmittags laufen meine Kurse, abends manchmal Doktorarbeit nochmal oder zwei Mal pro Woche Sport. Am Wochenende meistens Arbeit (Krankenhaus, Pflege). Wenn man das zwei Monate durchmacht ist man auf. So geht es mir zumindest.

Meine sozialen Kontakte sind ausserhalb der Uni ziemlich eingeschlafen, was sehr ätzend ist. Sich nur mit Medizinern auseinanderzusetzen ist auf die Dauer nicht sehr stimulierend.

Bzgl. des Lernens muss man Prioritäten setzen: Momentan ist bei mir in Sachen Lernen gar nichts drin. Dafür nehme ich mir ab Mitte Januar von der Doktorarbeit komplette Auszeit und lerne für eine Monat jeden Tag. Das muss für den Monsterschein (Innere, Chirurgie, Anästhesie) und noch zwei kleinere Fächer reichen. Sonst geht meine ganze Rechnung mit Famulatur etc. nicht auf.
Es ist dabei in meinen Augen wichtig, sich nur aufs Lernen zu konzentrieren und andere Dinge für eine definierte Zeit wegzukippen. Dann kann man das auch gut durchziehen. Wenn man lange nichts mehr gemacht hat, freut man sich schon fast drauf mal wieder den ganzen Tag lang in der Bibliothek sich Fakten in den Kopf zu hauen.

Generell: Arbeiten neben dem Studium und der Doktorarbeit ist möglich, es ist eine Frage des Durchhaltevermögens und der Organisation. Ein wenig stolz ist man übrigens auch wenn man das alles geschafft hat. Und wenn die Doktorarbeit rum ist enzerrt sich das Bild.


Fröhliche Weihnachten Euch allen.

agouti_lilac
26.12.2004, 16:38
@Janine: Muss es denn ein Job sein, der mit Medizin zu tun hat?

Sonst hätte ich mal das klassische Kellnern vorgeschlagen: Man muss als Aushilfe halt vorzugsweise am Wochenende ran. Aber es gibt Trinkgeld, man lernt nette Leute kennen,... :-party

Gruß, lilac

Lava
26.12.2004, 17:37
Nö, muss nix medizinisches sein. Aber ich hab ja null Erfahrung im gastronomischen Bereich und Kopfrechnen kann ich auch nicht. :-nix
Ich werd nächste woche mal wo anrufen, was ich mir rausgesucht hatte...

rogerM
27.12.2004, 19:48
Es geht Studium, Arbeit und Doktorarbeit unter einen Hut zu bringen, aber man macht sich unglaublich lang dabei.

Ich mache vormittags meine Doktorarbeit, Vorlesungen sind also nicht drin. Nachmittags laufen meine Kurse, abends manchmal Doktorarbeit nochmal oder zwei Mal pro Woche Sport. Am Wochenende meistens Arbeit (Krankenhaus, Pflege). Wenn man das zwei Monate durchmacht ist man auf. So geht es mir zumindest.

Meine sozialen Kontakte sind ausserhalb der Uni ziemlich eingeschlafen, was sehr ätzend ist. Sich nur mit Medizinern auseinanderzusetzen ist auf die Dauer nicht sehr stimulierend.

Fröhliche Weihnachten Euch allen.

..nettes beispiel, dass die ausbeute nicht erst nach dem studium beginnt. und es ist noch nichtmal ein einzelfall. wenn ich da an meinen kollegen denke der was grundsolides in 8 semestern abschliesst und nebenher sich schon während des studiums ein schickes leben gönnt, indem er 4 mal die woche bei ikea arbeitet, fragt man sich doch ernsthaft wozu das ganze. naja zumindest allen denen es genauso geht drücke ich die daumen nicht aufzugeben.

Evil
28.12.2004, 10:41
Probier doch mal, Deine Dr-Arbeit mit einer Hilfskraftstelle zu verknüpfen; frag einfach mal den Institutsleiter, ob er das macht.
Ist zwar auch nich viel, aber immerhin...

sunrise10086
28.12.2004, 12:03
Ich denke nicht, dass ich mich ausbeuten lasse. Vieles von dem was ich tue, ist meine freie Entscheidung und z.T. auch Taktik.
Sicherlich könnte ich versuchen an der Uni einen Job zu bekommen. Allerdings nicht in Zusammenhang mit meiner Doktorarbeit. Ich mache diese in der Anästhesie, da gibt's keine Stellen für studentische Hilfskräfte, mal ganz davon abgesehen, dass nach neuer Vertragslage die Hilfskraftstellen schlechter bezahlt sind als mein Job in der Pflege.
Dann käme da noch der Faktor dazu, dass ich in dem Haus in dem ich Pflege machen evt. später mal ganz gerne einen Job hätte. Es macht sich schon bemerkbar, ob man den Leuten von Zeit zu Zeit mal unter die Augen tritt oder nicht.

Weitherhin habe ich eigentlich keine Wahl mit der Arbeiterei: Meine Eltern unterstützen mich zwar, da sie aber keine Akademiker sind, steht Arbeit bei Ihnen immer höher als jedwede akademische Tätigkeit (also Studium). Da kommt ein recht komisches "Konzept" (oder eher: Denkweise) zum Tragen: In dem Moment, in dem ich viel neben der Uni mache, unterstützen sie mich. Tue ich das nicht, drehen sie mir den Geldhahn zu und das ist richtig unangenehm, denn vors Bafög-Amt will ich sie nun wahrlich nicht ziehen, da habe ich kein Interesse dran.
Ist ja auch nicht mehr so lange, noch knapp zwei Jahre, dann ist Ende im Gelände.

Lava
28.12.2004, 14:28
Weitherhin habe ich eigentlich keine Wahl mit der Arbeiterei: Meine Eltern unterstützen mich zwar, da sie aber keine Akademiker sind, steht Arbeit bei Ihnen immer höher als jedwede akademische Tätigkeit (also Studium).

Das kenne ich. Meine drehen mir zwar nicht den Geldhahn zu, aber meine Mutter rastet jedes mal fast aus, wenn ich andeute, dass ich wegen der Doktorareit vielleicht noch ein Semester mehr brauche...