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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Einstellung zu Gentests und Tierversuchen



jimbojones
16.03.2002, 18:18
hi!

ich darf zum auswahlgespräch und habe gehört ,dass die obigen themen gerne mal geprüft werden. ihr würdet mir sehr helfen, wenn ich ein paar meinungen von euch dazu hören könnte!

vielen lieben dank!

jimbo

Lava
16.03.2002, 20:05
Wahrscheinlich wollen sie bei einem Auswahlgespräch eher DEINE Meinung hören als die anderer Leute. Was für ein Auswahlgespräch meinst du? Von der Uni oder einer Studienstiftung? Ich weiß noch, dass das Thema Wissenschaft an sich in unserem Auswahlseminar (deutsche Studienstiftung) sehr heiß diskutiert wurde. Da prallten zwei Meinungen aufeinander:
1.) man kann eh nix verhindern und sollte daher auch "bedenkliche" Forschung erlauben, damit man sie evtl. besser steuern kann
2.) man kann aber wenigstens versuchen, schon VORHER über Konsequenzen nachzudenken und Forschung zu stoppen, bevor es zu spät ist.
Jetzt im Studium musste ich feststellen, wie wenig ich eigentlich über solche Themen wie Stammzellen und dergleichen weiß. Ich war zum Beispiel extrem schockiert, als ich erfahren habe, was für grausame Experimente man in der Forschung durchführt! Da werden Drosophilas irgendwelche Hox Gene aus einer Maus eingepflanzt und dann wachsen der Fliege Augen an den Beinen! Unglaublich!! Für mich klang das nach Frankenstein. Und dann die Experimente in der Embyologie. Da schneidet man einem Hühnermebyo einfach mal die ektodermale Randleiste ab und schaut, was für eine Verkrüppelung dabei rauskommt. Schrecklich. Trotzdem ist mir bewusst, dass man nur so an all die Kentnisse gelangen konnte, die wir heute haben. Muss man also damit leben? Ich finde, es muss auch Grenzen geben. Aus Stammzellen Organe für todkranke Menschen zu züchten klingt gut, aber benutzen wir da nicht einen Embryo, aus dem mal ein Mensch werden kann, als Ersatzteillager? Ich weiß es nicht...

Aber eins weiß ich: wenn wir es uns leisten können durch Tissue Engineering und Gentherapie einigen wenigen Menschen zu helfen während täglich tausende sterben müssen, weil sie kein sauberes Wasser haben, sehe ich darin ein sehr viel größeres und wichtigeres Problem. Immerhin geht es hierbei nicht um ein Häufchen von Zellen, aus dem eventuell mal ein Mensch werden könnte, sondern um Millionen von Menschen, die bereits leben!

So, das musste ich mal loswerden.