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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Jedes 7. bis 10. Kind ist ein Kuckuckskind.



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milz
04.01.2005, 01:44
Wissen wir.

Nun soll dem alten Spruch "Die Mutter kann sich sicher sein, dass sie die Mutter ist, der Vater kann sich der Vaterschaft nie sicher sein" (Lateinisch bekomms ichs nicht mehr zusammen) nach dem Willen von Fr. Zypries juristischer Nachdruck verliehen werden:
http://de.news.yahoo.com/050103/12/4cy45.html

Heimliche Vaterschaftstests sollen nach dem Willen von Bundesjustizministerin Brigitte Zypries künftig mit Geld- und Freiheitsstrafen von bis zu einem Jahr geahndet werden.
Die hats doch an der Klatsche!


Gleichzeitig sei es wichtig, in Deutschland eine öffentliche Diskussion über das Problem anzustoßen und zu fragen, «warum Männer den Frauen so massiv misstrauen», dass sie heimliche Tests machen lassen.
Das wird schon seine Gründe haben. (->Überschrift)


Zypries zeigte sich der Vorabmeldung vom Montag zufolge empört über das florierende Geschäft mit dem Zweifel vieler Männer an ihrer Vaterschaft. Sie finde es «unglaublich», dass Labors sogar in U-Bahn werben, man solle anonym genetische Spuren einschicken. «Dabei handelt es sich um einen schweren Eingriff in die Intimsphäre», sagte Zypries. Das Verbot solle Teil des geplanten Gendiagnostikgesetzes sein.
Ich finde es «unglaublich», dass Männer im Zweifel nicht mehr wissen dürfen, ob sie der Vater des Kindes sind, in das sie über 20 Jahre lang Geld, Arbeit und Liebe investieren!

Das auch zum Thema Gleichberechtigung. :-???

Kackbratze
04.01.2005, 09:17
Das unsere Bundesregierung einen an der Waffel hat, weiss ich spätestens seit Frau Künast geplant hatte, den Haribo-Werbeslogan HARIBO MACHT KINDER FROH zu verbieten...

Die SPD regiert wie die ganzen kommunistischen Parteien der Welt.
Alles verbieten, keine Eigeninitiative fördern.
Irgendwann sind die Leute dann so verdummt, dass sie freiwillig alle die Roten wählen...
Warum darf ich nicht über sowas selber entscheiden und mir darüber Gedanken machen was gut für mich ist?
Das Grundgesetz ist doch der Rahmen für unsere Gesellschaft und nicht die wirren Gedanken der Politiker...

OliP
04.01.2005, 09:55
Wie begründet Frau Ministerin eigentlich ihre Empörung? Es will mir einfach nicht in den Kopf, wo das Problem bei den Tests liegt. Wer wird denn hier geschädigt? Ist der Test positiv freuen sich alle Beteiligten (hoffentlich)! Ist er negativ wird ein Nichterzeuger vor Schaden bewahrt. Und das Recht eines Kindes auf Unterstützung ist sicher auch schützenswert, aber doch nicht durch irgendjemanden der das Pech hatte von der Mutter dafür ausgewählt worden zu sein. Und das solche Fälle Relevanz haben, ist ja allgemein bekannt.

Ich bin immer dafür Dinge differentiert zu betrachten. Wie lauten denn jetzt aber die Argumente von Frau Zypries? Von einer Ministerin erwarte ich eine sachliche Argumentation, mit der man sich auseinanderssetzen kann und keine "Empörung über das Misstrauen von Männer bzgl. der Vaterschaft", Sachlich gesehen wird genau dieses Misstrauen durch solche Test ja völlig beseitigt!!!!!!! Verbietet man die Test wächst das Misstrauen vielleicht bis ins Uferlose!

So what, Frau Zypries?

So eine öffentliche Schnappsidee von einer Bundesjustizministerin macht mich wütend! *grrrr*

Rico
04.01.2005, 10:04
Der Spiegel schrieb zu dem Thema neulich, der "Bock würde zum Gärtner gemacht," wenn die Frauen, die ihren Männern (wissentlich oder unwissentlich) ein Kind unterjubeln, das Vetorecht zur Feststellung dieses Betruges bekommen.
Das trifft es ganz gut - finde ich.

Man stelle sich das mal auf andere Bereiche des Lebens übertragen vor:
Der Anlagebetrüger verweigert dann Einsicht in seine Akten, u.s.w...

OliP
04.01.2005, 10:17
Genau, eigentlich sollte Frau Zypries als Justizministerin! fordern, das vorsätzliche "Unterjubeln" eines Kindes an einen Mann, welcher nachweislich nicht der Vater ist.
Hier liegt eine rechliche Relevanz, bei den Vaterschaftstests sehe ich eben keine!

zotteltroll
04.01.2005, 10:19
Wie begründet Frau Ministerin eigentlich ihre Empörung? Es will mir einfach nicht in den Kopf, wo das Problem bei den Tests liegt. Wer wird denn hier geschädigt?

Um mal sinngemäß Aussagen von ihr aus einen Spiegel-Artikel (November?) zu zitieren: "Es sei wichtiger, dass das Kind in intakten Familienverhältnissen aufwächst, als das ein Vater bezüglich der Vaterschaft Gewissheit hat und so eventuell das Zusammenleben schädigt." "Das Wohl des Kindes stehe über dem Recht des Vaters, Gewissheit zu haben .." blabla, so ungefähr stand es da.

An der Stelle fragt man sich nur, was denn intakte Familienverhältnisse sind, wenn die Frau den angeblichen Erzeuger des Kindes ein Leben lang anlügt und der nebenbei noch einen Teil der Kosten zu tragen hat. Damit macht man sowas doch nur geselllschaftsfähig - und unter der Oberfläche brodelt es in betroffenen Familien weitaus mehr.

Lava
04.01.2005, 12:08
Männer gehen fremd - Frauen auch. Welch eine Überraschung! Ist sicherlich keine feine Sache, jemandem ein Kind unterzujubeln. (Ich will das keinesfalls gutheißen) Aber heimliche Vaterschaftstest halte ich auch für falsch. Meinetwegen soll der Vater bei berechtigten Zweifeln das Recht haben, einen Test durchführen zu lassen - auch ohne Zustimmung der Mutter. Aber heimlich.... nee nee, das finde ich nicht gut. Irgendwo ist es ja doch schädlich für das Kind, wenn ein Streit in der Familie losbricht.
Vielleicht sollten die Väter das mal nicht so verbissen sehen. Kind ist nicht von mir, also zahl ich nicht... :-??? Aufgezogen haben sie es immerhin, also ist es auch ihr Kind.

Viel bedenklicher finde ich es, Angehörigen wegen der Schweigepflicht nicht sagen zu dürfen, wenn jemand HIV+ ist. In dem Fall ist immerhin u.U. sogar das Leben anderer Menschen gefährdet.

OliP
04.01.2005, 13:29
....wichtiger, dass das Kind in intakten Familienverhältnissen aufwächst.....als das ein Vater bezüglich der Vaterschaft Gewissheit hat und so eventuell das Zusammenleben schädigt."
"Das Wohl des Kindes stehe über dem Recht des Vaters, Gewissheit zu haben .."

Das beisst sich, oder? Ein ewig zweifelnder Vater schädigt das Zusammenleben ja wohl viel mehr. Wenn man an dem Wohl des Kindes interessiert ist, so sollte man für Gewissheit sorgen. Zahlen soll gefälligst der Erzeuger !!!

OliP
04.01.2005, 13:51
.......heimliche Vaterschaftstest halte ich auch für falsch....

Eben, Konsequenz wäre wie von Dir erwähnt ein Recht des vermeindlichen Vaters bei berechtigten Zweifeln !!!


Vielleicht sollten die Väter das mal nicht so verbissen sehen. Kind ist nicht von mir, also zahl ich nicht... :-??? Aufgezogen haben sie es immerhin, also ist es auch ihr Kind.

Wenn nötig wird wohl jeder Mann der sich dafür entscheidet ein Kind groß zu ziehen, obwohl er nicht oder wahrscheinlich nicht der Erzeuger ist, auch gern freiwillig für entstehende Kosten aufkommen. Da haben die Begriffe Vater und Erzeuger wirklich eine unterschiedliche Bedeutung. Was spricht aber nun dagegen das der Erzeuger trotzdem zur Kasse gebeten wird?


Viel bedenklicher finde ich es, Angehörigen wegen der Schweigepflicht nicht sagen zu dürfen, wenn jemand HIV+ ist. In dem Fall ist immerhin u.U. sogar das Leben anderer Menschen gefährdet.

Stimmt!

Alles wird gut
04.01.2005, 15:22
Die SPD regiert wie die ganzen kommunistischen Parteien der Welt.
Alles verbieten, keine Eigeninitiative fördern.
Irgendwann sind die Leute dann so verdummt, dass sie freiwillig alle die Roten wählen...


Also das ist so ziemlich das Bekloppteste, was ich dieses Jahr in diesem Forum gelesen hab!!!!! .....und da das Jahr noch nicht wirklich aussagekräftig lang ist, schließe ich das vergangene kurzerhand noch mit ein!!!

Mit solidarischen Grüßen

Alles wird Genosse

Rico
04.01.2005, 15:24
Aber heimlich.... nee nee, das finde ich nicht gut. Irgendwo ist es ja doch schädlich für das Kind, wenn ein Streit in der Familie losbricht.das ist ja das schöne an dem heimlichen Test. Wenn er negativ ist, kommt es nie raus und die Familie muß sich weder mit ewig herumgetragenem Zweifel belasten, noch den Krach aushalten, wenn der Vater den Zweifel anspricht und von seiner Frau das Einverständnis zum Test einholten will.

Viel bedenklicher finde ich es, Angehörigen wegen der Schweigepflicht nicht sagen zu dürfen, wenn jemand HIV+ ist. In dem Fall ist immerhin u.U. sogar das Leben anderer Menschen gefährdet.Mußt Du nicht!
Es ist Deine persönliche Entscheidung als Arzt, welches Gut für Dich höher wiegt, die Schweigepflicht oder das Wohl der Allgemeinheit.
Genauso wie Du einen offenkundig nicht mehr fahrtauglichen Patienten der Polizei melden kannst, so kannst Du auch den Angehörigen die Diagnose mitteilen, wenn Du z.B. den Eindruck hast, daß Dein Patient nicht die Absicht hat irgendwelche Schutzmaßnahmen zu ergreifen.
Dafür kann Dich auch niemand strafrechtlich belangen.

Leijona
04.01.2005, 19:21
insgesamt habt ihr natürlich recht, dass es nicht gut ist, dass der ehemann sich nicht einfach so gewissheit über seine tatsächliche vaterschaft holen kann.
aber das ganze (dass man überhaupt auf diese idee kommt) kommt meiner ansicht nach schon aus einem klima des misstrauens heraus. ob es dann heimlich oder nicht heimlich getestet ist, ist weniger wichtig, denn offensichtlich ist das vertrauen schon unterminiert. :-? :-?

aber trotzdem nochmal ein anderer standpunkt: .-notify
man(n) hat es beim nicht-treusein einfach viel bequemer... sämtliches fremdgehen bleibt wunderbar unbemerkt...
und die, die das eventuelle kind von ihm (das "kuckuckskind") in eine andere familie einschleust, also die frau, mit der er es getrieben hat, die ist natürlich die einzige böse...?
mann hatte es auch geschichtlich gesehen schon immer leichter, weniger für un/außereheliche beziehungen zur verantwortung gezogen zu werden als die frau.... :-nix :-nix

ps: damit keine missverständnisse entstehen- ich selbst propagiere treusein für beide geschlechter! :-dafür

generellspeziell
04.01.2005, 19:31
Das Problem ist, dass in einer Gesellschaft, die die juristische Gleichheit von Frau und Mann zum Grundsatz hat, für die (biologischen) Unterschiede zwischen Frau und Mann bisher noch kein zureichender juristischer Ausgleich geschaffen wurde.
Ein grundsätzliches Recht des Erzeugers auf einen positiven Nachweis seiner Vaterschaft oder aber das Recht, einmalig und rechtsverbindlich auf diesen Nachweis zu verzichten, wäre ein plausibler Schritt.
Weiterhin könnte man über ein einmaliges Recht zum Verzicht auf Vaterschaft - ähnlich dem Recht einer Frau, ihr geborenes Kind zur Adoption freizugeben (und dem Recht auf Verzicht auf Mutterschaft) - nachdenken.

OliP
04.01.2005, 19:32
aber trotzdem nochmal ein anderer standpunkt: .-notify
man(n) hat es beim nicht-treusein einfach viel bequemer... sämtliches fremdgehen bleibt wunderbar unbemerkt...
und die, die das eventuelle kind von ihm (das "kuckuckskind") in eine andere familie einschleust, also die frau, mit der er es getrieben hat, die ist natürlich die einzige böse...?

Klar! Diese Frau ist böse! :-blush :-) Wenn sie es dem Liebhaber/Spender so einfach macht und ihn nicht zur Verantwortung zieht, stattdessen ihren momentanen Lebensabschnittsgefährten eine wirklich "hammerharte" Lüge serviert?!

Und ein Mann hat es beim einem "fruchtbaren" Seitensprung nicht wirklich leichter als eine zur Seite springende Frau. Eben nur wenn diese sich nicht an ihn wendet!
Deshalb hält sich da mein Mitleid in Grenzen!

Lava
04.01.2005, 19:53
Das kann ich aber nicht so stehen lassen, OliP! Mal davon abgesehen, dass Verhütung Sache beider Partner ist, haben Frauen doch echt die Arschkarte gezogen, wenn sie schwanger werden. Der Mann sagt tschüß, auf nimmer Wiedersehen und die Frau steht dumm da.... es drohen ein langer Rechtsstreit (ich hab schon mehr als einmal davon gehört, dass der Erzeuger einfach nicht zahlt) und eventuell auch Ächtung unter Freunden und in der Familie. Sich einfach einen "Dummen" zu suchen, dem man das Kind unterjubelt, ist halt eine Ausweichmöglichkeit. Das ist nicht richtig, aber zumindest ist in meinen Augen nicht nur die Frau die böse...

Kackbratze
04.01.2005, 19:57
Das ändert aber nix daran, dass es so viele Kuckuckskinder angeblich geben soll.
Worauf basiert denn diese Annahme eigentlich?
An den Testergebnissen der Labore?
Wenn ja, ist es einfach sowas zu behaupten, wenn 100 Männer mißtrauisch sind, und 10 das zurecht sind, heisst das nicht, dass das für ALLE Beziehungen in Deutschland zutrifft, oder?

Rico
04.01.2005, 20:18
das ist AFAIK hochgerechnet... ich glaube mal gelesen zu haben, daß von den eingesandten Tests etwa jeder 4. die Vaterschaft nicht bestätigt... aber keine Gewähr.

Hier (http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,331464,00.html) übigens ein ziemlich guter Spiegel online Artikel zu dem Thema, der auch einige Aspekte aufgreift, die hier noch nicht genannt wurden wie z.B. die Gefahr von unwissentlichem Inzest, wenn sich Halbgeschwister dann jahre später näher kommen ohne zu wissen, daß sie verwandt sind oder Erbprobleme (ein Kuckuckskind hat ja durchaus Anspruch auf das Erbe des leiblichen Vaters - aber (streng genommen) keinen auf den des Zahlvaters).

Nessie79
04.01.2005, 21:05
Mal so als Gedankenspiel:
Wenn der (vermeintliche) Vater einen Vaterschaftstest durchführen lassen will und fragt mich (also dann Mutter) um Erlaubnis, dann gibt es doch zwei Situationen (vorausgesetzt, ich weiß selbst, wer der Vater ist):

Ich weiß, er ist der leibliche Vater >
Ich persönlich würde ihn den Test als Beweis machen lassen, wäre gleichzeitig über das mangelnde Vertrauen so maßlos enttäuscht, dass dies für mich ein Grund für die Trennung wäre. Vertrauen ist ein Basispfeiler einer jeden Beziehung. :-meinung

Ich weiß, er ist nicht der leibliche Vater >
Natürlich würde ich alle Hebel in Bewegung setzen, dass er es nicht erfährt. Er vertraut mir nicht mehr > Trennung...
Oder ich beichte noch schnell, dass er ein Kuckuckskind hat, er verzeiht mir vielleicht noch > vielleicht keine Trennung, aber nichts ist mehr so wie vorher...

Also mal ganz ehrlich: Ich möchte von einem Vaterschaftstest gar nichts wissen! Wenn er sich unsicher ist, soll er heimlich einen machen lassen. Ist er der Vater, dann ist alles gut. Ist er`s nicht, bin ich als Frau selber schuld, dass ich ihm das Kind untergejubelt habe!

Kackbratze
04.01.2005, 21:33
Das heisst also, man wertet die Statistik aus, die von der Firma selber gemacht wird.
Das wäre ja so ähnlich, als würde man feststellen, das fast alle Männer im Gefängnis straffällig geworden sind irgendwann mal.
Da es dort auch Aufseher gibt, ist die Quote etwa 1:30.
Das würde dann "hochgerechnet" bedeuten, dass nur etwa jeder 30 Mann in Deutschland NICHT straffällig ist...

Die Biometrie und Statistik-Abteilung der Uni würe mich kreuzigen, wenn ihc sowas in meine Doktorarbeit schreiben würde...

Hellequin
04.01.2005, 22:44
Das heisst also, man wertet die Statistik aus, die von der Firma selber gemacht wird.
Und die Firma hat natürlich Interesse daran ihren Umsatz zu erhöhen. Traue keiner Statistik die du nicht selber gefälscht hast. ;-) Das ganze wurde doch auch schon von diversen Reality-TV-Formaten abgehandelt. :-?