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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Arbeiten in den USA, klappt das?



DrMöchtegern
07.01.2005, 15:37
Hi,
mein Traum ist es in einer von diesen... ähm, Metropolissen :D in den USA zu arbeiten, also NY, L.A., San Francisco, Chicago oder so. Ist sowas zu schaffen? Und vor allem - reicht dafür Fleiß und Können, oder braucht man dringend Geld? Ich sage das, weil ich keine reichen Eltern habe, die mir das alles finanzieren könnten... Ist es realistisch sowas zu wollen, oder eine von diesen Klappt-doch-eh-nicht Sachen?

[edit] andere Städte wie Paris oder Tokyo oder so würden mich auch interessieren, ich tu mich aber vor allem mit Japanisch ;) recht schwer... Deshalb USA.

JHS
07.01.2005, 17:44
Für genauere + spezifischere Angeben benutze doch einfach mal die Suchfunktion, aber um es mal ganz kurz zu machen: Ein paar Jahre Forschung kein Problem, wenn Du als Arzt arbeiten möchtest benötigst formal Du die US Examina (min. 2000Euro) und musst am so genannten "Match", d.h. der Verteilung der Assi-Stellen teilnehmen (nochmals Gebühren + Kosten für Vorstellungsgespräch). Um Deine Chancen zu erhöhen, sind gute Noten/Paper/US-Praktika/US-Kontakte sicher hilfreich. Es ist also schaff- und finanzierbar!

JHS

DrMöchtegern
07.01.2005, 22:04
Nur so interessehalber, was muss man tun, um in Japan arbeiten zu dürfen... Als Arzt natürlich ;)

dödl
08.01.2005, 09:04
Wie ist es eigentlich wenn man in die USA möchte meinetwegen als Oberarzt, und den Facharzt in Deutschland schon hat. Ich habe gehört, dass schon Abkommen in den einzelnen Krankenhäuser mit derjenigen Person für solche Stellen getroffen wurden, allerdings darf man dann nur in diesem Krankenhaus arbeiten, sonst nirgends. Mein Doktorvater hat auch eine Stelle in den USA angeboten bekommen ohne amerikanisches Staatsexamen....allerdings für eine Professur :-) .
Dödl

test
08.01.2005, 10:09
Sowas gibts es. Aber wie du bereits sagtest sind das Abkommen meist mit Chefärzten bzw. Professoren von hier. Pro Jahr werden so vielleicht 10 bis 20 Stellen vergeben. Also wenn du in die USA möchtest und das vorher weißt, würde ich nicht diesen Weg einschlagen, sondern die Examina machen und dne Facharzt dort machen. Wenn du nicht außerordentlich qualifiziert bist, bringt dir der Facharzt praktisch nichts, ab und zu ist die FA Ausbildung 1 Jahr kürzer, aber das ist es wohl nicht wert. :-meinung

DrMöchtegern
08.01.2005, 12:47
Ich studiere also hier, mache vielleicht dazwischen schon eine Famulatur in den USA, um zu schauen ob es das wirklich ist, und gehe dann nach dem Studium dort hin? Ist da aber so einfach? Kann man mit dem Gehalt, das man dort bekommt, denn überleben oder braucht man noch irgendwelche zusätzlichen Hilfen?

Welche Organisation gibt unter welchen Umständen Stipendien für ein Teil-Studium in den USA?

test
08.01.2005, 15:12
Du studierst hier und machst in Deutschland bzw. USA die USMLE Examen. Das kostet insgesamt ca 3000 euro an Gebühren. Je nach dem wie gut du da abschneidest kommst du dann in attraktiveren oder weniger attraktiven Fachrichtungen unter.
Das Assistenzarztgehalt ist ähnlich wie hier ca. 35000$ pro Jahr. Man zahlt dort aber weniger Steuern als hier. Als Facharzt verdienst du dann sehr viel mehr als hier. Gibt auch noch das Problem der Visa. Das beste ist du suchst mal hier im Forum nach USA, da gibts tausend BEiträge.

Lava
09.01.2005, 13:19
Darf ich mal fragen, wie du auf Japan kommst? Immerhin ist es nicht nur die Sprache und vor allem die Schrift, die ein Hinderniss darstellt, denn das Leben als Ausländer in Japan ist nicht gerade leicht. Ich weiß nicht, wie es bei Ärzten aussieht, aber allgemein brauchen Ausländer recht lange, um in Japan akzeptiert zu werden und so richtig als Japaner werden sie eigentlich fast nie anerkannt.

DrMöchtegern
09.01.2005, 19:06
Ich mag das Land irgendwie. Ich hab zwar meine Probleme mit Sachen wie die dort Schule etc machen, aber es gefällt mir trotzdem. Ich lern auch schon seit einem Jahr oder so Japanisch (damals waren aber mehr die Videogames und Anime die Motivation *lol*)

eatpigsbarf
11.01.2005, 13:13
Dazu muss man in den USA drauf achten, dass zwar, wie test gesagt hat, die Steuern niedriger sind, jedoch das ganz Sozielpaket, was ja in Deutschland immernoch automatisch mit dazugehoert (KV etc.), dort um einen Grossteil mehr kostet. So sind auch Sachen wie die Altersvorsorge in den USA BEDEUTEND teurer als hier. Klingt zwar noch nicht wirklich wichtig, ist aber definitv zu bedenken. Denn man ist auch sonst fast nicht sozial abgesichert. Auch sind die Lebenskosten in den USA grossteils hoeher als hier, so dass normalerweise von einem Residency-Gehalt doch oft mehr bezahlt werden muss, als von einem Durchschnitts-BAT 2a-Gehalt hier in Deutschland.
Aber, :-) , aufgrund der normalen Arbeitszeiten von 60-80h/Woche, kann man dann ja auch nicht soviel Geld ausgeben... Positiv denken :-top .
Und, wie gesagt, Vorraussetzung ist die ECFMG-Zertifizierung, die Du nur nach bestandenen Examen bekommst. Die und die Bewerbungen fuer die Residency verschlingen gutes Geld.
Apropos, kann mir mal jemand erklaeren, woher man das Geld fuer USMLEs und ERAS-Bewerbung und ausserdem noch Bewerbungsgespraeche vor Ort nehmen soll?? Ich hab keins! Und mein Plan steht fest, dass ich dahin will. Aber das Geld... Gibt's da irgendwelche Moeglichkeiten?

alex1
11.01.2005, 17:34
Arbeiten gehen?

eatpigsbarf
12.01.2005, 18:46
Haha...
Wie konnte ich bloss nicht darauf kommen?
Danke fuer diesen extrem hilfreichen Tip. Soweit war/bin ich schon lange.

funny
13.01.2005, 09:51
Hallo!
Ist zwar auch ein nicht viel kreativerer Vorschlag, aber...

einen Kredit aufnehmen - so wie wahrscheinlich 2/3 der amerikanischen Studenten auch und ihn dann abbezahlen, wenn du Arzt bist.

Denn eine Gegenfrage: Wer oder was sollte dir denn aus welchem Grund Geld geben, um in den USA Arzt zu werden????? :-))

jeannine271082
18.01.2005, 11:28
Um in den USA als Arzt praktizieren zu dürfen, musst du dort auch eine Approbation erlangen, dazu stehen verschiedene Tests an. Und soweit ich weiß, akzeptieren die den deutschen Facharzttitel nicht. Hatte mir jedenfalls meine Gastmutter damals erzählt, als ich drüben war, und sie war grad in ihrer residency als pediatrician. Wenn du dann alles hast was drüben akzeptiert wärst, könntest du alle für dich in Frage kommenden Krankenhäuser anschreiben und fragen, wie es mit Sponsorship aussieht, den du brauchst als deutscher Staatsbürger ein Visum, um dich länger als 90 Tage aufhalten zu dürfen und ganz klar zum arbeiten. Und ein Arbeitsvisum kannst du nur bekommen, wenn du einen Arbeitgeber findest, der nachweisen kann, dass er jemand mit deinen Qualifikationen nicht in den USA finden kann. Aber deutsche Ärzte sind sehr beliebt dort, also stehen die Chancen gar nicht so schlecht.
Ich will auch in den USA praktizieren, aber so wie es bei mir aussieht (Physio zum dritten Mal durchgefallen, :-( ) wird das mit dem Studium in D eh nichts. Aber mein Freund ist Amerikaner, und wir planen schon seit längerem zu heiraten, wenn das dann alles durch ist, werde ich entweder drüben noch mal studieren oder meine Erwartungen ein bissi runterschrauben und auf ne nursing school gehen. Und selbst das kostet ne Menge......

Viel Glück
LG Jeannine

test
18.01.2005, 18:58
Hallo!
Ist zwar auch ein nicht viel kreativerer Vorschlag, aber...

einen Kredit aufnehmen - so wie wahrscheinlich 2/3 der amerikanischen Studenten auch und ihn dann abbezahlen, wenn du Arzt bist.

Denn eine Gegenfrage: Wer oder was sollte dir denn aus welchem Grund Geld geben, um in den USA Arzt zu werden????? :-))


jo klar, amerikanische Banken haben ja nix besseres zu tun als Deutschen Kredite zu geben :-))
Auch in Deutschland wird man nicht so einfach nen KRedit bekommen. Vor allem ist ein Kredit wohl eher eine der schlechtesten Möglichkeiten so etwas zu finanzieren. Wobei die Summen ja jetzt nicht ganz so hoch sind wie wenn man komplett dort studiert.
Irgendwelche Stiftungen oder Förderungen dafür sind mir jedoch nicht bekannt. Also entweder vorher in D arbeiten oder Unterstützung durch die Familie oder eben doch nen Kredit :-nix.

JHS
18.01.2005, 21:22
@eatingpigsbarf

Kredit ist gut und realistisch. Entweder Kredit zum Abschluss des Studium (wird staatlich gewährt), ein ähnliches Programm bei der Apobank - oder besser beides!

Viele Grüsse,
Johannes