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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Zahnmedizin - auch Blut abnehmen?



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flopipop
02.12.2006, 21:25
Leider bestätigst du mein Bild von einigen Zahnis in sämtlichen Punkten.

Ich frage mich nur warum du kein Humanmedizinstudium studierst, wenn du dich nicht damit abfinden kannst, dass ein Zahnarzt nunmal zu einem sehr großen Anteil Handwerker ist und nunmal kein Diagnostiker bzw. Praktiker, was Sachen wie Blut abnehmen angeht.

Versteh mich nicht falsch ich will hier keineswegs die Arbeit von Zahnärzten abwerten, allerdings sehe ich ihre Rolle eher so wie oben beschrieben.

ich bin mir meiner rolle als zukünftiger zahnARZT sehr wohl bewusst, und zwar dass es neben der handwerklichen tätigkeit IMMER biologischer/physiologischer hintergrund ist.
als zahnarzt behandelt man nicht die zähne, sondern den PATIENTEN. und wo patienten behandelt werden, wird auch medizinischen wissen/können benötigt.
apropos diagnostik: die genauigkeit der diagnostik in der zahnmedizin ist um viiielfaches höher als die in der humanmedizin ;-)

und ich finde es gar nicht mal so schlecht, dass ich als zahnmediziner mehr ahnung von humanmedizin habe, als du von zahnmedizin. ;-)

Recall8
02.12.2006, 21:27
Wenn das so weiter geht,mache ich mir Sorgen um den Forumsfrieden. :)

flopipop
02.12.2006, 21:29
OK vielleicht etwas unpassend ausgedrückt:

Aber ein Zahnarzt ist nunmal mehr ein Praktiker, ich gehe sogar so weit zu sagen, dass es viele gute Zahntechniker/-meister gibt, die, wenn sie das Präparieren selbst ausführen dürften, ebenso gute Zahnärzte wären.


woher soll ein zahntechnikermeister eine krone präparieren können? aufwachsen -ja, gießen- ja, ausarbeiten- ja. da sind die techniker dem zahnarzt überlegen. aber präparieren?

Smibo
02.12.2006, 22:17
Lustig, dass in meiner ersten Praktikandostunde ein Patient mit einem riesen Basaliom ankam wo der Hausarzt einige Zeit vorher dies nur als Pickel diagnostozierte während der Zahnarzt den Patienten direkt zum MKG Menschen überwies.

Wie toll doch HM sind vorallem wenn sie grad mal im 2. Klinischen studieren. :-))

Übrigens im höheren Semester bzw. fertige Ärzte äußern sich nie negativ über die Kollegen aus der Zahnmedizin, das muss was heissen.....

Doctöse
02.12.2006, 22:57
Übrigens im höheren Semester bzw. fertige Ärzte äußern sich nie negativ über die Kollegen aus der Zahnmedizin, das muss was heissen.....
Vor allem die HNOs nicht. Es ist gar nicht mal so selten, daß Zahnärzte die ersten sind, die Krebs im Pharynx, an der Zunge, etc. entdecken und die Patienten dann zum HNO/MKG schicken. Achja, Bulimie, auch sowas, was Zahnärzten auffällt.

Recall8
03.12.2006, 09:14
woher soll ein zahntechnikermeister eine krone präparieren können? aufwachsen -ja, gießen- ja, ausarbeiten- ja. da sind die techniker dem zahnarzt überlegen. aber präparieren?
PN
:-)

yzBastian
03.12.2006, 09:26
Aber ein Zahnarzt ist nunmal mehr ein Praktiker, ich gehe sogar so weit zu sagen, dass es viele gute Zahntechniker/-meister gibt, die, wenn sie das Präparieren selbst ausführen dürften, ebenso gute Zahnärzte wären.


Ich möchte mich nicht in eure sicherlich sehr sachlich geführte und überaus sinnige Debatte einklinken :-)), aber bei dem obigen Zitat kann einem wirklich die Hutschnur hochgehen.

Wenn es soweit ist, dann kann der Barbier wieder Dentist werden.

Sorry, wenn ich das mal so direkt sage: Was da oben steht ist einfach nur dummes Zeug! Braucht man gar nicht zu begründen....

jabba666
03.12.2006, 09:48
das mit den zahntechnikern ist nicht so ganz von der hand zu weisen,zumindest vom rein praktischen blickwinkel aus.betrachtet man die geschichte der zahnmedizin,wird klar,dass die zahnis sich nicht von den heilern bzw. den späteren ärzten ableiteten,sondern sich in der moderne eher dazugesellt haben bzw. worden sind.es gab eine zeit,wo jeder,der sich berufen fühlte ,an zähnen "rumdoktern" durfte,nicht selten die vielzitierten barbiere.aus dieser behandlung heraus,die in der regel bloss extraktionen beinhaltete,ergab sich das bedürfnis des zahnersatzes.geschickte bastler durften ohne legitimation prothesen erstellen und unters volk streuen.
eben aus dieser gruppe entstanden die dentisten,die mit einem minimum an medizinischer ausbildung die erste instanz in sachen zahngesundheit darstellten.guckst du hier........

http://www.youtube.com/watch?v=igerbevGueQ

das spektrum der behandlung wuchs weiter an,was schliesslich eine abspaltung von den dentisten in zahnärzte und zahntechniker nötig machte.die auflösung des dentistenstandes fand bei uns übrigens erst in den fünzigern des letzten jahrhunderts statt,als alle verbliebenen zu zahnärzten erklärt wurden.
heute ist der zahnarzt eher oralmediziner als dentist,behält aber den technisch,praktischen anspruch wie einst die dentisten.von daher könnte man sagen,dass in diesem thread eher beide fraktionen recht behalten.....

ps:
es gab eine zeit ,da zählten nicht mal die chirugen zu den ärzten,war auch ein sehr praktisch orientierter lehrberuf. :peace:

Rico
03.12.2006, 10:00
es gab eine zeit ,da zählten nicht mal die chirugen zu den ärzten,war auch ein sehr praktisch orientierter lehrberuf.Ach, zählt man die jetzt neuerdings zu den Ärzten? ;-) Schau an....

Interessant in dem historischen Zusammenhang finde ich übrigens auch, daß die zahnärztlichen Tätigkeiten vor alternativen Heilern "geschützt" sind, weil die zahnärztlichen Tätigkeiten ausdrücklich als NoNo im Heilpraktikergesetz stehen als Tätigkeit, die der Heilpraktiker nicht machen darf. Im Gegensatz zu z.B. Operationen.
Die Tatsache, daß die zahnärztlichen Tätigkeiten in den 30ern aus dem Heilpraktikergesetz ausgeklammert wurden lag sicherlich daran, daß es damals noch den Dentisten gab, die da schon als "nicht studierte" tätig waren und man da keine Konkurrenz wollte. Als dannd er Dentist abgeschafft wurde blieb das Heilpraktikergesetz aber unverändert.

Recall8
03.12.2006, 14:30
Ich möchte mich nicht in eure sicherlich sehr sachlich geführte und überaus sinnige Debatte einklinken :-)), aber bei dem obigen Zitat kann einem wirklich die Hutschnur hochgehen.

Sorry, wenn ich das mal so direkt sage: Was da oben steht ist einfach nur dummes Zeug! Braucht man gar nicht zu begründen....

Ich wollte eigentl. gar nichts mehr hinzufügen, aber ich bleibe schon bei meiner Grundaussage. Und dabei es es ja explizit ums Präparieren, und um Nichts anderes. Aber das wird HIER gleich wieder verallgemeinert...warum wundert mich das noch. Wenn Du mal in ein vernünftiges Dentallabor mit entsprechender Größe gehst, wirst Du sehr schnell feststellen, dass nicht selten ZTM Behandlungsempfehlungen abgeben, Gesichtsbögen anlegen,Abdrücke nehmen...
Aber: an dieser Stelle bin ich raus, kann ja jeder drüber denken, wie er möchte.

flopipop
03.12.2006, 15:12
wirst Du sehr schnell feststellen, dass nicht selten ZTM Behandlungsempfehlungen abgeben, Gesichtsbögen anlegen,Abdrücke nehmen...


das stimmt, so ist es tatsächlich. aber nicht weil der zahnarzt das nicht kann, sondern weil das die kooperativität von zahnarzt und techniker stärkt und unterstützt. die beiden müssen ein gut aufeinander eingestelltes team sein, damit eine vernünftige arbeit rauskommt. dem techniker werden oft viele informationen vorenthalten, weil er nur modelle sieht und den patienten gar nicht. es ist gut, wenn die techniker umso mehr in die behandlung mit involviert werden. aber die endgültige verantwortung für die qualität trägt immer noch ausschließlich der zahnarzt, eben weil er NICHT NUR handwerklich ausgebildet ist, sondern aufgrund seines medizinischen fachwissens, was der techniker eben nicht besitzt.

Jack314
20.12.2006, 18:08
Sitz hier grad mal wieder über organischer Chemie :-( und komme daher mal zu folgender Aussage:
Wenn der Zahntechniker mir seine bestandenen (Bio)Chemiescheine vorlegt, dann ist er schon mal 1/20 Zahnarzt. Ob er jetzt aufwachsen kann oder nicht, und Präppen will auch gelernt sein. Zahnarzt ist man deswegen noch lange nicht. Der Vergleich ist meines Erachtens echt sehr weit hergeholt.