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Portaner
11.01.2005, 11:12
Und nochmal hallo,

ich habe einige Fragen zum Leben/Studieren/Arbeiten als Deutscher in Österreich:

Stimmt die anscheinend doch recht verbreitete Tatsache, dass Deutsche an österreichischen Unis nicht gern gesehen sind?

Wie sind die Chancen nach dem Medizinstudium in Österreich einen Job dort zu bekommen bzw. wie "anerkannt" ist man mit einem österreichischen Studium in Deutschland? Ist es genau so leicht einen job in D zu bekommen wie in A?

Danke für eure Antworten!
Der Portaner

junkari
06.04.2005, 01:56
bitte, wer hat noch Info :-??? :-??? :-??? :-??? :-??? ?

Dr. Pschy
06.04.2005, 19:29
Deutsche und Oesterreicher sind generell nicht die besten Freunde, ohne pauschalisieren zu wollen, es gibt bestimmt genuegend Ausnahmen. Allerdings kann ich aus eigener Erfahrung berichten, dass man als Deutscher in Wien teilweise wirklich nicht gern gesehen wird. Es gibt einen gewissen Bayern-Bonus, aber als "Restdeutscher" wird man oftmals als "Piefke" abgestempelt.
Ich denke, Vorurteile gibt es noch genuegend abzubauen, auf beiden Seiten. Ich wuerde das Ganze jedoch nicht als Hinderungsgrund fuer ein Studium in Oesterreich sehen, ganz im Gegenteil.

tiefi
09.04.2005, 19:17
Wenn ich mir anschaue wieviele Professoren aus Deutschland hier in Innsbruck sind, kann ich nur sagen, daß Du Dir da keinerlei Bedenken machen mußt.

Wenn Du ständig unfreundlich auffällst, wird's sicherlich heißen "Mai, typisch, a Piefke."; aber daß Du grundlos gemoppt wirst, weil Du aus D kommst, kann ich mir nicht vorstellen.

GOMER
25.04.2005, 19:47
Ich bin seit Oktober in Innsbruck, zur Wartezeitüberbrückung. Ich habe bisher wenig Offenheit gegenüber Deutschen erlebt, genaugenommen habe ich hier nur mit einem Österreicher mehr zu tun als das Anstandshallo, könnte natürlich auch an mir und meiner Art liegen.
Die Österreicher haben definitiv ein schwerwigendes Problem mit Deutschen, auf allen Alters- und Gesellschaftsebenen, ständig von Minderwertigkeitskomplexen geplagt, findet man hier Zeitschriftentitel wie "Sind wir besser als die Deutschen". Als Grundlage für Argumentationen gegen Deutschland wird dann häufig das Fernsehprgramm von Pro7 und RTLII herangezogen, bei Kontern auf dem DJ Ötzi-Niveau stößt man dann auf wenig Verständnis.
Offener Rassismus und mangelndes Schuldbewußtsein (betreffen 2. WK) kommen dann noch dazu.
Mit Professoren hatte ich bisher keine Probleme. Mir scheint einige von ihnen schätzen sogar das deutsche Abitur und seine Bestandteile.
Ich jedoch werde mit dem Erhalt eines deutschen Studienplatzes Österreich endgültig den Rücken zuwenden.

Sim0n
29.04.2005, 13:37
Was studierst du denn bitte in Insbruck, wenn ich fragen darf??

GOMER
29.04.2005, 20:16
Was studierst du denn bitte in Insbruck, wenn ich fragen darf??
Chemie

Radiofreak
08.05.2005, 15:16
Hallo, habe den Thread erst jetzt gelesen...

Vielleicht kann ich mal meinen Senf dazugeben, bin sozusaggen beidseits involviert, da mein Vater Österreicher und meine Mutter deutsch ist und ich deshalb (obwohl in D aufgewachsen) viel in A war. Es stimmt schon, die Österreicher haben so ihre Eigenheiten, aber von Rassismus o.ä. zu sprechen, finde ich schon ein wenig übertrieben. Natürlich haben die als kleines Land ein gewisses Geltungsverlangen, noch dazu weil man dem "Ruhm der Kaiserzeit" immer noch nachtrauert, aber mir ist es noch nie aufgefallen, dass mich jemand schlechter behandelt (und da ich in der Nähe von D'dorf aufgewachsen bin und keinen Ösi-Dialekt spreche, käme auch keiner auf die Idee, dass ich Ösi bin). Ich habe viele österreichische Freunde und denke, dass ich das Land ganz gut kenne - ein großer Hass auf die Deutschen ist mir noch nie vorgekommen. Na ja und was Wien angeht, so bringen die Wiener jedem, der nicht aus dieser Stadt kommt, eine gewisse Arroganz entgegen - das trifft Oberösterreicher genauso wie Kärnter oder auch Deutsche und ist einfach so. Von daher wäre ieses "Deutschen-Hass"-Gerücht für mich absolut kein Grund, dort nicht hinzugehen - es ist ein wunderbares Land mit überwiegend sehr netten und herzlichen Menschen. Abzuwägen bleibt allerdings, ob man in D nicht die bessere Ausbildung erhalten würde, denn mit dem österreichischen Bildungssystem ist es nicht so weit hergeholt (fängt schon in der Schule an und setzt sich in der Uni fort...).

Grüße,

Radiofreak

Sackbauer
06.07.2005, 22:25
Abzuwägen bleibt allerdings, ob man in D nicht die bessere Ausbildung erhalten würde, denn mit dem österreichischen Bildungssystem ist es nicht so weit hergeholt (fängt schon in der Schule an und setzt sich in der Uni fort...).

....und sich dann wundern, warum man als Deutscher in Ö net sonderlich beliebt ist.

netfinder
06.07.2005, 23:44
als ob des der Grund waere (falls überhaupt, da mir noch nie passiert!)

Sackbauer
07.07.2005, 01:26
Der Grund ist die überhebliche Präpotenz und Arroganz mancher P*e. Oder glaubt ihr im Ernst, Deutsche wären irgendwo auf der Welt beliebt?

Notdoc
07.07.2005, 01:30
Darüber wollten wir uns schon lange mal mit dir unterhalten.

Sackbauer
07.07.2005, 09:50
Abzuwägen bleibt allerdings, ob man in D nicht die bessere Ausbildung erhalten würde, denn mit dem österreichischen Bildungssystem ist es nicht so weit hergeholt (fängt schon in der Schule an und setzt sich in der Uni fort...).


....deswegen habt ihr ja auch bei der PISA-Studie so toll abgeschnitten. :-top

Gersig
07.07.2005, 10:07
http://www.tagesschau.de/aktuell/meldungen/0,1185,OID4503384_TYP6_THE_NAV_REF1_BAB,00.html

netfinder
07.07.2005, 13:48
Troll? oder einfach nur einfach?

Steph82
09.07.2005, 14:05
Hallo alle miteinander

Also ich habe mir das jetzt alles mal in ruhe durchgelesen und kann bei der Diskussion schon alle verstehen. Aber mal ehrlich egal ob Deutsche oder Österreicher besser sind. Die Situation ist jetzt so und, dass sie so ist müssen sich wohl oder übel einige österreichische Entscheidungsträger auf die eigene Fahne schreiben lassen.
Vor Jahren noch schrien sie laut, dass sie in die EU wollen, weil das ist ja auch ein nicht gerade unattraktives finanzielles Spielchen. Unrechtmäßigerweise haben sie ihren Hochschulmarkt durch protektionistische Maßnahmen gegen über dem Rest der EU und anderen Ausländern geschützt. Jetzt herrscht freier Wettbewerb, der in Wirklichkeit zukünftig für viele Österreicher nur insofern ein Problem darstellt, dass sie jetzt selbst eine gewisse Leistung bringen zu müssen. Das diese Leistung im Moment lediglich in der Schnelligkeit der Bewerbung liegt ist sicher nicht im Sinne eines Hochschulmarktes aber dieser Umstand geht einzig und allein auf die zögerliche "Vogel Strauss Politik" der österreichischen Entscheidungsträger zurück. Sicher wird zukünftig ein Zulassungsverfahren garantieren, dass anteilig Deutsche zum Studium zugelassen werden aber Österreicher in die Hauptquoten kommen was ja auch durchaus legitim ist, denn wir haben ja in unserem ZVS System auch derartige Nebenquoten.

Nur so als Beispiel. Ich studiere VWL in Nürnberg, die zu den besten Wirtschaftsfakultäten Deutschlands zählt, zumindest laut einiger Rankings. Bei uns hat auch noch niemand gemosert, dass zig Österreicher dort studieren weil es Studiengänge wie Internationale VWL und BWL gibt. Wir stehen im Wettbewerb zueinander und wenn ein Österreicher nun mal die entsprechenden Noten hat, dann bekommt er seinen Platz genauso wie ein Deutscher. Nur weil ein Deutscher in seinem Heimatland keinen Medizinplatz bekommt heißt das noch lange nicht, dass er zu schlecht ist. Letztendlich entscheidet der Wettbewerb darüber wer gut ist und wer nicht und ich denke mal, dass einige Österreicher dann sicher ein immenses Problem bekämen, weil sie schlicht und ergreifend dann auch unter Leistungsdruck stünden.

@ Sackbauer
Hast du versehntlich mal in eine amtliche Wirtschaftsstatistik deines Landes geschaut und gelesen wie hoch der Anteil des Tourismus am BIP ist? Mal so nen Tipp am Rande. Im Sektor Tourismus sind die Deutschen eine nicht gerade geringe Einnahmequelle. Mal überlegt was passiert wenn die nicht mehr kommen würden. Da passt es euch doch auch wenn Wettbewerb herrscht.
Oder noch besser. Wenn deutsche Firmen aus dem Grenzland Bayerns nach Österreich gehen weil dort die Rahmenbedingungen besser sind. Also als Fazit sei einfach nicht so überheblich, sondern akzeptiere die Situation wie sie ist.

:-meinung Ich würde sagen, dass sich jeder bewerben soll, der eine Chance sieht einen Platz zu bekommen, denn unerheblich ob er in D oder A studiert muss er Leistung bringen um im Studium zu bestehen. Also würden die ach so schlechten Deutschen ja sowieso spätestens nach einem Studienjahr wieder goodbye sagen, nicht wahr sackbauer? Warten wir also mal ab was passiert.

:-meinung Sollten die Österreicher jetzt dann meinen, dass sie die "neuen" Studentinnen und Studenten mobben müssten weil sie ihne ihre Studienplätze weggenommen hätten, dann sollten sie sich vielleicht mal fragen ob sie in der EU richtig sind. Wenn es so schlimm ist können sie ja gerne wieder austreten aber dann wenigstens die finanziellen EU Subventionen wieder zurückzahlen, die sie zweifelsfrei erhalten haben. Mit dem anteiligen Geld das sicher auch von Deutschland kam würden sich in der deutschen Hochschullandschaft sicher wieder einige wertvolle Studienplätze schaffen lassen.

In diesem Sinne noch eine freudige Diskussion .... ich lern jetzt lieber mal wieder für meine Prüfungen. :-)

Sackbauer
09.07.2005, 15:20
Vor Jahren noch schrien sie laut, dass sie in die EU wollen, weil das ist ja auch ein nicht gerade unattraktives finanzielles Spielchen.


Oje, si tacuissess....
Wenn man an einer so tollen Uni wie du VWL studiert, sollte man aber schon wissen, daß Österreich ein EU-NETTOZAHLER ist, dh. mehr in den EU-Topf einbezahlt, als es rausbekommt Soviel zu unattraktiven Spielchen....


Unrechtmäßigerweise haben sie ihren Hochschulmarkt durch protektionistische Maßnahmen gegen über dem Rest der EU und anderen Ausländern geschützt.
So ein Schmarrn. Jeder EU-Bürger kann bei uns studieren, sofern ihn halt sein eigenes Land für studierwürdig hält. Es gibt in Ö 40.000 ausländische Studenten, 6000 davon aus D, 7000 aus Italien.



Jetzt herrscht freier Wettbewerb, der in Wirklichkeit zukünftig für viele Österreicher nur insofern ein Problem darstellt, dass sie jetzt selbst eine gewisse Leistung bringen zu müssen.
Eine Aussage, die viele Deutschland-Stereotypen und Vorurteile mal wieder hinlänglich bestätigt.



Bei uns hat auch noch niemand gemosert, dass zig Österreicher dort studieren weil es Studiengänge wie Internationale VWL und BWL gibt.
Na und das gibts bei uns net, oder wie??


Nur weil ein Deutscher in seinem Heimatland keinen Medizinplatz bekommt heißt das noch lange nicht, dass er zu schlecht ist.
Aha, was heißt es denn sonst? In Deutschland dürfte wohl jedem Gymnasiasten hinlänglich bekannt sein, daß es in seinem Land so etwas wie einen NC gibt, dh., wenn er etwas "vernünftiges" studieren will, dann weiß er (schon von Anfang an), daß er sich dafür bis zum Abi anstrengen muß, um einen guten Schnitt zu haben. Hat er das die letzten Jahre nicht für nötig gehalten, oder er es einfach leistungsmäßig nicht geschafft, dann muß er mit den Konsequenzen leben, d.h. er kann dann uU nicht das studieren, was er gerne möchte. Man kann darüber diskutieren, ob der NC nun das Non-Plus-Ultra der Selektionskriterien ist, aber es ist doch wohl auch so, daß es auch noch während des Studiums eine hohe drop-out-Quote gibt, dh. sich im Laufe der Jahre noch viele Leute als -aus vielen Gründen- nicht geeignet für ein Medizinstudium erweisen, und das trotz "ausreichendem" Abi-Schnitt. Da halt ich es dann aber schon für etwas überheblich, zu sagen, mit meinem Abi-Schnitt von z.B: 2,9 bin ich jetzt der geborene Mediziner und (durch mein offensichtlich tlw. genetisch bedingtes gehobenes Selbstbewußtsein) natürlich überzeugt davon, daß ich der Richtige bin und es schaffen werde.


und ich denke mal, dass einige Österreicher dann sicher ein immenses Problem bekämen, weil sie schlicht und ergreifend dann auch unter Leistungsdruck stünden.
So viel Präpotenz ist schon unglaublich.

Nochmal, als Zusammenfassung: Niemand hat etwas dagegen, wenn (kompetente) Deutsche aufgrund des guten Rufes unserer Hochschulen zu uns kommen. Die Leute, die jetzt unsere Universitäten stürmen wollen, sind jedoch nicht deswegen hier, sondern weil sie in ihrem eigenen Land durch ihre 2.-3.-klassigen Schulleistungen (was sie jedoch nicht zu schlechteren Menschen macht, cave!) keinen Studienplatz bekommen. Und genau damit haben wir ein Problem, nun als "Bildungsasyl" zu fungieren. Punkt.

chopinsky1
09.07.2005, 15:42
Bitte ignorierts denn Sackbauer, der ist ein Troll, der sich hier für die Diskussion eingenistet hat.

Deutsche werden auf öst. Unis sicher NICHT gemobbt und die öst. Studenten die stärkere Antipathie für Deutsche empfinden sind meist auch die Studenten die über das erste Jahr studieren nicht hinaus kommen... denn auch in Österreich erfordert studieren eine Mindestintelligenz und Nationalisten erreichen diese tendenziell weniger...

Ein Österreicher (der sich sehr über Leute wie Sackbauer ärgert)

ehec
09.07.2005, 15:55
*steht am trollgehege, fuettert den sackbauer und schmettert dabei im duett mit chopinsky falco-lieder*

ehec.

Steph82
09.07.2005, 16:16
Hallo Sackbauer

Na so kann man doch mal diskutieren wobei ich mich etwas an deiner kontinuierlichen Aussage der Präpotenz störe, aber nun gut so sei es halt.

Ich finde deine Antworten eigentlich ganz gut.
Das Österreich mittlerweile ein Nettozahler ist, ist mir auch durchaus bewusst. Du musst aber berücksichtigen, dass während der Aufnahmeverhandlungen (wie bei jedem anderen Land auch) Zahlungen geflossen sind, die bei den derzeitigen Zahlungsströmen keine Rolle mehr spielen. Aber deswegen heißt dies nicht, dass es besser wäre wenn A nicht in der EU wäre. Keineswegs.
Im Gegenteil wenn ich gerade meinen Studienbereich sehe, könnten unsere Politiker sich eine Scheibe von der Umsetzung von Wirtschaftspolitik abschneiden, denn was WiWis allegemein predigen wird in Österreich auch umgesetzt und wie man zumindest teilweise sieht auch mit großem Erfolg. Nicht umsonst ist es für einige Unternehmen interessanter sich in Österreich niederzulassen als ihren Betrieb im deutschen Grenzland fortzuführen.

Was ich mit Leistung meinte soll nicht heißen, dass ich der Überzeugung bin, dass Maturantinnen und Maturanten nicht ebenso viel leisten müssen wie ein Abiturient hierzulande. Aber absolut freier Zugang gibt einem doch eine gewisse Freiheit im Vergleich zu unserem Auswahl - Kriterium. Und um noch einmal etwas positives an dem österreichischen Hochschulsystem anzubringen. Auch hier werden Kriterien angewandt, die eventuell mehr nutzen als unsere deutsche Notenglauberei. Bei euch zählen sowohl harte als auch weiche Faktoren. Ich bin überzeugt, dass gerade diese Kombination mehr Aussagekraft für ein erfolgreiches Studium hat als allein eine Abschlussnote. Diese Kombination wendet zumindest die Med Uni Innsbruck an habe ich gelesen.
Naja Studierwürdigkeit heißt in meinen Augen lediglich, dass man die Zugangsberechtigung für das Hochschulsystem erlangt. Zumal das deutsche System ja erhebliche Differenzen aufweist, da die verschiedenen Abitura keineswegs gleichgestellt werden können und dürfen. Insofern würde ich nicht unbedingt sagen, dass ein Absolvent süddeutscher Gymnasien mit einem ABI Schnitt von 2,x schlechter ist als ein Abiturient aus einem andern Bundesland, der vielleicht 2,0 hat. Die Unterschiede sind mitunter schon gewaltig. Wie du schon sagst, sieht man dies auch durchaus an der Drop Out Quote im Studium. Wir sind nach 4 Semestern auch nur noch knapp 430 von ehemals 850 Anfängern. Deswegen muss nicht jeder der jetzt in Österreich studieren will in Deutschland zu schlecht gewesen sein. Mitunter reicht es auch schon aus im falschen Bundesland nur ein gutes ABI gemacht zu haben. Nicht umsonst sprach man in manchen Uni Verwaltungen vom sogenannten Bayern Malus. Wobei ich dies heute nicht unbedingt mehr unterstreichen würde.
Das Österreich zum Bildungsasyl wird finde ich auch nicht positiv, denn wie du schon angemerkt hast werden die Leute die hier keine adäquaten Leistungen bringen konnten diese auch in Österreich nicht bringen. Ich sehe es aber wie oben beschrieben als eine Chance für diejenigen, die hier in Deutschland zum Opfer starrer bürokratischer Regeln wurden und nur knapp gescheitert sind. Aber Österreich als Bildungsasyl ist zweifelsfrei keine Lösung.
Es bleibt zu hoffen, dass die österreichischen Unis ein Verfahren einführen, das es ermöglicht halbwegs objektiv die Eignung für ein Medizinstudium zu überprüfen. Ich halte nichts davon wenn Leute dieses Studium beginnen, die weder wissen was auf sie zukommt noch warum sie dies überhaupt machen wollen.
In diesem Sinne habe ich sogar Respekt vor dir, weil du sagst, dass du ein guter Mediziner werden wirst auch wenn du laut deiner Note vielleicht nicht dafür gehalten wirst. Das ist der entscheidende Punkt. Ihr bekommt die Chance zu beweisen, dass ihr es könnt. In Deutschland bekommen diese Chance viele nicht obwohl sie vielleicht bessere Ärzte werden könnten als es viele der 1er Abiturienten je werden könnten.

Und um noch kurz auf meine "tolle" Uni zurückzukommen. Ich bezweifle nicht, dass es diese Studiengänge in A nicht auch gibt, aber anscheinend genießt die Uni wohl auch einen entsprechenden Ruf in Österreich, denn sonst würden ja nicht so viele Österreicher hier studieren. Ich meine das jetzt nicht negativ. Ich finde das sogar ganz nett denn einige die ich kenne sind mir lieber als manche "Ich werd sowieso mal Manager" aus deutschen Landen.

Letztlich möchte ich nur sagen, dass egal wie die Geschichte jetzt ausgeht, diese sinnlose "Potenzspielerei" doch nichts bringt. Die Deutschen die jetzt in Österreich einen Platz bekommen sollen ihre Chance haben und ich hoffe, dass sie dort genauso aufgenommen werden wie andere ausländische Studierende auch.

Als Fazit:
Österreich als Bildungsasyl ist zweifelsfrei keine Lösung und geeignete Auswahlverfahren wären wohl wünschenswert. Die Protektion vorher war aber auch nicht rechtens, da sie nicht nach Leistung im engeren Sinne war sondern nach dem Ergebnis, das auf einem anderen Bidungsmarkt hervorging als dem protektierten. In diesem Sinne dir viel Erfolg als angehender Mediziner und Österreichs Hochschullandschaft eine zufriedenstellende Lösung in diesem Verfahren.