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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Wart ihr euch beim Studienanfang sicher?



flik
12.01.2005, 17:11
Hallo, möcht einfach mal eure Erfahrungen zu diesem Thema hören. Ich werd jetzt ziemlich wahrscheinlich im April mit der Ausbildung zur Krankenschwester anfangen um ein paar Wartesemester zu sammeln. Ich bin mir aber so unsicher. :-peng In die engere Auswahl fallen bei mir Medizin, Tiermedizin, Agrarwissenschaften und Tourismus-Managment. Sobald ich mit jemanden aus den einzelnen Berufen spreche, sagen sie mir, ich soll den Beruf nur ergreifen, wenn ich es unbedingt will. Na toll, soll ich jetzt gar nichts machen nur weil ich nicht unbedingt diese Berufe machen will.
Wie war es bei euch, habt ihr aus Überzeugung angefangen oder seid ihr einfach einer Idee gefolgt?

Kleiner_Medicus_w
12.01.2005, 17:16
ich denke an das medizinstudium solltest du dich nur wagen wenn du es wiklich willst. es ist das studium was am längsten dauert. bist du bereit 12 semster durchzustehen wenn du dich jetzt nichtmal zwischen tourismus-management und medizin entscheiden kannst?

werde im herbst auch eine ausbildung anfangen(MTA),aber ich war mir immer sicher danach auch wirklich medizin zu studieren.

frag mal ein paar leute hier, die bereits am studieren sind. sie werden dir das gleiche sagen. denke ich :-)


gruß.

Kackbratze
12.01.2005, 17:44
Die Entscheidung ist schwer.

Ich hatte schon was anderes angefangen zu studieren und war total überrascht, als ich trotzdem meine Zulassung bekommen hab.

Das war eher Zufall als geplant.

Ich hab dann 2 Tage überlegt und bin zu dem Schluss gekommen, das ich das auchmal ausprobieren will. Anderes Studium Hals über Kopf abgebrochen und in Gö angefangen.
Am Ende hat es sich gelohnt, aber sowas kann man erst sehen, wenn man es wirklich gemacht hat.

Aber das ist ja mit allen DIngen im Leben so, erst wenn man es gemacht hat oder dabei war, kann man sich wirklich eine Meinung bilden... :-meinung

Pille_McCoy
12.01.2005, 18:30
In die engere Auswahl fallen bei mir Medizin, Tiermedizin, Agrarwissenschaften und Tourismus-Managment.

Hossa :-winky ! Das ist aber noch ein breites Spektrum.
Medizin dauert halt verdammt lange, und man sollte wirklich voll hinter seinem Wunsch stehen.
Wenn du aber sowieso mit dem Gedanken spielst vorher erst eine Ausbildung zur Krankenschwester zu machen, dann solltest du das tun ( eine abgeschlossene Ausbildung schadet nie ). Da siehst du dann gleich, ob dir dieser Berufszweig liegt und parallel dazu sammelst du noch Wartesemester für ein eventuelles Medizinstudium.

Ich denke mal, dass du dann im Laufe der nächsten Jahre Klarheit darüber bekommen wirst, was du wirklich machen möchtest. Es spricht ja auch nichts dagegen, nach der Ausbildung zur Krankenschwester immer noch Tourismus-Management zu studieren.

THawk
12.01.2005, 19:11
Ich hab während meiner Zivizeit im KH noch lange zwischen Medizin, Mathe (Diplom) und Pilot bei der Lufthansa geschankt. Klar ist es mir erst nach etwa 6-7 Monaten geworden. Im Anfang hing es immer davon ab, wie der Tag auf Station war - erfolgreich (d.h. nette Kollegin, gute Arbeit geleistet) war's Medizin, ansonsten was anderes. Irgendwann hat es sich dann gezeigt, dass mir die Arbeit im KH doch so viel Spaß macht, dass ich da wirklich arbeiten möchte. Trotzdem grübel ich noch jedes Mal etwas wenn ich auf der Heimfahrt am Flughafen Leipzig vorbeifahre. ;-)

Ich würde an deiner Stelle erstmal ne Weile im Bereich arbeiten, dann wirst du dich schon entscheiden können!

zotteltroll
12.01.2005, 22:34
Ich werd jetzt ziemlich wahrscheinlich im April mit der Ausbildung zur Krankenschwester anfangen um ein paar Wartesemester zu sammeln. Ich bin mir aber so unsicher. :-peng In die engere Auswahl fallen bei mir Medizin, Tiermedizin, Agrarwissenschaften und Tourismus-Managment. Sobald ich mit jemanden aus den einzelnen Berufen spreche, sagen sie mir, ich soll den Beruf nur ergreifen, wenn ich es unbedingt will. Na toll, soll ich jetzt gar nichts machen nur weil ich nicht unbedingt diese Berufe machen will.
Wie war es bei euch, habt ihr aus Überzeugung angefangen oder seid ihr einfach einer Idee gefolgt?

Es ist, wie bei dir, immer noch besser, mehrere Sachen zur Auswahl zu haben, als eben mal studieren zu wollen und sich dann Gedanken zu machen *was* man denn mal studieren könnte (Beispiele bekannt - en masse).
Obwohl Medizin schon einige Jahre meine Präferenz war, könnte ich mir bis heute auch vorstellen, was anderes zu studieren (Jura, Philosophie, Journalistik, Skandinavistik :-D).
Vielleicht sollte man sich einfach überlegen, was einen interessiert und was man DAVON auch als Freizeitbeschäftigung betreiben könnte. Bei Medizin ist letzteres denkbar schwer :-))
Irgendwo muss man sich auch, ganz objektiv, überlegen, was man vom Leben erwartet. Als freischaffender Journalist (als ein Beispiel) ist es um einiges schwieriger in gesichterten Verhältnissen zu leben, als dies bei vielen anderen akademischen Berufen der Fall ist. "Lebensplanung", wenn einem daran liegt, wird da auch zur diffusen Angelegenheit.

Ich habe mich letztenendes für Medizin entschieden, weil ich der Meinung bin, dort den Weg gehen zu können, der meinen Vorstellungen entspricht. Wenn ich im Krankenhaus arbeiten will, so wird das auch mit einiger Sicherheit geschehen. Wenn ich Facharzt für Chirurgie werden will, auch. Was "dazwischen kommen" kann (von Schicksalschlägen wie der nahenden Termi-Klausur mal abgesehen :-D) ist nur mein eigener Weg, also Einflüsse, die mich jeden Tag konfrontieren und gewiss nicht schlecht sind, da sie mir neue Möglichkeiten aufzeigen. Ob du als Agrarwissenschaftler dich dann auf dem Gebiet beschäftigen kannst, was dich besonders interessiert, ist fraglich.

Du wirst ja bei deiner Lehre sehen, ob und wie du mit dem Umfeld/deiner Arbeit klarkommst und dies wird dir weiterhelfen. Spätestens, wenn du mehr machen willst, als eine Schwester ... :-meinung

PS:
Was Tourismus-Management angeht: Aus meinem Dunstkreis kann ich dir sagen, dass man da zwar studiert und gewisse Qualifikationen hat, aber auch für jede Menge "Jobs" in Frage kommt (und die letztenendes auch annehmen muss), wo man nur eine Hilfskraft mit akademischem Hintergrund ist. Solche Einschätzungen sind natürlich immer von persönlichen Erfahrungen geprägt und alles andere als absolute Wahrheiten :-dance

Juba
13.01.2005, 12:00
Kann dein Problem gut nachvollziehen, bei mir ist das Spektrum der Möglichkeiten auch groß...(Musik, Medizin, Psychologie, Regionalwissenschaften LA). Ich werd das erste machen was klappt und dann schauen wie es mir gefällt. Klingt zwar etwas blauäugig, aber ich glaube nicht, dass ich vorher entscheiden kann was definitiv das richtige ist.

Hast du denn schon mal ein Praktikum in einem der Bereiche gemacht?

sunrise10086
13.01.2005, 12:51
Die Erkentniss, dass es das Richtige ist, kommt manchmal erst sehr spät.

Ich habe mit Medizin nicht angefangen weil ich es schon immer machen wollte, ich schon immer Menschen helfen wollte etc. Diese Gründe standen bei mir nie im Vordergrund.
Anfangs war es für mich vor allem eins: Ein Selbstbeweiss. Ich habe ganz klar zu mir selbst gesagt: "Mal sehen, ob Du mit diesem Studium Deine Leistungsgrenze kennenlernst." Aus irgendeinem Grund habe ich mir davon ein irgendwie spirituelles Erlebnis erhofft.
Meine Leistungsgrenze habe ich nahezu gefunden, bis auf die Tatsache, dass man danach wahnsinnig stolz ist, war es nichts besonderes. Gut, dass das erst beim Physikum war...
Meine erste Famulatur hat mir dann die Augen geöffnet, und trotz aller Unkenrufe von betreuenden Ärzten und älteren Kommilitonen weiss ich heute, dass es nur diesen einen Beruf für mich geben kann.
Mit Gesang im Hauptfach wird es dann wohl wirklich nie was werden...

Ich sehe ein wenig das Potential, dass man wahnsinnig enttäuscht wird wenn man Medizin "schon immer machen wollte". So war das bei meiner Cousine, die hat Tiermedizin erfolgreich abgeschlossen, und wenn sie könnte, würde sie am liebsten nochmal anfangen und was ganz anderes machen. Es war für sie insgesamt sehr desillusionierend.

flik
23.01.2005, 19:18
Danke für eure Antworten. Also Tourismus und Agarwissenschaften waren auch nur so eine Idee, aber nicht wirklich ernsthaft. Sind also schon weggefallen. So jetzt bleibt noch Tiermedizin und Humanmedizin. :-???
@ Juba: Zur Zeit mach ich ein Praktikum bei einem Tierarzt. Mir gefällt die Arbeit total gut. Aber das Praktikum im Krankenhaus hat mir auch gefallen. Die Assis verdienen bei Tiermedizin halt noch viel weniger als die bei Humanmedizin.
Na ja, jetzt werd ich im April mal die Ausbildung zur Krankenschwester beginnen und in meiner freien Zeit immer mal wieder bei einem Tierarzt helfen. Mal sehen was die Zeit so mit sich bringt.

dermehlhorn
23.01.2005, 20:04
tschja, auch ein ganz interesanter Aepekt rund ums Medistudium. Ich kann nach den gut 3 Monaten nur sagen, dass man sich schon sicher sein sollte, dass man das machen will ( aus welchen Grund auch immer ). Einige, die es bei uns nur den Eltern zu Liebe machten etc. haben schon - bevor überhaupt die 1. Prüfung geschrieben wurde - aufgehört.

Man sollte in jedem Fall bereit sein, sein Leben umzustellen. Bei mir schauts so aus, dass ich bis auf 1-2h am Tag keine Freizeit mehr habe. Es ist Lernen pur - entweder du machst oder du bekommst ebend truble.... Und ohne Motivation kann man das - so denke ich nicht durchstehen. Auch die Tatsache, dass die Semesterferienn in Wirklichkeit nur vorlesungsfreie Zeit ist und man dort mehr oder weniger den ganzen tag da sitzt udn irgendwelche Kurse vorbereit bzw. Biochemie vorrauszulernen, weil die Vorlesung so schlecht ist.

Für mich gabs nie ne andere Alternative als Medizin - denn:
Ich wusste, ich wollte studieren.
So - alles was mit Lehrer zu tun hat schied für mich aus, da ich verglichen habe, wie unsere Klasse in der 5. Klasse war und wie die heutigen 5. Klassen sind - und da war mir klar - die könntest du ja doch nicht im Zaum halten.

Alles was mit Wirtschaft zutun hat war für mich auch tabu, denn die Wirtschaft unterliegt riesigen Schwankungen udn eine sicheren Job zu finden ist fast aussichtslos - und wen man einmal 35j. alt ist...

So udn da blieb dann schon nicht mehr viel übrig.... :-meinung

LaTraviata
23.01.2005, 23:09
@ dermehlhorn: Die gleichen Überlegungen zum Lehrerberuf habe ich mir auch nach meinem Abi gemacht, da mein Vater meinte, daß er sich diese "professión" sehr gut für mich vorstellen könnte... Wir hatten vor acht Jahren noch Respekt vor den älteren, heute muß man ja schon aufpassen, daß wenn man einen kleinen Pimpf von 12 Jahren ermahnt, nicht noch zu dessen Opfer wird, weil er Dir eine reinschlägt. Diese Entwicklung war das deutliche "Nein" betreffend der Entscheidung für ein LA-Studium... *als besorgniserregend einstufe*!!!

Einen schönen abend noch, auch nach Leipzig :-)
L.

Edi
23.01.2005, 23:20
Ich hab auch zuerst Lehramt Chemie Biologie studiert und nach dem studienbegleitenden Schulpraktikum dann festgestellt was Latraviata schon von Anfang an wußte ;-) .
Zum GLück hat der Quereinstieg zu Medizin geklappt und es ist eine absolute Offenbarung! Das Studium ist superinteressant, das Lernen wird einfach überschätzt und ist bei einem naturwissenschaftlichen Studium wie Chemie oder auch Pharmazie deutlich mehr und du hast wirklich Abwechslung weil große Fächervielfalt. Ich kanns nur empfehlen, das beste was mir passiert ist :).

Abgesehen davon kannst du dich als Arzt in soviele RIchtungen entwickeln, da is eigentlich für jeden was dabei! Allerdings find ich das man schon mit dem Wunsch Arzt zu werden an die Sache rangehen sollte und nicht z.B. ne Laufbahn als Medizinjournalist im Auge haben


Zu Tiermedizin: In meinem Lehramtsstudium hatten wir eine fertige Tierärztin (mit Doktortitel etc.) die noch Lehramt draufgesetzt hat weil man als Tierarzt eben nicht grad mit Jobangeboten überflutet wird. Am Ende musst du vielleicht unliebsame Arbeiten annehmen und auf einer Schweinefarm literweise Vitamincocktails spritzen.

Loish
24.01.2005, 12:47
Ok....
1.) Ich glaube nicht, dass man sich absolut sicher sein muss um das Recht zu erlangen mit einem Studium anzufangen.
2.) Ich glaube auch nicht, dass es unvernünftig ist ein Studium anzufangen, wenn man sich nicht völlig sicher ist.
3.) Und ich glaube nicht, dass die Leute unter uns, die sich am Anfang nicht völlig sicher waren, viel schlechtere Chancen haben, das Studium erfolgreich zu beenden.
4.) Ist Medizinstudium eben nicht gleich Ausbildung zum Arzt.
5.) Können die Motivationen für das Studium sehr unterschiedlich sein (von "eine bestimmte Richtung schon vor Augen" bis zu "reines fachliches Interesse" über wie oben geschrieben "Lust auf Herausforderung")
6.) Über Sinn und Unsinn der einzelnen Motivationen ist man IMO nicht berechtigt zu urteilen.
(Selbst wenn ich zugegenermaßen auch gern über einen bestimmten Studentenschlag lästere)
7.) Bin ich relativ sicher, dass man in den sechs Jahren sowieso eine gewisse Entwicklung oder Veränderung durchläuft, was Studienmotivation, einzelne Ansichten und genauer Berufswunsch anbelangt.
8.) Um die Frage zu beantworten:
- Ja: es hätte noch eine andere Option neben Medizin für mich gegeben: Physik
- Ja: ich trauere Physik auch ein wenig nach
- Ja: Ich bin mich sicher, dass ich Medizin studieren will
- Und, ja, ich weiß auch warum
Und - ich nehme zwar an, dass es klar ist, aber noch mal zur Vereutlichung:
Das da oben ist alles :-meinung