Helft mir mal! Alles aufgeben?

[luke44]

Hallo!

Also mittlerweile habe ich ja festgestellt, dass es genug Verrückte gibt, die noch mit über 30 anfangen wollen, Medizin zu studieren! Ich gehöre dazu, möchte aber gerne von den Erfahrungen von anderen zehren, also bin ich für jede Antwort dankbar!
Hamburg ist ein teures Pflaster und ich will hier auch nicht weg. Kann ich das schaffen, ohne Bafög (bin Zweitstudierer) und externe Hilfe alles selbst zu finanzieren? Wer schafft das?
Bekomme ich hier in Hamburg mit einer 1,4 im Erststudium einen Studienplatz. Ich weiß, gesicherte Aussagen kann man da nicht machen, aber wie stehen ungefähr die Chancen?
Und: Ich bin Beamter und kann meine Stelle nur auf 50 % reduzieren oder ganz kündigen. Arbeitszeit relativ flexibel, jeden Vormittag kann ich sicher nicht in die Uni!

Also, an meinem Willen besteht kein Zweifel, jetzt sagt mir doch bitte, unter welchen Umständen ich das packen kann!

Danke!!!!!!

[Sebastian1]

Alles kann ich dir nicht beantworten, höchstens meine Erfahrungen zum jobben neben dem Studium:

Ich hab vorher eine Ausbildung gemacht (Krankenpfleger) und arbeite als solcher neben dem Studium. Hier ist der Vorteil natürlcih das Schichtsystem, wodurchman seine Arbeitszeit mehr oder weniger gut planen kann, da man nicht auf Tagdienste oder die Werktage angewiesen ist, sondern auch am Wochenende oder nachts arbeiten kann - ob das in deinem Job geht, weiss ich nicht.
Eine kontinuierliche 50%-Arbeitsbelastung werktags halt ich für nicht machbar, da du früher oder später einfach Pflichttermine hast, die du nicht ohne Einbussen versäumen kannst. Es bleibt halt die Frage, ob du in deinem Job die Möglichkeiten hast, andere Arbeitszeiten oder Heim-/Telearbeit auszuführen.
Die Arbeitsbelastung kann teilweise ganz schön an den Nerven zerren; insbesondere natürlich in Phasen, wo auch das Studium hohe Anforderungen stellt (Prüfungen und insbesondere Examina).

Sprich: Der Zeitaufwand von einer halben Stelle ist durchaus machbar (aufpassen mit der Stundenanzahl und der Sozialversicherungspflicht!), wenn man die Zeit halbwegs flexibel einteilen kann.

Ist aber natürlich nur meine persönliche Erfahrung und Meinung.
Ansonsten gibts sicher auch Studentenjobs (seien es "klassische" oder einer, in dem du mit deinem Erststudium gern genommen wirst), mit denen man sich passabel über Wasser halten kann.

Viel Erfolg :-top

[mirkwood]

Hallo!


Kann ich das schaffen, ohne Bafög (bin Zweitstudierer) und externe Hilfe alles selbst zu finanzieren? Wer schafft das?

Ja, es ist zu schaffen ...


Bekomme ich hier in Hamburg mit einer 1,4 im Erststudium einen Studienplatz. Ich weiß, gesicherte Aussagen kann man da nicht machen, aber wie stehen ungefähr die Chancen?

Mit 1,4 im Erststudium stehen die Chancen auf einen Studienplatz recht gut - selbst bei nur geringer Punktzahl für die Begründung sollte es reichen.


Und: Ich bin Beamter und kann meine Stelle nur auf 50 % reduzieren oder ganz kündigen. Arbeitszeit relativ flexibel, jeden Vormittag kann ich sicher nicht in die Uni!

Relativ ist relativ ... wichtig ist natürlich, daß man die Kurse mit Anwesenheitspflicht belegen kann - auf die eine oder andere Vorlesung kommt es nicht so sehr an - das kann man auch aus Büchern oder Scripten holen.

Ich hatte während meines Medizinstudiums (auch Zweitstudium) einen sehr flexiblen Nebenjob, der es mir ermöglichte alle Pflichtveranstaltungen wahrzunehmen, so daß ich ohne "Semesterverlust" studieren konnte.

Ich würde Dir raten Deinen Job erst einmal zu behalten und auszuprobieren wie es mit dem Studium klappt. Wenn's zu große Probleme gibt, mußt Du halt versuchen das anders zu organisieren, ggf. auch mit anderen Jobs. Spätestens im PJ wird es natürlich kritisch, da ist tagsüber keine Zeit für andere Arbeit - ich konnte in der Zeit abends, wenn ich aus der Klinik kam, arbeiten ... aber das geht natürlich nicht in jedem Job. Da sollte man sich also rechtzeitig einen Plan machen.

Ansonsten kann ich meinem Vorschreiber nur recht geben - es gibt immer Phasen, in denen das Studium extrem belastend ist - schon ohne Nebenbeschäftigung. Aber es ist machbar ...

Viel Erfolg!
mw