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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Studiendauer im Inland- wie wichitg im Ausland?



Abi
24.01.2005, 18:53
Hallo,
weiss jemand von euch, wie alt man im Durchschnitt sein sollte, um eine realistische Chance als Deutscher Arzt in den USA zu haben ?
Bei mir sieht das so aus,dass ich vor kurzem 25 geworden bin, mit 29 oder 30 mit dem Studium fertig sein werde, zeitgleich will ich noch USMLE ( step 1 und 2 ) machen. Allerdings habe ich bereits laut Stammdatenblatt 9 Fachsemester Medizinstudium hinter mir. Wird auf die Anzahl der Studiensemester bei der Bewerbung in den USA geachtet ?
Danke für eure Antwort im voraus.

eatpigsbarf
25.01.2005, 16:04
Ich denke mal, zu allererst werden die Amerikaner weniger auf deine Semesteranzahl achten, sondern ganz wichtig wird denen dein jeweiliger Score in den beiden schriftl. USMLE und dem praktischen Teil sein. Gleichwertig dazu werden wohl Zusatzqualifikationen (was fuer Forschung, Publikationen, laengere Amerikaaufenthalte, etc. sein). Das Alter ist in den USA nicht ganz so wichtig wie hier in Deutschland, da die eine andere Sozialgesetzgebung haben, was ja aufgrund der Kosten hier in Deutschland oft dafuer verantwortlich ist, dass "Alte" einfach teuer sind fuer die Betriebe. Dieses gibt es in den USA nicht.
Aber, es ist eben wichtig, dass man sich als Auslaender irgendwie von den mitbewerbenden amerikanischen Studenten abhebt (sei es eben per hervorragendem USMLE-Score oder anderen herausragenden Sachen, s.o.). Gerade bei der Residency-Bewerbung muss man sich immer daruebr im Klaren sein, dass es ja nunmal aufgrund der ganzen Formalitaeten mit Visum etc. fuer das jeweilige Krankenhaus einfacher ist, einen amerikanischen Studenten (oder eben jemanden, der ein normales amerikanisches Studium durchgemacht und bestanden hat) zu nehmen, denn da wissen die Profs genau, was der alles weiss und wie er auf den Residency-alltag vorbereitet wurde. Klar, wir haben hier in Deutschland eine wirklich gute Ausbildug, die international wirklich angesehen ist, aber es ist doch eben ein anderes System. Und das ist ein Hindernis, denn das Krankenhaus weiss ja eben nicht genau, was man sich da "ins Boot holt". :-nix
Aber, wenn alles and vorgeschrieben Examen und Formalitaeten erledigt ist, kannst Du Dich auf ganz normalem Wege ueber ERAS und mit den ECFMG-Sachen bewerben. Und es wird nicht weiter interessieren, wenn Du z.b. 1-2 Zusatzsemester hast, wenn Du irgendwelche anderen, fuer das Krankenhaus attraktive Qualifikationen hast. ;-)

Abi
25.01.2005, 20:25
Hast du da eine idee wie und welche Zusatzqualifikationen man sich als Student in Deutschland aneignen kann, die auch in Amerika von Bedeutung sind? ich meine, wenn ich beispielsweise ( und sei es auch unentgeldlich ) in einer chirurgischen Abteilung im Krankenhaus arbeite, also eher Pflegertätigkeiten erledige, beeindruckt das ?
hast du vorschläge was man da machen könnte ?

dank im vorraus

eatpigsbarf
26.01.2005, 21:08
Also, nette "Zusatzqualifikationen" fuer die USA waeren: eine gute Doktorarbeit (darunter wuerde ich nichts statistisches sehen), insbes. im experimentellen Bereich. Denn Forschung in den USA ist weiterhin sehr renommiert, auch wenn ein Grossteil der ehemaligen NIH-Gelder jetzt ja in der Kriegskasse verschwindet. Und, gut sind auch Publikationen in angesehenen Fachzeitschriften im Rahmen der Doktorarbeit (Erstautorenschaft ist ein grosses PLauszeichen, wie hier in Deutschland auch). Aber, da ist es das wirklich, denn der normale amerikanische Durchschnittsstudent macht ja im Gegensatz zu uns keine Forschung, da er keine Doktorarbeit schreiben muss. Das waere also was, wo man etwas hat, was wohl nur wenige amerikanische Mitbewerber haben.
Auslandsaufenthalte gehoeren auch mit in diese Liste. Dabei eben auch wirklich im englischsprachigen Ausland (wobei auch hier: 4 Wochen Famulatur in den USA sind gut, aber ich weiss nicht, ob das als genuegender Einblick in den klinischen Alltag von den Amis gewertet wird. Aber, ganz bestimmt besser als nichts).
So Sachen eben, die im Rahmen des Studiums dich von den amerikanischen Studenten unterscheiden. Und da fallen mir i.A. nur eben hervorragende USMLE-Ergebnisse und die oben genannten Dinge ein. Und wenn der USMLE-Score nicht so gut sein sollte (ist ein schwieriger Test, der nicht unbedingt mit den IMPP-Tests vergleichbar ist), dann muessen eben andere Sachen her, die dich als interessanten Kandidaten vor den Amerikanern erscheinen lassen. Denn, die wissen auch, dass man mal einen schlechten Tag beim Test gehabt haben kann. Aber, man muss sich eben dann so praesentieren, dass man mit anderen Sachen den nicht so guten Score "ausgleichen" kann. Also muesste man noch andere Sachen vorweisen koennen :-winky .
LG