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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Dinge, die ich von Patienten gelernt habe...



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Sebastian1
25.01.2005, 23:50
So, in Anlehnung an einen Thread "Things I learned from my patients" in einem amerikanischen Medstudi-Forum hier mal ein Thread, in dem Weisheiten Ihren Platz haben sollen, die ihr durch eure Erfahrungen mit Patienten gemacht habt.
(Soll nicht ganz ernst gemeint sein, eher so etwas im Sinne von "Murphys Law")

1. Eine seit Wochen schwelende Erkrankung wird genau dann zum Notfall, wenn du gerade Dienst hast.

2. Der Zeitpunkt dafür ist bevorzugt zwischen 1 und 5 Uhr nachts.

3. Wenn du dafür den Oberarzt anrufst, wirst du einen Einlauf von ihm erhalten. Tust du es nicht, dann auch.

4. Wenn du eine häufige Krankheit bei dem Patienten vermutest, so is es in Wirklichkeit eine seltene Erbkrankeit, die bisher nur bei Eingeborenen auf einer einsamen Insel im Südpazifik diagnostiziert wurde und die auf deine Therapie garantiert nicht ansprechen wird.

5. Wenn du einen Zugang legen willst und in Anbetracht kindskopfgroßer Venen auf dem Handrücken des Patienten ankündigst "...die treff ich auch mit verbundenen Augen!", so wirst du danebenstechen und dem Patienten einen dicken blauen Fleck verpassen.

6. Wenn dir etwas wirklich heikles auf Anhieb und ohne Komplikationen gelingt, dann hast du etwas übersehen oder vergessen.


Macht mal weiter ;-)

Sebastian1
26.01.2005, 00:07
Als Ergänzung zu 6.

7. Hast du nichts übersehen oder vergessen, so war die Massnahme völlig überflüssig.

Froschkönig
26.01.2005, 00:19
8. "WEnn der OA und der Radiologe auf ner Aufnahme was pathologisches sehen, so KANN da nix pathologischesw sein"

..frei nach "house of God" ;-)

Ansonsten ist noch wichtig:
9. Wenn eine Patient anamnestisch ne PONV angibt: NIMM ES ERNST UND TU WAS DAGEGEN !!!! :-)

Kackbratze
26.01.2005, 06:22
Therapieresistente Demenzpatienten kann man anlügen, was die Therapie macht, Sie können sich eh nicht daran erinnern :-D
(bezieht sich darauf, dass ein Pat sich garnicht Blut abnehmen lassen wollte, bis ihm gesagt wurde, dass durch das Blutabnhemen die Schmerzen weggehen)

Dann wenn der Famulus auf die Patienten aufpassen soll, bekommt mindestens einer ein lebensbedrohliches Problem

Vystup
26.01.2005, 10:01
Man kann auch mit erheblichen Rückenschmerzen noch 5 Stockwerke herunter- und dann wieder hochlaufen, weil die Haustür verschlossen ist und der Notdienst morgens um 5:30 Uhr sonst keine dringliche medizinische Hilfe leisten kann.
Sobald die Wohnung aber durch den Arzt erreicht ist, werden die Schmerzen wieder so schlimm, dass jede Bewegung unmöglich ist. Da hilft nur eins: eine Krankschreibung, wie soll man denn mit diesen Schmerzen auch zur Arbeit kommen. Schade nur, dass dann gerade die Formulare alle sind und der Patient dann für selbige doch nochmal beim Hausarzt vorbeischauen muss. Wie Du mir, so ich Dir...

Hm, kann man das irgendwie kürzer fassen?

Die Niere
26.01.2005, 11:14
Überanspruchsvolle Privatpatienten sind zum "retrogradem Nahrungsaufnehmen"

gruesse, die niere

Alles wird gut
26.01.2005, 11:34
Lehrer ist kein Beruf, sondern eine Diagnose! :-D

Hellequin
26.01.2005, 12:00
Es gibt keinen Gegenstand, der nicht in eine x-beliebige Körperöffnung passen würde.

Am besten kotzt es sich auf die frischgeputzten Schuhe von anderen Leuten.

Defäkation macht unter der Dusche besonders viel Spass.

ehemalige Userin 24092013
26.01.2005, 13:43
1. Sollte ich je auf die Idee kommen, mich um zu bringen, weiss ich schon mal, wie mans nicht tut.

2. Lächle, auch wenn du den Menschen da im Bett nicht magst, du bekommst es wieder - irgendwann.

3. Reicht man einem Patienten die Nierenschale zum Mundausspülen, ist es besser, man steht über Kopfhöhe des Patienten und hat für Extremfälle immer noch ne Flasche Sterilium in der Nähe.

4. Solltest du am Fussende des Bettes stehen und nur im Enterferntesten ein Würgegeräusch vernehmen - GEH RUNTER - IN DECKUNG - SCHMEISS DICH AUF DEN BODEN - vielleicht hast du Glück und es fliegt drüber weg.

5. Aggressionen bekommt man immer noch am Besten mit Pharmasäften in den Griff.

6. Komm nie auf die Idee, Mundpflege mit einem um den Finger gewickelten Tupfer zu machen, wenn du nicht nur die Wangentaschen reinigen willst - das kann weh tun.

7. Egal was man den ganzen Tag macht, man sollte immer erst an den eigenen Blutzucker denken.

8. Wenn die Patienten nach Alkohol schreien, dann sollen sie den auch bekommen - warum versteht das nur keiner?:-nix

Sebastian1
26.01.2005, 14:18
Wer übrigens gerne sowas liest, kann mal hier (http://forums.studentdoctor.net/showthread.php?t=109585) den "Things I learned on the ambulance"-Thread lesen ;-)

Hellequin
26.01.2005, 14:24
Die Treffsicherheit eines Patienten beim werfen von Gegenständen (Geschirr, Besteck, gefüllte Urinflaschen etc.) steigt proportional mit dem Grad der geistigen Verwirrung.

Hellequin
26.01.2005, 14:28
Und mein persönliches Highlight (tatsächlich so bei uns auf Station passiert): Rufe nie das Sozialamt an und drohe ihnen überzeugend mit Waffengewalt, falls sie einen Antrag nicht so bearbeiten wie du das willst. Das zieht nämlich unmittelbar den Besuch der kleinen grünen Männchen nach sich. :-))

DoktorW
26.01.2005, 14:30
Lehrer ist kein Beruf, sondern eine Diagnose! :-D

wie geil ist das denn?????? *ROFL*
den muss ich mir merken!! :-))

Scrotum
26.01.2005, 15:26
8. Wenn die Patienten nach Alkohol schreien, dann sollen sie den auch bekommen - warum versteht das nur keiner?:-nix

hehe... da fällt mir ne nette Geschichte aus dem Pflegepraktikum ein. Es gab da einen Assistenzarzt, der sehr gerne die Diagnose "C2-Abusus" stellte, sofern der Patient zugab, ab und zu was zu trinken. So kam es zum einen, dass jeder 2. Patient einen C2-Abusus in der Krankenakte vermerkt bekam und zum anderen gab es Patienten, die täglich mit dem Frühstück 2 Bierflaschen zugeteilt bekamen.

"Aber ich mag doch so früh noch garnicht trinken..." :-))

Naja, letztendlich haben wir die Flaschen dann meist in den Kühlschrank gestellt. Die Patienten haben kaum je nach ner Flasche verlangt. So schwere Alkis waren das wohl kaum.. ;-)

Lava
26.01.2005, 18:51
Egal, wie sehr sich Patienten über ihren Gesundheitszustand auch bei dir beschweren, sobald ein OA oder CA den Raum betritt und fragt "Wie geht es Ihnen?" lautet die Antwort "Gut!"
Oder das Gegenteil tritt ein: hat der Patient bei der Anamnese sämtliche Fragen nach weiteren Beschwerden verneint, wird er dem OA erzählen, dass er bei Anstrengung Thoraxschmerz mit Ausstrahlung in den Arm verspürt, nachts häufig Herzrasen bekommt und letzten Monat dreimal umgekippt ist.

Die Niere
27.01.2005, 08:56
Hä... Janine: Warst Du etwa bei meinen ganzen Anamnesen und Chefvisiten dabei ???

gruesse, die niere :-))

Sebastian1
27.01.2005, 11:04
- Jemand, der auf dem Tubus rumkaut, wird nicht damit aufhören.

- Es gibt keine Grenze für die theoretische Flugweite von Sputum.

- Der Vanillepudding auf dem Tablett und die Sputumprobe für die Mikrobiologie sehen sich zu ähnlich, als dass es Zufall sein könnte.

- Der Arbeitsaufwand verhält sich umgekehrt proportional zum zur Verfügung stehenden Personal.

- Wenn du etwas nicht hinbekommst und jemanden um Hilfe bittest, so wird derjenige es innerhalb von Sekunden schaffen (und dabei hämisch grinsen).

tonexxx
27.01.2005, 11:47
8. Wenn die Patienten nach Alkohol schreien, dann sollen sie den auch bekommen - warum versteht das nur keiner?:-nix
Haben wir "damals" in der Notaufnahme sogar praktiziert.

Die Pat., die nur die erste Nacht bleiben wollten, haben wir schnell auf Betriebstemperatur gebracht und GO...

tonexxx
27.01.2005, 12:01
Wer übrigens gerne sowas liest, kann mal hier (http://forums.studentdoctor.net/showthread.php?t=109585) den "Things I learned on the ambulance"-Thread lesen ;-)
Interessantes Forendesign. ;-) Irgendwie vertraut...

Und in Anlehnung an das Ami-Forum aber auch selber schon im Kölner RD erlebt:

Merke: NIE mit einer Packung Imodium akut Tbl. eine Selbsttötung versuchen!

T4N3M1
27.01.2005, 17:44
"Irgendwo bekommen wir schon Blut für's Labor her..."