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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Heparinwirkung auf Quick und PTT



Robokopi
30.01.2005, 22:59
Hallo,

ganz kurze Frage: Kann mir einer sagen, warum unter Heparinmedikamention die Thrombinzeit und die PTT verlängert sind, der Quick aber normal?

Wenn Heparin über verstärkte AT III Wirkung auch auf diverse Gerinnungsfaktoren, z.B. auch auf Faktor X wirkt und dieser ja mit Faktir V die gemeinsame Endstrecke von intravasaler und extravasaler Aktivierung darstellt, müsste der Quick doch in irgendeiner Form ebenfalls betroffen sein.

Oder nicht?

Im Buch steht nur: Quick normal!

Und noch ganz kurz: Quick und PTT werden beide in vitro mit Fakor III getestet? Weil es einmal "Gewebsfaktor III" hieß und einmal "Plättchenfaktor III"!?!

Lieben Gruß, Robokopi

synosoph
31.01.2005, 09:49
Aus welchem Buch hast Du das? Nach meiner Information ist Quick vermindert. :-nix

synosoph
31.01.2005, 10:06
Habe gerade nachgelesen: Antithrombin III wirkt nicht nur hemmend auf Thrombin, sondern auch auf die aktivierten Faktoren XIa, IXa, Xa und deren Aktivität wird mit der PTT erfaßt, nicht mit Quick. Zur Verlaufskontrolle nimmt man deshalb PTT.

Aber prinzipiell müßte Quick unter Heparin trotzdem vermindert sein.

Robokopi
31.01.2005, 12:55
Danke, so seh ich das auch. Der Grund ist der betroffene Faktor Xa.

Das mit dem normalen Quick stand im GK2 und auch beim Nachlesen in anderen Büchern stand zumindest nie etwas vom veränderten Quick.

Besten Dank, Robokopi

synosoph
31.01.2005, 13:58
Noch zur Ergänzung:

Eine Heparintherapie (z.B. Thromboseprophylaxe im venösen System) zielt auf das intrinsische System und genau diese Wegstrecke wird mit der PTT gemessen.

hiddl
31.01.2005, 14:03
Meine Antwort hilft zwar nicht beim "warum", aber aus meiner langjährigen ;-) klinischen Erfahrung muß ich sagen, daß der Quick bzw. INR bei vollheparinisierten Patienten tatsächlich meist normal ist. Es ließe sich natürlich spekulieren, ob er bei dem breiten Referenzfenster von 70-130 % Quick nicht doch abfällt, eben ohne pathologisch zu werden, das weiß ich aber nicht. Zum Monitoring der Heparinisierung wird jedenfalls die PTT verwendet (mit Ziel meist 60-80 sec bei Vollhep.)

Gruß, Ute

synosoph
31.01.2005, 14:11
Es ließe sich natürlich spekulieren, ob er bei dem breiten Referenzfenster von 70-130 % Quick nicht doch abfällt, eben ohne pathologisch zu werden...

Wahrscheinlich ist das des Rätsels Lösung. Zumindest kann ich mit der erklärung prima leben! :-)

tonexxx
31.01.2005, 15:59
Heparin wirkt aber definitiv auf das endogene System. Der Quick erfasst aber das exogene.

Bei MC-Fragen also auf jeden Fall "normal" kreuzen.

tonexxx,
der gerade KliChe-Altfragen kreuzt und mit dieser Auswahl immer richtig liegt

(sorry, Niere, für den Missbrauch von Markenzeichen) ;-)

Nobby
06.06.2005, 22:03
So, Thema wieder aufgewärmt.
Stecke nämlich auch grade an der Stelle fest und komme nicht weiter :-(


Heparin wirkt aber definitiv auf das endogene System. Der Quick erfasst aber das exogene.
Jo, aber gemessen wird doch die Zeit bis zum Auftreten der Fibrinfäden, oder etwa nicht? Und da spielen doch Faktor 2 und 10 eine Rolle.
Also müsste sich doch auch der Quick-Wert verändern ??

Vielleicht hat ja einer noch ne klärende Antwort parat!