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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Welchen Facharzt wählt man am Besten???



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Mirona
07.02.2005, 19:17
Hallöchen, erstmal..........

Nach den ganzen Beiträgen zu Arbeitszeit/Verdienst/Überstunden.... hätt ich mal die Frage..... Welchen Facharzt wählt man am Besten??? So daß man mit einer 40 (zu utopisch?)-50 Stunden Woche über die Runden kommt, halbwegs gut verdient...(es muß nicht mal mehr als 3000 Euro brutto sein- andere Berufsgruppen kommen ja auch mit weniger aus und ich muß net unbedingt Mercedes fahren;O)) und ein halbwegs entspanntes Arbeitsklima hat ( d.h. zwischendurch mal Streß ist okay, aber Dauerstreß muß net sein.............wir wollen doch den Krankenkassen den nächsten Burn out Fall ersparen.........;O)

Grüßle, Mirona

test
07.02.2005, 19:35
Kenne mich ja nicht mit so wahnsinnig vielen Fächern aus, aber aus meinen bisherigen Erfahrungen würde ich sagen, dass am ehesten Psychiatrie und Psychosomatik deinen Anforderungen entsprechen würden. :-notify ;-) Dermatologie und Radiologie sind schon etwas stressiger, aber vermutlich immer noch relativ angenehm. :-notify

nicolea
07.02.2005, 20:00
Hallo!

Also ich hab schon von mehreren Ärzten gehört, daß die Anästhesie ziemlich ruhig sein soll! Meist hat man geregelte Arbeitszeiten (sogar Teilzeitmöglichkeiten!) und v.a. bei gut laufenden OPs auch viel Ruhe bei der Überwachung!! Ausserdem kann man sich in den Bereichen Intensivmedizin (hier Schichtdienste) und Notfallmedizin weiter betätigen und natürlich in der Schmerztherapie! Mit einer Weiterbildung innerhalb der Schmerztherapie lässt sich übrigens auch gut ne eigene Praxis eröffnen... Alternative Heilverfahren kann man dabei auch gut anwenden (Akupunktur z.B.)!!

Gruß,
Nicole :-)

Mirona
09.02.2005, 09:54
Hi, nochmal............

Erstmal danke für die Antworten.....
Kann mir jemand noch etwas über Psychiatrie (muß ich mich da net selbst komplett durchanalysieren lassen?) erzählen, auch etwas nähere Infos zu Derma/Anästhesie wären gut......
Weiß jemand außerdem noch etwas über die Bedingungen beim FA Augen? Wie siehts da aus?
Und es reden doch alle von der Abwanderung der Mediziner in berufsferne Felder? Welche sind das denn so z.B.?
Wie steht es denn mit Humangenetik (muß ich da den FA Gynäkologie machen)? Kann mir net vorstellen,daß man da Überstunden oder Dienste schieben muß???

Grüßle, Mirona

Neujahrsrakete
09.02.2005, 10:06
Wie steht es denn mit Humangenetik (muß ich da den FA Gynäkologie machen)?

Wenn Du hauptsächlich Humangenetik machen möchtest, machst Du den Facharzt für Humangenetik.
Laut aktueller Weiterbildungsordnung dauert das 5 Jahre.

JHS
09.02.2005, 13:19
Patho ist auch keine schlechte Wahl im Hinblick auf Stress/Arbeitszeiten/Dienste - und ausserdem das best Fach das wo gibt !!!!

Viele Grüsse,
Johannes

roiderman
12.02.2005, 12:52
Ich habe jetzt in der Psychiatrie angefangen und die Arbeitszeiten erscheinen human. Zwar bin ich auch schon ein halbes bis ganzes stündchen länger geblieben, aber der Chef will eigentlich keine Überstunden sehen, da die besetzung bei uns gut genug ist für Überstundenarmes arbeiten. Mit 45 stunden pro woche kommt man locker hin. Und nein, man muss sich nicht analysieren lassen!
Das wäre für mich ein grund, nicht psychiatrie zu machen. Dienstbeginn ist um 8:30, was ja für medizin geradezu niedlich spät ist. Dafür aber bis 17 uhr!
Aber mal anders gefragt, was interessiert dich denn? wenn du operieren willst, wirst du in der psych nicht glücklich!
Augenheilkunde ist operativ und daher stressiger, durch die schlechte stellensituation auch, da ärzte eher um ihre plätze kämpfen müssen als in der psych!
Yael

test
12.02.2005, 12:54
Ich habe jetzt in der Psychiatrie angefangen und die Arbeitszeiten erscheinen human. Zwar bin ich auch schon ein halbes bis ganzes stündchen länger geblieben, aber der Chef will eigentlich keine Überstunden sehen, da die besetzung bei uns gut genug ist für Überstundenarmes arbeiten. Mit 45 stunden pro woche kommt man locker hin. Und nein, man muss sich nicht analysieren lassen!


Bist du sicher, dass man sich, wenn man den FA Psychiatrie möchte, nicht doch einer Psychoanalyse unterziehen muß?

roiderman
12.02.2005, 13:57
Ich habe mich erkundigt. Wenn ich nicht ganz danebenliege, macht man nur als teil der FA ausbildung eine Ausbildung Tiefenpsychologie. Das ist aber keine kostenpflichtige Ausbildung wie bei den psychologen, sondern ist teil des lehrinhalts des FA!
Keine sorge!
Yael

alex1
12.02.2005, 15:41
Mikrobiologie, Klinische Chemie, etc...
Alle diese Bereiche sollten eigentlich ohne viel Stress zu bewältigen sein.

Keine Station -> Keine Briefe!
Diese Tatsache spart schon mal eine Menge Zeit.

Ich kann mir auch gut vorstellen, daß Nuklearmedizin, Strahlentherapie und diagnostische Radiologie auch von der Arbeitsbelastung her nicht schlecht sind.

Thomas24
12.02.2005, 19:42
Aber mal anders gefragt, was interessiert dich denn? wenn du operieren willst, wirst du in der psych nicht glücklich!
Augenheilkunde ist operativ und daher stressiger, durch die schlechte stellensituation auch, da ärzte eher um ihre plätze kämpfen müssen als in der psych!
Yael


Ach wo, keine Angst vor den Op´s in der Augenheilkunde- also erstens wird wie in der Neurochirurgie im Sitzen mit Op Mikroskop operiert, ist also körperlich nicht so wahnsinnig belastend, und zweitens bekommen nur 10-15% eines Ausbildungsjahrgangs überhaupt eine operative Ausbildung zum Ophtalmochirurgen. Die anderen kommen nicht ans operieren- das heisst aber auch umgekehrt für dich: wer nicht will, der muss auch nicht.

Ich würde mir unter deinen Kriterien vielleicht auch mal Fächer wie: diagnostische Radiologie, MiBi, Laboratoriumsmedizin, Psychosomatik oder Nuk mal anschauen.
:-)

Mirona
14.02.2005, 21:18
Tja, weiß ich ehrlich gesagt noch gar net so richtig........ :-blush :-???
Ich will halt auf gar keinem Fall mit dem Krankenhaus "verheiratet" sein, nicht unbedingt auswandern müssen und auch net nur für den Beruf leben.......... Zeit für andere Interessen zu haben, wäre auch schön.............
Ich mach jetzt erst mal ne Famulatur in der Orthopädie.........mal schaun, wie ich es finde........

Den Augen Ukurs fand ich ganz interessant, Derma auch- bis zum UKurs ;O), Psychiatrie finde ich theorethisch sehr interssant, aber praktisch bin ich mir net sicher, ob es wirklich das Richtige für mich ist....... Ein paar Patienten ( so z.B. die Schizophrenen) sind doch sehr krass drauf.........
Was genau macht man eigentlich mit Psychosomatik???
Was wisst/ haltet ihr von Transfusionsmedizin/ Rehamedizin??
Und wohin wandern die ganzen Mediziner eigentlich ab???

Grüßle, Mirona

Lava
14.02.2005, 21:48
Psychosomatik..... Reizthema bei mir. :-D Da hat man halt im Gegensatz zur Psychiatrie wenig bis gar nichts mit psychotischen Patienten zu tun. Eher mit leichten bis mittelschweren Depressionen, sehr vielen somatoformen Störungen, dissoziativen Störungen, Essstörungen.... mir kam es im Kurs ein bisschen so vor, als würde man verzweifelt versuchen, das total schiefe Leben anderer Leute wieder gerade zu biegen. Es wird mehr Wert auf Psychotherapie und Ähnliches gelegt als auf medikamentöse Therapie. Ich weiß nicht, ob das auf alle Psychosomatikkliniken zutrifft, aber in Freiburg scheint man da auch viel in Richtung Tiefenpsychologie gehen, was mir persönlich nicht besonders gefällt.

Vystup
15.02.2005, 03:52
Ich finde es sehr viel sinnvoller, sich psychotherapeutisch mit den Patienten zu befassen, als immer lustig irgendwelche Medikamente reinzuschmeißen, die letztlich auch nicht wirklich helfen. Von einigen Krankheitsbildern mal abgesehen halte ich Psychopharmaka für durchaus geeignet, die Krankheitsspirale zu durchbrechen (z.B. Depressionen), als Langzeittherapie sind sie aber ganz sicher nicht geeignet. Nur weil man Psychotherapie nicht anfassen kann, ist sie sicherlich nicht nutzlos...

Was die Anästhesie angeht: da macht man auch Überstunden (schließlich muss man sich zumindest ein wenig den Chirurgen anpassen) und hat auch seinen Stress. Der Anästhesist, der den ganzen lieben langen Tag nur Narkosen macht, ist wohl auch eher die Ausnahme.

Und zum Auswandern: mich zieht es nach Kanada :-)

Lava
15.02.2005, 10:17
Schon klar, Vystup. Psychiater machen ja auch Psychotherapie. Aber wenn ich Psychotherapeut hätte werden wollen, hätte ich eher Psychologie studiert. :-D
Ich kann nur sagen, dass ich in der Psychosomatik Patienten gesehen habe, die mich als Therapeuten wohl in den Wahnsinn getrieben hätten... 6 Monate Gesprächstherapie und nach der Entöassung stehen die Patienten wieder am Anfang. Dann doch lieber das ein oder andere Krankheitsbild, wo Medikamente tatsächlich helfen können. ;-)

test
15.02.2005, 10:21
Das Problem was Janine angesprochen hat sehe ich auch so. In der Psychosomatik macht man wirklich fast nix außer reden und meist monatelang erfolglos. Da finde ichs doch auch ab und zu ganz nett, wenn man jemandem mit Medikamenten in ein paar Wochen helfen kann.
Abgesehen davon finde ich, dass die Pharmakotherapie (wenn nötig auch über viele Jahre) bei Schizophrenie, bipolaren Störungen und Depressionen absolut indiziert ist. :-meinung Bei vielen wird man mit Psychotherapie alleine niemals das erreichen was in der Kombination erreichbar ist. :-meinung

Vomex H
15.02.2005, 16:16
Die Freiburger Psychosomatiker sind echt "speziell". Bei uns im Kurs haben sie einem Patienten, Z.n. Hirnblutung vor 6 Monaten, eingeredet, seine Kopfschmerzen und die Konzentrationsschwäche kämen von einem ungelösten Konflikt mit dem Vater. Da wollte ich aus dem Fenster springen. Aber es gab auch genug Kursteilnehmer, die davon echt begeistert waren.

roiderman
24.02.2005, 17:38
Im laufe des Facharztes Psychiatrie aber schon, und wir Psychiatrie assis müssen tollerweise nicht 5000€ bezahlen für diese Ausbildung im Gegensatz zu den Statistik geschlagenen Psychologen!
Also du kannst durchaus sagen dass du medizin studierst und dann psychotherapeut wirst. Schliesslich sind viele niedergelassene Psychiater auch Psychotherapeuten und der FA heisst ja " Psych und Psychotherapie"

Und etwas zu den medikamenten. AN viele Kranke kommst du ohne medis gar nicht ran. Die halten keine langen gespräche aus.
Auch depressive brauchen oft jahrelang bis lebenslang medis, die therapie hilft bei der Bewältigung der Krankheit.
Es gibt natürlich auch solche, die einmal eine fette depressive episode haben, nehmen ein jahr antidepressiva und damit war´s das, die regel ist das aber nicht, vor allem nicht bei solchen, die schon mal so depri waren, dass sie in die Klinik mussten!

elysian
08.03.2005, 19:37
@roiderman

der facharzt heisst FA psychiatrie und psychotherapie,
in den 5 jahren ausbildung gehört da ein 150-stündiger psychotherapie ausbildungs-komplex dazu (pflicht). man muss sich für eines der 2 grossen verfahren (psychoanalytisch vs. verhaltenstherapie) entscheiden.
kosten pro stunde: ca. 60 euro, also 9000 euro

der assistenzarzt psychiatrie muss also im gegensatz zu seinen kollegen aus den anderen fachrichtungen geld löhnen für einen teil der ausbildung.

weiterhin gehören zur facharztvoraussetzung 15 selbständig erstellte gutachten und weitere bildungsveranstaltungen.

in der psychotherapie ausbildung gehört selbsterfahrung mit dazu.

drum rum kommt man nur, wenn man neurologe wird (nur 1 jahr psychiatrie glaub ich) oder "nervenarzt" wird (neurologie/psychiatrie je 3 jahre)

das is, was ich von den psychiatern auf meiner station erfahren habe.
grüsse,
elysian

Mirona
13.03.2005, 19:26
Hallo, Leute!

Melde mich mal wieder......... Also, wie gesagt bei Psychiatrie bin ich mir net sicher, aber was haltet ihr von dem FA Kinder und Jugendpsychiatrie??? Wißt ihr dazu näheres?
Außerdem hab ich mal vor Ewigkeiten von so ner Messe zur Information über alternative Berufsmöglichkeiten gehörrt.....
Wißt ihr dazu vielleicht auch Näheres?

Grüßle, Mirona