PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : wirklich so viel????



ahnungloses küken
09.02.2005, 18:40
bin grad mittn im abi, und weiss noch nich wirklich was ich machn will, überlege aber ernsthaft medizin zu studieren.
einzige sorge: ist es wirklich so viel lernarbeit oder erreicht man grösstenteils auch etwas wenn man es versteht??
ich habe nämlich ein ernsthaftes problem wenn es darum geht etwas zu lernen wo es um keinerlei verstehen geht!!
bitte beratet mich!!
was braucht man im medizinstudium vor allem? ist es nur ein grosser lernspeicher??
danke!!

synosoph
09.02.2005, 18:52
Hmm, das ist wirklich ein interessante, aber auch nicht leicht zu beantwortende Frage.

Meiner Erfahrung nach kann man mit Verstehen schon eine Menge Lernzeit sparen. Natürlich ist das abhängig vom Fach. In Anatomie mußt du auf jeden Fall auch mal "pauken" können. Aber in Biochemie und besonders Physiologe sieht das schon wieder anders aus. So viel kurz zur Vorklinik.

In der Klinik, finde ich, profitiert man ganz entscheidend von den in der Vorklinik angeeigneten Grundlagen. Klar: Wenn du die Physiologie vom Herz-Kreislauf-System gut verstanden hast, dann fällt es z.B auch fiel leichter die Pathomechanismen zu verstehen oder die Eingriffsmöglichkeiten mittels Medikamententherapie.

Ich merke jetzt in der Klink wieder ganz klar, wo und wann ich auf dem Weg zum Physikum gepennt habe. Das führt dazu, daß ich mir hin und wieder die vorklinischen Grundlagen eines Gebietes noch einmal reinziehe, um mich erst anschließend mit der Klinik zu befassen.

Die Möglichkeit einfach alles auswendig zu lernen ist für mich undenkbar. Das entspricht weder meiner Art und geschweige denn meiner "Berufsauffassung".

Außerdem bin ich faul... :-blush

Lava
09.02.2005, 18:53
Mir ging's haargenauso wie dir, Küken. Mir fiel die Schule immer leicht - aber ich habe Fächer gehasst, in denen man stur Fakten pauken musste. Also Geschichte zum Beispiel...

Leider muss ich dir sagen, dass es im Medizinstudium extrem aufs Fakten auswendig Lernen ankommt! Verständnis braucht man auch und es hilft sicher weiter, aber es führt einfach kein Weg vorbei an der Paukerei von Muskelnamen, -verläufen, -funktionen, -innervationen... oder halt Krankheiten, deren Ursachen, Entstehung und Therapie (dabei ist natürlich vieles logisch - aber das wäre im Endeffekt so viel Stoff, dass es doch einfacher ist, einfach die nackten Fakten ohne Erklärung zu lernen ;-) ).
So sieht es aus! Aber ich hab's auch geschafft, mich dran zu gewöhnen. Und tausende andere Studenten auch. Sag dir einfach immer wieder, dass es schon Menschen vor dir gab, die dieses Studium bewältigt haben - und das waren ganz sicher keine überirdischen Lernmaschinen. :-top

Neujahrsrakete
09.02.2005, 19:04
Hallo ahnungsloses Küken,

das, was ich an dem "Studium" am nervigsten finde, ist, daß es häufig kein "Studium" ist, sondern ein Reinhämmern in den Kopf von viel zu viel Stoff in viel zu kurzer Zeit.
Klar kann man sich immer wieder ein Fach aussuchen, für welches man sich mehr interessiert und für das man dann auch mal ein dickeres Lehrbuch aufschlägt. Aber zum Hineinvertiefen in jedes Fach pro Semester fehlt die Zeit, wenn man keine Lernmaschine ist, Freunde hat, Sport treibt und auch mal schlafen oder faul sein will.
Der Klausurenmarathon am Ende eines Semesters geht mir echt auf die Nerven. Von der Lernerei hat man nämlich nichts, außer ein Kurzzeitgedächtnis, welches für ein paar Tage gefüllt ist.
Bisher habe ich zwar keinen Kurs zweimal machen müssen (will heißen: spätestens die Nachklausur bestanden ;-)), aber es kommt mir nicht so vor, daß ich wegen einer bestandenen Klausur Ahnung vom jeweiligen Fach habe.

anatombiene
09.02.2005, 19:04
Also, meine Meinung ist, wenn du wirklich überzeugt davon bist, Medizin studieren zu wollen, dann schaffst du das!
Ich finde auch, wenn man sich erstmal ne Zeit an das Lernen gewöhnt hat, gehts von ganz alleine!
Und ausserdem kann lernen für etwas was einen wirklich interessiert auch Spaß machen. So geht es mir zumindest!

synosoph
09.02.2005, 19:06
Aber ich hab's auch geschafft, mich dran zu gewöhnen.

Das ist ein gutes Stichwort: Gewöhnen. Wenn ich mir anschaue, über welchen Arbeitsaufwand wir uns im 1. oder 2. Semester beklagt haben, dann finde ich das aus heutiger Sicht richtig niedlich... :-))

Lava
09.02.2005, 19:18
Eben!!!!!! Allerdings war das Lernen in der Vorklinik auch irgendwie anders. Weniger Fächer und daher halt mehr Fakten und mehr Details pro Fach.

christo
10.02.2005, 17:26
Nachdem ich grad für das letzte Testat im Präp-Kurs lern:
Ganz ehrlich, im Moment is es nur auswendiglernen. Das solte niemanden abschrecken Medizin zu studieren. Auswendig lernen kann jeder, nur keiner tut es gern.
Nur sollte man sich auch darüber im klaren sein, das es am Anfang halt wirklich einfach viel ist, und wenn du in der Anatomie zwar die groben Zusammenhänge verstanden hast, bei den wichtigen Details aber aussetzt reichts meist nicht.
Dafür is Chemie schon wieder eher was zum verstehen...

Gruß aus der Tiefe des Douglas...
Christo

Brezel
10.02.2005, 19:01
dann fällt es z.B auch fiel leichter

..und du studierst wirklich an einer universität? :-notify :-D

milz
10.02.2005, 22:41
So viel ist es auch mal wieder nicht. Wichtig ist eine gute Lernstrategie (Organisation, Motivation, Pausen, entspanntes Lernen, Vernetzung + Eselsbrücken, zeitl. Komb. von Buch-Skript-Altklausuren, Vermeidung von pro- und retroaktiver Hemmung, dh. vor/nach dem Lernen nicht direkt zB. vors Fernsehen setzen, weil das das Abspeichern behindert, Lernsetup usw.) und wie Janine schon gesagt hat: nicht nur das Notwendigste machen, wer in der Vorklinik ackert, hats in der Klinik leichter.

Lava
10.02.2005, 22:52
..und du studierst wirklich an einer universität? :-notify :-D

Vergiss nicht, wir machen hauptsächlich Kreuze im Studium. ;-)

Dedi
11.02.2005, 12:14
Also die ersten 3-4 Semester habe ich schon grösstenteils mit Auswendiglernerei verbracht. :-lesen Wie soll man auch sonst all die Muskeln, Nerven und Knochen in der Anatomie lernen, sind ja schließlich alles neue Bezeichnungen. Und Biochemie - ich krieg heute noch Panikattacken, wenn ich an das Poster mit all den Stoffwechselwegen und Strukturformeln denke... In der Klinik habe ich nicht mehr so viel auswendig gelernt, sondern eher versucht zu verstehen. Dabei helfen einem - wie meine Vorredner sagten - die Kenntnisse aus der Vorklinik. Eine Ausnahme: Pharma! Wirkstoffnamen lernen ist schon wieder Auswendiglernerei - aber erträglich.
Ich denke nicht, dass Scheu vor dem "vielen Lernen" einen vom Studium abhalten sollte. Das schafft man schon.

ahnungloses küken
14.02.2005, 17:21
danke für eure vielfache hilfe :-top (auch wenn es wirklich viel verschiedene meinungen gibt....;-) lässt sich wohl nicht vermeiden...)
mein problem ist halt dass ich mich allgemein sehr für naturwissenschaften interessiere und es mir auch spass macht, eine freundin von mir meinte dann halt dass ich davon im medizinstudium nichts hab, und eher was andres studieren soll (sie macht z. B. biochemie). Andrererseits denk ich mir halt dass man mit Medizin eine wirkliche Zukunft hat, die nicht nur in irgendeiner Fabrik, in einem Forschungslabor(was mich eigentlci auch interessiert, aber ich glaub es ist heutzutage sehr schwer da wirklich erfolg zu haben), oder an einem schreibtisch :-sleppy endet...
weiss vielleicht einer hier (aus eigener Erfahrung oder von Bekannten) ob es zwischen dem Medizinstudium und einem beliebigen anderen naturwissenschafts-studium wirklich so viel Unterschied in puncto lernen :-stud gibt?
naja, jetz hab ich wohl genug gequatscht :-music , ich bin gespannt auf Antworten von euch!!