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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Was genau mache ich eigentlich bei einem Praktikum?



Lasix82
11.02.2005, 19:59
Hallo!
Ich würde gerne mal wissen, wie so ein Chemie- bzw. Physikpraktikum abläuft?
Mache ich selbstständig Versuche oder in einer Gruppe? Werde ich dabei benotet? Hat man da "Hausaufgaben" auf ? Bitte um Erläuterungen.
Danke euch jetzt schon!! :-?

Lava
11.02.2005, 20:05
Das ist wahrscheinlich von Uni zu Uni verschieden. Bei uns lief das so, dass man die Experimente in Zweiergruppen gemacht hat, aber jeder sein eigenes Protokoll schreiben und abgeben musste. Hausaufgaben gab's im Prinzip in der Form, dass wir bei jedem Praktikum auch ein paar Fragen schriftlich beantworten und das Protokoll vorbereiten mussten. Im Kurs war die Zeit dafür etwas knapp.
Für die Versuche selber gab's natürlich idiotensichere Anleitungen. Am besten, man hat die Versuche von jemandem machen lassen, der sich auskennt. :-)) Oder einer macht die Versuche und der andere (der Chemie/Physik Crack) schreibt das Protokoll. :-top

Patella
11.02.2005, 20:14
Hallo Lasix82,

bei den meisten Praktika werden Versuche durchgeführt, die den Inhalt der Vorlesungen besser veranschaulichen sollen (ob das immer klappt, ist allerdings die Frage....). Hier in Düsseldorf werden die Praktika in den meisten Fächern in kleinen Gruppen durchgeführt - wird an anderen Unis wohl genauso sein.
Im Physikpraktikum haben wir immer in Zweierteams gearbeitet und z.B. einen Stromkreis aufgebaut, oder ein Ultraschallgerät selbst ausprobiert. Dagegen sass im Biopraktikum jeder vor seinem eigenen Mikroskop und hat sich Parasiten-Querschnitte o.ä. auf Objektträgern angeschaut, oder ein kopiertes Blatt mit Chromosomen-Abbildungen erst auseinander geschnitten & dann wieder "richtig" zusammengepuzzelt.

Wesentlich spannender fand ich dagegen den Präpkurs, der auch ein Praktikum ist. Meistens sind dabei um die 10 Studenten an einem Tisch und sezieren eine Leiche. Es ist ziemlich zeit- und sehr lernaufwendig, natürlich ist man als Student auch alles andere als perfekt und schneidet deshalb leicht mal einen Nerven (oder was anderes) durch, der erhalten bleiben sollte.
Trotzdem vermittelt nur dieser Kurs einen Eindruck von der Anatomie. Ich habe unheimlich viel durch das Präparieren gelernt.

Nett sind auch Praktika in Physiologie, wir haben z.B. Hör- und Sehtests durchgeführt oder unser eigenes EKG abgeleitet.....das ist spannend zu sehen und macht einfach mehr Spass, wenn man weiss, dass es von einem selbst ist! :-)

In den meisten Praktika werden am Anfang sog. Testate abgehalten, bei denen man Fragen zum jeweiligen Thema des Versuchs beantworten muss, für die es Punkte gibt. (Beim Präpkurs gibt es meistens "nur" drei Testate, die jeweils ein Gebiet, z.B. "Bewegungsapparat" umfassen.)


Viele Grüsse,

Patella :-)

eatpigsbarf
11.02.2005, 23:14
Beim Präpkurs gibt es meistens "nur" drei Testate, die jeweils ein Gebiet, z.B. "Bewegungsapparat" umfassen.

Naja, das haengt auch von der jeweiligen Uni ab... ob man da sagen kann "meistens" gibt es nur 3 Testate, weiss ich nicht :-) . In Hannover gab es da jede einzelne Woche ueber das ganze 1. Jahr hinweg (da Kurs ueber 2 Semester laeuft) im Praeppkurs ein Testat und alle 4-5 Wochen dann ein sog. "grosses" Testat ueber das komplette Themengebiet der letzten 4-5 Wochen.

Aber, kurz gesagt, in den Praktika muss man meist Versuche oder andere Uebungen durchfuehren. Und es kann dann nach besagten Versuchen sein, dass sich der ganze Kurs zusammensetzt und die Versuche des Tages noch in Seminarform durchdiskutiert. Je nach Kursleiter und Uni kann es dann sowohl fuer die Versuche als auch fuer diese "Seminare" Noten geben. Aber das ist wirklich individuell. Und je nach Kursgestaltung koennen diese Praktika dann wirklich Spass machen oder auch zum Einschlafen langweilig sein ;-) ...

Lasix82
12.02.2005, 11:23
Danke für eure langen Antworten!!
Man kommt also bei den Praktikas mit, wenn man bei den Vorlesungen gut zuhört und auch noch nachlernt ? Oder muss man schon ein großes Vorwissen in den einzelnen Fächern haben, da diese Veranstaltungen ja schon oft im ersten Semester sind? Bin in den Nautrwissenschaften keine so große Leuchte, aber bringe mir jetzt schon vieles wieder selbst bei! :-stud

sunny03
12.02.2005, 13:53
Man kommt also bei den Praktikas mit, wenn man bei den Vorlesungen gut zuhört und auch noch nachlernt ? Oder muss man schon ein großes Vorwissen in den einzelnen Fächern haben, da diese Veranstaltungen ja schon oft im ersten Semester sind?

Keine Panik, da kommt man schon mit. Mein naturwissenschaftliches Wissen war auch eher dürftig, aber durch intensive Vorbereitung der einzelnen Versuchstage (also um was geht´s? was müssen wir eigentlich machen?) etc. dürften die Versuche zu schaffen sein.
Ist alles etwas Uni- bzw. Versuchsabhängig. So ist man von der einen Vorlesung begeistert und kann daraus wirklich was fürs Praktikum mitnehmen während die andere Vorlesung gar nichts mit dem Versuchsthema zu tun hat.
Letztlich bringts meiner Meinung nach am meisten, wenn du dir vor den Praktika alles in Ruhe anschaust. Zumal man betonen muss, dass nicht alle Praktika so anspruchsvoll sind, wie man zunächst denkt (also beim Nachbarn abschauen oder auch mal nicht 100%ig vorbereitet hingehn ist je nach Praktikum durchaus drin :-blush - wobei die Atmosphäre in den Praktika auch immer Assistentenabhängig ist. D.h.es gibt lockere lustige, die dir nicht gleich alles übel nehmen, aber auch anspruchsvolle strengere... aber das wirst du selbst sehen).
Alles in allem sind die Praktika gut machbar (und kontinuierliches Mitlernen hilft dir ja auch insofern als das sich der Stoff vor der Klausur nicht so anstaut ;-) ).

Monty
12.02.2005, 14:21
Danke für eure langen Antworten!!
Man kommt also bei den Praktikas mit, wenn man bei den Vorlesungen gut zuhört und auch noch nachlernt ? Oder muss man schon ein großes Vorwissen in den einzelnen Fächern haben, da diese Veranstaltungen ja schon oft im ersten Semester sind? Bin in den Nautrwissenschaften keine so große Leuchte, aber bringe mir jetzt schon vieles wieder selbst bei! :-stud

Man brauch eigentlich nicht mal gut zuhören, in der Vorlesung, also zumindest für das Physik- und Biopraktikum. Vorwissen nützt etwas, aber man kommt auch durch, wenn man überhaupt nicht weiß, was man da eigentlich tut (am coolsten sind da immer unsere Versuche mit dem PC: "Hm, c(f)... was soll das denn sein, ach erstmal Enter drücken... Ah, da isses ja!"). Naja und Bio kommt eigentlich einer Beschäftigungstherapie gleich ("So, malt mal dieses Tierchen und danach dann die andern 10, die ihr heute noch zeichnen müsst..."), aber einer ziemlich nervigen, weil man alles so gut wie möglich - und ja nicht zu schnell, damit man nicht verdächtigt wird, schnell fertig werden zu wollen - zeichnen und sich jede Aufgabe einzeln absegnen lassen muss. Ist alles so ein wenig pseudowissenschaftlich aufgezogen, aber meistens steckt da wenig dahinter, bzw. es ist für uns dann doch irrelevant, der einzige Haken sind eigentlich nur die Antestate, aber auf die kann man sich dann eigentlich themenbezogen immer ganz gut vorbereiten.

Loish
15.02.2005, 23:57
Man kommt also bei den Praktikas mit, wenn man bei den Vorlesungen gut zuhört und auch noch nachlernt ?

Kein Bange... :-oopss Ich war in Physik in *nachdenk* so genau drei :-)) Vorlesungen. (nicht aus Desinteresse - aber die Zeit war wirklich besser genutzt, wenn man nicht hingegangen ist...:-()
Ich hab die Prakikumsanleitungen nachgearbeitet - spätestens vor den Testaten und, wenn ich daran gedacht habe, auch vorbereitet - was ich jedem raten würde, obwohl ich selber es irgendwie nur äußerst selten gemacht habe. :-blush
Und wenn du was nicht verstehst, dann leih dir ein Buch aus der Bücherei aus, und les es da nach... oder lass es dir von einem Crack erklären.


Bin in den Nautrwissenschaften keine so große Leuchte, aber bringe mir jetzt schon vieles wieder selbst bei! :-stud
Mach dir keine Sorgen, du bist da wirklich nicht die einzige! Dein Fleiß dir selber viel beizubringen kann ich nur loben! :-top

Zu dem allgemeinen Ablauf - ich hatte bis jetzt nur Physik-Praktikum: Wir hatten alle drei Versuche, also alle drei Wochen ein Testat über diese 3 Versuche; und am Schluss vom Semester noch mal eine Abschlussklausur über alles und den Vorlesungsstoff.