PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Arbeitsmarktsituation



Norry
12.02.2005, 08:46
dürfte vielleicht die ein oder andere Person interessieren...

http://www.sueddeutsche.de/,jkm1/jobkarriere/berufstudium/artikel/633/47586/


Gruß

Norry

Doktor_No
12.02.2005, 08:52
habe den artikel gelesen, steht nichts wirklich neues drin, oder? die guten stellen sind begehrt wie eh und jeh, da gibts immer genug bewerber, und als büttel in der pampa kann man sofort anfangen. wenn ich sehe wie schwer es für meine beiden kollegen hier ist, eine stelle als assistent in süddeutschland zu bekommen, wird mir schon ganz anders im hinblick auf meine anstehenden bewerbungen. deutschland macht es sich da selbst schwer.

Angiotensin
12.02.2005, 20:26
Also was ich an solchen Artikel immer erschreckend finde : sie beschreiben leider richtig die Realität - wir haben alle aus unterschiedlichen Motiven angefangen Medizin zu studieren - ich zum Beispiel weil die Medizin die Chance bietet viel mit Menschen zu arbeiten, eine gute Kombi aus Praxis und Theorie bietet, das Themengebiet interessant ist usw. , ich habe mir damals schon keine Illusionen gemacht : Das große Geld wird selten fließen, aber Jura oder BWL oder so wollte ich nicht - dennoch : man kann doch wohl erwarten, dass man in einem Beruf, der ein hohes Ansehen hat, entweder besser bezahlt wird ( und zwar besser als ein VW Arbeiter ) oder die Arbeitsbedingungen verbessert werden, so dass ich auch noch ein Privatleben haben darf.....versteht mich nicht falsch, aber irgendetwas ist da schief, zumal die Bevölkerung ja noch glaubt, dass Ärzte nach Dienstschluss um 14 Uhr in den Porsche steigen und golfen gehen....
Deshalb halte ich es für gerechtfertigt, dass einige in die Wirtschaft oder ins Management gehen, bessere Bezahlung, schnellerer Aufstieg, kürzere Arbeitszeiten - nur dafür habe ich nicht Medizin studiert, um doch den ganzen Tag hinter einem Schreibtisch zu sitzen - und seien wir mal ehrlich : wieviele von uns werden mal wirklich eine akzeptable gut bezahlte OA Stelle bekommen....?

Loish
13.02.2005, 08:26
Das große Geld wird selten fließen, aber Jura oder BWL oder so wollte ich nicht
Das große Geld fließt auch selten, wenn man Jura oder BWL studiert. Die Juristen verdienen im Schnitt immer noch weniger als die Mediziner.
*klugscheiß*, ich weiß... aber ich finds einfach blöd:
Wir beklagen uns über das "Prosche-fahr-Geld-Scheffel"-Klischee über Mediziner, und ärgern uns, dass die Leute das glauben.
Aber wir sind doch genauso schlimm und voller Voruteile, wenn wir diese "Juristen-Geld-Scheffel-" und "In-der-Freien-Wirtschaft-mit-weniger-Arbeit-rasant-aufsteigen-und-Geld-scheffeln"-Klischees verbreitern - und auch noch daran glauben.
Schrecklich. :-dagegen

Leelaacoo
13.02.2005, 09:21
Hm hm...also wenn ich mir die Stellenanzeigen im Ärzteblatt so anschaue, würde ich schon gerne wissen, wo die ganzen "vakanten" Stellen für Jungmediziner denn sind? Da steht erst ganz groß "Assistenzarzt gesucht" und dann im Kleingedruckten "ab dem 4ten WB-Jahr"...und daß Allgemeinmediziner gesucht werden, ist zwar ein offenes Geheimnis, aber da sollte man ja vorher auch 5 Jahre Facharzt machen...im KH...da wird der Mangel noch viel viel größer werden, fürchte ich, die Lücke ist bald nicht mehr zu schließen. Und die Bild-Zeitung prügelt auch noch so schön auf den Allgemeinmedizinern herum, nach dem Motto: Die doofen, unwissenden Hausätze laborieren ohne Ahnung an den Patienten herum, statt sie zu unseren toll ausgebildeten FACHärzten zu überweisen..tz tz...Ahnungslosigkeit allerortens, kein Wunder, daß sich den Sch****job keiner antun will. Da habe manche 3000-4000 Scheine im Quartal...das ist doch eh nicht mehr mit Patientenbetreuung vereinbar, gerade bei der multimorbiden Bevölkerung über 60. :-keks
Andererseits kann ich mir garnicht vorstellen, wie es so ist, für Pharmaunternehmen zu arbeiten...ich glaube, auch ein angemessenes Gehalt würde mich da über die Tatsache hinwegtrösten, daß ich eigentlich klinisch tätig sein wollte...

Auch daß so viele KHs schließen macht mir a wenig Sorgen. Z.B. macht das KH Hechingen bald dicht, obwohl es noch eines der Lehrkrankenhäuser der Uni Tübingen ist, das nicht furchtbar in den Miesen steckt. Und es ist nicht das einzige hier bei uns im Süden...dann kommen erst mal die CAs und OAs unter, dann die Fachärzte, dann die WB-Assis, die schon weiter sind...und ich als Eben-noch-Student kann dann in den Osten ziehen...irgedwie traurig (nicht, daß mir der Osten Angst einjagt, aber man ist doch irgendwie familiär gebunden...).

Vielleicht ist es auch nur die Prä-Examens-Angst...weiß auch nicht.... :-?

LG Lee (in Hoffnung auf Besserung)

Rico
13.02.2005, 12:26
Auch daß so viele KHs schließen macht mir a wenig Sorgen. Z.B. macht das KH Hechingen bald dicht, obwohl es noch eines der Lehrkrankenhäuser der Uni Tübingen ist, das nicht furchtbar in den Miesen steckt. Naja, Lehrkrankenhaus zu sein bedeutet halt nicht unbedingt einen Geldsegen. Das heißt ja primär bloß mal, daß da einige Leute arbeiten, die einen Lehrauftrag der Uni haben (was sich primär im Geldbeutel des entsprechenden Dozenten und weniger im Säckel des Krankenhauses bemerkbar macht) und daß dort PJler hin verschickt werden. Und pro PJler und Jahr zahlt die Uni Tübingen dem Lehrkrankenhaus (laut Via medici) 7000 - 8000 €. Ein bisserl davon fließt zurück an die Studenten (Essen, verbilligte Wohnheimplätze, etc) und von dem was übrig ist.... naja für den Krankenhausbetrieb fallen halt ein paar tausend Euro nicht soooo ins Gewicht. Eher ein paar zehn- oder hunderttausend, aber davon sind die ja weit entfernt.

Leelaacoo
15.02.2005, 12:32
nein nein, so meinte ich es ja auch nicht...ich meinte damit, daß die anderen ja noch viel weiter in den Miesen sitzen...daß da gerade Hechingen den Absprung macht, ist schon seltsam.
Aber es wird nicht das einzige sein...schöne neue Welt :-keks

LG Lee