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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Famulatur: Wart ihr auch so ziemlich ohne plan?



pegla
21.02.2005, 18:27
hey leute,
hab grad meinen ersten tag als famulus in der chirurgie hinter mir. total deprimierend, dass man nach 2,5 jahren studium nicht mal die einfachsten sachen auf die reihe kriegt. oder liegt es einfach an mir? bin ich zu blöd dafür? weiss nicht, erzählt doch mal von eurem ersten tag. wart ihr auch danach etwas deprie? wie erging es euch. vielen dank für antworten.


P.S.: bitte nur konstruktive antworten...

sanderha
21.02.2005, 19:06
Hallo und bitte keine Panik!
Der erste Tag ist immer der schlimmste. Ich bin grad im PJ und hab genau den gleichen Gedanken auch gehabt, als mein erster Tag rum war. Unterschied: ich hatte schon 5 Jahre Studium und diverse Famulaturen hintermir. Also bitte kein Stress.
Der erste Tag ist aus vershciedenen Gründen schwer: man kennt keinen, man weiß nicht wo was liegt, man weiß nicht, was man machen darf/soll/kann und so weiter.
Auf keinen Fall verzweifeln. Zum einen wird es morgen schon besser gehen. Zum anderen wird dir das nicht nur während dieser, sondern auch während aller folgenden Famulaturen ähnlich gehen. Also ich lerne jeden Tag was neues dazu und hab immernoch das Gefühl, nmicht wirklich gut für den Beginn meines Berufslebens gerüstet zu sein.
Ich würde vorschlagen dir kleine aber klare Ziele zu stecken, was du in dieser Famulatur lernen willst. Diese Ziele könnten z.B. folgende sein:
Blut abnehmen lernen, mal im OP zugucken, evtl. mal an einer OP teilnehmen, alle verwendeten Begriffe verstehen bzw. nachschlagen, bei Untersuchungen zugucken und Befunde nachvollziehen, also selbst mal drücken,hören oder so...Infusionen zusammenbauen und anhängen, evtl mal ne Braunüle legen
Also kleine, klare Ziele, nicht solche wie: ich will den über-alles-Zusammenhang des Fachs Chirurgie verstehen! Keine Chance!
Also, keine Panik. Sei nett zu Kollegen, Patienten und vor allem Schwestern, frag nach ob dir jemand was zeigen kann (auch schwestern können einem viel zeigen) und wenn dich einer fragt, ob du selbst probieren willst, immer ja sagen. Probieren geht über studieren und wenn du was nicht hinkriegt kann man immernoch fragen oder nach Hilfe rufen. Also frisch ran und das ganze nicht zu verbissen werden.
Also meine Tips: geniess die Famulatur, steck dir kleine klare Ziele und klopf dir selbst auch mal auf die Schulter wenn was geklappt hast odre du ein AHA-Erlebnis hattest.
Alles wird gut.
Gruß
Andrea :-top

Lava
21.02.2005, 19:17
Ging mir auch so. Aber wenigstens hatte ich den Vorteil einen Untersuchungskurs gehabt zu haben. :-D

Aber mal Hand aufs Herz: wir können einfach noch nicht so viel wissen und praktisch können wir noch viel weniger nach nur einem Jahr Klinik. Daher brauchst du dir nicht doof vorzukommen! Ich würde offen ansprechen, was du nicht kannst und fragen, ob es dir jemand beibringen kann. Überhaupt ist Fragen immer gut. :-) Ich hab nach ein paar Tagen in der Chirurgie gefragt, ob ich nicht mal nähen dürfte und nach ein paar Trockenübungen an einem Papiertuch war es dann soweit. In der letzten Woche durfte ich sogar ein paar kleine Sachen im OP selber machen.
Was die Visiten angeht, glaube ich, muss man sich keine große Mühe geben, ALLES verstehen zu wollen. Dafür stehen die Chirurgen einfach zu sehr unter Zeitdruck. Bist du denn in der allgemeinen Chirurgie oder wo genau? Ich hab es in der Unfallchirurgie so gemacht, dass ich mir immer die Röntgenbilder schon angesehen habe, bevor die Ärzte kamen, um mal zu schauen, ob ich das "Problem" selber entdecke. Das klappt nach einiger Zeit erstaunlich gut. :-) Außerdem gab's eine nette Assistenzärztin, die ich alles fragen konnte und die mich ein bisschen unter ihre Fittiche genommen hat. Am besten, du suchst dir auch so jemanden. :-) Aber fragen, ob und was du machen darfst, musst du schon den Oberarzt. ;-)
Ich musste übrigens am esten Tag schon allein Aufnahmen machen, wobei ich mich etwas überfrodert gefühlt habe. Auch in dem Fall ist es das beste, wenn due rstmal zuschaust und dir bei deinen ersten Aufnahmen zuschauen lässt. Lass dir genau zeigen, was du untersuchen sollst und WIE. Nach einer Woche sieht die Welt schon ganz anders aus. :-)
Die atienten mögen es meistens sehr, wenn sich ein Neuling so ausfürlich mit ihnen beschäftigt. Das hat mir immer wieder Mut gemacht.

medimädchen
22.02.2005, 08:15
Wichtig vor allem, das du dich mit den Schwestern gut stellst. Du hast als Famulus ja noch nicht die "Feind=Arzt" Stellung, sondern hilfst den Schwestern ja zu Bsp. wenn sie mal Blut brauchen und kein Arzt in der Nähe ist. Das ist immer das non plus ultra, dann läuft die ganze Famulatur viel entspannter.

Ansonsten was ich noch wichtig finde (weil alles andere wurde schon gesagt):

Solltest du im Anschluss mit Freunden/Komilitonen sprechen und jeder erzählt, ich hab das und jenes machen dürfen, dann krieg nicht den Koller von wegen "mist, die durften schon viel mehr als ich" oder "die wissen jetzt mehr" blablabla....dafür hast du halt nicht nur eine Famulatur und nach und nach kommt mehr Wissen hinzu - habe zum Beispiel selbst erst in meiner letzten Famulatur gelern, Flexülen zu legen :-blush ...aber besser spät, als nie.

In dem Sinne, lern viel dazu und alles kommt mit der Zeit!!!

-Das Mädchen-

nightingale
22.02.2005, 08:43
Die Chirurgen sind aber auch so eine Truppe für sich... :-((
Unser Chirurgie-Kurs war z.T. eine Katastrophe, weil die Chirurgen keine Zeit / Lust auf uns hatten und uns das auch spüren ließen. Zum Glück waren wir in 4er Gruppen auf Station. Allein hätte mir das auch ziemlich am Selbstbewusstsein genagt.
Im Gegensatz dazu jetzt die Internisten im Innere-Kurs: eine echte Wohltat. Ohne jetzt Vorurteile hegen zu wollen. :-oopss
Wenn die Situation auf deiner Station nicht besser wird, dann kannst du ja immer noch nach 15 Tagen aufhören. :-music

schneider_mhh
24.02.2005, 12:56
hi :)

ich war zwar nicht in der chirurgie aber in der hno.
am ersten tag bin ich nur mitgelaufen und habe mir die station und die ambulanz angeschaut. am zweiten tag sagte der stationsarzt: "mach mal die aufnahmen, untersuchungen, blutabnehmen, zugänge legen, usw..." da war ich erstmal gestresst. aber nach zwei weiteren tagen ging es dann. wie sanderha schon sagte: mit den schwestern cooperieren! die können einem viel zeigen.


alles wird gut

gruß
dennis

medimädchen
24.02.2005, 16:44
Hatte meine erste Famulatur in einer Hausarztpraxis plus Internist. War super, die waren auf Diabetologie spezialisiert und da gab´s jede Menge Blut abnehmen....soviel Zeit wie die, habt man sich in der Klinik nicht unbedingt genommen. Aber das hängt auch von Praxis zu Praxis bzw. Arzt zu Arzt ab.

Lava
24.02.2005, 17:03
Das möcht ich wohl meinen!!!!! Ich habe in diesem Semester ein zweiwöchiges "Praktikum" in einer Gemeinschaftspraxis mit einer Allgemeinmedizinerin und zwei Internisten gemacht und ich muss sagen, dass es da mindestens genauso stressig zuging wie im Krankenhaus. Bei den zig Patienten, die da pro Tag durchgeschleust wurden, blieb mir kaum Zeit, mal eine Frage zu stellen, geschweige denn großartig was erklärt zu bekommen. Also besser vorher informieren, ob die in der Praxis genug Zeit für einen Famulanten haben...

pegla
24.02.2005, 18:40
Vielen dank leute,
ich habs hinter mich gebracht, ich mein die ersten vier tage...also, ich bin auf einer allgemeinen und unfallchirurgie(war mal eine frage von euch...)
auf jeden fall habt ihr mir sehr viel mut gemacht!!! VIELEN DANK!!!!
ich fühl mich jetzt auch einigermasen wohl und ich darf bei diversen op's assistieren! zwar nur haken halten, aber immerhin steht famulus auf dem op-plan :-top
also ist doch nicht alles so schlimm, als ich am anfang dachte. nur noch mit den vigos wills einfach nicht klappen. aber ich hab ja noch 3,5 wochen.
Noch mal, vielen dank für eure aufmunternden worte. die hab ich gebraucht!!!!
MERCI