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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Jura oder Medizin?



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Milchjieper
22.02.2005, 18:11
Hallo ihr alle,

schon seit ein paar Monaten beschäftige ich mich (bin im Moment Zivi) mit meiner Studienwahl. Bisher war ich eigentlich davon ausgegangen, Jura studieren zu wollen - meine Interessen in der Schule lagen eigentlich immer mehr in den sprachlichen Fächern und Geschichte. Nachdem ich mich jetzt aber doch relativ umfassend informiert hab', fang' ich langsam an zu zweifeln, irgendwie kommt mir das Fach doch etwas zu trocken vor.
Vor ein paar Wochen dann kam mir plötzlich der Einfall, mir Medizin mal näher anzusehen, vorher hatte ich noch gar nicht darüber nachgedacht. Vielleicht klingt das jetzt etwas naiv, aber ich stell' es mir einfach interessant vor, zu wissen, wie der menschliche Körper funktioniert, sozusagen "Detektiv" spielen zu können und Krankheiten auf den Grund zu gehen.
Was sagt ihr denn dazu? Meint ihr, das würde als Motivation ausreichen? Was sind denn eure Erfahrungen? Seid ihr vielleicht auch auch eher sprachlich veranlagt und trotzdem mit eurem Studium glücklich geworden? Immerhin ist ja die Denkweise eine ganz andere, oder?

Vielen, vielen Dank! :-)

Integra
22.02.2005, 18:49
Hallo,
Was ich machen würde:
-such Kontakt (nicht nur Netz) zu J+M-Studenten, laß dir erzählen,
-guck dir Studienpläne beider Fachrichtungen an
-Praktika in beiden Bereichen; wie sieht der Arbeitsalltag aus
-frag dich sehr genau, wie du dir deine spätere Arbeit vorstellst; gibts was, was du unbedingt tun willst oder auf gar keinen Fall, verträgt sich das mit der jeweiligen Berufswahl?
- gibt es Menschen in deiner Umgebung, die sich "heimlich" wünschen, daß du das oder jenes studierst?
-Studienführer lesen
-schau dir die Fachliteratur der ersten Semester an, womit willst du Zeit verbringen? Würde dich etwas davon wissenschaftlich interessieren?
-wenns geht (Universität in der Nähe), in Vorlesungen setzen, um ein bißchen ein feeling zu bekommen
-auf welche Weise willst du in deinem Beruf mit Menschen zu tun haben?

Nur mal als Anregung.
Ob du genügend Motivation hast, kannst du nur selbst ehrlich beurteilen.
Du kannst versuchen, so weit wie möglich deine Vorstellungen zu überprüfen und mit dem abzugleichen, was du bei deiner Suche so findest. Aber mach dich nicht verrückt! Und viel Spaß dabei. :-dance

Küken1985
23.02.2005, 00:52
Hi!

Also, wie integra schon sagte, mach am besten mal Praktika in beide Richtungen, und überleg dir ganz genau, wie du dir deinen späteren Beruf vorstellst und was du dir von deiner Arbeit erhoffst, aber auch mit welchem Studium du am ehesten klarkommen und was dir am meisten Spaß machen und dich ausfüllen würde.

Im Übrigen finde ich deine Gednaken mit dem Detektiv spielen ziemlich gut, vor allem weil es dein Interesse und die Neugier, über den menschlichen Körper zu lernen, signalisiert.

Informier dich gut, hast ja noch Zeit, wenn du grade Zivi machst. :-lesen

Schönen Gruß, Küken

luckyblue
23.02.2005, 02:06
Mach Jura.

Mephistopheles
23.02.2005, 02:27
Wollte auch lange Zeit Jura studieren, ist bestimmt kein schlechtes Fach!!!
Aber nach Zivi und anderen Einflüssen bin ich überzeugt, dass Madizin das richtige für mich ist! Wie schon genannt worden ist mach Praktikas um dir wirklich sicher zu sein was du wirklich willst!
Aber wenn dir Jura zu trocken erscheint (ist Medizin vielleicht auch am Anfang auch) dann studier doch Weinbau oder "Brauerei und Getränkewesen", des ist bestimmt kein trockener Studiengang... ;-)
Spaß!!!
Also versuch einfach in beiden Fächern Erfahrungen zu sammeln, wirst bestimmt das Richtige finden! Wünsch dir viel Glück!

medimädchen
23.02.2005, 08:17
Also obwohl ich schon immer Med machen wolle, hab ich kurz vor dem Studium auch noch überlegt, Jura zu machen. Das waren dann so Überlegungen Richtung "Wenn du nicht zugelassen wirst, oder es nicht schaffst, mache ich halt Jura" - jetzt bin ich froh, Med gemacht zu haben. Sehe das bei nem Freund von mir. Der ist halt viel am Hausarbeiten schreiben und alles ist extrem theoretisch (hab mir auch mal ne VL dazu angehört) - für MICH persönlich wäre das nix, weil ich nicht so der §-ausendiglernerer bin.

Ansonsten gilt, was alles anderen schon geschrieben haben. Allerdings füge ich mal noch hinzu - sowohl in Jura als auch im Med.studium wird´s Momente geben, in denen du dich fragst "warum tu ich mir das alles an"...aber zumindest in der Medizin (aus eigener Erfahrung) gibt es noch mehr momente in denen du genau weißt, warum du es tust!!!

-Das Mädchen-

sunnymoon
23.02.2005, 12:34
mach beides.

2 Gründe:
1.) ist beides interessant und du hast es als mediziner leichter, wenn du auch noch jurist bist..

2.) Medizin um deiner sozialen Ader gerecht zu werden.. Jura, um Geld zu verdienen (ich weiß, ich weiß, die alten Vorurteile über Juristen :-stud )

:-meinung ;-)

Dedi
23.02.2005, 17:43
Hm, schwierig, schwierig. Mein Tipp: mach keins von beidem.

Medizin:
Langes, langes Studium! Das Gesundheitssystem ist bankrott und das wird sich auch nicht so bald ändern. Solange die Bevölkerung glaubt, dass alle Ärzte Golf spielen und Porsche fahren wird sich auch an den Putzfrauenstundenlöhnen nichts ändern. Der Arbeitsalltag ist meilenweit von der Dr.StefanFrank-Idylle entfernt.

Jura (hat mein Liebster studiert):
Relativ trockenes Fach mit viel Schreibarbeit. Regelmäßig sind seitenlange Klausuren und Hausarbeiten zu schreiben, wer schon im Deutschunterricht Aufsätze gehasst hat sollte wohl lieber die Finger davon lassen. Die Lehre ist wohl (vielleicht abgesehen von Top-Unis wie Passau) relativ schlecht. Nicht umsonst besuchen fast alle Juristen vor dem Examen Repetitoren, die nicht gerade billig sind. Karrierechancen hat man nur mit Prädikatsexamina. Sonst bleibt einem fast nur die Kleinkanzlei in Hintertupfingen mit spannenden (?)Nachbarschaftsstreits - oder das Taxifahren. Der Durchschnittsjurist hat wohl auch ein deutlich niedrigeres Anfangsgehalt als wir Mediziner (deswegen ja auch das Taxifahren :-top ).

Wie wär's denn mit Meteorologie? Das mach ich in meinem nächsten Leben :-meinung !

Rico
23.02.2005, 18:51
Wie wär's denn mit Meteorologie? Das mach ich in meinem nächsten Leben!Echt?
Ist ja witzig, genau das wär auch meine "Notlösung", wenn's mit Medizin nicht geklappt hätte.
Sehr cooles Fach :-meinung

lomardo
23.02.2005, 19:24
die arbeitsmarktsituation für juristen ist schlichtweg schlecht in deutschland.
jura wär nix für mich, weil ich mich nicht an ein land festbinden möchte.
wer in deutschland jura studiert kann auch fast nur in deutschland arbeiten es sei denn du spezialisierst dich auf internat. recht oder so , und das ist glaub ich ein eigener studiengang.

ausserdem gibt es 9000 (neun-tausend) arbeitslose rechtsanwälte in deutschland..
du musst sehr sehr gut im studium sein oder brauchst die nötigen kontakte sonst kannst du es vergessen mit einer guten anwalts-karriere..
mach medizin.

medizin ist eines der wenigen fächer wo man 100 %ig nen job kriegt, als facharzt gut bezahlt wird und gut leben kann.
medizin ist was handfestes, bodenständig und fast alle bereiche der medizin sind messbar (ausser psychiatrie etc.). von daher herrschen andere zustände als in gerichten. es gibt viele anwälte die sch*** labern. medizin ist zum glück eine wissenschaft, die sich an vorgängen in der natur orientiert und nicht nach verdorbenen fallbeispielen.

medimädchen
23.02.2005, 20:54
medizin ist eines der wenigen fächer wo man 100 %ig nen job kriegt, als facharzt gut bezahlt wird und gut leben kann.



...na ich will ja nich schwarz malen, aber ich hoffe, dass es in ein paar Jahren auch noch so ist, wenn man so Dinge hört wie "Bis 200? wird jedes vierte KH schließen müssen.

baybee
23.02.2005, 21:12
Ich stand vor der selben Frage: Medizin oder Jura. Bin zwar eher sprachlich begabt, hab mich trotzdem für Medizin entschieden da das Studium vielseitiger ist und mir Jura auch zu einfach erschien. Ich hoffe es hört jetzt kein Jurist zu :-((

MediFreaK
24.02.2005, 06:20
Ich stand vor der selben Frage: Medizin oder Jura. Bin zwar eher sprachlich begabt, hab mich trotzdem für Medizin entschieden da das Studium vielseitiger ist und mir Jura auch zu einfach erschien. Ich hoffe es hört jetzt kein Jurist zu :-((

jura zu einfach...naja das kann ich nicht ganz nachvollziehen :-??? welche erfahrungen liegen den deiner aussage zu grunde???? :-)

medimädchen
24.02.2005, 08:36
jura zu einfach...naja das kann ich nicht ganz nachvollziehen :-??? welche erfahrungen liegen den deiner aussage zu grunde???? :-)


:-dafür ...dieser Fragegemeinschaft schließe ich mich an. Finde, das Jura noch viel verworrener ist als Medizin. Hier ist vieles klar gegliedert und zuordbar. Bei dem ganzen Rechtskrempel gehts doch immer nur um Präzidenzfälle und 19XY wurde ja so entschieden und dafür 20xy so....das ist mir alles viel zu durcheinander. Ein Freund von mir macht Jura (8.Sem) und die Hausarbeiten, die die da schreiben müssen haben es ganz schön in sich....und ich hab bestimmt ein Händchen für Aufsätze ....aber das ist schon ganz schön anspruchsvoll. :-stud

Loish
24.02.2005, 16:04
Jeder studiert das schwierigste, das er kennt.... weiß man doch :-))
...
Ich persönlich denk ja, Jura ist mal so was von gar nicht einfach...
(dumme Bemerkung, die in nur zweifelhaften Zusammenhang mit meiner obigen Aussage steht: kommen die Juristen in dem Telefonbuch-Lern-Witz nich noch schlechter weg als wir? :-)) ;-) )
Für mich wär Jura ja nix. Es gab viel, das ich studieren wollte, doch das war nie nie nie dabei. :-nix

Ich kann mich nur dem Anschließen, was Integra gesagt hat! :-meinung
Die Entscheidung kannst nur du selber treffen - also ist unser Job nicht zu sagen "studier dies" oder "studier das", sondern dir zu helfen, wie du es herausfinden kannst. Und dazu ist Integras Liste wirklich :-top
Ansonsten kannst du ja auch einfach hier im Forum umherstöbern und ein bisschen in "Medizinstudentengespräche" eintauchen... da lernst du denk ich schon etwas über den Med.stud.Alltag von den Leuten hier.

medimädchen
24.02.2005, 17:26
(dumme Bemerkung, die in nur zweifelhaften Zusammenhang mit meiner obigen Aussage steht: kommen die Juristen in dem Telefonbuch-Lern-Witz nich noch schlechter weg als wir? :-)) ;-) )



:-lesen ...mit anderen Worten, wenn man das Telefonbuch auswendig lernen will, studiert man Medizin, wenn man großartige rhetorische Fragen wie "warum denn?" formulieren kann, studiert man Jura :-)

luckyblue
24.02.2005, 17:39
... "Warum denn?" fragen die Philosophen. Die Juristen: "Gibt es dazu auch 'nen Kommentar?"

medimädchen
24.02.2005, 17:41
*Grummel*....nobody´s perfekt...ich schon gar net :-blush

Loish
24.02.2005, 18:11
Ich kenn den so, dass die Mediziner fragen: "Bis wann?" und die Juristen: "die Gelben Seiten auch noch?"
Aber gibts sicher in vielen Varianten... :-)

Tanita
24.02.2005, 20:19
Versuchst doch mal mit Pro- und Kontra-Listen.
Bei mir funktioniert's meistens...