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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Erfahrungen im 1.Semester



Medicus_85
05.03.2005, 21:00
Hi da draußen! Ich studiere im jetzt bald 2.FS in Leipzig Medizin und zweifle langsam an meinem Können. Im Anatomietestat hab ich die Prüferin erwischt die mich wohl irgendwie nicht abkann und die hat mich dann mit Schmackes auflaufen lassen. Im Histotestat sind dann über 60% durchgefallen, selbst die Institutsleiterin hat sich über die Aufgaben aufgeregt.
Dann gings weiter mit dem Embryologiertestat, bei dem 2 Abbildungen ausm Skript waren wie in den letzten Jahren und die dritte hatten wir nicht wirklich besprochen. Fast alle die die dritte hatten sind durchgefallen. Ich hab zwar Anatomie und Histologie dann im Nachtestat gepackt (Embryologie steht noch aus), aber grad im 1. Semester isses als würde einem jemand den Boden unter den Füßen wegziehen. „Durchgefallen“ klingt ja auch so schlimm und die Fächer sind im 1. Semester so schwierig ja nun wirklich nicht. Hab auch keine Probleme mit dem Stoff und ich machs echt gern und kanns auch eigentlich, nur in den Prüfungen hab ich oft einfach Pech. Vielen Kommilitonen ging es ähnlich und die meinten auch, dass das alles ne ziemliche Schikane sei und es einige Prüfer direkt drauf anlegen uns Steine in den Weg zu werfen. Aber mal ganz abgesehen davon:
Kann es denn normal sein wenn man in mehreren Fächern beim Ersttestat durchfällt?
Ich red mir immer ein, dass auch ein Vorkliniker der hin und wieder durchfällt irgendwann mal n guter Arzt werden kann.
Aber es is jedes Mal n ziemlicher Schlag fürs Selbstbewusstsein ...
Wär dankbar für eure Erfahrungen im 1. Semester! Habt ihr selbst mal so ne „Pechsträne“ gehabt oder seid mal an Prüfer geraten die euch unfair behandelt haben?
Habt ihr Tipps wie man am besten mit so einem Studienbeginn bei dem einiges schief gegangen ist umgeht?

Danke und ciao,
medicus_85

el_Barto
05.03.2005, 21:40
Tja, da steckt System dahinter...im ersten Semester bekommt man erstmal ordentlich die Fresse voll :-))
Aber mach Dich nich verrückt, da gewöhnt man sich dran und ehe Du Dich versiehst, hastes Physikum hinter Dir...ab da wirds dann meisstens echt besser. Ich erinnere mich an die Vorklinik nur noch durch graue Schleier, durch die von Zeit zu Zeit geplagte Seelen und nicht enden wollendes Leid durchscheint...:- :-D

Ach was...so schlimm wirds schon nich, aber der Anfang ist eben einfach das Schlimmste an der ganzen Chose und wenn Du erstmal ein paar Semester hinter Dir hast, dann wirst Du schon wieder locker durch die Hose atmen.
In der Vorklinik sind die Prüfungen meisstens so angelegt, dass erstmal jede Menge durchfallen und unnötig unglaublich viel Panik geschürt wird mit viel zu harten und häufigen Prüfungen, aber irgendwie bestehen dann ganz am Ende nach allen Nachprüfungen etc doch ne ganze Menge...sieh einfach zu, dass Du zu dieser Menge gehörst :-)

Viel Spass noch und immer Kopf hoch!

Medicus_85
05.03.2005, 22:26
Danke, el Barto, für den verbalen Schulterklopfer!
Is beruhigend zu wissen, dass es in der Vorklinik System hat und es auch früher schon so war.
Hast mir wieder n bissel Mut gemacht mich durchzubeissen und denen zu beweisen, dass ich’s doch kann.
Ich versuch mich an den guten alten Goethe zu halten, der da sagte (sinngemäß):

Auch mit Steinen, die man in den Weg gelegt bekommt, kann man noch was Schönes bauen.

In diesem Sinne danke!
Ciao
Medicus_85

Blacklady
05.03.2005, 23:42
Wie El Barto schon sagt, ärger dich nicht allzusehr. Die netten Prüfer wollen einfach nur testen, ob du durchhältst.
Falls es dich tröstet, ich bin damals im ersten Semester durch fast alles durchgefallen.

Vystup
06.03.2005, 09:51
Ich bin gleich durch mein erstes Testat durchgefallen, das war auch ein bisschen doof. Danach allerdings toi toi toi alles bestanden :-))

Was soll ich sagen? Die Prüfungen der leipziger Vorklinik sind wirklich nicht unbedingt studentenfreundlich, vor allem die Masse der Prüfungen im zweiten Semester bringt jeden, aber wirklich jeden an seine Leistungsgrenze. Danach hat man dann aber gelernt, wie man lernen muss und die Probleme werden weniger und weniger. Die klinischen Jahre waren bei mir dann sogar so entspannt, dass ich problemlos das 10. Semester ein Jahr vorziehen konnte, hätte ich mal mit dem 9. auch machen sollen...

Sorpresa
06.03.2005, 12:08
na das kommt mir bekannt vor...
bin gleich durch allgemeine ana gerauscht bei meinem lieblingsprüfer prof rother...
als ich ihn dann nochmal im kopf testat hatte hab ich mich gleich freiwillig wieder hingesetzt... :-))
aber so is das in der vorklinik, die wollen dich weichklopfen mit diesen ganzen sinnlos schweren testaten... laß dich net unterkriegen, das geht trotzdem, man gewöhnt sich dran (zumindest an die 14tägl. anatestate) und nach dem physikum legt einem keiner mehr steine in den weg...
alles wird gut, kämpf dich dadurch... die zeit is schneller vorbei als du denkst... :-top

flavour
06.03.2005, 12:51
Einfach mal überlegen: 600 Studenten fangen an. Für 400 gibt's Plätze in der Klinik. Da müssen logischerweise welche raus. Am Anfang ist das Studium schrecklich, aber man packt es irgendwie.

Einfach viel lernen, nicht verrückt machen, aber auch wirklich ausschließlich auf Uni konzentrieren. So glaube jedenfalls ich, durchzukommen und immerhin, habe so eine Chemie-Klausur gepackt, bei der nur 40% durchgekommen sind.

Viel Erfolg.

Medicus_85
06.03.2005, 17:47
Nochmal danke für eure Erfahrungen und die aufmunternden Worte!
Jetzt werd ich die Semester bis zur Klinik motivierter rumbringen und versuchen alles von der positiven Seite zu sehn.
Zumindest an Chemie sitze ich jetzt erstmal mit mehr Motivation ... ;-)

GH84
07.03.2005, 18:32
Auch wenn eigentlich alles wichtige schon gesagt wurde, will ich mich trotzdem nochmal kurz dazu äußern ;-).
Du brauchst dir wikrlich keine Sorgen zu machen uach bei mir in der SG gab es letztes Jahr viele die irgendwo durchgerauscht waren und die sind alle noch dabei ;-).
Es ist auf jeden Fall alles zu schaffen, auch wenn man das manchmal nicht glauben mag - bis zum Physikum (oder 1. Staatsexamen - wie es bei uns dann heisst) muss man sich einfach irgendwie durchbeißen ;-).
Das die Anatomie in Leipzig nicht unbedingt einfach ist, dürfte ja allgemeinhin bekannt sein, aber es ist auf jeden Fall alles machbar. zudem ist es wirklich keine Schande mal irgendwo durchzufliegen - das kann manchmal sogar eher eine "heilsame" Wirkung haben ;-).

Naja und mal zu dne Prüfungen - Embryo war bei uns letztes Jahr genauso - die Leute die es nicht geschafft hatten, hatten eine Abbildung die vorher noch nciht dran war. In allg. Anatomie waren bei uns auch gleich mal die ersten 5 aus der SG durchgerauscht *g*. Naja und Histo - das kann man denke ich nicht vergleichen, da das dieses Jahr ja komplett neu gemacht wurde (ich glaube von Dr. Ricken, oder ?) - es soll ja ziemlich heftig gewesen sein... Ich hab mir die Aufgaben aber nur kurz mal angeschaut.

So na gut - in diesem Sinne - keine Sorge du schaffst das schon :-top

Medicus_85
07.03.2005, 19:14
Hey GH84! Erstmal danke für den aufmunternden Beitrag.
Ja, der Ricken hat die Klausur ausgearbeitet. Ich denk mal Ödemis hat ihm da n bissel geholfen. Die Spanel-Borowski hat sich tierisch über die beiden aufgeregt, sie soll sie im Gang angebrüllt haben wegen den Aufgaben. :-D
Na zumindest das Nachtestat war echt simpel. Eigentlich sollten die Nachtestate in Embry und Termi nicht so wirklich ein Problem sein. Is nur total nervig, weil es halt Zeit kostet, die ich grad nicht hab. (Chemieklausur + 3 Physikprüfungen)
Na was solls, ich werds beherzt anpacken und sehen, dass ich mich irgendwie durchbeiße. Irgendwie wirds schon werden. :-)

GH84
07.03.2005, 19:38
Hey GH84! Erstmal danke für den aufmunternden Beitrag.
Ja, der Ricken hat die Klausur ausgearbeitet. Ich denk mal Ödemis hat ihm da n bissel geholfen. Die Spanel-Borowski hat sich tierisch über die beiden aufgeregt, sie soll sie im Gang angebrüllt haben wegen den Aufgaben. :-D
Na zumindest das Nachtestat war echt simpel. Eigentlich sollten die Nachtestate in Embry und Termi nicht so wirklich ein Problem sein. Is nur total nervig, weil es halt Zeit kostet, die ich grad nicht hab. (Chemieklausur + 3 Physikprüfungen)
Na was solls, ich werds beherzt anpacken und sehen, dass ich mich irgendwie durchbeiße. Irgendwie wirds schon werden. :-)

Naja - also die gute Frau Spanel hat die Arbeit garantiert abgesegnet - ich denke sie wird jetzt eher im nachhinein den großen "Studentenfreund" spielen, der von alledem nichts wusste...
Aber zu ihr habe ich eh ein gespaltenes Verhältnis (wie wohl so ziemlich jeder aus dem Institut).
Dr. Ricken finde ich persönlich eigentlich genial - bei dem hatte ich im letzten Semester meinen ZNS-Kurs. Den konnte man immer so leicht und gut verwirren, dass er dann selbst nicht mehr so richtig wusste, was er sagen soll :-)). Neben Prof. Engele war Dr. Ricken derjenige, mit dem ich meinen meisten Spaß hatte :-)). Zu Dr. Ödemis - hmmm den kenne ich nur vom sehen, ich hatte nie das Vergnügen bei ihm Prüfung zu haben.
Wegen der Nachtestate - die sollen eigentlich wirklich alle machbar sein, dass es erstmal Zeit und vor allem Nerven kostet ist klar...aber dafür ist die Freude, wenn man es dann endlich geschafft doch sicher umso größer, oder ?

Das 2.Semester wird im Vergleich zum 1. nochmal richtig hart - da wird man manchmal mit den Nerven etwas "down" sein (gerade was Anatomie betrifft), aber danach wird es dann zumindest was Klausuren und Testate angeht einfacher ;-).
Wegen Physik solltest du dir auch nicht so den Kopf machen - das ist eigentlich alles gut zu schaffen ;-) - da halte ich mich mal an PD Dr. Schiller, der sagte - "bei mir muss doch keiner wegen Physik das Studium abbrechen...".

medimädchen
08.03.2005, 09:19
Also ich hatte grade im 2. Sem die totale Panik. Keine Ahnung warum, aber teilweise ging es bis zu richtig heftiger Versagensangst - wie bei Mädels auch mit Heulerei verbunden und das, obwohl ich zum Beispiel zu Schulzeiten nie so war. Ich hatte nie Prüfungsangst oder so. Der Witz an der Sache, bisher hab ich jedes Testat geschafft, und selbst wenn man mal durchfällt, macht man es halt nochmal. Grade die mündlichen Dinge sind soooo subjektiv.
Also Kopf hoch - ich versteh dich total, mir gings ähnlich. Hätte am liebsten nach dem 1. Histotestat aufgehört zu studieren....gut, das ich es nicht gemacht habe!!!

ZVK
08.03.2005, 13:45
Ähm *grins* ^^ :-blush bin auch im ersten Semester durch alles durchgefallen, was s gibt, außer Anatomie.
Aber ich will mal ganz von Anfang an mit der Physikumslüge aufrollen:

Es wird nicht besser. Praxisbezogener, ok. Aber dafür hat man genauso das Gefühl unmögliches leisten zu müßen.

Es wird halt in der Vorklinik rausgeprüft, daran muß man sich gewöhnen!

Unregistriert
08.03.2005, 13:48
.
Aber ich will mal ganz von Anfang an mit der Physikumslüge aufrollen:

Es wird nicht besser. Praxisbezogener, ok. Aber dafür hat man genauso das Gefühl unmögliches leisten zu müßen.



Also ich fand es schon besser nach dem Physikum. Zwar hast du auch noch ein paar Klausuren, aber bei uns (in Leipzig) waren das so zwischen 2 und 6 am Ende des Semesters. Das heißt du hast ein Semester Zeit zum Lernen. Wenn man ab und an mal was macht - nicht sträflich jeden Tag, sondern hin und wieder mal kann man die gut schaffen, zumal die Kliniker nicht mehr so pingelig sind, was das "teamwork" in Klausuren angeht.
Also ich fand die Klinik deutlich entspanndender als die Vorklinik!!!

sternschnuppe
08.03.2005, 14:10
Also: Mit viel Fleiß und Durchhaltevermögen ist die Vorklinik zu schaffen. Klar, man glaubt, es geht nicht, aber irgendwie geht es doch!!!!!! Außerdem müsst ihr euch mal vor Augen führen, dass ihr das alles freiwillig macht, euch hat niemand gezwungen Medizin zu studieren!!!!! Außerdem habt ihr ein Ziel: Arzt/Ärztin zu werden!!!!!! In anderen Studiengängen ist es viel härter, ehrlich!!! Und ganz obendrein ist das Durchsieben in Dt. wirklich noch recht harmlos, wenn ich da an unsere Nachbarn in Österreich denke, muss ich sagen, dass es uns richtig gut hier geht :-top Beißt doch mal die Zähne zusammen!!! Und in der Klinik find ich es richtig genial!!!! Es ist nicht mehr das Fußnotenwissen was zählt, sondern vielmehr das klinische Denken gefragt!!! Kein Herunterbeten von Fakten. Und ich bin nicht der Überflieger, ich hab mein Studium auch bisher nur mit Fleiß geschafft. Aber es lohnt sich dafür zu kämpfen!!!

So, ich muss wieder :-lesen
Sternschnuppe

Unregistriert
08.03.2005, 15:25
Genau, in wirklichkeit sind wir eben alle nue superdoof stellen uns an und sind zimperlich wie kleine Mädchen. Das Physikum bekommt man hinterher geworfen und in der Medizin hat man gefälligst über Misstände die Schnauze zu halten, weil man es ja nur so gewollt hat.

... Yeah, das ist eine Einstellung, die die Zustände in unserem Beruf voran bring ...