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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Tag1 B163 / A108 Herzkatheter



Unregistriert
10.03.2005, 17:48
Eine ähnliche Frage wurde in 08/97 (Frage 491 auf der CD) schon gestellt. Damals war eine Überwässerung wegen des Verdünnungseffekts explizit kein Risikofaktor, aber vielleicht hat´s sich das IMPP inzwischen anders überlegt...

Honigkaefer
10.03.2005, 18:05
Ich persönlich denke mir auch, dass hyperhydratation eigentlich das Risiko eher senken als erhöhen würde...

Wenn mich nicht alles täuscht haben wir in meiner Radio Famu den patienten auch immer empfohlen an dem Tag viel zu trinken...

(War übrigens die blödeste Famulatur die ich je gemacht habe, kann ich keinem empfehlen *gg*)

Doc Hollywood
10.03.2005, 18:10
Meiner Meinung nach ist hier eher die Furosemidgabe angebracht, denn:

1. isser schon eingeschränkt in seiner Nierenfunktion, Lasix sollte aber theoretisch noch wirken, und noch mehr

2. kommt der wg. linksthorakaler Beschwerden, also wahrscheinlich zur MI-Diagnostik, da sollte man ihm doch nicht allzu viel Flüssigkeit anbieten, oder?

Habe mich aus der Überlegung heraus für B entschieden.

uronelle
14.03.2005, 14:47
laut meinem Radio-Buch (Duale Reihe) soll man bei niereninsuffizienten Patienten, falls eine KM-Gabe unverzichtbar ist, parallel dazu eine Diurese einleiten. Ob man das nun besser mit Lasix oder mit Hyperhydratation macht, dazu sagt das schlaue Buch nichts.

Ergo für mich eine unbeantwortbare Frage...

FataMorgana
15.03.2005, 09:27
Wenn man die Frage ganz genau liest, liegt die Antwort auf der Hand. Es geht hier nicht um die Therapie der Kontrastnephropathie (da könnte u. a. auch Furosemid indiziert sein), sondern um die Vermeidung / Prophylaxe oder - noch genauer - um die Auftretenswahrscheinlichkeit unter bestimmten Bedingungen.

Wenn man dies berücksichtigt, kann nur Antwort E richtig sein.

Wer sich ein bisschen mit der Materie auskennt, weiß, dass man bei kompensierter Niereninsuffizienz vor geplanter KM-Gabe eine Prophylaxe durchführt. Basismaßnahme ist die sog. Vorwässerung mit NaCl oder neuerdings NaBic (s. Antwort E!). Hinzu kann unter bestimmten Umständen die Gabe von ACC kommen.

Wenn das Kind dann schon in den Brunnen gefallen ist und der Pat. z. B. anurisch wird, braucht man Volumen + Furosemid in bewährter intensivmedizinischer Manier (oben rein, unten raus - die Schwestern kapieren es oft nicht und machen sich drüber lustig, aber wenn man ein bisschen Ahnung von der Niere und ihrer kompensierten Insuffizienz hat, weiß man, wie wichtig der "Durchsatz" ist).

Wenn man hingegen einem niereninsuff. Pat. im Rahmen der Coro 80 mg Furosemid i. v. gibt und kein Volumen dazu, dann wird der Pat. mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit eine Kontrastnephropathie bekommen, insbesondere dann, wenn die Niereninsuffizienz prärenal (mit-)bedingt war. Also ist Antwort B schlicht und einfach falsch, da gibt es eigentlich gar nicht viel zu diskutieren. Ich glaube auch kaum, dass die Frage rausgenommen wird, denn sie ist eindeutig zu beantworten. Sie mag ein bisschen gemein sein, da man sie sehr genau lesen muss, aber das ist halt öfter so beim IMPP - deswegen wird die Frage sicher nicht aus der Wertung genommen. Fachlich ist die Frage imho einwandfrei zu beantworten.