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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Tag 2 A 60 / B 51 Metamizol



Unregistriert
11.03.2005, 13:11
In der Frage steht doch was von "längerfristiger Einnahme". Als Nebenwirkung wird doch ´ne allergische Agranulozytose beschrieben - die tritt doch wenn, dann sofort auf und nicht erst nach "längerfristiger Einnahme", oder? Ist nicht eher A die Lösung?

MfG

Rico
11.03.2005, 13:27
Zitat "Intensivkurs Allgem. und spez. Pharma" S. 334

"Bei häufiger Anwendung kann es zu schweren Blutbildstörungen wie Leukopenie und Agranulozytose..."

D ist schon in Ordnung... :-meinung

Unregistriert
11.03.2005, 13:27
Hab mich auch für A entschieden, ist aber falsch. Die Nebenwirkung ist Agranulozytose UND allergische Reaktion. Aber leider keine Nephritis...
also, gut für den ohnehinschon geplagten Patienten - aber schlecht für mich, der ich den Punkt gerne gehabt hätte...

Unregistriert
11.03.2005, 13:48
Also eine interstitielle Nephritis ist definitiv eine Nebenwirkung von Metamizol! Siehe hier: http://www.med.uni-heidelberg.de/med/klinpharm/klinpharm_d/Niere/Arzneimittel/NI_10776.html

http://www.ncbi.nlm.nih.gov/entrez/query.fcgi?cmd=Retrieve&db=PubMed&list_uids=9719176&dopt=Abstract

etc.

Unregistriert
11.03.2005, 13:50
zitiert aus de roten liste

M 17 - Metamizol

Nebenwirkungen

Blut:Agranulozytose (s. d Überempfindlichkeitsreakt.) (Einzelfälle)
Urogenitaltrakt: Nierenfunktionsstörungen mit Anurie oder Oligurie,Proteinurie und interstitielle Nephritis, insbesondere bei Volumenmangel, anamnestisch bekannten Vorerkrankungen der Niere und Überdosierung von Metamizol (sehr selten)
Immunsystem: Überempfindlichkeitsreaktionen (Schock, Agranulozytose, Hautreaktionen, Analgetika-Asthma) (Schock u. Agranulozytose selten oder in Einzelfällen, jedoch lebensbedrohlich, auch nach mehrfacher komplikationsloser Anw. möglich)

Unregistriert
11.03.2005, 13:52
Was ist denn nun häufiger? "Einzelfälle" oder "sehr selten"? ;) Ich würde doch mal sagen "sehr selten"!

uronelle
11.03.2005, 14:33
Wichtig ist neben der Häufigkeit vor allem auch noch, welche potenzielle NW schwerwiegender ist. Meines Erachtens die Agranulozytose, da akut lebensbedrohlich. Trotzdem eine blöde Frage, die wie so oft nicht eindeutig beantwortbar ist. Zusätzlich verwirrt hat mich noch die Angabe "bei älteren Patienten" im Fragentext. Sind die NW vielleicht auch noch je nach Alter verschieden häufig?

Unregistriert
11.03.2005, 14:47
Na genau das hat mich ja auf A gebracht. Die "längerfristige Einnahme" und die "älteren Patienten". Ansonsten auf jeden Fall die Agranulozytose.

Unregistriert
11.03.2005, 15:12
....wie also aus der roten Liste ersichtlich ist beides richtig und man kann ja wohl im 2.stex in 1,5 min nicht noch anfangen rumzudiskutieren ob nun "Einzelfälle" oder "sehr selten" bzw. alte Patienten oder nicht...

Unregistriert
11.03.2005, 15:14
die wollen bestimmt die Nierensache...alte menschen,trinken wenig,Niere ist schlecht...naja,so kennen wir´s IMPP halt.

uronelle
11.03.2005, 15:31
Mein Buch (Arzneimittel A-Z 2005) sagt sogar, dass Metamizol für die langfristige Anwendung gar nicht zugelassen ist ("nur zur befristeten Behandlung"). Typisch IMPP...

Unregistriert
11.03.2005, 16:18
Zitat "Intensivkurs Allgem. und spez. Pharma" S. 334

"Bei häufiger Anwendung kann es zu schweren Blutbildstörungen wie Leukopenie und Agranulozytose..."

D ist schon in Ordnung... :-meinung

Ich wäre mir da nicht zu sicher.
Das eine lernt man rauf und runter aus Büchern, hat aber mit der Praxis nix zu tun. Lt. einer Schmerztherapeutin, die in der Palliativmedizin Leute mediziert sagte mir, wenn man eine Veranlagung für die Agranulozytose hat, entwickelt man die auch bei niedrigen Dosierungen und fast immer schon nach kurzzeitiger Einnahme. Wenn sich nichts tut nach ein paar Einnahmen, wird auch nichts geschehen im weiteren Verlauf. Sie sagte auch, dass sie in den 8 Jahren ihrer Tätigkeit nicht eine Metamizol-induzierte Agranulozytose gesehen hat.
Soviel zur Diskrepanz zwischen unserem Fachbuchwissen und der Realität!

Unregistriert
11.03.2005, 16:25
Mein Buch (Arzneimittel A-Z 2005) sagt sogar, dass Metamizol für die langfristige Anwendung gar nicht zugelassen ist ("nur zur befristeten Behandlung"). Typisch IMPP...

Schau mal in der Onkologischen Palliativmedizin vorbei und siehe da, Metamizol wird reichlich und lange verschrieben, kann also nicht soo illegal und unzugelassen sein... Gut, bei den onkologischen Fällen limitiert sich die Einnahme ja eh irgendwann von selbst...

Unregistriert
11.03.2005, 16:28
Genau. Wenn ich was allergisches entwickle, dann doch nicht erst nach "längerfristiger Zeit", sondern gleich. Eine längerfristige Nebenwirkung ist doch meist das, was auch nach Dauereinwirkung entsteht.

Unregistriert
11.03.2005, 16:54
noch mal rote liste:
Metamizol:
Gelegentl. (0,1-1%) anaphylaktoide od. anaphylaktische Reakt., die sehr selt. (≥0,01%) schwer verlaufen.(Schock u. Agranulozytose selten oder in Einzelfällen, jedoch lebensbedrohlich, auch nach mehrfacher komplikationsloser Anw. möglich)
In sehr selt. Fällen (≥0,01%) akuter interstit. Nephritis.