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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : DADA



DrStefanie
12.03.2005, 01:40
Habt ihr schonmal was von Dada gehoert? Es ist eine Literaturgattung, die in den 20ern (glaube ich) zum ersten Mal angewendet wurde. Es gibt verschiedene Formen von DADA-Gedichten: z.B.: koennte man einfach das Wort "APfel" in Form eines Apfels schreiben oder sonstwas. Was ich jedoch bevorzuge ist folgendes: Man nimmt zwei oder mehr Gedichte, schneidet die einzelnen Zeilen aus, mischt alles gut durch und zieht dann Schnipsel nach Schnipsel. Wenn man das dann zusammenfuegt, bekommt man ein voellig neues Gedicht... Es ist ganz lustig. Man kann auch bloss ein Gedicht nehmen und jedes Wort ausschneiden und neu zusammenfuegen.


Ich fange einfach mal mit zwei Gedichten an:

Storm

Mondlicht






Wie liegt im Mondenlichte




Begraben nun die Welt;
Wie selig ist der Friede,
Der sie umfangen hält!

Die Winde müssen schweigen,
So sanft ist dieser Schein;
Sie säuseln nur und weben
Und schlafen endlich ein.

Und was in Tagesgluten
Zur Blüte nicht erwacht,
Es öffnet seine Kelche
Und duftet in die Nacht.

Wie bin ich solchen Friedens
Seit lange nicht gewohnt!
Sei du in meinem Leben
Der liebevolle Mond!





<TABLE style="WIDTH: 293px; HEIGHT: 372px" cellPadding=0 border=0><TBODY><TR><TD colSpan=2></TD><TD>Joseph Freiherr von Eichendorff



Nachts


</TD></TR><TR align=left><TD colSpan=2></TD><TD class=poemBody><NOBR>


Ich wandre durch die stille Nacht,</NOBR>


</TD></TR><TR align=left><TD colSpan=2></TD><TD class=poemBody><NOBR>Da schleicht der Mond so heimlich sacht</NOBR></TD></TR><TR align=left><TD colSpan=2></TD><TD class=poemBody><NOBR>Oft aus der dunklen Wolkenhülle,</NOBR></TD></TR><TR align=left><TD colSpan=2></TD><TD class=poemBody><NOBR>Und hin und her im Tal</NOBR></TD></TR><TR align=left><TD class=poemCount>5</TD><TD></TD><TD class=poemBody><NOBR>Erwacht die Nachtigall,</NOBR></TD></TR><TR align=left><TD colSpan=2></TD><TD class=poemBody><NOBR>Dann wieder Alles grau und stille.</NOBR></TD></TR><TR><TD colSpan=3>




</TD></TR><TR align=left><TD colSpan=2></TD><TD class=poemBody><NOBR>O wunderbarer Nachtgesang:</NOBR></TD></TR><TR align=left><TD colSpan=2></TD><TD class=poemBody><NOBR>Von fern im Land der Ströme Gang,</NOBR></TD></TR><TR align=left><TD colSpan=2></TD><TD class=poemBody><NOBR>Leis Schauern in den dunklen Bäumen -</NOBR></TD></TR><TR align=left><TD class=poemCount>10</TD><TD></TD><TD class=poemBody><NOBR>Wirr'st die Gedanken mir,</NOBR></TD></TR><TR align=left><TD colSpan=2></TD><TD class=poemBody><NOBR>Mein irres Singen hier</NOBR></TD></TR><TR align=left><TD colSpan=2></TD><TD class=poemBody><NOBR>Ist wie ein Rufen nur aus Träumen.</NOBR></TD></TR></TBODY></TABLE>




Hier ist mein Gedicht:


Ich wandre durch die stille Nacht<?xml:namespace prefix = o ns = "urn:schemas-microsoft-com:office:office" /><o:p></o:p>

<o:p></o:p>
<o:p></o:p>
Der liebevolle Mond!<o:p></o:p>
Ist wie ein Rufen nur aus Träumen.<o:p></o:p>

<o:p></o:p>
Sie säuseln nur und weben<o:p></o:p>
Nachts<o:p></o:p>
Zur Blüte nicht erwacht,
<o:p></o:p>
Der sie umfangen hält!<o:p></o:p>
Seit lange nicht gewohnt!<o:p></o:p>
Wirr'st die Gedanken mir,<o:p></o:p>
Dann wieder Alles grau und stille.
<o:p></o:p>
Mondlicht<o:p></o:p>
O wunderbarer Nachtgesang:
<o:p></o:p>
Wie bin ich solchen Friedens<o:p></o:p>
Von fern im Land der Ströme Gang,<o:p></o:p>
Leis Schauern in den dunklen Bäumen
<o:p></o:p>
Es öffnet seine Kelche<o:p></o:p>
Und hin und her im Tal<o:p></o:p>
Erwacht die Nachtigall,<o:p></o:p>
Sei du in meinem Leben
<o:p></o:p>
Da schleicht der Mond so heimlich sacht<o:p></o:p>
Wie liegt im Mondenlichte<o:p></o:p>
Begraben nun die Welt<o:p></o:p>
Und was in Tagesgluten<o:p></o:p>
Mein irres Singen hier<o:p></o:p>

<o:p></o:p>
Und schlafen endlich ein.<o:p></o:p>
Und duftet in die Nacht.<o:p></o:p>
Wie selig ist der Friede,<o:p></o:p>
Oft aus der dunklen Wolkenhülle,<o:p></o:p>

<o:p></o:p>
Die Winde müssen schweigen,<o:p></o:p>
So sanft ist dieser Schein.







So, es ergibt zwar keinen perfekten Sinn, aber das passt schon.