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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Gönnt ihr jedem einen Platz....?



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Jemine
18.03.2005, 12:10
Glaubt ihr wirklich, dass da draußen zig Einser-Abiturienten herumlaufen und sich sagen "Ja, geil, ich kann mit meinem Abi jeden Studiengang sofort antreten, jetzt schreib ich mich mal für Medizin ein, damit die, die ein schlechteres Abi haben, keinen Platz bekommen! Das mach ich jetzt ein Semester, dann nehm ich Tiermedizin, dann Psychologie, dann...Vielleicht gefällt mir ja irgendwas davon ein bisschen. Ich bin ja der Held!"

Also echt Leute, wenn ihr das glaubt, tut ihr mir ehrlich leid!
Jeder hat in der heutigen Zeit was besseres zu tun, als anderen absichtlich und aus Spaß Studienplaätze wegzunehmen! *kopfschüttel*

Und auch wenn jemand noch nicht 100% sicher ist, dass er Medizin studieren will, dann soll er es doch um Himmelswillen ausprobieren! Ihr würdet es doch nicht anders machen, wenn ihr nicht schon ein festes Ziel vor Augen hättet, sondern vielleicht 2 Möglichkeiten!

Stellt euch mal vor, ihr bekommt jetzt nach 4 Jahren Warterei nen Platz und merkt nach 2 Semstern, dass das Studium doch nicht so das Gelbe vom Ei für euch ist! Das wär dann natürlich schlecht für euch, aber würdet ihr dann so runtergemacht werden, weil ihr jemandem über Wartezeit den Platz "weggenommen" habt???? :-( :-( NEIN, würdet ihr nicht, aber das ist das selbe in grün!

wie kann man nur so verblendet und -ja, von Neid zerfressen- sein?????
:-???

Viggo
18.03.2005, 12:18
Wenn ich jetzt meine Gründe nennen werde, die dazu beitrugen, dass mein Abi so ausgegangen ist wie es ist, werde ich sicherlich von sämtlichen Seiten irgendwelche "Ausreden"_Vorwürfe zu hören bekommen, aber versuchen kann man es ja mal:

Mein 1. LK: Englisch - Abinote 13 Punkte... ist ja nichts gegen einzuwenden, oder.
Mein 2. LK: Deutsch - Abinote 8 Punkte, mehr als unbefriedeigend, denn laut unseres Lehrers waren die Aufsätze von allen mehr als befriedigend, größtenteils sogar gut bis sehr gut, doch wir sollten uns nicht zu früh freuen, denn es kämen ja noch die Zweitkorrekturen.... Und darum schieb ich es auch auf dieselben, denn wie sonst sollte man sich den Abischnitt meines LKs (ca.8 Punkte) erklären.... für MEINEN damaligen LK-Lehrer sind 8 Punkte nämlich alles andere als zufriedenstellend.

3.Fach: Mathe - Abinote 4 Punkte... was ich davon halte, dürfte jedem klar sein, aber man sollte nicht vergessen, dass es bei diesem Abi soviel Aufsehen gab wie lange nicht mehr (Presse, Einklagen, Aufgaben waren z.T. LK-Niveau etc.)

4.Fach: Geschichte - Abinote: 11 Punkte...... in meinen Augen nicht schlecht.
Klar, es ist einfach, andere für mein Abitur verantwortlich zu machen, aber ich kann nur sagen, dass ich alles andere als schlecht auf die Prüfungen vorbereitet war und dass der Durchschnitt meiner vorangegangenen Zeugnisse immer um 0,2 bis 0,4 besser war....

Viggo
18.03.2005, 12:31
@ Jemine: KEINER hat behauptet, dass "Einser-Abiturienten" "anderen absichtlich und aus Spaß Studienplätze " wegnehmen...... wäre ja alles auch sehr absurd und unglaublich.
Trotzdem ist es ein freies Recht, sich über Tatsachen, die einen nerven aufzuregen, mein Gott, macht doch nicht so ein Theater darum. :-dance

Hellequin
18.03.2005, 13:14
Trotzdem ist es ein freies Recht, sich über Tatsachen, die einen nerven aufzuregen, mein Gott, macht doch nicht so ein Theater darum. :-dance Sicher, deswegen hat ja auch jeder das Recht, sich über das Kindergartenniveau auf dem sich die meisten Argumente (*Das ist so ungerecht, das irgendwelche Leute mir meinen Studienplatz wegnehmen, die haben den ja gar nicht verdient und gute Ärzte werden die sowieso nicht.*) bewegen, aufzuregen.:-))

Lava
18.03.2005, 15:04
@viggo:

genau, du triffst es auf dem Punkt. Es ist ja an sich nichts gegen sehr gute Abiturienten zu sagen, aber arrogante medizinausprobierer sind einfach nur ätzend.

Wieviele "Medizinausprobierer" kennst du denn?

Im ersten Semester war ich auf einem Soziologieseminar und dort musste jeder bei der Vorstellung in der Runde auch kurz erzählen, wieso er Medizin studiert. Ein paar waren dabei, die im Altersheim, im Krankenhaus oder im Rettungsdienst Zivi gemacht haben, aber die allermeisten meinten halt, Medizin würde sie irgendwie interessieren und da haben sie es einfach mal probiert. Es war tatsächlich so, dass nicht wenige nach dem Abi über ihrem Zeugnis gehockt und überlegt haben, was sie tun sollen... und dann haben sie auf dem ZVS Bogen eben Medizin angekreuzt! Man KANN einfach als Abiturient nicht genau wissen, worauf man sich da einlässt, oder? Von den Leuten aus meinem Seminar sind noch fast alle dabei und genauso engagierte Medizinstudenten wie alle anderen auch. Man wächst dort einfach hinein in das Studium. Ich verstehe echt nicht, wo euer Problem liegt.... Neid ist verstndlich und auch erlaubt. Mich hätte es auch verrückt gemacht, warten zu müssen. Aber wer das bessere Abi hat, hat nun mal alle Chancen offen. Wo ist das bitte ungerecht???

goeme
18.03.2005, 15:17
Wenn ich jetzt meine Gründe nennen werde, die dazu beitrugen, dass mein Abi so ausgegangen ist wie es ist, werde ich sicherlich von sämtlichen Seiten irgendwelche "Ausreden"_Vorwürfe zu hören bekommen, aber versuchen kann man es ja mal:



Du hättest es lieber sein lassen sollen! Für mich hört sich das einfach nach
SCHULD SIND SOWIESO IMMER NUR DIE ANDEREN
an

Lava
18.03.2005, 15:42
Außerdem interessiert es eh keinen, was für ein Abi du warum hattest. Das ist enzig und allein für dich und deine Bewerbung interessant. Du kannst dir davon nix kaufen im Studium und es beweist auch nicht irgendwelche Thesen, wie ungerecht das Auswahlverfahren sei (ob es das ist, will ich hier nicht diskutieren - es geht mir darum, dass Einzelfälle nun mal nicht pauschalisiert werden können).

Franzi911
18.03.2005, 16:01
Kann mich hier mit einigen Meinungen nicht so ganz anfreunden. Bin grad noch mitten im Abitur und falls ich in 2 Jahren noch auf einen Studienplatz warten sollte, wird mich das wahrscheinlich auch nerven aber da jetzt 1er Abiturienten, Zweitkorrektoren oder sonst irgendjemand dafür verantwortlich zu machen find ich sehr schwach. Wenn jemand aus irgendwelchen Gründen (Fleiß, Glück, Talent, was auch immer) ein "1,4-oder-besser-Abi" (wies hier schon so schön genannt wurd) schafft, dann kann derjenige sich nunmal aussuchen, was er macht. Das hat bestimmt nix mit Böswilligkeit oder sonst was zu tun und man sollte dann vielleicht auch mit einem 2er Abi soviel Charakter haben und das einfach akzeptieren. Ich will damit nicht sagen, dass die Vergaberegelung gerecht ist aber was hier teilweise verzapft wird ist schon arg!

SynC
18.03.2005, 16:09
Ach du liebe Güte, manche Gemüter lassen sich einfach zu schnell aus der Fassung bringen ;)

Franzi911
18.03.2005, 16:14
nö, bin ich gar nicht :)

SynC
18.03.2005, 16:17
Dich meine ich ja auch nicht ;) Aber ein paar andere halten ihre Beiträge schon in einem etwas diffamierenden Ton.

Franzi911
18.03.2005, 16:22
achso, ja das kann sein....hab ich wohl falsch verstanden :-blush

Logo
18.03.2005, 19:38
Auf die Gefahr hin, mich unbeliebt zu machen ;-)

Ich finde Reinklagen "schlimmer", als 1er Abiturienten, die das Studium mal eben ausprobieren... Denn die haben immerhin eine staatlich anerkannte Leistung erbracht, die ihnen diesen Luxus erlaubt....

Gruß :o) Logo

christo
19.03.2005, 08:24
Mal wieder das alte Thema, möcht aber doch nochmal was dazu sagen:

1. Das deutsche System ist im großen und ganzen gerecht.
2. Die Abiturnote sagt über deinen Studienverlauf nichts aus. Hier zählt Leistung. Sie interresiert nach kürzester Zeit wirklich niemanden mehr.
3. Ein ganz anderer Kritikpunkt der mir sehr viel wichtiger erscheint:
Wartesemester sollten nur als Wartesemester anerkannt werden wenn man sich dafür beworben hat. Es kann nicht sein dass jemand nur aufgrund seines hohen Alters(=sehr sehr sehr sehr viele Wartesemester) sofort einen Studienplatz erhält und damit jüngeren einen Studienplatz wegnimmt. Diese Bewerberguppe sollte über eine eigene Quote gedeckt werden, andernfalls eben am normalen Verfahren NC teilnehmen. Insbesondere da die Abbrecherquote hier ganz offensichtlich am höchsten ist.

Grüße

dumbo
19.03.2005, 12:03
Das mit der Statistik trifft zumindest bei mir in Düsseldorf nicht zu. Wir waren am Anfang 350, jetzt (Ende des ersten Semesters) sind wir nur noch 300, trotz bis zu vier Nachrückverfahren (d.h. es müssen noch mehr gegangen sein, und das schon nach dem ersten Semester). Insgesamt dürfte die Abbrecherquote bis zum Ende des Studiums also viel höher liegen. Solange allerdings immer wieder mit Nachrückern "aufgefüllt" wird (bin selber erst übers Nachrückverfahren reingekommen) ist das okay. Das geht natürlich nur im ersten Semester, danach ist nur noch ein Quereinstieg über andere Fächer möglich, aber ich glaube sowieso, daß im ersten Semester die meisten Desillusionierten sind, die dann abbrechen.
Meine Meinung ist, daß nur diejenigen einen Medizinstudienplatz bekommen sollten, die sich auch wirklich dafür interessieren, und das Fach nicht nur mangels Alternativen, Prestigegründen oder ähnlichem gewählt haben, Diese ließe sich durch Auswahlgespräche, wie sie für das kommende WS geplant sind, wunderbar überprüfen - meine Sorge ist allerdings, daß die Unis eher auf die Abinote achten werden, d.h. entweder ganz aufs Gespräch verzichten oder eine Vorabquote bilden werden, die sich nach Note richtet. Da braucht man bloß die örtlichen NCs von manchen anderen Studiengängen anzuschauen, um zu sehen wie das abläuft: z.B. 90 % Vergabe nach Note, 10 % nach Wartezeit. In ihrer unsäglichen Blödheit wollen die meisten Unis eben nur sogenannte "Elitestudenten", das sind für sie solche mit einer 1 vor dem Komma in der Abinote. Daß gerade bei den lange Wartenden die Motivation besonders hoch ist, wollen sie nicht anerkennen. Das regt mich tierisch auf !
Bei uns an der Uni gab's schon so Spezialisten, denen hat man es sehr schnell angemerkt, daß sie eigentlich nicht wissen, was ihr Studienplatz wert ist und daß´es tausende gibt, die auch auf einen Medizinstudienplatz warten, Na ja, solche brechen dann in der Regel auch schnell ab und es gibt ja die Nachrückverfahren (sie leben HOCH - HOCH - HOCH !!!) Trotzdem wäre es besser solche Kandidaten von vorneherein mittels Auswahlgesprächen herauszufiltern.

Grüße, dumbo

Rico
19.03.2005, 12:16
Meine Meinung ist, daß nur diejenigen einen Medizinstudienplatz bekommen sollten, die sich auch wirklich dafür interessieren, und das Fach nicht nur mangels Alternativen, Prestigegründen oder ähnlichem gewählt haben, Diese ließe sich durch Auswahlgespräche, wie sie für das kommende WS geplant sind, wunderbar überprüfenAls ob einer so bescheuert wäre und im Auswahlgespräch sagt: "Ja, also ich studier Medizin eigentlich nur, weil ich nix anderes weiß." oder "Also, das Prestige, das man als Arzt genießt ist für mich der Hauptgrund."

Auswahlgespräche bevorteilen die, die sich präsentieren und ordentlich verkaufen können. Wer vorher (die z.T. kostenpflichtigen - die soziale Schieflage winkt auch hier) Angebote zum Training dieser Gespräche genutzt hat, hat weitere Vorteile.

Ich weiß nicht, ob ich das so toll fände, wenn es jetzt nur noch so ginge....

Scarlattina
19.03.2005, 12:18
Auf die Gefahr hin, mich unbeliebt zu machen ;-)

Ich finde Reinklagen "schlimmer", als 1er Abiturienten, die das Studium mal eben ausprobieren... Denn die haben immerhin eine staatlich anerkannte Leistung erbracht, die ihnen diesen Luxus erlaubt....

Gruß :o) Logo


Dann können wir uns schon zu zweit unbeliebt machen ;-) ;-)
Du hast recht: der eine hat definitiv Leistung erbracht, und der andere läßt sein Geld und seinen Anwalt für sich arbeiten.

Gruß Scarlattina

Gersig
19.03.2005, 14:21
Dann können wir uns schon zu zweit unbeliebt machen ;-) ;-)
Du hast recht: der eine hat definitiv Leistung erbracht, und der andere läßt sein Geld und seinen Anwalt für sich arbeiten.

Gruß Scarlattina

Was ist denn das für ne Logik?!?!?

Nen Platz bekommt man dann per Einstweilige Anordnung oder Urteil, wenn man bzw. der Anwalt mit der Anfechtung der Kapazitätsberechnungen Recht hat. Es geht dabei nicht um Leistungen, die man erbringt, sondern um das Wahrnehmen seiner gesetzlich verbrieften Rechte als deutscher Bundesbürger.

Ich kann jeden verstehen, der sich einklagt bzw. es versucht (über die Auswirkungen auf die Lehre aufgrund der zusätzlichen Studenten kann man streiten), denn nur der Hungrige spricht vom Essen, und als immatrikulierter Medizinstudent sieht es doch besser aus, als wenn man Jahre wartet und nichts bekommt.

netfinder
19.03.2005, 14:29
man ist das eine Neiddiskussion hier...

Cranium
19.03.2005, 14:46
Was ist denn das für ne Logik?!?!?

Nen Platz bekommt man dann per Einstweilige Anordnung oder Urteil, wenn man bzw. der Anwalt mit der Anfechtung der Kapazitätsberechnungen Recht hat. Es geht dabei nicht um Leistungen, die man erbringt, sondern um das Wahrnehmen seiner gesetzlich verbrieften Rechte als deutscher Bundesbürger.




Das hast du wunderbar formuliert!
Genau so ist das.
Glaube einige haben sich noch nie wirklich Gedanken über die Themen gemacht.
Vieles hört sich nach platten Stammtischparolen an.