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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Gönnt ihr jedem einen Platz....?



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19.03.2005, 16:10
Was ist denn das für ne Logik?!?!?

Nen Platz bekommt man dann per Einstweilige Anordnung oder Urteil, wenn man bzw. der Anwalt mit der Anfechtung der Kapazitätsberechnungen Recht hat. Es geht dabei nicht um Leistungen, die man erbringt, sondern um das Wahrnehmen seiner gesetzlich verbrieften Rechte als deutscher Bundesbürger.

Ich kann jeden verstehen, der sich einklagt bzw. es versucht (über die Auswirkungen auf die Lehre aufgrund der zusätzlichen Studenten kann man streiten), denn nur der Hungrige spricht vom Essen, und als immatrikulierter Medizinstudent sieht es doch besser aus, als wenn man Jahre wartet und nichts bekommt.

Das Gerechtigkeit und Recht zwei unterschiedliche paar Schuhe sind, ist auch dir wohl klar oder?!
Eine Klage zielt auf Freiplätze ab, die für die Vergabe NICHT vorgesehen sind. D.h. sie stehen den nicht klagenden Bewerbern auch nicht zur Verfügung, der Anwalt ist also der Schlüssel, wo ist da die Gerechtigkeit?!

Das hier als "Neid-Debatte" abzutun, weise ich mal scharf von mir. Ich habe keinen Grund neidisch zu sein. Ich könnte mir meinen Platz dank Ma&Pa auch erklagen... Brauch ich aber nicht, weil ich ein brauchbares Abi hingelegt habe...
Wenn jeder Bundesbürger weiter fleissig einklagt, was ihm hier und da nicht passt, dann können wir uns bald mit den Amis zusammen tun. Ich sehe da nur den Frust des kleinen Mannes, bei dem die eigene Leistung einfach nicht reicht....

Liob
19.03.2005, 16:46
Das Gerechtigkeit und Recht zwei unterschiedliche paar Schuhe sind, ist auch dir wohl klar oder?!
Eine Klage zielt auf Freiplätze ab, die für die Vergabe NICHT vorgesehen sind. D.h. sie stehen den nicht klagenden Bewerbern auch nicht zur Verfügung, der Anwalt ist also der Schlüssel, wo ist da die Gerechtigkeit?!

Das hier als "Neid-Debatte" abzutun, weise ich mal scharf von mir. Ich habe keinen Grund neidisch zu sein. Ich könnte mir meinen Platz dank Ma&Pa auch erklagen... Brauch ich aber nicht, weil ich ein brauchbares Abi hingelegt habe...
Wenn jeder Bundesbürger weiter fleissig einklagt, was ihm hier und da nicht passt, dann können wir uns bald mit den Amis zusammen tun. Ich sehe da nur den Frust des kleinen Mannes, bei dem die eigene Leistung einfach nicht reicht....

und ich sehe einen kleinen Mann


ich habe meinen Platz auch nicht durch Klagen bekommen.

Gersig
19.03.2005, 17:04
Das Gerechtigkeit und Recht zwei unterschiedliche paar Schuhe sind, ist auch dir wohl klar oder?!
Eine Klage zielt auf Freiplätze ab, die für die Vergabe NICHT vorgesehen sind. D.h. sie stehen den nicht klagenden Bewerbern auch nicht zur Verfügung, der Anwalt ist also der Schlüssel, wo ist da die Gerechtigkeit?!


Natürlich sind es zwei Paar Schuhe! Die bei Kapazitätsklagen eingeklagten Studienplätze sind Kapazitäten, die die Universitäten zur Verfügung hätten stellen müssen. Vielleicht habe ich eine veralterte Ansicht von Recht und Unrecht. Wenn aber die Uni XY einfach mal so aus Kostengründen mehr als 20 Plätze in ihren Kapazitätsberechnungen unter den Tisch fallen lässt, halte ich es für eine wahnsinnige Ungerechtigkeit den 9 von 10 Bewerbern gegenüber, die gerne da sitzen würden, wo ich studiere!

Genau das ist die Ungerechtigkeit und nicht die Tatsache, dass es Leute gibt, die ihr Recht auf eine wahrheitsgemäße Kapazitätsberechnung einklagen!

Rico
19.03.2005, 17:25
Natürlich sind es zwei Paar Schuhe! Die bei Kapazitätsklagen eingeklagten Studienplätze sind Kapazitäten, die die Universitäten zur Verfügung hätten stellen müssen. Das ist aber nur die halbe Wahrheit.
Die Regeln zur Berechnung der Kapazitäten sind derart kompliziert und mit großen Interpretationsspielräumen formuliert, daß schon ein zusätzlich in den Semesterplan aufgenommenes Seminar bis zu 60 zusätzliche Plätze plötzlich "entstehen" läßt.

Oftmals sind die Kapazitäten in der Realität ganz andere (der Hörsaal wird ja nicht größer, nur weil es ein Seminar mehr gibt), sodaß man den Standpunkt der Unis schon verstehen kann.
Die Unis sind meistens mindestens genauso überrascht wie die Kläger, wenn sich riesige Kontingente auftuen.

Hierfür den unis die Alleinschuld zu geben ist sowohl zu einfach, als auch sehr schwarz-weiß gedacht.

dumbo
19.03.2005, 18:11
@ rico: gähhn...also auf die Gefahr hin mich zu wiederholen nochmal die alte Diskussion: Ich finde Auswahlgespräche sind auf jeden Fall besser als Auswahl nach Abinote - wenn sie denn richtig geführt werden, kann sich keiner wirklich verstellen, mit oder ohne Vorbereitung. Ein gutes Beispiel ist die Uni Witten-Herdecke (die sich's natürlich leisten können) Das mit den Vorbereitungkursen ist ein zweischneidiges Schwert, aber genausogut könnte man diesen Gedankengang auf das Zustandekommen der Abinote anwenden, Nachhilfeunterricht kostet schließlich auch Geld. Und wenn solche Fächer wie Kunst und Sport auch zur Abinote zählen, dann frag ich mich, was hat das mit der Eignung als Mediziner zu tun ? Dann lieber gleich das Abitur abschaffen und durch fachspezifische Zugangstests fürs Studium, wie sie auch in anderen Ländern üblich sind, ersetzen. :-meinung

Hellequin
19.03.2005, 18:30
Dann lieber gleich das Abitur abschaffen und durch fachspezifische Zugangstests fürs Studium, wie sie auch in anderen Ländern üblich sind, ersetzen. :-meinung Es gab früher einen Zulassungstest für Medizin, den hat man dann wieder abgeschafft, weil die Ergebnisse des Tests in hohen Maßen mit der Abinote korreliert haben.;-)

Und bei über 30.000 Bewerbern ein Auswahlverfahren wie in Witten/Herdecke durchzuführen zu wollen, ist wohl sehr illusorisch. Mal ganz abgesehen davon das hinter Witten/Herdecke eine ganz andere Philosophie steckt als an den staatlichen Hochschulen.

Gersig
19.03.2005, 18:37
Das ist aber nur die halbe Wahrheit.
Die Regeln zur Berechnung der Kapazitäten sind derart kompliziert und mit großen Interpretationsspielräumen formuliert, daß schon ein zusätzlich in den Semesterplan aufgenommenes Seminar bis zu 60 zusätzliche Plätze plötzlich "entstehen" läßt..

Da hast du schon recht! Trotzdem ist es nicht von der Hand zu weisen, dass viele Unis versuchen, mit allen erdenklichen Mitteln ihre Kapazitäten nach unten zu drücken. Und das meinte ich mit Ungerechtigkeit (und vielleicht stimmst du mir in diesem Punkt zu :-))

Die Kapazitätsberechnungen sind komplex (man lese sich mal eine Urteilsbegründung durch), aber sowohl der Uni, als auch den Verwaltungsgerichten bekannt. Mittlerweile ist die Rechtsprechung so, dass viele Kapazitätsklagen aufgrund wasserdichter Berechnungen von Seiten der Uni keine Aussicht auf Erfolg mehr haben.

Bradyphrener
19.03.2005, 19:12
Es gab früher einen Zulassungstest für Medizin, den hat man dann wieder abgeschafft, weil die Ergebnisse des Tests in hohen Maßen mit der Abinote korreliert haben.;-)

Naja, dann bin ich entweder das berühmte blinde Huhn oder (meine favorisierte Theorie!) ich war in der Schule unterfordert und gelangweilt. Unter 8 WS wäre sonst wohl nichts gelaufen.

Was das Einklagen angeht, ist es m. E. wirklich geeignet, um die Hochschulen zu korrekter Angabe der Studienplatzzahlen zu "zwingen", aber gerecht wäre es dann doch wohl, die Plätze an die nächsten in der "ZVS-Liste" zu verteilen. Denn das Klagen ins Geld gehen kann, ist wohl jedem klar und deswegen steht dieser Weg wohl auch nicht allen offen (hilft da eine Rechtsschutzversicherung?)

Oliver

Hellequin
19.03.2005, 19:15
Naja, dann bin ich entweder das berühmte blinde Huhn oder (meine favorisierte Theorie!) ich war in der Schule unterfordert und gelangweilt. Unter 8 WS wäre sonst wohl nichts gelaufen.
Deswegen habe ich ja auch in "hohem Maße" und nicht "zu 100%" geschrieben.:-D

Loish
19.03.2005, 19:20
Was das Einklagen angeht, ist es m. E. wirklich geeignet, um die Hochschulen zu korrekter Angabe der Studienplatzzahlen zu "zwingen", aber gerecht wäre es dann doch wohl, die Plätze an die nächsten in der "ZVS-Liste" zu verteilen.

gerecht weiß ich nicht - ist eh ein Wort, dass ich in dem Zusammenhang nur sehr ungern benutze - aber zumindest logischer oder konsequenter.

Zum Einklagen (wenns wen interessiert? Niemand?... na, egal :-)) ) - was kann man den Leuten schon so groß vorwerfen? Die Möglichkeit besteht, also wird sie ausgeschöpft :-nix
Und den Einklägern kann man zumindest die eine alte Sache (*gähn*) nicht vorwerfen: Die studieren nicht, weil ihnen mal nix besseres einfällt, sondern sie wollen es wirklich :-) (mir isses ja so egal wer nun wirklich wollte und wer nur halb wollte und wer nur meinte er wollte... aber für die Leute, die gern auf der Schiene argumentieren, bitte)

JHS
19.03.2005, 22:51
manchmal macht es mich schon ein wenig wütend wenn ich mit leuten rede die überlegen ob sie informatik, jura oder ebend doch MEDIZIN studieren sollten... es scheint mir immer, als seien sie sich gar nicht im klaren was es heißt den wunsch zu verspüren arzt oder ärztin zu werden...

Was heisst es denn, den Wunsch zu verspüren, Arzt zu werden ???

Ich oute mich mal: Ich hatte 1.0 und habe mich hingesetzt und überlegt Medizin? Informatik? Chemie? Forstwissenschaften? (Jura / BWL auf keinen Fall!)- am Ende sprachen die meisten Gründe für Medizin (man kann sehr viel damit machen, interessant, sicherer Job, international, Prestige - um nur einige zu nennen).

Habe ich mich geändert? - nein, auch heute verspüre ich nicht den Herzenswunsch, Arzt zu werden, und auch heute kann ich mir wieder aussuchen, was ich demnächst mache (denn meist korreliert ein gutes Abi eben doch damit, dass man im Studium gut zurecht kommt...). Und wieder wäge ich die Optionen ab, ohne mich für irgendetwas 'berufen' zu fühlen: Forschung, Pediatrie, Pathologie, Allgemeinchirurgie, PhD oder sogar etwas Fachfremdes wie z.B. Consulting ?

Werde ich deshalb ein schlechter Arzt (wenn ich mich dafür entscheide)? Fehlt mir irgendeine 'magische' Berufung, um ein guter Arzt zu werden? - Bestimmt nicht. Denn für den Patienten ist es wichtig, von einen einfühlsamen, sozialkompetenten, gut ausgebildeten Arzt nach den geltenden Standards behandelt zu werden - nicht mehr aber auch nicht weniger. Dies zu leisten gehört zur Professionalität und hat mit Berufung nichts zu tun. Natürlich gehört zum Arztberuf ein gewisses Engagement (man kann nicht um 17Uhr den 'Griffel fallen lassen', sollte sich für das interessieren, was man tut), dieser Einsatz wird aber in höheren Positinen der Wirtschaft oder wo auch immer ebenfalls erwartet, und hat nichts mit Berufung zu tun.

Viele Grüsse,
JHS

P.S.: Und ich finde diese ganzen Neiddebatten dumm. Es ist lächerlich, dass man sich für gute Leistungen und Erfolg in Deutschland rechtfertigen bzw. entschuldigen muss.

zotteltroll
19.03.2005, 23:48
Wunsch zu verspüren, Arzt zu werden

Ich frage mich auch immer, was diese leicht von Tragik verklärten Lebensberufungen aussagen sollen. Proportional zu der Anzahl der Wartesemester versteift sich das von der ZVS gezeichnete Opfer immer mehr auf DAS EINE Studium, justiert die Scheuklappen und lässt Lebenszeit verstreichen, immer bemüht, Leute mit Studienplatz zu diffamieren, insbesondere, wenn diese mal am Studium zweifeln ...

buffl
20.03.2005, 09:34
klingt pathetisch..! :-love

Schneewitche
20.03.2005, 09:43
Also ich muß0 ja schon sagen, daß ich oft traurig war, als ich noch keinen Studienplatz hatte. Ich hatte einafch immer das Gefühl: "Warum kriegen alle nen Paltz nur ich nicht"! Aber ich hätte nie gedacht, der wsoll nicht sondern das is mein Platz. War einfach immer geknickt, das es bei mir noch nicht geklappt hat.
Außerdem muß ich aber sagen, Abbrecher sind waas gutes (egal warum). So bin ich an meinen Platz gekommen und einige andere Quereinsteiger auch. Wenn niemand abgebrochen hätte, hätte ich auch keinen Platz. Wahrschweinlich kommt es aber so zu den geringen Abbrecherzahlen, die veröffentlicht werden. Die frei werdenden Plätze der Abbrecher, werden dann im ersten semester mit Nachrückern und spätwer mit Quereinsteigern aufgefüllt. So (stelle ich mir vor) passt dann am Ende alles recht gut.

Was mir aber ein wenig Sorgen macht. Viele schreiben hier immer, daß sie schon im Kindergarten Medizin machen wollten, eine Berufung gefühlt haben oder so. So was hatte ich nicht. Im Kindergarten wollte ich noch Mama werden (fand einfach, das wäre ein beruf), dann mal Tierärztin, Stewardess oder so. Mein Wunsch is da erst nen paar Jährchen jung und die Erscheinung hatte ich auch nicht so richtig, die mir gesagt hat "Mach Medizin". :-angel

blendi
20.03.2005, 09:47
Ich kann den Standpunkt von JHS sehr gut verstehen. Für mich war's nach dem Abi auch nicht klar, dass ich unbedingt Zahnmedizin studieren will. Was macht man also? Man setzt sich hin und überlegt sich zu jedem Studiengang Pro und Contra.
Ich denke allerdings, dass die v.a. in Medizin viel beschworene Berufung auch irgendwo herkommen muss. In diesem Zusammenhang glaube ich, dass viele Studienbewerber den Arzt immer noch als "Halbgott in weiß" sehen, der anderen Menschen in schlimmsten Situationen hilft. Ohne Frage ein edles Ziel. Dabei wird wahrscheinlich oft der Alltag unter den Tisch gekehrt. "Langweilige" Erkrankungen (à la "Herr Doktor, ich habe eine Erkältung."), der immer größer werdende Papierkrieg und der zunehmende Kostendruck.
Ich weiß nicht, ob all diese Punkte in der "Berufung" einiger Studienbewerber beachtet wurden.

blendi

dumbo
20.03.2005, 09:57
Ich frage mich auch immer, was diese leicht von Tragik verklärten Lebensberufungen aussagen sollen. Proportional zu der Anzahl der Wartesemester versteift sich das von der ZVS gezeichnete Opfer immer mehr auf DAS EINE Studium, justiert die Scheuklappen und lässt Lebenszeit verstreichen, immer bemüht, Leute mit Studienplatz zu diffamieren, insbesondere, wenn diese mal am Studium zweifeln ...

Was heißt "versteifen" ?! Wer nicht wirklich davon überzeugt ist, daß das gewählte Fach das Richtige für ihn ist, wird die Wartezeit kaum in Kauf nehmen.
Es geht hier nicht darum Leute, die ihren Studienplatz sofort bekommen haben, zu diffamieren, sondern um die grundsätzliche Überlegung, daß die einen frisch von der Schule mal mir nichts dir nichts einen Studienplatz bekommen, obwohl viele überhaupt nicht wissen, ob es überhaupt das Richtige für sie ist, die anderen aber Jahre verschwenden müssen, um einen zu bekommen, trotz der Überzeugung, daß dieses Fach das einzig Wahre für sie ist, denn andernfalls würden sie die Wartezeit gar nicht in Kauf nehmen.
Außerdem finde ich es ziemlich anmaßend, über die Betroffenen zu urteilen, wenn man gar nicht zu ihnen gehört. Dem Satten sind die Hungernden egal...
Wenn man selber zu den Glücklichen gehört, die sofort einen Studienplatz bekommen haben, sollte man sich da zurückhalten. :-meinung

zotteltroll
20.03.2005, 10:40
@dumbo

Ich wollte damit gewiss keine pauschalisierende Aussage machen. Trotzdem: Nur weil jemand n Wartesemester hinter sich hat, ist er im Studium nicht mit weniger Problemen und v.a. auch nicht weniger Zweifel konfrontiert, als jemand, der den Platz direkt bekommen hat.
Ich kenne mehrere Rettungsassistenten, MTA, Krankenschwestern, deren langfristiges Ziel es immer war, Medizin zu studieren, die dann aber wechselten/aufhörten, weil sie gemerkt haben, dass es trotz der Wartezeit nicht das Richtige war.
Sowas sollte man schon im Vorraus einkalkulieren, sich zumindest damit auseinandersetzen und gegenfalls einen anderen Weg einschlagen. Dieser Pragmatismus ist bei einem Teil der Wartenden leider einem gewissen Fanatismus gewichen. :-meinung

Frau Dockter
20.03.2005, 11:12
Ich finde es falsch generell Leute mit einem 1er Abi zu verurteilen, die sich erst nach dem Abi überlegen "mal eben" Medizin zu studieren. Wer sagt denn, dass die keine guten Ärzte werden? Wer behauptet denn, dass sie nicht menschlich und charakter-technisch geeignet sind? Richtig, keiner. Denn gute Lernleistung steht eben nicht im Zusammenhang mit guten ärztlichen Fähigkeiten.
Will meinen: Ein Mensch mit schlechtem Abitur kann ein sehr guter Arzt werden. Weil das Abi nicht viel aussagt. Weil er seine Fähigkeiten vielleicht erst im Studium entfaltet.
UND: Ein Mensch mit 1er Abitur kann ein sehr guter Arzt werden. Weil das Abi nicht viel aussagt. Weil er seine Liebe zur Medizin und seine ärztlichen Fähigkeiten vielleicht erst im Studium entdeckt.
Im allgemeinen trennt sich (wie im Leben) im Studium selbst dann die Spreu vom Weizen...

Im Ernst, wir leben nun mal in einer Leistungsgesellschaft. Und wer ein gutes Abi hinlegt kann wählen ob er gerne Jura, BWL oder eben Medizin studieren will. Sicher, ich befürworte generell Auswahlgespräche. Aber man muss bedenken, dass diese auch nicht immer objektiv sind und leider keine Platz-Garantie für Leute mit Berufung aber schlechten Noten.
Ich finde aber (Vorschlag zur Verbesserung der Studienplatzvergabe, hehe), dass generell jeder egal mit was für einem Abi VOR dem Studium mindestens ein halbes Jahr lang Praktikum im Krankenhaus machen sollte. Als Voraussetzung fürs Studium. So könnte jeder der Medizin studieren will seinen Berufswunsch überprüfen und einen Einblick bekommen. Jaja, ich weiß, es gibt das KPP. Aber das kann man ja auch erst kurz vor dem Physikum ableisten, das ist zu spät. Und im klinischen Studienabschnitt hat man ja auch nicht gleich den vollen Klinik-Alltag. Ich finde, dass könnte einen Teil der Abbrecher vermeiden. :-meinung

Ich habe auch kein 1er Abi und bin Quereinsteigerin.
Ich kenne die Verzweiflung, wenn man keinen Platz bekommt aber anscheinend alle um einen herum. Zumindest erscheint es einem dann so, weil man dafür sensibilisiert ist. Und dann ärgert man sich vielleicht über Leute, die sich "mal eben" fürs Medizinstudium entscheiden weil man sich selber nichts sehnlicher wünscht.

Neid ist blöd!
(Ich war früher höchstens nur auf die Leute neidisch, die per Losverfahren der Unis einen Platz bekommen haben. Denn schließlich haben die keine Leistung erbracht sondern hatten einfach nur Glück, dass ihre Postkarte gezogen wurde :-D )

Sorpresa
20.03.2005, 11:20
Ich finde aber (Vorschlag zur Verbesserung der Studienplatzvergabe, hehe), dass generell jeder egal mit was für einem Abi VOR dem Studium mindestens ein halbes Jahr lang Praktikum im Krankenhaus machen sollte. Als Voraussetzung fürs Studium. So könnte jeder der Medizin studieren will seinen Berufswunsch überprüfen und einen Einblick bekommen. Jaja, ich weiß, es gibt das KPP. Aber das kann man ja auch erst kurz vor dem Physikum ableisten, das ist zu spät. Und im klinischen Studienabschnitt hat man ja auch nicht gleich den vollen Klinik-Alltag. Ich finde, dass könnte einen Teil der Abbrecher vermeiden. :-meinung

nur dass man als völlig ungelernter in einem 1/2 jährlichen praktikum im krankenhaus nicht wirklich den einblick in die spätere ärztliche tätigkeit bekommt... (auch das KPP ist dafür nicht gedacht...)
ich denke also nicht, dass das etwas an der abbrecher zahl ändern würde, es würde nur sinnlos den berufseinstieg um 1/2 jahr verlängern, was für einige auch eine finanzielle mehrbelastung wäre, die nicht wirklich sinnvoll angelegt ist.
:-meinung

buffl
20.03.2005, 11:33
P.S.: Und ich finde diese ganzen Neiddebatten dumm. Es ist lächerlich, dass man sich für gute Leistungen und Erfolg in Deutschland rechtfertigen bzw. entschuldigen muss.


Wieso denn das??? Hast du dich schon jemals rechtfertigen müssen wegen deines guten Abi`s? Wenn du auf diesen Zug aufspringst, na dann!

Sei einfach froh, dass du ein 1,0-Abi hast, sei froh, dass du gleich einen Studienplatz bekommen hast! Niemand missgönnt dir deinen Platz, niemand hat behauptet, dass dich deine Note nicht zum Arztberuf befähigt, weil dir aufgrund deines 1,0-Abi`s soziale Kompetenzen fehlen! (Es sei denn, ich hab was überlesen..)
Schau mal, ich selbst male mir auch meine Zukunft in den Farben, wie sie mir gefallen..man hat also eine Illusion, eine Vorstellung, wo man in ca. 7-8 Jahren steht..und da sehen sich halt mal die meisten in diesem Forum als angehende(r) Ärzt(in), die in diesem Beruf gerne arbeiten (würden), weil sie die eigenen Interessen in diesem Beruf halt am Besten abgedeckt sehen.

Auch dein pragmatisches Vorgehen brachte dich dazu, Medizin zu studieren..aber hast du nicht auch in dich reingehört, und dich gefragt, was du am gernsten machen würdest, woran du am meisten Spaß hättest?
Ich glaube kaum, dass du dich frei von jeglicher Emotionalität für`s Medizinstudium entschieden hast.
Ich will eigentlich nur damit ausdrücken, dass du niemanden diskreditieren solltest aufgrund seiner emotionalen Einstellung zu einem Beruf..!!!
:-meinung
Liebe Grüße, buffl