PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Gönnt ihr jedem einen Platz....?



Seiten : [1] 2 3 4 5 6

altalena
17.03.2005, 14:16
Achtung, jetzt wird’s fies und düster….. Ich lönnte mich nur aufregen. Ein Bekannter von mir hat für das beginnende SS einen Medizinstudienplatz in Berlin bekommen, was eigentlich auch klar war, bei einem Abi von 1,1… ABER, ich könnte mich stundenlang darüber aufregen, denn ich bin mir eigentlich ziemlich sicher, dass er gerade mal – wenn überhaupt – die Vorklinik übersteht, DENN er ist der Meinung „Yeah, ich hab ein geiles Abi, was kann ich denn damit mal machen – ach, studier ich doch Medizin“ :-??? Versteht ihr, er studiert es nur aus irgendwelchen Prestigegründen (will ja hier niemandem zu nahe treten), und wenn ich nach seinen Aussagen urteilen soll, möchte er das gar nicht unbedingt. Es ist ja nicht so, dass ich es keinem gönne, der vor mir (und das sind ja einige) nen Platz bekommt, schließlich kenne ich auch genügend, für die ich mich gefreut habe, denn bei denen weiß ich einfach, dass sie um alles in der Welt Medizin studieren wollen, aber wenn dann solche Idioten daher laufen, denen aus Langeweile nichts besseres einfällt, als „einfach mal versuchen, Medizin zu studieren“, aahhhhhh, da könnt ich schreien….. :-(

Doktor_No
17.03.2005, 14:21
finde dass jeder sich um seinen eigenen platz kümmern sollte, wie jemand anderes seinen bekommt, warum jemand medizin studiert und ob das ein guter arzt wird geht mich doch gar nichts an. ausserdem finde ich es arrogant eine einschätzung vorzunehmen, die man selbst gar nicht machen kann, kenne genug die nicht aus tiefstem herzen von dem studium überzeugt waren/sind (ich selbst auch zum beispiel) und die super ärzte geworden sind, eben nicht die berufenen, die jedem erzählen wie toll und wichtig ärzte sind. menschen ändern sich, mit anfang 20 sowieso, also: sorg für dich selbst, haste schon genug mit zu tun!

Leisure Suit Alex
17.03.2005, 15:07
Man sollte nicht auf jemanden neidisch sein, nur weil er gleich durchs bessere Abitur einen Studienplatz bekommen hat - schließlich hat derjenige auch im Normalfall mehr fürs Abi getan als man selber.
Und wenn man nicht warten will, dann muss man sich halt ein Land mit einem anderen System suchen - oder man muss das deutsche System akzeptieren und warten.
Und jetzt bitte nicht mit dem Argument kommen, dass das Studium im Ausland sich die wenigsten leisten können: Man kann schließlich sparsam leben und auch im Ausland Studentenjobs machen - einen Medizinstudienplatz kriegt man ja auch in Deutschland meistens nicht im Heimatort angeboten.
Getreu dem Motto: "Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg" ;)

searchgirl
17.03.2005, 15:07
ich kann beide eure Meinungen verstehen. Jedoch ist es bei vielen Abiturienten, die ein geniales Abitur hingelegt haben so, dass sie einfach Medizin studieren weil sie nicht wissen was machen sollen und weil sie denken, dass jeder er ein 1er abitur gemacht hat auch gleichzeitig sehr gut medizin studieren kann.
Ich kenne selbst solche Leute. Und dabei wird es wirklich Leuten schwer gemacht, die den Traum haben Medizin zu studieren.
Ich will damit nicht alle 1,0 Abiturienten abwerten, aber es gibt viele die durch dieses Abitur schnell zu Höhenflügen neigen. Und außerdem gleicht sich das im Studium alles eh aus. Da sind auf einmal die am bessten die ihre Traum verwirklichen bzw. die ihre Stärke in der Medizin entdeckt haben und dann sind aufeinmal die arroganten "Ich schaffe das Medizinstudium ganz locker"-Abiturienten richtig schlecht.

Also, es gibt sicherlich solche und solche. Also es müsen andere Auswahlkriterien her!!!!

blendi
17.03.2005, 15:22
Natürlich neigt man dazu mal über den eigenen Tellerrand zu schauen und man will ja bekanntlich immer das, was man gerade nicht hat. (Alles andere ist Stillstand.)

Ich kann nur von meinen ehemaligen Mitschülern berichten. Wir waren 115 Leute im Abi-Jahrgang und da hat kein einziger Medizin als Studiengang gewählt, weil ihm nichts besseres eingefallen ist. Da war dann eher der typische Weg das BWL/VWL- oder Jura-Studium. Die Gründe liegen doch auf der Hand: In BWL/VWL/Jura muss man ja nicht an Menschen Hand anlegen und man hat nicht mit (in den Augen der Nicht-Mediziner) "ekligen Sachen" zu tun. Genau dies hat nämlich viele vom Medizinstudium abgehalten.

altalena
17.03.2005, 16:46
Danke @searchgirl, dass du das ausgedrückt hast, was ich vergeblich versucht habe.... meine Güte, ich meine doch nicht, dass ich keinem einen Medizinstudienplatz gönne, der besser ist als ich, ist doch schwachsinnig, denn - es stimmt - der/die Betreffende hat dann wohl einfach mehr gemacht, um dieses Abi erreichen zu können.... Die Leute, die mich aufregen, sind solche, die von vornherein sagen "Ach ja, probier ich es einfach mal, hab ja ein passendes Abi, aber ich glaub eh nicht, dass ich es packe...:" Na toll, ist doch logisch, dass mich sowas frustet. :-(

Gersig
17.03.2005, 16:58
@altalena:

Kopf hoch! Über die Gerechtigkeit und Aussagekraft von Abinoten und Hochschulzugangsberechtigungen könnte man stundenlang streiten. Tatsache ist: ein Kriterium für die Bewerbung muss her, und das ist nun mal die Abinote. Ich kann dich aber beruhigen: ich bezweifele, dass jemand das Studium durchzieht, nur weil er Kohle machen will bzw. damit er nen guten Eindruck macht. Die Leute zerhaut es größtenteils auf dem Weg zum Ziel, weil sie einfach keinen Bock haben, den Stress irgendwie auf sich zu nehmen.

Um dich aufzuheitern: ich kenne Mitabiturienten, die mit nem 1,4-Abi sofort nen Platz bekommen haben, dafür aber 4 mal durch die praktische Führerscheinprüfung durchgefallen sind (was nicht heißen soll, dass man mit nem guten Abi automatisch weltfremd ist). Was ich damit sagen will: du wirst da schon irgendwie reinkommen, konzentriere dich auf dein (!) Ding und vergess die anderen. Dann wirst du es auch zu was bringen! :-top

Jemine
17.03.2005, 17:10
Wahre Worte, Gersig! :-top

Dass, was mich oft frustet ist halt, dass ich diesen Studienplatz, den ich mir so wahnsinnig wünsche, jetzt einfach noch nicht haben kann! Ich gönne denen, die wegen ihres guten Abis (oder Los oder Nachrücken) sofort einen Platz bekommen ihr Glück! Definitiv! Aber man wünscht sich halt auch so sehr diesen dämlichen Studienplatz, dass es manchmal schwer ist, sich mit der Warterei abfinden zu können :-nix Besonders, wenn man weiß, dass manche eben nicht so händeringend warten, sondern mal "ausprobieren" wollen. Das finde ich aber absolut nicht schlimm oder gemein oder so! Ich würde es doch auch nicht anders machen!!! Ist doch total klasse, wenn einem SOFORT alle Wege offenstehen!
Also nützt es nichts, sich darüber aufzuregen, dass jemand mit Superabi eher einen Platz bekommt! Finde ich jedenfalls! :-meinung
Wir kommen ja schliesslich auch noch dran!

Cuff
17.03.2005, 17:27
Ein Kumpel von mir, der hat den selben Abi-Schnitt wie ich, er hat die selben Wartesemester und war Zivi. Er hat einen Platz bekommen und ich nicht. NACH LOS!!!

DAS ist ätzend!

Poro
17.03.2005, 17:29
Hi,

ich glaube außerdem, dass es von diesen Abiturienten, von denen hier gerade die Rede ist, im Verhältnis, wenn man sich mal die Bewerberzahlen anguckt, relativ wenige gibt. Klar, man hört das öfters. Aber so einen großen Anteil machen die ja nun auch nicht aus. Wenn man also ganz knapp vorbei ist, also man den Studienplatz nur um ein paar Plätze verfehlt hat, dann kann es ärgerlich sein. Aber viele haben ja noch eine ganze Menge anderer Bewereber vor sich gehabt, die auch keinen Platz bekommen haben. Also einen großen Einfluss werden diese Abiturienten meiner Meinung nach nicht haben, aber die Einstellung von solchen Leuten mag ich auch nicht. Ich möchte mal ein Beispiel nennen: Eine aus meinem Biokurs (1er Schülerin) würde Medizin studieren. Auf die Frage "warum?" kam keine Antwort. Aber auf die Frage: "Was machst du, wenn du keinen Platz bekommst?" --> "Also warten will ich auch nicht, dann studiere ich BWL." ---->>>> sowas regt mich schon auf!!! Es kann ihr doch nicht ansatzweise wichtig sein und zwischen den Fächern liegen doch fast Welten.

test
17.03.2005, 17:32
[QUOTE=altalena].... Die Leute, die mich aufregen, sind solche, die von vornherein sagen "Ach ja, probier ich es einfach mal, hab ja ein passendes Abi, aber ich glaub eh nicht, dass ich es packe...:" QUOTE]


Jemanden, der sowas sagt, habe ich ehrlich gesagt noch nie gesehen. Vielleicht sagt derjenige das auch nur, um die Erwartungshaltung an ihn nicht zu groß werden zu lassen oder was weiß ich warum.
Irgendwie komisch, dass viele Warter dauernd von diesem Medizinstudenten Typ 1,0 Abi totaler Loser im Studium reden, ich kenne keinen einzigen auf den das zutrifft. :-nix
Ich finde ehrlich gesagt auch, dass du hier über Sachen redest von denen du keine Ahnung hast. Du weißt selber nicht, wie das Studium abläuft und ob du oder sonst irgendjemand es schaffen wird, alles nur Mutmaßungen und Mutmaßungen lässt man lieber sein und kümmert sich um seinen Kram. :-meinung

el_corazón
17.03.2005, 17:39
[QUOTE=altalena].... Die Leute, die mich aufregen, sind solche, die von vornherein sagen "Ach ja, probier ich es einfach mal, hab ja ein passendes Abi, aber ich glaub eh nicht, dass ich es packe...:" QUOTE]


Jemanden, der sowas sagt, habe ich ehrlich gesagt noch nie gesehen. Vielleicht sagt derjenige das auch nur, um die Erwartungshaltung an ihn nicht zu groß werden zu lassen oder was weiß ich warum.
Irgendwie komisch, dass viele Warter dauernd von diesem Medizinstudenten Typ 1,0 Abi totaler Loser im Studium reden, ich kenne keinen einzigen auf den das zutrifft. :-nix
Ich finde ehrlich gesagt auch, dass du hier über Sachen redest von denen du keine Ahnung hast. Du weißt selber nicht, wie das Studium abläuft und ob du oder sonst irgendjemand es schaffen wird, alles nur Mutmaßungen und Mutmaßungen lässt man lieber sein und kümmert sich um seinen Kram. :-meinung

Dem kann ich nur zustimmen!

Gersig
17.03.2005, 17:48
@test:

Diese "Versager" gibt es! Gute Abinote garantiert nicht automatisch ein erfolgreiches Medizinstudium. Wobei man hier wieder streiten kann, was nun den guten Arzt ausmacht: Examensnote oder menschliche Kompetztenz, wahrscheinlich irgendwie die Schnittmenge davon. Außerdem geht es hier nicht darum, Leute mit nem super Abi schlecht zu reden, sondern, wenn ich es richtig verstanden habe, geht es um die Leute, die ein super Abi haben aber keinen Plan davon, was sie damit machen sollen und dann aus Prestigegründen Medizin studieren. Also bitte keine Schubladen öffnen ;-)

Tatsache ist, dass wir in Deutschland ein krasses Mißverhältnis von Angebot und Nachfrage der Studienplätze haben. Lachender Dritter ist Ungarn, der sich damit die eigenen Unis subventioniert.

Ich verstehe jeden, der ein nicht so gutes Abi hat und unbedingt Medizin studieren möchte, bei mir war es ganz genauso (3 vor dem Komma). Ich kann euch nur motivieren: setzt alle Hebel in Bewegung (Losverfahren, Klage, Ausbildung), damit ihr eurem Ziel näher kommt. Es lohnt sich!

test
17.03.2005, 17:54
Also bitte keine Schubladen öffnen ;-)



Wer öffnet denn hier bitte ne Schublade ;-) :-notify :-)) :-D

Monty
17.03.2005, 18:14
Warum gibt es diese Fragen nie in anderen Studiengängen? "Ob der ein guter Informatiker wird?" Solche Fragen gibt's einfach nicht. Wie dem auch sei, Medizin ist einfach ein ganz normaler Studiengang. Und einen solchen können doch die Leute aus welchen Gründen auch immer studieren. Wer sich nicht dafür einsetzt, wird es sowieso schwer haben, und dass jemand das Studium nur aus Prestigegründen tatsächlich schafft, halte ich für recht ausgeschlossen, an irgendeinem Punkt ist dann sicherlich auch Interesse dazugekommen, womit dann das "ein guter Arzt"-sein nicht partout ausgeschlossen ist. Mal davon abgesehen, dass sich viele Medizinstudenten nach dem Studium ohnehin auch anderweitig ihr Geld verdienen.

Gersig
17.03.2005, 18:22
Warum gibt es diese Fragen nie in anderen Studiengängen? "Ob der ein guter Informatiker wird?" Solche Fragen gibt's einfach nicht.

Weil in kaum einem anderen Fach das Mißverhältnis zwischen Angebot und Nachfrage so groß ist (außer Psycho und Tiermedizin, und da gibts diese Debatten auch)

Cuff
17.03.2005, 18:26
Wer sich nicht dafür einsetzt, wird es sowieso schwer haben, und dass jemand das Studium nur aus Prestigegründen tatsächlich schafft, halte ich für recht ausgeschlossen, ...

Ich bin nicht ganz der hier im Thread vertretenen Meinung, aber dennoch:

Auch solche Leute (ohne Plan; einfach mal machen, was zu meinem Abi passt!) schaffen wenn sie nicht geeignet sind vielleicht ein bis zwei Semester bis sie aufhören, nehmen aber solchen die nie etwas anderes wollten und während des Studiums so auch ganz andere Belastungen auf sich nehmen um es zu packen im Ersten Semester die Plätze weg! Ich denke das ist, was die eine Seite hier meint.

Hellequin
17.03.2005, 18:34
Auch solche Leute (ohne Plan; einfach mal machen, was zu meinem Abi passt!) schaffen wenn sie nicht geeignet sind vielleicht ein bis zwei Semester bis sie aufhören, nehmen aber solchen die nie etwas anderes wollten und während des Studiums so auch ganz andere Belastungen auf sich nehmen um es zu packen im Ersten Semester die Plätze weg! Ich denke das ist, was die eine Seite hier meint. Zum einen gehört Medizin zu den Fächern mit der geringsten Abrecherquote. Zum anderen sind die Gründe warum jemand sein Studium abbricht, in vielen Fällen wohl etwas vielschichtiger als das hier proklamierte "Ich hatte eine gute Abinote und jetzt machts keinen Spass mehr." Motiv. Mal ganz abgesehen davon, das es auch Leute gibt, die seit dem Kindergarten wussten das sie Arzt werden wollen und dafür gewartet haben, die ihr Studium abbrechen.

Gersig
17.03.2005, 18:38
@Hellequin:

Das mit der niedrigen Abbruchquote in Medizin glaube ich nicht mehr (mein Berufsberater vom Arbeitsamt hat das zwar auch behauptet, doch mittlerweile glaube ich, dass die Quote relativ hoch ist)

Hellequin
17.03.2005, 18:50
@Hellequin:

Das mit der niedrigen Abbruchquote in Medizin glaube ich nicht mehr (mein Berufsberater vom Arbeitsamt hat das zwar auch behauptet, doch mittlerweile glaube ich, dass die Quote relativ hoch ist)
Zitat aus der Studienabbruchstudie2005: "Die Studienanfänger in der Fächergruppe Medizin erweisen sich als diejenigen, die von allen den geringsten Schwund verzeichnen. Nur 14% der Studienanfänger erreichen
keinen Abschluss in einem der hier zugehörigen Fächer."

Die Studie als PDF-File findet man Hier. (http://www.bmbf.de/pub/studienabbruchstudie_2005.pdf)