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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : nach Lehramt noch Medizin?



sui
19.03.2005, 12:20
Zunächst die "Basis-Informationen"

Nach dem Abi hat mir der Mut zum Medzin-Studium gefehlt, also Lehramt!

Nun bin ich 25 habe mein erstes Staatsexamen Lehramt an Grundschulen geschafft und es folgen 2 Jahre Referendariat und zweites Staatsexamen.
Ich bereue es jetzt schon, mich nicht an Medizin gewagt zu haben.
Also was tun?

Pro Medizin:
Mit 25 oder nach dem Ref mit 28 bin ich eigentlich noch nicht "alt".
Frustrierte Lehrer sind das letzte was dieses Land braucht.
Reichlich Interesse besteht und lernen fällt mir leicht.
"Wunschtraum"

Pro Lehramt:
Aufgrund guter Note gute Berufsaussichten.
Mit Familie bestens vereinbar.
Finanzierung des Zweitstudiums (Studiengebühren, Krankenkasse),oje.
Kriege ich überhaupt eine Studienplatz.
Kann ich meinen Eltern das antun....

Es handelt sich um "Vernunft" vs. "Bauchgefühl"

Die Frage ist nun:
Wunschtraum generell begraben da unvernünftig?
Erst Referendariat machen, damit ich eine abgeschlossene Berufsausbildung habe und dann wirklich weiß ob es mir liegt oder nicht? Und falls Medizin nicht klappt zumindest "finanziell versorgt".
Gleich nach einem Medizinstudienplatz umsehen?

War oder ist jemand in einer ähnlichen Situation oder kann sonst mit guten Ratschlägen um sich werfen?
Danke!

Solara
19.03.2005, 12:33
Ich würde wohl erst das Referendariat machen ...!!

Unterdessen klarmachen, wie du dir die Zukunft vorstellst - sprich Familie etc.

Punkte klären wie:
- Chancen auf sofortigen Studienplatz
- Studiengebühren
- Krankenkasse (falls deine Eltern privatversichert sind und damit du auch im
Rahmen der Familienversicherung - dann wird's nämlich in spät. 2 Jahren
teuer *seufz*)
- allg. Finanzierbarkeit

Abnehmen kann dir diese Entscheidung leider keiner - aber wenn du wenigstens die abgeschlossene 1.Ausbildung hast, fände ich's leichter ... wenn es aus irgendwelchen Gründen dann mit dem Medizin-Studium doch nicht so gut laufen würde, und sei es nur aus finanz. Gründen, kannst du mit besserem Gewissen aufhören und hängst dann nicht mit knapp 30 ohne irgendwas abgeschlossenes in der Luft!!

Viel Glück bei deiner Entscheidung - und berichte mal weiter!!

Solara
21.03.2005, 10:40
Nochmal ich ;-)

Wenn du allerdings jetzt schon sagst : Frustrierte Lehrer .... - obwohl du noch nicht mal im Ref. warst .... bezweifle ich, ob Lehrerin der richtige Job ist.
Hab mich vor kurzem mit nem JungLehrer (sprich: im Ref. befindlich, allerdings bereits alle Lehrproben hinter sich/kurz vorm 2.Stex) unterhalten, der seinen Beruf liebt - und trotzdem das ganze sehr, sehr hart findet - ist doch alles ganz anders als während der Praktika!

Abschließend:
Entscheide dich, was dir am wichtigsten ist - und mach das!!!

PaulaS
21.03.2005, 13:01
Dein Lebenslauf hört sich genau an, wie meiner! Ich habe zunächst Lehramt für Primarstufe studiert, weil ich mich nicht getraut habe, Medizin zu studieren, dann mein Referendariat beendet (denn erst damit ist das Studium wirklich beendet) und dann mein MEdizinstudium begonnen. Mittlerweile bin ich im PJ und habe es nie bereut, das Studium noch gemacht zu haben. Allerdings wirst du jedenfalls in NRW Zweitstudiengebühren bezahlen müssen, das ist ja auch ganz schön happig. Meine Familienplanung ist zum Glück während des Studiums gut über die Bühne gegangen, dank Oma, Opa und Papa, so dass ich in den Lernphasen (2.Stex) auch wirklich pauken konnte.
Auf jeden Fall wünsche ich dir viel Glück bei deiner Entscheidung!

sui
21.03.2005, 17:05
Denke ich absolviere erstmal das Referendariat und versuche schonmal mich jetzt (da genug zeit) möglichst detailliert zu informieren, was dann alles auf mich zukommen würde, also: Studiengebühren, sich selbst krankenversichern etc.
Allerdings bleiben da ja immer einige Variablen: tatsächliche Studiengebühren, meine Note vom 2ten Staatsexamen...).

Meine größten Bedenken sind zum einen die Kosten und auch das Alter, könnte ja frühestens mit 28/29 beginnen und eben die biolog. Uhr, denn sofort nach Beedigung des Studiums schwanger ist ja auch nicht so geschickt.

Andererseits denke ich immer an die vielen, vielen Jahre die ich ja noch arbeiten kann....

Du schreibst, dass du auch zunächst Ref. gemacht hast.
Was waren deine "Beweggründe" die so zu entscheiden (Referendariat,...) und wie alt warst du als du angefangen hast, ging das mit den Kosten einigermaßen?

Würde so gerne die Zeit zurück drehen, dann stünde ich jetzt nicht vor dieser blöden Entscheidung.

Giant0777
22.03.2005, 08:32
Meine größten Bedenken sind zum einen die Kosten und auch das Alter, könnte ja frühestens mit 28/29 beginnen und eben die biolog. Uhr, denn sofort nach Beedigung des Studiums schwanger ist ja auch nicht so geschickt.

Moin,moin aus dem Norden!
Ich muss mich jetzt auch mal zu diesem Thema äußern: Wie man an meinem Nick erkennt bin ich auch schon ein "reiferer" Jahrgang. Wenn ich zum WS06 mit dem Studium beginne, bin ich 29 und schon locker 35, wenn ich´s denn pünktlich durchziehe ( überhaupt schaffe ). Ich habe mir auch die Frage gestellt, ob derzeitige Lebensumstände (habe einen durchaus vernünftig bezahlten Beruf und manchmal sogar Freizeit ) und ein 6-jähriges Studium mit Hürden und Tücken zusammen passen. Ich stellte mir eigentlich nur die Frage, ob ich das, was ich jetzt so mache auch in 10 oder 20 Jahren machen wollte oder ob ich jetzt nochmal die Chance nutze und muss Dir sagen, dass ich fest davon überzeugt wäre, mich in den nächsten Jahren rot und grün zu ärgern, wenn ich´s denn nicht mache.
Du kannst doch nur gewinnen: ein abgeschlossenes Studium sollte Dich doch entspannen. Du kannst in Deinem Beruf zurückkehren, wenn´s gar nicht klappt in der Medizin, Du hast genügend Erfahrung mit dem Unialltag, Prüfungsvorbereitungen und ja auch ´ne Menge Lebenserfahrung im direkten Vergleich zu "20-jährigen"!
Und letztlich ist man (Frau ) mit Mitte 30 wohl nicht zu alt für´s Berufsleben. Das gepaart mit ´ner guten Portion Berufszufriedenheit - was willst Du mehr ?
Naja, jedenfalls waren das so meine Beweggründe, mich entgegen der ratio nochmal zu einem Studium zu entschließen. Und ich freu´ mich diebisch drauf !!!



Denkt dran : In der Ruhe liegt die Kraft !

PaulaS
22.03.2005, 13:00
Ich habe mit 26 Jahren mein Zweitstudium begonnen, da mein Mann ein recht hohes Verdienst hat und mich sehr in meinem Bestreben unterstützt hat, konnte ich relativ unbesorgt ans Studium herangehen. Meine Ausbildung wollte ich unbedingt abschließen und diese ist ja erst richtig abgeschlossen, wenn man das Referendariat beendet hat und das 2. Staatsexamen gemacht hat. Naja, meine Familienplanung habe ich bereits während des studierens abgeschlossen. Das erste Kind habe ich bereits während meines Erststudiums bekommen und die Zwillinge kommen dieses Jahr in die Schule.
Ich bin sehr froh, mich so entschieden zu haben und freue mich auf meine Approbation und mein erstes richtiges Gehalt, denn das Geld im Ref war ja auch nicht viel!
Lieben Gruß
Paula

ilmona
23.03.2005, 14:04
Hallo!

Bei mir kam die Erkenntnis,dass Lehramt vielleicht doch nicht da geeigneteste für mich ist bereits nach der Zwischenprüfung (4.Semester).Habe mich dann kurzfristig für Medizin beworben und bin nun bald im 10.Semester.
Vom Alter her ist sowohl 25 bzw. 28 kein Problem,aber was du dir schon klar machen solltest,ist,dass auch der Beruf als Arzt nicht so traumhaft ist,wie man sich das vor dem Studium vorstellt.Ich selbst denke jetzt manchmal (und ich bin ja noch im Studium),dass Lehramt zwar nicht zwingend mein Traumberuf gewesen wäre,aber doch viele Vorteile gehabt hätte (Vereinbarkeit mit Familie,lange Ferien,pünktliches Nachhausekommen,...).Aber letztendlich hat jeder Beruf seine Vor- und Nachteile.
An deiner Stelle würde ich auch das Ref. machen und dann entscheiden,wie es läuft.Vielleicht macht die ja die Arbeit mit den Kindern doch mehr Spaß als du jetzt denkst,oder andersherum,du merkst,dass Lehramt defintiv nichts für dich ist.Dann kannst du ja immernoch umsteigen,wenn das finanziell und familientechnisch klappt.
Wünsche dir jedenfalls alles Gute!

LG