PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : alternativen zu medizin



Seiten : [1] 2

Tom84
26.03.2005, 14:57
hi,

wurde dieses semester für medizin mal wieder abgelehnt. werd nächstes semester nochma probieren. vielleicht hat man da, dank der neuen regeln, ja ein bisschen mehr glück. wollt aber auf jeden fall nächstes semester mim studieren anfangen.
falls es mit medizin dann wieder net klappt, wollt ich ganz gern in die forschung.
die frage ist nur, was studiert man da am besten. gibt da so ne große auswahl (chemie, biochemie, molekulare biologie, molekulare biomedizin,....)
was meint ihr, mit welchem studienfach hat man später die besten chancen?

Lava
26.03.2005, 15:02
Die Frage ist auch, ob du ne Chance hast, bei einem dieser Fächer genommen zu werden, wenn du schn für Medizin keinen Platz bekommst. ;-) Informier dich doch einfach mal über den Aufbau der verschiedenen Studiengänge. Da sie alle relativ neu sind, gibt es wahrscheinlich kaum Erfahrungen, welcher Studiengang "am besten" ist.

Leisure Suit Alex
26.03.2005, 15:07
Ich denke mit molekularer Medizin, aber zumindest in Erlangen ist da der NC bei so ungefähr 1,2... Ist jedoch nur ein lokaler NC, an anderen Unis siehts vielleicht schon wieder ganz anders aus.
Wenn die Forschung für dich aber nur eine Alternative ist, wieso fängst du dann nicht einfach im Ausland mit Medizin an? Man kann ja nach einigen Semestern immer noch nach Deutschland wechseln, wenn man unbedingt will...
Bei den anderen Studiengängen kenne ich mich bezüglich Jobchancen nicht so aus, du könntest aber natürlich auch Pharmazie studieren, das ist vielleicht für einen der eigentlich an Medizin interessiert ist auch ganz interessant.

MediFreaK
26.03.2005, 15:48
tja also ne allternative zu medizin gibst wohl in dem sinne nicht! aber ähnlich ist natütlich pharma oder auch biochemie. kommt aber drauf an, ob du später am patienten arbeiten willst oder nur im labor...

Tom84
26.03.2005, 16:50
@ leisure suit alex
wenn ich 10000€ pro semester zur verfügung hätte, würde ich auch ins ausland gehn. da dies aber net der fall ist...

hab nen nc von 2,0. das müsste doch für die meisten fächer reichen. chemie ist so weit ich weiß zulassungsfrei. bei biochemie weiß ich net.
hab auch schon an pharmazie gedacht. hab aber keinen bock später in ner apotheke zu arbeiten. kommt man sich doch wie n verkäufer vor. und ich denk wenn man biochemie studiert, hat man vielleicht bessere chancen in die forschung zu kommen als mit pharmazie, oder net?

theboenne
26.03.2005, 17:13
http://pc1664.pharmazie.uni-marburg.de/abiturienten/include/menus/beruf/index.php

hier sind ein paar infos zu den berufen, welche man mit einem pharmazie- studium machen kann. hoffe du findest was nützliches.

Dr. Pschy
26.03.2005, 17:15
"und ich denk wenn man biochemie studiert, hat man vielleicht bessere chancen in die forschung zu kommen als mit pharmazie, oder net?"

Das muss nicht sein. Im Gegensatz zu eher kleinen Forschungslabors bei der Biochemie gibt es riesige Pharmazie-Unternehmen, die ja ihrerseits auch Forschung betreiben. Wobei man dort sicherlich auch als Diplom-Biochemiker unterkommt.

Leisure Suit Alex
26.03.2005, 18:52
@ leisure suit alex
wenn ich 10000€ pro semester zur verfügung hätte, würde ich auch ins ausland gehn. da dies aber net der fall ist...

hab nen nc von 2,0. das müsste doch für die meisten fächer reichen. chemie ist so weit ich weiß zulassungsfrei. bei biochemie weiß ich net.
hab auch schon an pharmazie gedacht. hab aber keinen bock später in ner apotheke zu arbeiten. kommt man sich doch wie n verkäufer vor. und ich denk wenn man biochemie studiert, hat man vielleicht bessere chancen in die forschung zu kommen als mit pharmazie, oder net?

10000 Euro im Semester? Es ist doch nicht unbedingt nötig dass man wie ein Fürst lebt, oder?
Als Beispiel mal die Wohnheime der Uni Bozen (weil ich da grade zufällig einen Prospekt parat habe, hat aber leider keine medizinische Fakultät):
Zweibettzimmer in den Uniheimen: 180 Euro/monatlich
Einbettzimmer: 240 Euro/monatlich
Dann kommen bei den meisten Unis in Italien für Medizin noch Studiengebühren in Höhe von 500 Euro pro Semester dazu, d.h. die Kosten fürs Medizinstudium belaufen sich zumindest in Italien im gesamten Jahr auf etwa 3160 bis 3880 Euro... Ok, Kosten für Verpflegung und so Zeug kommt halt noch hinzu, aber das ist eh sehr abhängig vom eigenen Lebensstil, und nicht vom Land.
In Deutschland befürchten zumindest meine ehemaligen Schulkameraden auch, dass zum Wintersemester Studiengebühren eingeführt werden, deshalb frage ich mich immer was die Leute noch davon abhält im Ausland zu studieren, wenn sie in Medizin ja auch mit hoher Wahrscheinlichkeit in Deutschland auch nur irgendeine beliebige Uni zugewiesen bekommen.
In Ungarn und der Tschechei stimmt es jedoch, dass man pro Semester 5000 Euro für einen Medizinstudiengang in Englisch oder Deutsch hinlegen muss, aber zumindest die Leute von der Uni in Prag meinten, dass man auch Tschechisch lernen kann - dann muss man keine Studiengebühren entrichten ;-)
Und es gibt ja so viele Länder in denen man studieren kann, es steht einem im Grunde ausser Österreich jedes Land der EU offen wenn man die dortigen Zulassungsvoraussetzungen erfüllt... und ausserdem kann man ja auch wieder nach Deutschland wechseln.


Aber was Pharmazie angeht ist das ein sehr aussichtsreiches Studium, Deutschland beherbergt immerhin noch einige renommierte Pharmaunternehmen für die man forschen kann - und wenn das nix wird, dann halt ne Apotheke.

tpa
26.03.2005, 19:03
wie wär's mit Tiermedizin? :)

Rico
26.03.2005, 19:08
Da braucht's halt auch ca. 2,0 oder 7 Wartesemester für... also nicht unbedingt die ideale Alternative für Leute, die keinen Humanmedizinstudienplatz gekriegt haben, was?

tpa
26.03.2005, 19:22
Da braucht's halt auch ca. 2,0 oder 7 Wartesemester für... also nicht unbedingt die ideale Alternative für Leute, die keinen Humanmedizinstudienplatz gekriegt haben, was?

er hat doch 2,0 :-top

Aber dein Argument ist schon richtig...

LexA
26.03.2005, 19:40
Also ich studiere Medizinische Biologie in Essen, was denk ich eine gute Alternative ist. nur bin ich da durch los hineingekommen. Die Studieninhalte sind ähnliche oder gleich, wie z.b Physik Chemie für Mediziner mit den Praktikas. Naja ich spekuliere auch noch zu wechseln mal schaun. Nächstes Semester habe ich z.b Physiologie, Biochemie, mikroskopische Anatomie und Neuroanatomie und das alles mit den Medizinern zusammen.

buffl
26.03.2005, 19:41
Wär eh ein komischer Umschwung...
von Mensch zu Tier????
Also ich glaub der Tom kriegt einen Studienplatz für Medizin im Winter 2005.

tpa
26.03.2005, 20:10
Wär eh ein komischer Umschwung...
von Mensch zu Tier????
Also ich glaub der Tom kriegt einen Studienplatz für Medizin im Winter 2005.

hängt halt davon ab, wo die Hauptinteressen liegen. Im Naturwissenschaftlichen oder in Humanitären... und bei seinen Alternativen für ich auf zweiteres tipppen...

eatpigsbarf
26.03.2005, 20:10
Aber was Pharmazie angeht ist das ein sehr aussichtsreiches Studium, Deutschland beherbergt immerhin noch einige renommierte Pharmaunternehmen für die man forschen kann - und wenn das nix wird, dann halt ne Apotheke.


Da kommt gleich der nette Hinweis hinterher: schonmal in der Pharmazeutischen Zeitung nach den Stellengesuchen der approbierten Apotheker geguckt? Da ist es nicht mehr ganz so einfach von wegen "dann geh' in die Apotheke". Aerzte haben bessere Jobchancen als Apotheker zur Zeit, da im Zuge der Gesundheitspolitik der letzten 2 Jahre viele kleine Apothekenklitschen schliessen muessen und auch in den groesseren Apotheken das Sparen anfaengt. Da wird nicht mal eben noch ein Approbierter angestellt. Und da in absehbarer Zeit weitere Reformen folgen werden, wird das wohl schwieriger spaeter mit der festen Stelle, da von den enorm vielen deutschen Apotheken noch viele mehr schliessen werden muessen. Das ist jedenfalls so ca. die Prognose der Apotekerkammer und der pharmazeutischen Unternehmen und Grosshaendel.
Auch muss man heute dran denken, dass in den naechsten Jahren das Fremdbesitzverbot der Apotheken hier in Deutschland komplett fallen wird, so dass langsam aber sicher auch der Kettenbesitz durch grosse Supermarktbetriebe Einzug im Lande haben wird, was die Situation noch weiter verschaerfen kann (gerade, wenn man sich als Apotheker irgendwann selbstaendig machen moechte).
Ich wuerde also im Augenblick nicht gerade dazu raten, anstelle von Medizin Pharmazie zu nehmen... :-meinung

Leisure Suit Alex
26.03.2005, 22:05
Da kommt gleich der nette Hinweis hinterher: schonmal in der Pharmazeutischen Zeitung nach den Stellengesuchen der approbierten Apotheker geguckt? Da ist es nicht mehr ganz so einfach von wegen "dann geh' in die Apotheke". Aerzte haben bessere Jobchancen als Apotheker zur Zeit, da im Zuge der Gesundheitspolitik der letzten 2 Jahre viele kleine Apothekenklitschen schliessen muessen und auch in den groesseren Apotheken das Sparen anfaengt. Da wird nicht mal eben noch ein Approbierter angestellt. Und da in absehbarer Zeit weitere Reformen folgen werden, wird das wohl schwieriger spaeter mit der festen Stelle, da von den enorm vielen deutschen Apotheken noch viele mehr schliessen werden muessen. Das ist jedenfalls so ca. die Prognose der Apotekerkammer und der pharmazeutischen Unternehmen und Grosshaendel.
Auch muss man heute dran denken, dass in den naechsten Jahren das Fremdbesitzverbot der Apotheken hier in Deutschland komplett fallen wird, so dass langsam aber sicher auch der Kettenbesitz durch grosse Supermarktbetriebe Einzug im Lande haben wird, was die Situation noch weiter verschaerfen kann (gerade, wenn man sich als Apotheker irgendwann selbstaendig machen moechte).
Ich wuerde also im Augenblick nicht gerade dazu raten, anstelle von Medizin Pharmazie zu nehmen... :-meinung

Es wird denke ich so kommen wie bei den Metzgern, Elektronikläden, usw. auch. Sicher werden einige Apotheken verdrängt durch große Ketten, aber wenn man mehr Service und Kundenfreundlichkeit bietet, dann wird man immer noch ein gutes Geschäft machen - und als Apotheker besteht halt die Möglichkeit eine eigene Apotheke zu eröffnen.
Klar werden momentan mehr Mediziner gesucht, aber ich denke im Vergleich zu BWL, Jura, und vielen anderen Fächern haben Pharmazeuten schon noch im Allgemeinen gute Chancen auf einen Job.

eatpigsbarf
26.03.2005, 22:25
Ne, die Chancen sind nicht mehr so prima wie noch vor 5 Jahren. Haben sich ehrlich gesagt sogar ziemlich verschlechtert. Und ja, Apotheke kann man aufmachen, aber die Zahl der Neueroeffnungen ist drastisch gesunken, eben weil die Gesetzeslage so negativ ist. Auch sind die Preise fuer Apotheke sehr in den Keller gegangen, eben weil die Lage nicht mehr rosig ist.
Noch ist es besser als in Jura, klar, da sich besagte Marktveraenderungen erst seit den letzten 2 Jahren vollziehen. Aber wie das in 5-6 Jahren aussieht, weiss man nicht, aber das es noch haerter wird auf dem Markt, ist bekannt. Und schon jetzt steht ein grosser Teil der Uniabgaenger vor dem Problem der Jobsuche (wie in den von Dir zitierten Faechern auch... aber ich gehe nur drauf ein, weil Du vorhin Pharmazie genannt hast. Und da sag ich dann, wuerde ich zur Zeit nicht machen als Medizinalternative).

zotteltroll
26.03.2005, 22:47
Ne, die Chancen sind nicht mehr so prima wie noch vor 5 Jahren.

Wenn das von dir beschriebene Szenario eintritt, so ist es egal, ob du vor 10 Jahren Pharmazie studiert und dich selbstständig gemacht hast - oder heute. Wenn du dich selbstständig machst, ist das (meist) eine Lebensentscheidung und da kannst du nicht auf jede vollzogene und jede potentielle Reform Rücksicht nehmen.
Da kann man sich gleich hinsetzen und "mit dem Computer noch etwas warten, kommt ja bald was neues ..." :-dance



Noch ist es besser als in Jura, klar, da sich besagte Marktveraenderungen erst seit den letzten 2 Jahren vollziehen. Aber wie das in 5-6 Jahren aussieht, weiss man nicht, aber das es noch haerter wird auf dem Markt, ist bekannt. Und schon jetzt steht ein grosser Teil der Uniabgaenger vor dem Problem der Jobsuche

Solange es Pharmazeuten, Juristen, Mediziner gibt, sollen die Leute, die darin ihre berühmte Berufung sehen, das auch studieren. Wer kann irgendwelche Stellenmärkte realistisch einschätzen, v.a. langfristig?
Gerade was Juristen angeht, hat mir z.B. übrigens mal eine gerade promovierende Absolventin erzählt, dass auf der einen Seite eine vergleichsweise (unter akad. Berufen) hohe Arbeitslosenrate herrscht, auf der anderen Seite aber auch großes Interesse an hoch qualifizierten Abgängern, die mehr zu bieten haben als die typischen Jura-"Kuschelnoten".

eatpigsbarf
27.03.2005, 09:50
Ziel des Gesundheitsmarktes ist es aber, die Zahl der Apotheken stark zu senken. Das ist doch ein enormer Unterschied zu Juristen und BWLern, die nicht in dem Masse von der Industrie abhaengig sind. Und diese Beschraenkung wird weitergehen. Insofern kann man klarerweise nicht sagen, dass man das haette vor 5-10 Jahren vorraussehen muessen, da stimme ich komplett zu. Aber da heute bereits klar ist, dass weitere Reformen kommen werden, wird es immer schwieriger werden, mal eben so wg. der Idee der Selbstaendigkeit eine Apotheke zu oeffnen. Das wird so einfach nicht mehr werden, da sich eben der komplette Apothekenmarkt veraendern wird. Ist ja auch in Ordnung, da es wirklich zu viele gibt. Und es muss sich was aendern, will man sich als Apotheker behaupten (eben dass besser beraten wird und beserer Service angeboten wird). Tja, da Pharmazeuten aber nach Studienende noch groessere Theoretiker sind als wir Mediziner, noch dazu keinerlei Ahnung von den wirtschaftlichen Aspekten haben, sitzt man dann irgendwann doch in der Bredouille. Gerade wenn sich die wirtschaftliche Situation so verschaerft hat. Das geht heute in 95% aller Apotheken nicht mehr nach dem Motto: ich mache eine Apotheke auf und habe damit fuer mich offiziell die Lizenz zum Geld scheffeln erworben. Die Zeiten sind definitv seit 2003 vorbei.
Mit diesen und den kommenden Veraenderungen muss man sich dann tatsaechlich aber heute schon damit beschaeftigen, was sich so in den naechsten 5-7 Jahren aendern wird (was man grob auch tatsaechlich schon kann, denn die wichtigsten Parameter, die fuer Apotheken gegolten haben, aendern sich sehr bald). Denn es ist heute schon bekannt/wird geahnt, was in 3 Jahren geschehen wird.
Das kann man nicht mehr mit BWL und Jura vergleichen, insbesondere da ja auch in diesem Threat nach anderen medizinischen Faechern gefragt wurde. Daher muss ich nicht auf BWL, Jura, Architektur, Lehramt etc. eingehen und dort die Arbeitsmarktsituation beschreiben. Das tue ich aber, da wohl fast niemand weiss, wie stark sich die Situation in den letzten Jahren in Pharmazie veraendert hat.
Diese Veraenderungen kriegt man als Normalbuerger fast nicht mit und man kriegt auch nicht mit, wie viele Apotheken doch in arge Bedraengnis gekommen sind. Soll heissen: es ist schon seit 2 Jahren schwierig, ohne das richtige Geld im Hintergrund den Schritt in die Selbstaendigkeit als Apoteker zu wagen- und nein, dass ist hier nicht so wie bei den anderen Berufen wie Jura, wo man normalerweise nicht in dem Masse von der Politik abhaengig ist, die einem die wirtschaftlichen Vorgaben vorlegt.
Ich denke mal, die naechsten 10 Jahre werden ziemlich schwierig werden, bis sich dort alles normalisiert hat. Dies sind die Prognosen, die in der pharmazeutischen Welt kursieren.

Tom84
27.03.2005, 11:49
ok, den aussagen hier zufolge sehen die zukunfts chancen mit pharmazie net so gut aus. biochemie wurde auch recht kritisch gesehn.
was bleibt denn jetzt noch???
muss doch irgendwas geben, womit man später recht gute aussichten hat.