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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Wie werdet ihr von Ärzten behandelt (als Patient)?



Stephie84
29.03.2005, 18:54
Hallo Leute,

wollte mal fragen wie es bei euch aussieht, wenn ihr zum Arzt geht.
Irgendwann wird dann ja nach der beruflichen Tätigkeit gefragt...Sagt ihr dann, dass ihr Medizin studiert?
Wie werdet ihr dann behandelt? Geht der Arzt überhaupt darauf ein?

Also als letztens beim Arzt war, meinte der sofort "hören Sie bloß auf. das hat keine zukunft usw." Hat mich dann noch zugetextet.
Dann hat er noch ein Quiz draus gemacht, was ich wohl hab...
Ist euch das schon passiert? Ich fands voll *******. Schleißlcih bin ich Patient und nicht bei der Berufberatung/ Wer wird Millionär.

Danke für die Antworten schon mal.

Stephie

Morgagni
29.03.2005, 19:05
Hallo Stephie.

Ich lag während der Vorklinik mal im KH. Der Stationsarzt wußte, daß ich im Anflug auf das Physikum bin. Er hat mir eine sehr unschöne (und Gott sei dank auch nicht bestätigte) Verdachtsdiagnose mal eben bei der kurzen Morgenvisite mitgeteilt. Er dachte wohl, daß ich mich mit einer gewissen Professionalität dem Problem nähern kann. Als mich der OA besuchte, um mir diese Diagnose mitzuteilen, fand er mich etwas "verstört" vor (nein, ich hab nicht kauernd in der Ecke gesessen!). Ich erklärte ihm, daß ich es schon wüßte, aber seit einiger Zeit ein paar Fragen dazu hätte. Die hat er mir auch sehr geduldig beantwortet und ging dann aus dem Zimmer, um dem Stationsarzt "eine Lampe ans Fahrrad zu machen" (O-Ton OA) :-( Dieser war ab diesem Tag auch ausnehmend zuvorkommend und freundlich zu mir. :-keks

Ich fand es aber blöd, daß der Stationsarzt nicht auf mich eingegangen ist, sondern es sich sehr leicht gemacht hat. Dafür war der OA umso freundlicher. :-top

NanaH
30.03.2005, 10:20
Meine Erfahrungen sind sehr unterschiedlich gewesen.

Von sehr viel Mühe geben, extra Erklärungen und gründliche Untersuchungen und Überweisungen (die meiner Meinung nach nicht unbedingt nötig gewesen wären)

bis hinzu

O-Ton: "Hören sie bloß auf, Sie werden sowieso nie ein guter Arzt!" :-( (als ob man das innerhalb einer Minute beurteilen kann) und das von einem Arzt, der sich nicht vorstellt und noch nicht einmal die Hand gibt und bei dem man sich wie auf einem Kasernenhof vorkommt.

Dann weiß ich jetzt auf jeden Fall, wo ich später meine Patienten auf keinen Fall hinschicken werde! bzw es ruhigen Gewissens tun kann.
Und wie ich meine Patienten behandeln möchte, nämlich so, wie ich gerne behandelt (damit meine ich nicht unbedingt die Behandlung/Therapie, sondern vielmehr den menschlichen Umgang) werden möchte.

Ob das dann später auch so klappt, weiß ich natürlich nicht, aber etwas Idealismus kann nicht schaden. ;-)

Sabine
30.03.2005, 13:19
Ich hatte als Patient bisher nur gute Erfahrungen. Ich wurde umfassend und angemessen, also nicht in so einem Ton "für doofe" aufgeklärt, aber es war auch nicht so, daß es hieß " na, wenn sie selbst Med. studieren wissen sie ja eh Bescheid".
Bisher waren alle immer recht zuvorkommend.
Nur im Pflegepraktikum wurde ich mal angeraunzt:" So, du willst also Medizin studieren, na dann viel Spaß noch..." Allerdings war das ein recht frustrierter Assistenzarzt, der nur für ein halbes Jahr Vertretung hatte und danach wahrscheinlich erst mal ohne Job war. Vor diesem Hintergrund konnte ich die Bemerkung dann verstehen.

murkel
30.03.2005, 14:06
Ich hab bis jetzt auch keine negativen Erfahrungen gemacht. Einige Ärzte gingen gar nicht weiter darauf ein und behandelten mich, wie jeden anderen Patienten auch. Meine Zahnärztin dagegen findet es immer richtig spannend, wenn ich zur Kontrolle komme, und will Einzelheiten vom Studium wissen. So dass die Behandlung dann meistens etwas länger dauert, weil wir eher quatschen (so weit das mit dem Sauger im Mund meinerseits möglich ist!)! :-))

Eilika
30.03.2005, 15:47
Ich werde eigentlich auch von allen Ärzten sehr nett behandelt (oder sie haben mich das letzte Mal gesehen...). Meine Frauenärztin war ganz begeistert, als ich ihr erzählt hab, dass ich in Gyn famuliert hat und hat sich ewig am Ultraschall aufgehalten, damit ich auch ja alles schön erkenne was sie da findet... :-wow

Cassy
30.03.2005, 16:06
Och... da reicht es schon, wenn der Arzt weiss, dass man KrPfl-Schülerin ist. Was ich nicht schon alles erzählt und erklärt bekommen habe... :-))

Faust601
30.03.2005, 16:16
Ich denke, das kommt auch immer ein wenig drauf an, weshalb man zum Arzt geht. Ein Freund von mir ging mal wegen einem vergrößerten Lymphknoten und wurde fast ausgelacht.

Ansonsten habe ich aber die Erfahrung gemacht, dass man eher gründlicher untersucht wird und detailliertere Erklärungen bekommt, wenn der Arzt weiß, was man so treibt.

Oder dann auch Geschichten wie die, als ich mit meiner Augenärztin mal fünf Minuten darüber gepaludert habe, dass sie im selben Wohnheim wie ich gewohnt hat.

Auch ganz nett: Ein Orthopäde, der unabhängig von meinen Beschwerden noch eine kleine "mündliche Prüfung" gemacht hat mit der Aufgabe: "Das können Sie ja bis zum nächsten Mal nachlesen."

dorina
31.03.2005, 18:10
Ist bei mir auch ganz unterschiedlich. eine Ärztin wusste nicht, was ich studiere und ich kam mir wie ein patient vor (finde ich am angenehmsten). mein Hausarzt ist noch recht jung und hat auch an meiner Uni studiert. nachdem ich ein Gesundheitsattest für die Famulatur brauchte, wusste er bescheid und seitdem geht es immer "Paracetamol können Sie 8 Stück nehmen, aber das wissen Sie ja. Und wenn zur Erkältung noch Husten dazukommt, entscheiden Sie je nach Sputum selber, wann Sie herkommen." Er ist zwar nett und interessiert an meinem Studium, aber ich bin nunmal noch kein Arzt und hab zu wenig praktische erfahrung, als dass ich mich selbst verarzten möchte. Das unangenehme daran ist, dass ich mir vorher tatsächlich überlege, hinzugehen oder ob es vielleicht nur eine Lappalie ist. dabei bin ich in dem Moment,wenn es mir nicht gut geht, auch nur Patient mit der ganzen Unsicherheit und den Ängsten wie jeder Laie auch. dann hab ich aber noch ne Ärztin, die mich immer fragt, wie weit ich denn bin und ob es noch Spaß macht etc. dann bei der Untersuchung ist das dann aber kein Thema mehr. Das finde ich gut so.

brunhilde
31.03.2005, 18:14
als dass ich mich selbst verarzten möchte.

wenn man sich selbst verarzten wollte/könnte, müsste man ja nicht zum arzt gehen. ich hab mal meinen hausarzt gewechselt, weil mich diese ausfragerei so genervt hat....

Kackbratze
01.04.2005, 19:18
Ich werd immer nur ausgefragt, bzw es wird alle doppelt und 3fach erklärt, damit ich das auch ja verstehe, weil das ja alles für die Facharztprüfung potentiell wichtig wäre.... (jaja)
Manchmal erzählt mir irgendeiner, dass das totale Kagge ist, Medizin zu studieren, aber da hör ich nicht hin.
nur weil der frustriert ist, muss ich das ja nicht sein ; )

Jedenfalls hat mir noch keiner irgendwie gesagt, dass ich mich selber verarzten könnte oder so. Ich geh ja schließlich dahin WEIL ich nix weiss, oder nicht weiter weiss und ich denke die wissen auch, dass das dann so ist...

Sebastian1
01.04.2005, 19:30
Ich war zum Glück in der Zeit meines Studiums bisher mangels Erkrankung so gut wie nie beim Arzt (Zahnarzt mal ausgenommen), aber bei den wenigen Malen, wo es doch notwendig war (einmal Rückenbeschwerden, einmal Reiseberatung), dann war das bisher eigentlich sehr nett und der Status des Med.-Studenten hat da kaum was beeinflusst. Beeindruckt war ich allerdings, dass der Arzt, der die Reiseberatung gemacht hat hinterher meine Daten wieder aus dem Computer rausgenommen hat, weil die Beratung keine Kassenleistung war und er "von zukünftigen Kollegen kein Geld nähme". Fand ich sehr nett, zumal ich mich eigentlich ganz normal auf eine Rechnung eingestellt hatte. Erfahrungen als Patient im Krankenhaus hab ich allerdings keine.

Medimarinka
08.04.2005, 21:54
Hatte teils gute und teils sehr unangenehme Erfahrungen. Eine der Guten war bei MKG als ich vor der Dormicumspritze gesagt habe, dass ich Med studiere, war diese nach dem Aufwachen umsonst und die Laserbehandlung noch dazu. Habe doch ganz spontan Paar Euros gespart ;)
Und die schlechten sind meistens die Kommentare, dass es für eine Frau nichts Verwerfliches sei, nach dem 2ten klinischen aufzuhören und was "Anständiges" zu machen.

Schneewitche
09.04.2005, 11:01
Also ich hab bis jetzt nur positive Erfahrungen gemacht, wenn ich meinem Arzt gesagt hab was ich studiere. Erst kommen dann die Nachfragen und bei der Untersuchung bekam ich immer alles sehr genau erklärt, Ultraschallbilder genau gezeigt und so. Oft mußte ich auch kürzer warten, weil es ja was ganz schnelles is.
Man bekomt eigentlich auch fast alles verschrieben was man möchte (z.B. für meine Mitbewohner Anti-Histamine, weil sie aufs Physikum gelernt hat und überall Quaddeln hatte). Geht euch das nich so? Man bekommt ein paar mehr Ärzte-Muster gratis mit und so.

Leelaacoo
09.04.2005, 20:44
Also ich sags möglichst nicht...weiß auch nicht warum, ist aber so. Hatte mal eine unangehneme Erfahrung bei einem Tierarzt (wegen meiner Katze, nicht wegen mir :-D )...da hatte ich nach etlichen unnützen Therapieversuchen meines armen Katerchens die Frau mal gefragt, wie es denn wäre, wenn sie dies und jenes mal abcheckt, weil ich den Verdacht hatte, er hätte was Leukämisches (bei Katzen über 10 ja nicht gerade selten...) und sie mich anblaffte, was ich denn überhaupt davon verstünde...ich dann: weil ich im 9ten Semester Med bin und ein paar Dinge nachgelesen habe (habe extra VetMed-Bücher ausgeliehen)...sie daraufhin: Dann brauchen sie ja nimmer kommen, machen sie es doch selbst! (Frechheit!!! Sie hatte uns zu dem zeitpunkt vorgeworfen, wir würden einfach nur falsch füttern...nach 13 Jahren, klar!)...ich: zu ihnen komme ich sicher eh nicht mehr...
Das traurige Ende: Der andere Tierarzt hatte gleich nach 10 Minuten multiple Lymphome in Pankreas/Leber und LK gefunden und es war leider zu spät, noch etwas zu machen, also mußte ich mein Katerchen bei seiner letzten Reise begleiten...
Und dann flattert noch eine unverschämte Rechnung von der Kuh (sorry!) ins Haus!!! na ja, habe mich auf meine Weise für ihr Unvermögen gerecht und betreibe seit dem Tag negative Mund-zu-Mund-Propaganda unter allen, die ich kenne...finde das nur gerecht!!! Ein Humanmediziner wird gleich vor Gericht geschleift und die kann einfach nach eigenem Gusto Fehldiagnosen stellen und dafür noch 800EURO verlangen...nö nö. (ups, bin abgeschweift..)
Deshalb sag ich besser nichts und wenn ich mich dann als "normaler" Patient bei dem Arzt unwohl fühle, dann gehe ich zu einem anderen!

LG Lee (in Gedenken an Strolchi...)