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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Thema Doktorarbeit



jrtz06
04.04.2005, 17:45
Hallo,
ich hätte da mal eine Frage: Ich habe vor 2 Wo. das Thema für meine Dok.arbeit erhalten. Es handelt sich um eine reine Literaturarbeit. Jetzt habe ich mich ein bischen eingelesen und bin durch Zufall im Internet auf eine Arbeit gestossen, die vor 2 Jahren gemacht wurde. In dieser Arbeit war die Literaturdarstellung nur ein Teil dieser Arbeit. Und zwar wurde die Literatur von 1930 bis 2003 dargestellt. In meiner Arbeit muß ich eine Literaturrecherche von 1995 bis dato machen. Jetzt meine Frage: Wenn ich die Arbeit machen würde, würde ja wohl so ziemlich das gleiche dabei rauskommen, ist es dann überhaupt zulässig das ich diese Arbeit dann schreibe? Kennt sich hier jemand damit aus?

baybee
04.04.2005, 18:04
Kenne mich damit leider nicht aus. Hab aber mal ne Frage an dich: wie bist du an diese Dr.Arbeit rangekommen, bzw. gibt es viele von den rein literarischen Arbeiten und sind diese auch als solches gekennzeichnet/ausgeschrieben? Wieviel Zeit hast du dafür eingeplant?

jrtz06
04.04.2005, 18:19
Die Arbeit war nicht irgendwo angeschrieben, ich habe beim Prof. angefragt und er har mich gefragt was ich denn gerne machen würde und so hat sich das dann ergeben.

eatpigsbarf
04.04.2005, 18:59
Wenn Du bei deiner Recherche auf besagte andere Arbeit gestossen bist, dann druck das Ding aus (oder merk Dir die Zeitschrift mit allen Daten der Veroeffentlichung) und geh dann damit zum Prof und sprich ihn direkt darauf an. Das ist am sichersten. Und wenn er Dich abwiegelt, dann gehst Du im Notfall nochmal zum Promotionsbuero. Denn sicher ist sicher. Und "abschreiben" darf man eigentlich nicht - steht ja fast auch immer im Anhang der Promotionsordnung dabei, dass Deine Studie nicht schon von anderen veroeffentlicht wurde etcpp. Daher ist es schon richtig, dass du sehr vorsichtig dabei bist. Aber, erstmal ganz ruhig zum Prof hingehen. Der wird meistens wissen, was er sich dabei gedacht hat und vielleicht aendert er ja ein bisschen was ab - womit das ganze dann schon wieder eine komplett neue Arbeit waere :-D.

Morgagni
06.04.2005, 08:05
das ist bei reinen literaturarbeiten schwierig. ich schreibe eine medizinhistorische arbeit über einen abschnitt von 75 jahren. es gibt aber schon einen aufsatz, der sich mit teilen davon beschäftigt und eine chronik, die sich mit anderen teilen beschäftigt.
da ich diese quellen aber nicht abschreibe und neue erkenntnisse hinzufüge (allein weil meine arbeit umfangreicher wird als ein aufsatz) ist das kein grundsätzliches problem. man muß natürlich anhand des quellenverzeichnisses nachweisen, daß man tatsächlich neue literatur bemüht hat. iss blöd, wenn da nur zwei arbeiten stehen. :-D

@baybee: habe mir von vornherein überlegt, mit literatur und geschichte zu arbeiten. bin als ins institut für geschichte der medizin, habe mehrere themen zur auswahl bekommen und mich für eins entschieden. dauer ca 5 jahre (was auch hinkommt), liegt aber an meinem doktorvater, der literaturarbeiten nicht als notlösung sieht, sondern wirklich qualität verlangt. zeit ist frei einteilbar, aber es ist viel arbeit und vor allem viel viel lesen! :-lesen

Faust601
06.04.2005, 15:39
Kann mir jemand sagen, wie das mit experimentellen Arbeiten ist?

Ich hab da heute wegen einer angefragt und hätte möglicherweise auch was in Aussicht, aber der potentielle Doktorvater erwähnte in einem Nebensatz, gerade eben sei schon mal "was Ähnliches" publiziert worden... :-?

eatpigsbarf
06.04.2005, 18:11
Wenn es was aehnliches ist, ist es nicht das gleiche. Da ist bei experimentellen Arbeiten der Grat gottseidank sehr breit, weil es z.B. von Enzymen/Zellrezeptoren/Transmittern so viele Unterformen gibt. Aber wenn Du schon genau weisst, worum es in Deiner Arbeit geht, dann lies dir diese aehnliche Arbeit durch und finde dann im Gespraech mit dem Dr.-Vater genau heraus, was an Deiner Arbeit der Unterschied sein soll -wenn Du darauf beim Lesen nicht schon gestossen bist.

Faust601
06.04.2005, 18:20
Erst mal danke für die Antwort. :-top

Ich hatte heute auch nur mal eine erste Kontaktaufnahme wegen einer Doktorarbeit.
Ich weiß letztlich noch gar nicht, worum es ganz genau gehen wird, auch der potentielle Doktorvater will da noch mal drüber nachdenken.
Ich werde da einfach bei unserem nächsten Gespräch mal nachbohren und nicht lockerlassen...

FataMorgana
06.04.2005, 18:51
Ich halte es übrigens für ein ziemliches Ammenmärchen, dass eine Dissertation nicht akzeptiert wird, weil Teile davon in irgend einer Weise schon einmal publiziert wurden. In niedrigeren Semestern hört man dieses Gerücht häufiger, aber ca. seit dem 1. Staatsexamen ist mir so etwas nicht wieder zu Ohren gekommen. Erst recht habe ich noch von keinem Fall gehört, in dem das tatsächlich passiert ist.

Abschreiben ist selbstverständlich trotzdem verboten und kann gut dazu führen, dass man nicht promoviert wird. Ebenso kann der Doktortitel natürlich wegen qualitativer Mängel der Arbeit oder wegen Fehlleistungen in der Prüfung verweigert werden.

navy27
26.04.2005, 16:21
Hallo,

ich bin momentan im 4. Semester und halte es eigentlich noch für verfrüht, jetzt schon an eine Dr.Arbeit zu denken. Allerdings habe ich mir vorgenommen, das Physikum erst im Frühjahr 2006 zu machen und deshalb hätte ich jetzt und im Sommer/Herbst schön Zeit, um mich zumindest mal einzuarbeiten. Viel Zeit scheint einem während des laufenden Semesters in der Klinik ja nicht zu bleiben und in den Semesterferien stehen ja Famulaturen und Praktika an. Daher zunächst mal meine Frage: Haltet ihr es für sinnvoll, sich schon so früh um eine Dr.Arbeit zu bemühen?
Ich würde gerne eine retrospektive oder eine literarische schreiben. Könnt ihr mir sagen, welche Institute entsprechende Themen vergeben? Retrospektive gibt's wahrscheinlich fast überall, aber gibt es denn Bereiche, in denen solche Themen besonders gern vergeben werden?
Danke für eure Antworten!

Mäuschen
26.04.2005, 16:34
Hallo navy,

wenn du bis dahin alle Scheine für dein Physikum zusammenhast, kannst du natürlich nach einer Doktorarbeit Ausschau halten oder ggf. damit beginnen. So verbringst du die Zeit bis zum Physikum auch sinnvoll - kannst dich mal vom Lernen ablenken (und hast keine weiteren Pflichtveranstaltungen). Vorausgesetzt, du hast dann auch wirklich Lust, nebenher noch in der Literatur zu stöbern.
Aber warum nimmst du das Physikum nicht gleich im Sommer in Angriff und machst danach evtl. ein U-Semester für deine Doktorarbeit? Man ist wirklich schnell aus dem Lerntrott raus und hat Mühe, sich das Wissen (was man sich z.B. in Hinblick auf Klausuren angeeignet hat) zu behalten. Und die Motivation fürs Lernen bleibt auch nicht allzu hoch. Ich spreche da aus eigener Erfahrung. ;-)

navy27
27.04.2005, 07:28
Ich denke schon, dass ich bis zum Sommer scheinfrei bin. Allerdings fand ich die Semesterferien mit diversen Praktika sehr stressig, war zwischendurch krank und möchte mir jetzt nicht gleich wieder so viel Stress antun. Dass ich natürlich aus dem Lernen raus komm und ich dann das Physikum monatelang noch vor mir hab, stört mich schon ziemlich. Aber trotzdem ist es mir lieber, das jetzt mal alles in Ruhe zu machen und die gewonnene Zeit sinnvoll (z.B. eben mit ner Dr.Arbeit) zu nutzen.

Mäuschen
27.04.2005, 16:11
Bis zur Meldung zum Physikum ist ja noch ein bisschen Zeit! Überlege es dir wirklich gut, ob du es hinausschieben willst. Es nehmen sich einige (auch ohne trifftigen Grund) ein Semester zum Lernen fürs Physikum "frei" und raus kommt oft nichts besseres...
Anmelden kannst du dich doch. (Absagen kann man bis zu einem Termin immer noch.) Vielleicht bist du im Sommer super motiviert und hast es schneller hinter dir, als du es dir vorgenommen hast. ;-)

Jochen
27.04.2005, 23:11
Dem kann ich mich nur anschließen. Die Lernerei fürs Physikum ist in 6-7 Wochen gut erledigt... wenn irgend möglich, würd ich es im Sommer machen => anmelden!!! Gib einfach irgendeinen Schein noch nicht sofort mit ab, dann kannst Du Dir bis zum "Nachrreichen-Termin" überlegen, ob Du motiviert genug bist.
Ein Urlaubssemester wirst Du vermutlich schon zum Zusammenschreiben brauchen... auf jeden Fall wirst Du aber vor dem II. Stex ein Urlaubssemester nehmen und rucki-zucki bist Du bei 15,5 statt 12,5 Semestern.
Also, überleg Dir das gut...!

navy27
02.05.2005, 07:24
Danke schon mal für eure Warnungen! Das muss ich mir nochmal überlegen...

T4N3M1
02.05.2005, 11:38
Brrrr, das böse D-Wort... :-((

lore
02.05.2005, 22:53
Die Lernerei fürs Physikum ist in 6-7 Wochen gut erledigt...
6-7 wochen muß vielen einfach reichen, weil vorher noch kurse und klausuren stattfinden. ob das wirklich eine vorbereitungszeit ist, nach der man beruhigt zum großen P antreten kann wage ich zu bezweifeln.

Es nehmen sich einige (auch ohne trifftigen Grund) ein Semester zum Lernen fürs Physikum "frei" und raus kommt oft nichts besseres... das passiert sicherlich oft, hängt natürlich sehr von der eigenen motivation ab und davon, was man nebenbei in dem semester noch erledigen möchte.

natürlich werden nur wenige woche zur vorbereitung sehr stressig sein aber auch ein semster später wird dir das kaum besser vorkommen. ich bezweifle, daß man sich gut auf eine doktorarbeit konzentrieren kann, wenn man nebenbei noch einen lernen muß. würde mich an deiner stelle anmelden und froh sein, den quatsch schnell hinter mir zu haben. viel erfolg beim lernen (wann auch immer) und viel spaß mit der diss!