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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Frust, Angst, Blockade?



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simi
07.04.2005, 15:55
Kennt ihr das auch..?
Ich muss sagen, ich kämpfe schon eine weile immer wieder neu damit, dass ich an mir zweifle, und mich frustriert frage "Warum mach ich das eigentlich?!"...
Ich weiss es eigentlich, und ich habe mir geschworen, ich höre erst damit auf, wenn sie mich rausschmeissen, solange werde ich es nicht aufgeben und weiter kämpfen, weil ich mir nichts anderes mehr vorstellen kann, aber es fällt mir nicht leicht und ich habe nicht selten das gefühl, anderen geht das alles viel leichter von der hand und dann frage ich mich, wenn es bei mir nicht so ist, bin ich vielleicht doch nicht richtig in diesem studium, und dann fange ich wieder von vorne an und sammel erfolgserlebnisse & die gründe, warum es mir nicht genügen würde, mein interesse für dieses gebiet einfach nur als "hobby" verkommen zu lassen...Naja, und nun frage ich mal direkt - Ist das "normal"??!

steppvieh
07.04.2005, 19:35
...mit anderen Worten: geht mir genauso!
Ich hab zwar nicht das gefühl, zu dumm zu sein - aber irgendwie doof genug um für ein anderes Studienfach, eine BA -ausbildung oder sonstwas besser geeignet zu sein..
Bin ja fast erleichtert, dass es nicht nur mir so geht!

Eilika
07.04.2005, 19:39
Naja, da ihr hier postet, nehme ich jetzt einfach mal an, dass ihr in der Vorklinik seit (korrigiert mich, wenn ich falsch liege) und da ist das durchaus normal! Natürlich lernen Leute unterschiedlich leicht, aber lernen müssen alle! Und die, die vorgeben, nie zu lernen und das alles so zu schaffen, sind meist die, die die ganze Nacht über den Büchern sitzen...
Ich rate euch jetzt einfach mal, die Vorklinik zu überstehen! Danach wird vieles leichter, man wird deutlich besser behandelt und man merkt spätestens in der ersten vernünftigen Famulatur, warum man das alles macht...

murkel
07.04.2005, 20:35
Zitat von Eilika:
Ich rate euch jetzt einfach mal, die Vorklinik zu überstehen! Danach wird vieles leichter, man wird deutlich besser behandelt und man merkt spätestens in der ersten vernünftigen Famulatur, warum man das alles macht...
Da kann ich Eilika nur zustimmen. Ich weiß nicht, in welchem Semester ihr seid, aber auch bei mir gab es Phasen (eigentlich nur in der Vorklinik), in denen ich einfach nur meine Studium hinschmeißen wollte. Und dann hab ich mich gefragt, was ist die Alternative. Ein neues Studium? Doch wer kann einem garantieren, dass man dann dort nicht genauso scheitert. Also hab ich´s weiter durchgezogen. Und es stimmt. Wenn man das Physikum erst mal bestanden hat, wird es leichter. Man wird nicht mehr wie ein nervender Student behandelt, sondern teilweise schon als Kollege (wenn auch zukünftiger!) angesehen! Und in den Famulaturen sieht man dann mal, wozu man diesen ganzen theoretischen Kram braucht, den man sich so mühsam in den Kopf getrichtert hat! Also nicht aufgeben! Es geht wahrscheinlich sehr vielen Studenten so. Mittlerweile bin ich überzeugt, dass es das richtige Studium war, auch wenn es wahrscheinlich einfachere gegeben hätte!

simi
08.04.2005, 10:45
Stimmt, bin erst vorklinik.. habe im august vorraussichtlich (endlich)physikum, wenn ich bis dahin die letzte(mir unüberwindlich vorkommende) hürde 'biochemie' überwunden habe..
Mein problem ist vor allem, dass ich scheinbar die prioritäten falsch verteile, da stehen job, freunde, familie, partner etc. in einer warteschleife und dann wird man vielleicht auch noch krank und dies alles steht in einem regen konkurrenzkampf zum studium bzw.das lernen dafür, welches ja eigentlich absoluten vorrang hat, aber sich nicht immer dementsprechend durchsetzen kann.. Aber alles unter einen hut passt ja auch nicht, nur der druck und das schlechte gewissen und die angst wird immer größer..Ich habe gerne die seminare und praktikas gemacht, aber irgendwie klappt das mit den klausuren bei mir immer erst im zweiten anlauf(und eine ausrede dafür finde ich immer aus der besagten "warteschleife")!? Wie lernt man, dies alles zu trennen bzw. trotzdem die motivation zum effektiven lernen zu erhalten?!
Ich habe wirklich die große hoffnung, dass sich das alles im hauptstudium gibt, dass man vielleicht mehr erkennt, was man wofür eigentlich tut..
Aber erstmal dahin kommen.. Mir kommt das studium momentan vor wie ein überlebenscamp, nur die harten, starken und "guten" kommen durch...
Unschwer zu erkennen, wie groß meine frustration ist *g* aber ich habe noch nie mit solch großen selbstzweifeln kämpfen müssen wie in diesem studium#
DANKE für die motivation& das feedback, dass das fürs grundstudium relativ normal ist, baut mich wirklich etwas auf.. :-)

flavour
08.04.2005, 17:36
Etwas mehr als die Hälfte müssen in der Vorklinik ihr Studium schmeißen, damit die Plätze in der Klinik reichen (bei uns jedenfalls so) - deswegen werden Studenten auch so fertig gemacht.

Ich bin zur Zeit in der glücklichen Situation, alle Klausuren bestanden zu haben und ernte von Kommilitonen durchaus kritische Blicke ("Du Sau, wieso hast du die geschafft?").
Ich hab meinen Widerstand gegen das Lernen einfach aufgegeben. Hab alles andere ausgeblendet, jeden Tag so 9h gelernt, nur um diesen dummen Chemie-Schein zu kriegen. Kenne viele Leute, die zwar KNAPP nicht durchkommen (was sie sich zu Gute halten), aber einfach zuviel nebenbei machen (Rettungsdienst, ..) - die haben meinen Respekt, aber schaffen das Studium nicht.

Mit Intelligenz hat das Alles aber leider wohl nicht soviel zu tun. Überprüf also mehr deine Einstellung als an deiner Intelligenz zu zweifeln!

Buah, klingt wieder alles so neunmalklug hier.. naja, mach einfach deine Scheine, viel Glück.

Ah und immer Emergency Room gucken (15:15 auf Kabel1- täglich), da kriegt man ungemein viel Lust auf die Klinik (auch wenn's alles ganz anders wird, danke liebe Studenten in der Klinik ;) ) und weiß, warum man das hier macht.
Ah und nicht alleine lernen, bringt auch viel.

Eilika
09.04.2005, 12:46
Etwas mehr als die Hälfte müssen in der Vorklinik ihr Studium schmeißen, damit die Plätze in der Klinik reichen (bei uns jedenfalls so) - deswegen werden Studenten auch so fertig gemacht.

Ich hab meinen Widerstand gegen das Lernen einfach aufgegeben. Hab alles andere ausgeblendet, jeden Tag so 9h gelernt, nur um diesen dummen Chemie-Schein zu kriegen. Kenne viele Leute, die zwar KNAPP nicht durchkommen (was sie sich zu Gute halten), aber einfach zuviel nebenbei machen (Rettungsdienst, ..) - die haben meinen Respekt, aber schaffen das Studium nicht.

so, bei uns sind es auch jedes Jahr von den ca. 400 Erstsemestlern so ca. 50, die aufhören müssen, damit der Platz in der Klinik reicht...aber das ist ganz einfach dadurch zu schaffen, dass immer einige merken, dass es nicht das richtige für sie ist, und dabei rede ich jetzt nicht davon, dass es zu viel zu lernen ist oder sie es nicht schaffen, sondern davon, dass einige erst bei den ersten "Abstechern" in die Klinik merken, dass sie nicht mit Patienten können oder beim Präpkurs merken, dass sie nie an Menschen rumschnippeln könnten und schon gar nicht an lebendigen...
9 Stunden hab ich nicht mal in der heißen Phase vor dem Physikum gelernt, auch wenn ich da mit so ungefähr 6 Stunden am Tag mehr gelernt hab als je zuvor in meinem Leben!!! Das ist meiner Meinung nach auch alles nicht so nötig (OK, vielleicht revidiere ich diese Meinung, wenn ich aufs Hammerexamen lerne...), man darf sich einfach nicht verrückt machen lassen von den anderen!! Ich bin nie auch nur auf die Idee gekommen, wegen irgendnem Testat eine Nacht durchzulernen...dafür ist mir mein Schlaf zu wichtig...und auch mein Leben...Studium kommt bei mir erst an Nummer 2...davor kommt der Rest von meinem Leben! Sprich Freunde, Sport und all sowas, wenn man das nicht so sieht, dann geht man denke ich auf die Dauer kaputt und hat auch nichts von Studium...klar muss man lernen, aber übertreiben darf man es nicht, wenn man später arbeitet hat man sowieso kaum noch Zeit, also muss man doch wenigstens sein Studium genießen!! :-meinung

Eilika
09.04.2005, 12:48
Mir kommt das studium momentan vor wie ein überlebenscamp, nur die harten, starken und "guten" kommen durch...
und das ist Schwachsinn!!! Und selbst wenn sie sich mit dem Lernen zum Teil leichter tun sind das dann oft die, die überhaupt keinen Zugang zu Patienten finden und dann merken, dass irgendetwas falsch läuft...
Lass Dich bloß nicht verrückt machen!!!!

flavour
09.04.2005, 15:13
Weiß nicht, klingt zwar alles sehr aufbauend, aber bei uns wurde im Vergleich zum letzten Jahr einfach ein Zahn zugelegt.
Chemie-Klausur sind 40% durchgekommen und diese Differenzen zu den Klausuren letztes Jahr sind mal wirklich überall.

Schlaf ist mir auch wichtig, durchlernen bringt eh nix.
Vielleicht einfach Uni-Unterschiede.

medimädchen
09.04.2005, 15:42
Weiß nicht, klingt zwar alles sehr aufbauend, aber bei uns wurde im Vergleich zum letzten Jahr einfach ein Zahn zugelegt.
Chemie-Klausur sind 40% durchgekommen und diese Differenzen zu den Klausuren letztes Jahr sind mal wirklich überall.

Schlaf ist mir auch wichtig, durchlernen bringt eh nix.
Vielleicht einfach Uni-Unterschiede.

Hey, was meinste wie viele bei uns immer durchgerauscht sind??? Manche Freunde von mir haben fast jedes Testat zweimal gemacht. Und auch die Klausuren waren meistens viel schwerer als Physikum oder Examen. Macht euch nicht kirre (siehe Vorredner) - das gehört halt alles dazu. Und es müssen auch immer welche durchfallen, das heißt aber nicht, das alle die ein oder zwei mal durchfallen ihr Studium nicht schaffen.
Wollt auch im 2. Sem alles hinschmeißen und jetzt, 8 Semester später ist das Studium das tollste überhaupt, habe viel Freizeit, plane mein Lernpensum selbst und so weiter und so weiter - zieht es durch, es wird besser - so eine Phase hatten wir alle schon!!!! :-top

Sorpresa
09.04.2005, 16:04
Und selbst wenn sie sich mit dem Lernen zum Teil leichter tun sind das dann oft die, die überhaupt keinen Zugang zu Patienten finden und dann merken, dass irgendetwas falsch läuft...


es ist ja sehr nett von dir andere aufzubauen, aber meinst du nicht, das dieser schluß etwas voreilig ist?
es gibt nunmal leute, denen das lernen leichter fällt, anderen fällt es schwerer, es gibt leute, die ständig lernen und dann ein prima auswendig gelerntes medizinisches wörterbuch ohne praxisbezug darstellen (vielleicht meinst du ja auch die?, dann überlies bitte den unteren abschnitt :-)) ) und es gibt welche, die in der klinik merken, dass sie net gut mit patienten können...
aber leute, denen das lernen nicht schwer fällt eben gleich mal zu unterstellen, sie könnten net mit menschen oder so ähnlich ist doch ein bissl ne zu einfache ausrede für die, denen es eben net so leicht fällt. damit tut man einfach zu vielen leuten unrecht (mir is schon klar, dass du net pauschalisieren wolltest, aber ich glaube einfach net, dass es da irgendeinen zusammenhang gibt)...
ich kenn nämlich sehr viele studis, die sehr gut im umgang mit menschen sind und denen das lernen trotzdem sehr leicht fällt... (die also alles andere als streber sind etc...)
deine aussage finde ich ziemlich ärgerlich, wenn ich an diese leute denke... :-nix

Eilika
09.04.2005, 16:58
es ist ja sehr nett von dir andere aufzubauen, aber meinst du nicht, das dieser schluß etwas voreilig ist?
es gibt nunmal leute, denen das lernen leichter fällt, anderen fällt es schwerer, es gibt leute, die ständig lernen und dann ein prima auswendig gelerntes medizinisches wörterbuch ohne praxisbezug darstellen (vielleicht meinst du ja auch die?, dann überlies bitte den unteren abschnitt :-)) ) und es gibt welche, die in der klinik merken, dass sie net gut mit patienten können...
genau die meinte ich...die sturen Auswendiglerner (die sich damit meist auch leicht tun...) und nicht die, die einfach eine schnelle Auffassungsgabe haben...

medimädchen
10.04.2005, 10:25
Mädels, Mädels, Mädels....nun kriegt euch wieder ein. Es gibt ja immer solche und solche und man kann nicht alle über einen Kamm scheren - also, ich hab eure jeweiligen Aussagen verstanden!! *stolz isss* :-top

fbkkl75
10.04.2005, 11:01
Von Biochemie konnte ich mich kaum trennen und das Physikum hat mir so gut gefallen, daß ich es nochmal machen wollte :-D

Gestern habe ich mein Zeugnis zum Zweiten Stex bekommen. Kopf hoch: Die Vorklinik empfinden viele als Tal der Tränen und doch geht es irgendwie, irgendwann vorbei!

:-top :-) :-top :-) :-top :-) :-stud :-stud

Sorpresa
10.04.2005, 11:44
Gestern habe ich mein Zeugnis zum Zweiten Stex bekommen.

*neidisch ist*
wenns nur schon soweit wäre, aber bis dahin is noch ein harter sommer voller kreuze... :-?

und an die leipzischer mädels:
:peace:

es kam eben etwas anders rüber, aber medimädchen hats auf den punkt gebracht... :-top

medimädchen
10.04.2005, 17:05
es kam eben etwas anders rüber, aber medimädchen hats auf den punkt gebracht... :-top

dafür bin ich doch *smile* - Naja Sopressa - wir sitzen ja waas den Sommer angeht im gleichen Boot *schon fleißig angefangen hat fürs 2. Stex* :-lesen

Miss
10.04.2005, 20:35
und das ist Schwachsinn!!! Und selbst wenn sie sich mit dem Lernen zum Teil leichter tun sind das dann oft die, die überhaupt keinen Zugang zu Patienten finden und dann merken, dass irgendetwas falsch läuft...
Lass Dich bloß nicht verrückt machen!!!!

wobei man das ja auch nicht verallgemeinern darf...Du hast ja auch "oft" und nicht "immer" geschrieben. Auf jeden Fall sind die guten bzw. fleißigen ja nicht immer die totalen Idioten, wenn es um praktisches oder den Patientenumgang geht. Da macht man es sich doch zu leicht, auch wenn es manchmal hilft ein Feindbild zu haben :-D Aber manchmal sind die Guten halt wirklich einfach gut.

Aber ist ja auch wurscht erstmal für die Vorkliniker...haltet durch :-) es wird definitiv tausend mal besser. Vom Lernen genervt ist man zwar immer noch manchmal (es ist halt nicht jedes Fach so interessant), aber es ist anders.
Ihr müßt nur noch ein kleines bißchen kämpfen, dann ists geschafft :-top

Eilika
10.04.2005, 21:33
Aber manchmal sind die Guten halt wirklich einfach gut.
Und das ist ja auch gut so...die braucht man ja auch...und verallgemeinern wollte ich das nie!

netfinder
11.04.2005, 00:05
man studiert ja auch, um den Umgang mit Menschen zu lernen; ist ja nicht gleich eine Vorrausetzung fuer das Medizinstudium!!!

zotteltroll
11.04.2005, 00:08
Betrifft Uni Leipzig:


so, bei uns sind es auch jedes Jahr von den ca. 400 Erstsemestlern so ca. 50

http://www.uni-leipzig.de/zahlen/stud_anf.pdf

Als ich die Zahl zum ersten Mal gesehen habe, stand mir der Mund offen. Unabhängig davon, ob da ein paar Dutzend eventuell nicht mehr kommen.

In Worten: FÜNFHUNDERSECHSUNDSIEBZIG