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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : PEG-Sonde und VC



Dedi
14.04.2005, 13:41
Hallo zusammen,

brüte gerade vor meinen Prüfungsprotokollen zum 3. Stex. Da steht nun drin, dass die Indikation zur PEG-Anlage (hier anhand des Falles: ALS) anhand der Vitalkapazität gestellt wird (mit Ausrufezeichen, d.h. der Prüfer hat wohl großen Wert darauf gelegt).
Hä? Das leuchtet mir nur leider gar nicht ein :-nix . Wieso anhand der Vitalkapazität? Habt ihr eine Idee dazu? Oder ist das einfach nur Blödsinn da im Protokoll?

synosoph
14.04.2005, 14:12
Das habe ich hier (http://www.uni-duesseldorf.de/WWW/AWMF/ll/030-001.htm) gefunden. Vielleicht beantwortet der von mir hervorgehobene Satz Deine Frage.


2.2.6. Schluckstörungen

Indikation:
Leidensdruck. Gewichtsabnahme, Dehydratation, Aspirationsgefahr

Voraussetzung: Aufklärung des Patienten und seiner Angehörigen
Therapie: perkutane endoskopische Gastrostomie (PEG)
Achtung: bei zu später Entscheidung (Vitalkapazität < 50%) Komplikationsrate des Eingriffs höher.

Dedi
14.04.2005, 14:30
@synosoph
Toll, danke für die schnelle Antwort. Hatte auch im Internet gesucht, aber anscheinend auf den falschen Seiten :-blush .
Gut möglich, dass er das gemeint hat. Aber legt man ALS-Patienten unabhängig davon, ob Schluckstörungen bestehen oder nicht bei einer Verminderung der Vitalkapazität gleich eine PEG-Sonde? Das heisst das doch oder? Wird das wirklich so praktiziert?

Hellequin
14.04.2005, 15:42
Gut möglich, dass er das gemeint hat. Aber legt man ALS-Patienten unabhängig davon, ob Schluckstörungen bestehen oder nicht bei einer Verminderung der Vitalkapazität gleich eine PEG-Sonde? Das heisst das doch oder? Wird das wirklich so praktiziert? Schluckstörrungen werden doch schon häufig im Anfangsstadium der ALS beobachtet, oder? Wohingegen Atemstörungen mit einer Vitalkapazität unter 50% vermutlich eher in die finale Phase passen?! Ansonsten vermutlich eher Einzelfallbetrachtung, denke ich.

Evil
14.04.2005, 17:32
Aber legt man ALS-Patienten unabhängig davon, ob Schluckstörungen bestehen oder nicht bei einer Verminderung der Vitalkapazität gleich eine PEG-Sonde? Das heisst das doch oder? Wird das wirklich so praktiziert?
Nee, das heißt bloß, daß man dem Patienten evtl keine PEG legt, wenn die VC schon zu niedrig ist, weil die Komplikationsrate dann hoch ist, d.h. es ist eine relative Kontraindikation.

synosoph
14.04.2005, 17:56
Nee, das heißt bloß, daß man dem Patienten evtl keine PEG legt, wenn die VC schon zu niedrig ist, weil die Komplikationsrate dann hoch ist, d.h. es ist eine relative Kontraindikation.

Genau das ist es. Die Indikation für PEG sind Schluckbeschwerden, der Abfall der VC auf unter 50% eine Kontraindikation.