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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : das liebe geld



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marc1983
16.04.2005, 15:12
Hi, will im nächsten Jahr entweder Zahn- oder Humanmedizin studieren und freue mich da eigentlich schon riesig drauf.
Ein bisschen Stirnruntzeln verschaffen mir immer Aussagen wie "Wer heute noch Medizin studiert muss verrückt sein"
Ich will es studieren weil ich es sehr sehr sehr interessant finde.........trotzdem will ich nicht bis zum Lebensende die Pfennige umwelzen müssen.
Ich habe keine genaue Ahnung was man nach den 6 Jahren Studium bzw. später nach fachärztlicher Ausbildung verdient...........aber ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen dass es so weinig ist wie alle immer behaupten.

Was meint ihr? Ist man als Arzt nen armes Schwein oder ist das alles maßlos überzogen??? :-nix

Hellequin
16.04.2005, 15:23
Du wirst sicher nicht verhungern;-) , aber die Wahrscheinlichkeit als Arzt reich zu werden ist eher gering, es sei den du gewinnst im Lotto.:-D Als Arzt gehört man halt zu den Berufen wo man recht häufig Überstunden ohne Lohn- und Freizeitausgleich ableistet, woraus dann halt ein relativ "geringer" Stundenlohn resultiert. Es gibt zu dem Thema auch schon relativ viele verschiedene Threads, einfach mal die Suchfunktion ausprobieren.

pdoc
17.04.2005, 17:20
naja, wenn du zahlen hören willst:

ein (assistenz)arzt wird nach BAT II bezahlt.
das sind mit 27 jahren inkl. ortszuschlag, etc.. etwa 3.000 euro brutto.
überstunden werden zwar bezahlt, aber das macht sich nach steuern nicht so sehr bemerkbar.

für einen nacht- oder wochenenddienst kannst du so etwa mit 100 euro netto rechnen. also kann man sich damit schon ein bisschen was dazuverdienen.

wenn du dich mal niederlässt (nach der facharztausbildung), kommt es ganz darauf an, wieviel geschäftssinn und privatpatienten du hast.
und vor allem, welchen facharzt.

allgemeinmediziner bekommen so etwas um 4.000 euro netto, orthopäden mindestens 10.000 pro monat.

test
17.04.2005, 18:23
Dass niedergelassen Orthopäden im Schnitt 10 000 euro pro monat netto verdienen halte ich für ein Gerücht. Woher hast du denn diese Zahlen???

pdoc
17.04.2005, 18:31
naja, durch persönliche kontakte.
durchschnittliche ortho praxen und war extra noch vorsichtig mit meiner prognose

goeme
17.04.2005, 18:39
naja, durch persönliche kontakte.
durchschnittliche ortho praxen und war extra noch vorsichtig mit meiner prognose

würdest du mir verraten, woher du kommst (Stadt, Bundesland) danke

pdoc
17.04.2005, 18:49
ich komme aus der schönen hauptstadt.
aber ich denke, dass es auch in anderen ländern so ist... mal vielleicht vom osten abgesehen. da gibts ja noch nicht so viele privatpatienten.

pdoc
17.04.2005, 18:55
nur mal ein paar beispiele von dem orthopäden, den ich kenne (kein verwandter übrigens, sondern als patient und später durch famulatur kennengelernt):

ein gutachten fürs gericht oder die bfa bringt 1200 euro. mein bekannter hat davon 2 pro woche. allerdings muss man die d-arzt zulassung haben.

eine akupunkturbehandlung bei einem privatpatienten bringt pro sitzung 60 euro (mindestens 6 bis 10 sitzungen nötig). und in einer orthopraxis gibts viele schmerzpatienten, die akupunktur sogar aus eigener kasse übernehmen würden. mein bekannter hat etwa 10 am tag (600 euro!!)

und dann gibts noch jede menge anderer punkte, wo man gut zusätzliches geld, zu den kassenpatienten kassieren kann.

also, wenn man will, dann geht es.

wenn man ein arsch ist, und den leuten das geld nur aus der tasche ziehen will und nicht mehr drauf wert legt, anständige medizin zu betreiben, kommt man auch weit weit über 10.000 euro.

goeme
17.04.2005, 18:57
also ich weiss, dass die Orthos in Bremen die sich den Arsch abbuckeln sicherlich über diese Summe kommen, allerdings sind die nicht die Regel und meine Erfahrungen halten einen Schnitt von 6t netto am realistischten!

marc1983
17.04.2005, 19:06
echt interessant. hätte nicht gedacht dass der unterschied im verdienst zwischen einem allgemein mediziner und einem orthopäden so groß ist. wie siehts denn ungefähr bei internisten, neurologen, chirurgen aus?
so grobe schätzwerte würd ich mal interessant finden.

pdoc
17.04.2005, 19:11
also. ist doch einfach.

allgemein etwa 4.000
ortho 5-stellig

alles andere liegt dazwischen, denn die orthopäden sind ja die topverdiener.

im endeffekt gilt: je besser spezialisiert, desto mehr kohle.

z.b. ortho --> d-arzt --> etc...

innere --> gastroenterologe --> etc...

goeme
17.04.2005, 19:34
ich würd mal nen Radiologen fragen wieviel der so verdient

Dr.Gonzo
25.04.2005, 14:28
Was ich sagen will /wollte auch mit einem Medizinstudium kann man mit Talent,Engagement und natürlich Glück reich werden wie in jedem Beruf ist
das aber sehr unwarscheinlich . Angst zu verhungern (arbeitslos zu werden) muss niemand haben , denn es wird immer mehr Menschen geben die Hilfe brauchen , als es Ärzte gibt.

netfinder
25.04.2005, 14:30
Ich kann das jammern gerade von Medizinern die durch ihren Studienplatz sowieso privilegiert sind nicht mehr hören .

???????????????????

blendi
25.04.2005, 14:57
Eieiei, hier geht's gleich zur eigenen Privatklinik. Leider wird völlig außer Acht gelassen, dass schon eine "normale" Praxis genug Investition erfordert. Die Banken wollen dieses Geld auch irgendwann einmal wieder sehen.
Den Medizinern geht's sicher nicht schlecht, aber vom Klischee des Porsche-fahrenden Chirurgen bleibt in der Realität nicht viel übrig. Auch wenn das einige Leute immer noch nicht begreifen wollen.

Chrima
25.04.2005, 15:42
Das ist maßlos übertrieben , ich würde sogar ehrlicherweise sagen in keinem Beruf ist es leichter reich zu werden als in der Medizin .

Darf man denn mal fragen, was Du so beruflich machst ?! Ich meine, sicher nagt ein Mediziner nicht am Hungertuch und sicherlich verdient ein Chef ganz gutes Geld .... aber der Großteil der Mediziner ist nicht Chef, sondern Assistent und die wenigsten werden mal Chef .... wie kommst Du also zu der Annahme, dass man in keinem Beruf leichter reich werden kann als in der Medizin.


Richtig reich zu werden ist zwar immer unwarscheinlich auch in der Medizin aber ich wette keiner kann mir ein Beruf sagen in dem es leichter geht als in der Medizin. Ihr wisst gar nicht wie weit nach oben ihr in der freien Wirtschaft kommen müsst um allein mal soviel Kohle wie ein Chef einer kleinen Abteilung zu verdienen .
Ach ja ? Sorry, aber jeder Bankkaufmann verdient in etwa soviel wie ein Assistenzarzt und man wird ja nunmal auch nicht von heute auf morgen mit Nichtstun zum Chef einer kleinen Abteilung ... da muss man schon auch einiges für tun, genau wie in der freien Wirtschaft auch.
Ausserdem fallen mir diverse Berufe ein, in denen es einfacher geht. Jeder fleißige Handwerker verdient mehr Geld als ein Arzt. Jeder mittelprächtige Betriebswirt verdient mehr als ein Arzt (ich kenne einige). Es gibt viele, die mehr verdienen als Ärzte und bei denen es auch leichter ist "reich zu werden".


Im wirtschaftlich schlimmsten Fall ist man sein leben lang Assi und verdient für harte Arbeit durchschnittlich.
Das ist aber in der Regel wirklich der schlimmste Fall denn arbeitslose Mediziner gibt es quasi nicht.
Naja, dann leben aber ziemlich viele Ärzte den schlimmsten Fall.



Nach oben hingegen ist bei entsprechender Leistung viel Spielraum- von der Leitung einer universitären Abteilung bis hin zur eigenen Privatklinik ist alles denkbar/machbar .
Also sorry, aber in welcher Welt lebst denn Du ? Die Leitung einer universitären Abteilung hat wohl nur ein extrem geringer Anteil aller Mediziner inne und wenn das mit der Privatklinik so einfach wäre, dann stünde ja an jeder Ecke eine ...


Ich kann das Jammern gerade von Medizinern ,die durch ihren Studienplatz sowieso privilegiert sind nicht mehr hören .

1. Wer hat denn jetzt schon wieder gejammert ?
2. Priviligiert ... und warum das ? Das ist ein ganz normales Studium.
3. Erneut die EIngangsfrage: Was machst Du eigentlich beruflich ?!

Evil
25.04.2005, 17:18
Au ja, mich würd auch mal interessieren, woher Dr Gonzo seine profunden Fachkenntnisse bezieht; vielleicht ist uns ja etwas entgangen....

pdoc
25.04.2005, 18:39
Also eigentlich bin ich ja auch von der Fraktion, die die Meinung vertritt: Leute jammert nicht, sondern spuckt in die Hände. Uns gehts gut in der Medizin.

Aber jetzt wirds mir doch etwas zu optimistisch hier.

Oder meint ihr, ich kann mich schon mal auf meine C4-Professur an der Uni bewerben, wo ich mich doch gerade erst in der Anfangszeit der Assistenz befinde.

Oder fertige ich doch schon mal die Preisliste für die Schönheit aus dem Katalog an?

Also mal ehrlich.
In der Medizin gibt es mit Sicherheit Wege, mal an viel Geld zu kommen.
Allerdings sagt die Statistik, dass z.B. in der Chirurgie nur jeder 20. Assistent zu Beginn seiner Laufzeit, eine Chance auf eine leitende Position irgendwann haben wird.
Leitende Postition heist bei weitem nicht Unichef.
Ein Chef an einem durchschnittlichen 500 Betten Haus verdient eben auch nur BAT I plus eine kleine Privatliquidation (an peripheren Krankenhäusern lächerlich gering). Summa summarum etwa 5.000 Netto (als Chef!!)
Natürlich verdient ein Unichef mal schnell 6-stellig im Monat. Aber es gibt nur etwa 40 medizinische Unis in Deutschland!!

Für den einen oder anderen mögen 5.000 Euro viel klingen. Aber lasst uns nicht immer unter Wert verkaufen. Wir sind Ärzte und müssen uns nciht mit VW Vorarbeitern vergleichen.
Andererseits finde ich es auch falsch, unser Gehalt auf unsere Arbeitszeit umzurechnen. Ärzte müssen nun mal weit überdurschnittlich viel arbeiten.

Kurz gesagt: Wir verdienen als Assistenzärzte mit Sicherheit sehr wenig, allerdings sind Lehrjahre keine Herrenjahre.
Wir haben die Möglichkeit mal viel Geld zu verdienen, allerdings ist der Weg bis dort hin extrem hart. Trotzdem: Jeder darf sich selbst überlegen, ob er diesen Weg gehen will!!! Wenn nicht, soll er nicht jammern.

Jeder, der diesen Fleis und dieses Engagement bringt, würde aber auch allen anderen Branchen Erfolg haben.
Es ist weniger das Fach, sondern eher der Einsatz gepaart mit relativ hoher Intelligenz (nicht unter Wert verkaufen ;-) ), was den Erfolg ausmacht.

JHS
25.04.2005, 19:47
Oder meint ihr, ich kann mich schon mal auf meine C4-Professur an der Uni bewerben, wo ich mich doch gerade erst in der Anfangszeit der Assistenz befinde.


auch hier gilt, erst mal informieren. Die C Stellen gibt es doch gar nicht mehr, sondern zwei entsprechende Klassen W Stellen (ich glaube W2 und W3). Tatsache ist, dass man bei Neuanstellung heute unterm Strich auf einer ehemaligen C3 Stelle soviel verdient wie ein Studienrat...

Will ja niemandem seine Illusionen rauben, aber so sieht's nun mal leider aus.

Johannes

Die Niere
25.04.2005, 21:16
GENAU RICHTIG JHS ! Nicht umsonst werden fast 50 % aller Mediziner mit Staatsexamen keine Ärzte mehr und gehen in die freie Wirtschaft. Ich finde, dass man als Arzt in Deutschland zu den unterbezahlten Berufsgruppen gehört.Ich weiss ja nicht, aber diese Statistik würde ich gerne mal schwarz auf weiss sehen...ich glaube nicht, dass der Anteil jemals so gross gewesen ist und die Abwanderung in alternative Berufsfelder ist seit einigen Jahren wieder rückläfig.

Nichtsdestotrotz kann ich über die Aussagen von Dr. Gonzo nur müde lächeln. Uns geht es nicht schlecht und unsere Jobaussichten sind auch gut, aber von Reich werden kann nicht die Rede sein. Die Wahrscheinlichkeit am Hungertuch zu nagen ist gering...ungefährt so gering, wie die Wahrscheinlichkeit in 10 Jahren einen Porsche in meiner Garage stehen zu haben.

Lieber Dr. Gonzo (Fan der Serie?) - es wird recht deutlich, dass deine Aussagen auf sehr wackligen Fundamenten stehen und du kaum in der Lage sein dürftest diese weiter zu untermauern. Die Zeiten der Klisches sind vorbei, das sollte so langsam mal in die Köpfe der Normalbevölkerung gesickert sein.

gruesse, die niere