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pdoc
16.05.2005, 11:40
so einen blödsinn habe ich auch lange nicht gelesen.

was interessiert den patienten, ob der typ im weissen kittel vor dir schon mal mit dem motorrad durch afrika gefahren ist oder 3 jahre als hauskrankenpflege gearbeitet hat.

der patient will lediglich eine gute behandlung.

genauso wäre es, als würde ich über die ganzen landeier herziehen (die ja die mehrzahl der studenten ausmachen), die keine ahnung vom stadtleben haben.

ich hatte mit 18 bestimmt schon mehr erfahrung mit dem "typischen" patienten einer notaufnahme im stadtkrankenhaus gemacht, als andere mit 30.
ich bin mein lebenlang z.b. mit obdachlosen, drogenabhängigen und schlägereien (in berlin kreuzberg) konfrontiert worden.
und da soll jemand vom lande mehr lebenserfahrung mitbringen?
nun gut. jetzt bin ich keine 18 und auch kein medizinstudent mehr.
aber das alter mit lebenserfahrung gleichzusetzen ist nicht selbstverständlich. es kommt immer darauf an, wie man sein leben bis dorthin verbracht hat.
und ausserdem hat lebenserfahrung nichts mit medizinischem können zu tun.

Musti
16.05.2005, 13:47
Immer langsam!
Als Blödsinn würde ich das nun nicht bezeichnen.

Hab' das selber bei genügend Praktika erfahren, daß die ach so jungen einfach keine Lebensintelligenz haben.
Klar es gibt immer solche und solche. Mit praktischer medizinischer Tätigkeit hat das Alter nichts zu tun, da geb ich Dir recht. Nur kommt es beim Umgang nicht nur auf das medizinische drauf an. Man packt z.B. einen 70jährigen anders an als einen 40jährigen.
Es kommt auch auf Höflichkeit und Respekt gegenüber den Patienten an.
Das GANZE macht nämlich die Medizin und somit eine gute Ärztin, einen guten Arzt aus. Medizinisch wie menschlich.
Ich hab's halt so erfahren und berichte es euch so.

Nur weil Du schon Schlägereinen in Kreuzberg erlebt hast, muss das noch lange nicht für andere auch gelten.

Und Blödsinn ist das bestimmt nicht!
Also laß doch bitte solche Kommentare.
Warum kann man denn nicht normal diskutieren?

Viele Grüße,
Musti

hobbes
16.05.2005, 14:08
Empathie ist nicht eine Frage des Alters. Ganz sicher nicht! Sie ist auch nicht eine Frage der Bildung, sondern der Selbstreflexion.

sleuth
16.05.2005, 15:32
Empathie ist nicht eine Frage des Alters. Ganz sicher nicht! Sie ist auch nicht eine Frage der Bildung, sondern der Selbstreflexion.
Es klingt sehr schön, leider ist es nicht so. Selbstreflexion und Empathie haben nichts zu tun, Empathie ist eine Eigenschaft die man trainieren kann. Also, man kann lernen sich empathisch zu verhalten. Wie bei jeder menschlichen Eigenschaft aber, hat dieses trainieren eine Grenze und das ist von unserer Natur gegeben. Es gibt Menschen die einfach vom Geburt her mehr Empathie haben als anderen. Es gibt wiederum anderen die gar keine Besitzen (Bsp. Psychopaten sind nicht in der Lage empathisch zu handeln. Auch Menschen mit stark ausgeprägten narzistischen Zügen)
Ich gebe dir recht, Empathie ist keine Frage des Alters oder der Bildung. Zu wissen aber was Empathie ist, ist tatsächlich eine Frage der Lebenserfahrung (die kommt eher mit dem Alter) oder der Bildung!

christo
16.05.2005, 16:56
Warum studierst du nicht einfach Psycho?

funny
16.05.2005, 17:08
@Christo. Sleuth hat bereits ein Psychologiestudium. Dort hat sie auch ihre totalitäre Empathie und absolutes Wissen über alles gelernt .... :-stud

Evil
16.05.2005, 17:48
Ich gebe dir recht, Empathie ist keine Frage des Alters oder der Bildung. Zu wissen aber was Empathie ist, ist tatsächlich eine Frage der Lebenserfahrung (die kommt eher mit dem Alter) oder der Bildung!
Dazu gehört aber auch die Fähigkeit, aus gewonnener Erfahrung die richtigen Schlüsse ziehen zu können und dabei auf sich zu beziehen... womit wir wieder bei Hobbes' Selbstreflexion wären... es gibt genug Menschen, die das auch im hohen Alter noch nicht gelernt haben... (da nehm ich mich nich aus... ich bin aber noch jung, da darf ich noch Mist bauen :-)) :-D )

sleuth
16.05.2005, 21:27
@Christo. Sleuth hat bereits ein Psychologiestudium. Dort hat sie auch ihre totalitäre Empathie und absolutes Wissen über alles gelernt .... :-stud
Sollte man das noch komentieren? Ich glaube eher nicht.
Mensch muss verdammt traurig sein so begrenzt argumentieren zu können.

christo
17.05.2005, 12:29
Wen beleidigst du eigentlich jetzt schon wieder?
Dein Satzbau nähert sich langsam dem Niveau deiner Ausdrucksweise.

sleuth
17.05.2005, 12:52
Wen beleidigst du eigentlich jetzt schon wieder?
Dein Satzbau nähert sich langsam dem Niveau deiner Ausdrucksweise.
Deiner Meinung nach sollte ich mich beleidigen oder dumm anmachen lassen?
Und was machst du gerade? Sind das auch deine Argumente?
Es ist auch keine Beleidigung, wenn ich es traurig finde, dass die Diskussion so geführt wird. Das ist begrenzt!
Und was sollte dein netter Hinweis, dass ich lieber Psycho studieren sollte, sein? Ein freundschaftlicher Ratschlag? Wohl kaum.

toozie88
17.05.2005, 17:23
Hallo!

Sag mal, wie alt bist du denn @ sleuth

Ich habe auch Psych. studiert und werde nächstes Semester ebenfalls mit Med anfangen.

Ich kann die Posts hier schon ganz gut verstehen, wenn sie z.T. auch irgendwie abwegig sind...(lass ich mal so stehen).

Was aber sehr (negativ) aufgefallen ist bei den Posts:

Die groben Vor-und Fehlurteile mancher jüngeren Studenten und Studentinnen.
Würde nicht so gerne in deren Hände kommen... :-oopss

Andererseits finde ich aber auch, dass Du ein bisschen abgehoben klingst, was sich nach nem abgeschlossenen Dipl. aber doch vermeiden lässt.
Klingt schon arg komisch etwas über Empathie oder ähnliches zu behaupten oder zu widerlegen, obwohl das doch erstmal einer empirischen/wissenschaftlichen oder qualitativen Untersuchung zugänglich gemacht werden sollte.
Da würd ein wenig Zurückhaltung schon weitaus angemessener sein.
Kurz: In Deiner Behandlung wäre ich auch nicht gerne :-((

Aber was solls,....

Sucht Euch lieber nen guten O.N.S :-party [-::-]

sleuth
17.05.2005, 23:13
Andererseits finde ich aber auch, dass Du ein bisschen abgehoben klingst, was sich nach nem abgeschlossenen Dipl. aber doch vermeiden lässt.
Klingt schon arg komisch etwas über Empathie oder ähnliches zu behaupten oder zu widerlegen, obwohl das doch erstmal einer empirischen/wissenschaftlichen oder qualitativen Untersuchung zugänglich gemacht werden sollte.
Da würd ein wenig Zurückhaltung schon weitaus angemessener sein.
Kurz: In Deiner Behandlung wäre ich auch nicht gerne :-((

Aber was solls,....

Sucht Euch lieber nen guten O.N.S :-party [-::-]
Hi,

Abgehoben? Wieso? Weil ich manchmal ein bisschen genauer zu argumentieren versuche?
Mach dir keine Gedanken, ich habe eh keine Interesse an Psychotherapie, nicht mein Ding. Ich würde meine Überheblichkeit arme depressive Menschen nicht zumuten wollen ;-)
Wenn du jetzt Medizin studieren willst, dann nur zu. Mach dir keine Gedanken was zukünftige Komilitonen sagen könnten. Ich persönlich habe kein Problem damit gehabt, im Gegenteil, ich habe super gute Freunden gefunden. Ich kann mich wirklich nicht beklagen. Na gut, es hat auch ein bisschen geholfen, dass ich nicht nach Psycho mit Medizin angefangen habe, sondern eher während des Psycho Studiums und daher viele Leute aus der Uni schon kannte. Es war sehr stressig am Anfang, aber es hat sich gelohnt. Ich habe mein Diplom und mein Physikum zugleich geschafft, was mich riesig gefreut hat :-dance
Jetzt muss ich 650 € pro Semester bezahlen, was ich nicht so richtig finde. Ich arbeite und kann es mir irgendwie noch leisten, aber für andere Menschen ist vielleicht nicht so einfach jedes Semester so ein Beitrag zu bezahlen.
Wie gesagt, viel Erfolg!! :-top

funny
18.05.2005, 16:02
@ sleuth: Du beschwerst dich, daß du dich für deinen ZWEITEN Studiengang mit 650 €uro beteiligen musst? Wie lange hast du denn mit deinem ERSTEN KOMPLETT KOSTENLOSEN Studiengang als Ausbildung gearbeitet und Steuern gezahlt??? Offensichtlich nämlich gar nicht, wenn du das Diplom gleichzeitig mit dem Physikum gemacht hast. ZWEI STUDIENGÄNGE umsonst - also das geht nun wirklich nicht. :-)) (Wie gierig kann man sein???)



PS: Selbst die Kurse der VHS sind nicht alle kostenfrei :-))

toozie88
18.05.2005, 16:22
hey!

@ sleuth:
find ich ja klasse mit dem Dipl. UND dem Physikum!
das hätte ich auch gerne gemacht, wenn es in Bremen denn Med. geben würde.
aber auch nicht so schlimm.
ich freu mich jedenfalls schon sehr.
nicht so sehr freu ich mich ebenfalls über die studiengebühren, aber das ist zu schaffen.
was mir sehr gut gefallen hat bei einer deiner beiträge:
als du sinngemäß geschrieben hast, dass "wir" doppelstudis der gesellschaft auch hochgradige behandlungskompetenz zukommenlassen und somit zumindest die früheren Kosten des Studiums ausgleichen.

allerdings hab ich mir auch schonmal gedanken gemacht, ob es nicht sehr nachteilig ist, in 2 bereichen halbexperte zu sein.
man muss sich halt die richtigen nischen aussuchen, so dass grade das doppelstudium die expertise ausmacht.

viele grüsse,

Der Toozie :-bee

funny
18.05.2005, 16:52
Um nicht falsch verstanden zu werden: Ein Physikum und ein Diplom gleichzeitig zu machen, ist tatsächlich eine besondere Leistung. Ich betrachte diese Diskussion um eine Zweitstudium eben in diesem thread aus der KOSTEN-Perspektive. Und die MUSS auch betrachtet werden. Doch gerade, wenn man diese Perspektive einnimmt, erntet man immer und vor allem von sleuth & Co. wüsteste Argumente bis hin zu Beschimpfungen.

Schönen Abend noch :-)) :-dance

sleuth
18.05.2005, 17:36
@ sleuth: Du beschwerst dich, daß du dich für deinen ZWEITEN Studiengang mit 650 €uro beteiligen musst? Wie lange hast du denn mit deinem ERSTEN KOMPLETT KOSTENLOSEN Studiengang als Ausbildung gearbeitet und Steuern gezahlt??? Offensichtlich nämlich gar nicht, wenn du das Diplom gleichzeitig mit dem Physikum gemacht hast. ZWEI STUDIENGÄNGE umsonst - also das geht nun wirklich nicht. :-)) (Wie gierig kann man sein???)



PS: Selbst die Kurse der VHS sind nicht alle kostenfrei :-))

Mensch, du redest über Beschimpfungen? Schau dir was du schreibst, ok?
Noch was, wer sagt, dass ich mich beschwere? Ich sage nämlich, dass die Tatsache, dass ich es mir leisten kann (irgendwie), lange nicht heisst, dass jeder sich so was leisten kann. Das hat mit Gier nicht zu tun, sondern mit sozialem Gewissen. Ich denke, dass es Menschen gibt, die genau so viel oder viel mehr drauf haben als ich und sich so was niemals leisten könnten. Hast du es endlich verstanden????

Wohl gemerkt, dass es ein Doppelstudium war, welcher "plötzlich" zum Zweitstudium künstlich gemacht wurde und das nur weil beide NC sind? Es gibt viele Studiengänge die du als Doppelstudium machen kannst und es ist nur selbstverständlich, dass das ein Studium vor dem anderen fertig wird. Trotzdem kannst du weiter unter der Doppelstudium Bedingungen studieren, nur Medizin nicht.

Trotzdem, ICH BESCHWERE MICH NICHT! Ich meine nur, dass es FÜR ANDERE MENSCHEN UNGERECHT SEIN KANN!!!
Mensch, sorry, aber von deinen unqualifizierten Bemerkungen, wo man merkt, dass du dir nicht einmal die Mühe gibst die Beiträge richtig zu lesen, die Nase mehr als voll habe. :-???

Kannst du mir erklären, was ist bei dir los? Etwa sozialer Neid? Komm endlich runter, ok? Hole dir ein kühles Bier und geniess einfach die Sonne. :-party


...allerdings hab ich mir auch schonmal gedanken gemacht, ob es nicht sehr nachteilig ist, in 2 bereichen halbexperte zu sein.
man muss sich halt die richtigen nischen aussuchen, so dass grade das doppelstudium die expertise ausmacht.
Genau das ist der Punkt, deswegen kein Bock auf Therapie oder was in der Richtung. Ich arbeite in der Neuropsychologie an der Uni Klinik, halb klinisch, halb in der Forschung. Was ich mit Medizin machen will, ist weiter auf diesem Wege zu bleiben, neurowissenschaftliche Forschung, ohne die klinische Aspekte zu vernachlässigen.

Neely
25.05.2005, 22:09
Auch auf die Gefahr hin, dass ich zerfleischt werde:

Natürlich sollen die Leistungsfähigsten und Begabtesten die Plätze erhalten, aber glaubt ihr, dass das auf einen 3,5-Absolventen zutrifft (er hat ja beide Dinge, Abitur und Studium so abgeschlossen)?

Im Zeitalter von Hartz IV, 5 Millionen Arbeitslosen und Kürzungen bei Bildung und Forschung bei einem Staatsdefizit in Milliardenhöhe ist auch das Ideal der freien Berufswahl relativ. Andere müssen auf Niedriglohnjobs ausweichen, aber unser Luxus-Bummler will eine Premium-Ausbildung wahrnehmen, die vielen jungen Menschen mit viel besseren Leistungen (oft reicht 1,7 schon nicht mehr aus, je nach Bundesland) verwehrt bleibt.

Diese Menschen wollen nämlich überhaupt zum ersten Mal eine Ausbildung, die unser "Opa" ja schon mehrfach in Anspruch genommen hat. Ein Arzt braucht auch eine gewisse Geradlinigkeit und Entschlossenheit, somit ist das mit den Charakterzügen auch geklärt.

Ein guter Arzt lebt auch von der Erfahrung, die nur gesammelt werden kann, wenn er länger als 10 Jahre in seinem Beruf ist. Diese Art der Ausbildung ist nun einmal schweineteuer für die Gesellschaft, da muss es sich nun auch einmal auszahlen.

Jeder der etwas anderes behauptet und mit Selbstverwirklichungsgeschwafel daherkommt, lebt meiner Meinung nach krass an der Realität vorbei.

Zweiflerin
26.05.2005, 14:07
Es gibt viele Studiengänge die du als Doppelstudium machen kannst und es ist nur selbstverständlich, dass das ein Studium vor dem anderen fertig wird. Trotzdem kannst du weiter unter der Doppelstudium Bedingungen studieren, nur Medizin nicht.

Hallo,

Also meiner Erfahrung nach stimmt das so nicht. Ein ursprüngliches Doppelstudium wird automatisch zum Zweitstudium und damit ggf. (z.B. hier in NRW) gebührenpflichtig, sobald einer der beiden Studiengänge beendet ist. Ich kenne da diverse Leute (aus dem geisteswiss. Bereich), die jetzt aus diesem Grund Gebühren zahlen, das hat mit Medizin nichts zu tun.

Viele Grüße,
Z.

Plutarch
12.09.2006, 15:11
Sorry dass ich diesen uralten Thread noch mal ausgrabe, der schon Spinnweben angesetzt hat, aber ich fühle mich gedrängt, hier auch noch mal etwas zu schreiben:

Ich habe mit 40 an der WWU Münster angefangen, Zahnmedizin zu studieren und werde es auch erfolgreich abschließen. Die ZVS nimmt Studienplatzbewerber für die bundesweit zulassungsbeschränkten Fächer bis zum 55. Lebensjahr an. Das ist gesetzlich verankert, und das ist auch gut so, und daran wird sich in nächster Zeit auch nichts ändern.

Ich kann deshalb nicht nachvollziehen, wie jemand (wie in diesem Thread nachzulesen ist, besonders auf den Anfangsseiten) die Meinung vertreten kann, ein Mittdreißiger hätte nicht das Recht, noch einmal Medizin zu studieren. Sehr löblich, dass solche Leute wie z. B. pdoc nicht die Möglichkeit haben, ihre lebensfremde Meinung in allgemeinverbindliches Gesetz umzusetzen.

Es ist also gesetzlich statthaft, dass auch ein 50 Jähriger einen Medizinstudienplatz bekommt, und damit sind eigentlich alle Diskussionen überflüssig, die einem Bewerber in diesem Alter den Anspruch auf einen Studienplatz absprechen wollen. Ich finde es übrigens ebenfalls völlig in Ordnung, dass ein 50 Jähriger einem 20 Jährigen den Studienplatz "wegnimmt" und letzterer dann ein weiteres Semester warten muss. Hätte der 20 Jährige nämlich ein besseres Abitur gebaut, hätte er auch sofort einen Platz bekommen.

Ich habe bisher an der Uni wegen meines Lebensalters vom Lehrpersonal keinerlei Benachteiligung erfahren müssen, bis jetzt liege ich in der Regelstudienzeit (alle Scheine beim ersten Mal geschafft); gut, es gab ein paar freche Kommentare von einigen wenigen Kommilitonen (v. a. von den Frauen) wegen meines Alters, aber diese Personen wurden von mir verbal kräftig abgebügelt und haben ihr Fett abbekommen. Also was juckt's mich! Ich mache das Studium fertig und gut ist! Wer soll mich daran hindern können? Ob ich meine Scheine bekomme, entscheiden immer noch die Professoren und Prüfungskommissionen, und nicht jene Personen, welche mir das Studium wegen des Alters absprechen wollen.

Deshalb mein Fazit: Egal wie alt ihr seid, wenn ihr Interesse am Studium habt und ihr dieses finanzieren könnt und euch im Vollbesitz der dafür nötigen Fähigkeit und des dafür nötigen Fleißes glaubt, besorgt euch einen Studienplatz und fangt an und kümmert euch einen Kehricht um Leute, die die Meinung vertreten, ein Vierzigjähriger dürfe eigentlich nicht mehr noch mal mit einem Studium beginnen. Ihr habt von der ZVS einen Platz bekommen, und damit ist es gesetzlich legitim, dass ihr studiert. Punkt aus.

Yersinia I.
20.09.2006, 22:54
Ich glaube, es ging den Kollegen, die sich über "alte" Studis aufgeregt haben, nicht darum, dass diese sich illegitim oder gar illegl verhalten.

Es ging darum, dass die Finanzierung des Studiums von Leuten, die mit 25 Ärztin/Arzt sind und noch 40 Jahre ihres Lebens Steuern zahlen werden, sich für den Staat lohnt. (Sofern sie in Deutschland arbeiten und Steuern zahlen werden.)
Bei jemandem, der mit 50 anfängt zu studieren, mit 56 fertig ist und dann noch 9 Jahre als Arzt arbeitet und Steuern zahlt, lohnt es sich eben nicht so sehr. (Ich habe keine genauen Zahlen im Kopf, aber ich schätze, es "ammortisiert" sich nicht. Tatsächlich ist das Studium der Humanmedizin mit weitem Abstand das teuerste von allem.)

Das sind halt die Fakten. Die kann man bewerten, oder auch nicht. - - - Die gleiche Situation (finanziell gesehen) entsteht - und das ist ja wohl VIEL häufiger der Fall - wenn jemand das Studium abschließt, dann Kinder produziert und den Rest seines Lebens in Elternzeit verbringt (nix gegen Kinder; ich, Ärztin, berufstätig, habe selber zwei Kinder). Oder wenn jemand nach dem Examen ins Ausland geht. Genau der gleiche finanzielle Verlust für den Staat. Warum regt Ihr Euch nicht über die Wirtschaftsflüchtlinge auf, die hier ihr Studium (zuvor schon ihre Schulausbildung, ihre Kindergartengruppe etc.) vom deutschen Wohlfahrtsstaat haben finanzieren lassen. Nicht?

Übrigens kenne ich die "Das lohnt sich doch nicht!" - Diskussion schon. Und zwar sagte mir eine Kommilitonin, die 42 war (ex-Krankenschwester): Warum studieren die beiden da, so eine Verschwendung! - und zeigte auf zwei Rollstuhlfahrerinnen aus unserem Semester. Nun, sie (die 42-jährige Ex-Krankenschwester) scheiterte mehrfach am Physikum, bis sie rausflog, und die Rollimädels haben in der Mindestzeit Einserexamina geschafft und sind jetzt ärztlich tätige Steuerzahlerinnen.