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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : 3,6 Durchschnitt?? Lohnt sich ein Medizinstudium überhaupt?



dafty82
17.04.2005, 22:23
Lohnt es sich überhaupt mit einem Schnitt von 3,6 Medizin zu studieren?? Wie lange muss ich in etwa warten. Komme ich nach der Wartezeit von ca. 8 Semestern dann auch wirklich dran oder kann ich es vergessen. Weil 4 JAhrezu überbrücken ist ja gut möglich??

Dr. Pschy
17.04.2005, 22:30
Benutz mal die Suchfunktion, exakt diese Fragestellung gibt es hier bereits zu Tausenden :-)

Und was heisst lohnt es sich? Wenn du mit lohnen machbar meinst, klar, gibt genug Doktores mit nem 3er-Abi. Nur die 8 Wartesemester kann dir keiner garantieren, da ist es wahrscheinlich dass die nochmal anziehen werden wenn die Umstellung der Bewerbungsmodalitaeten so laeuft, wie die meisten es erwarten. Aber einfach mal intensiv hier stoebern, dann werden die meisten Fragen beantwortet. Schoenen Abend!

Gersig
17.04.2005, 23:05
Also "lohnen" tut es sich! Ich kenne einige Kommilitonen mit nem 3er-Schnitt, die ihr Physikum mit gutem Schnitt in Regelstudienzeit gemacht haben. Es ist alles eine Frage der Motivation, und die beginnt im Kopf

MediFreaK
18.04.2005, 08:23
hi dafty, also aussichtlos ist es nicht...aber du musst dich darauf einstellen vielleicht auch mehr als 8 semester zu warten. wenn du diese zeit sinnvoll nutzen kannst, vielleicht mit ner ausbildung usw., dann weißte auch, ob die medizin was für dich ist. beim studium hängt dann viel von deiner persönlichen einstellung ab und wenn di stimmt, dann wirst es auch packen. :-top sei mal selbstkritisch und denk drüber nach, warum du dein abi verbockt hast... :-music

Kackbratze
18.04.2005, 08:35
sei mal selbstkritisch und denk drüber nach, warum du dein abi verbockt hast...

Soso, ein Abi mit 3,x gilt als verbockt...

Ich hab mir gemerkt, dass ein nicht-bestandenes Abitur als verbockt gilt.
Aber das muss natürlich jeder für sich selber wissen.
Ausserdem kann man ja mit einem 1er Schnitt immer das grosse Wort führen.

Pille_McCoy
18.04.2005, 11:27
Oftmals gilt die Devise " dabei sein ist alles ", und je nachdem welche Ansprüche man an sich selber stellt, trifft das auch zu.
Wenn jemand sein Abitur macht um dann sofort Medizin zu studieren, so muss jedes Abitur welches nicht zum sofortigen Studienplatz führt, erst als " verbockt " gelten. Das trifft auch auf ein 1,5er Abi zu. Sofern derjenige gerne an einer Uni studieren möchte, bei dem dieser Schnitt nicht reicht.
Das ist jetzt vielleicht etwas extrem ;) ... aber es trifft doch den Kern.

Dafty stellt hier eine konkrete Frage, nämlich ob es sich mit einem 3,6er Abi lohnt Medizin zu studieren, und ich persönlich finde die Antwort von Medifreak schon passend.
Wenn dafty während seiner Schulzeit keine Lust auf Schule hatte, und mittlerweile gereift ist und eingesehen hat, dass das Lernen und Quälen dazugehört, dann wird sich das Warten auch lohnen.
Wenn dafty aber während seiner Schulzeit alles versucht hat, aber Schwierigkeiten hatte den ganzen Stoff zu lernen und zu behalten, dann wird er wahrscheinlich später im Studium auch seine Nöte haben.

Darüber sollte man sich im Klaren sein.
Mein Abi war weder herausragend gut, noch schlecht. Vor 10 Jahren ( ich habe mein Abi 1996 gemacht ) hätte ich damals sehr wahrscheinlich sofort einen Studienplatz bekommen, heute müsste ich auf irgendein Hochschulverfahren hoffen. Mein Einsatz während meiner Schulzeit war absolut minimalistisch. Ich hatte ( hoffentlich habe ) zum Glück eine gute Auffassungsgabe und ein gutes Gedächtnis. Nur meine Einstellung war nicht richtig.
Lohnt sich deswegen für mich das Studium ? Ich kann diese Frage für mich nur dann mit " Ja " beantworten, wenn ich mir wirklich im Klaren darüber bin, dass es im Studium nicht ohne Einsatz und Quälerei geht.
Ein 1,xer Abi .. was bedeutet das ? Was kann es bedeuten ?

Haben wir es mit einem geistigen Überflieger zu tun, der selbst ohne großen Einsatz die besten Noten hat ? Oder ist derjenige ein gewissenhafte, pflichtbewusste Person, die es gewohnt ist für die persönlichen Ziele alles zu geben ?
Oder haben wir eine Mischung aus beiden Extremen ? Gute Auffassungsgabe, Ehrgeiz und den Mumm sich zu quälen ?

Wird es jemand mit einem hart erarbeiteten 1,4er Abi leichter haben, als derjenige, der das 1,9er Abi im Vorbeigehen bekommen hat ?

Der hart arbeitende 1,4er Kandidat oder vielleicht auch der hart arbeitende 3er Kanditat hat zumindest eines bewiesen. Durchhaltevermögen und Einsatz.
Das ist, denke ich, das entscheidende Kriterium. Ich befinde mich erst am Anfang meines Studiums, aber egal wen ich gefragt habe ( Überflieger, frühere Faulenzer usw. ) JEDER hat gemeint, dass es ohne einen großen Lernaufwand nicht gehen wird. Und wer seine Faulheit nicht ablegt ( oder plötzlich faul wird ) , der wird es aller Wahrscheinlichkeit nach auch im Studium nicht schaffen. Egal ob es ein Spitzenabi oder ein schlechtes/durchschnittliches Abi war ( wobei der Kandidat i.d.R. etwas weniger Probleme haben wird. )

Dennoch ist es oft so, dass ein gutes Abi mit einer erfolgreichen Prüfung korreliert.

Ich finde die ewige Diskussion " gutes Abi - schlechtes Abi " etwas ermüdend.
Oft reduziert sich das auf Phrasen wie " wer ein schlechtes Abi hat ist faul " und " wer ein 1er Abi hat ist arrogant und lebt sein Leben nicht " .
Über dieses Stammtischniveau sollten wir doch eigentlich alle hinaus sein, oder ? ;)

Back to the roots ... lohnt sich für jemandem mit einem 3,6er Abi das Studium ... lohnt sich generell ein Studium ?! Meine Antwort darauf lautet ja !
Wenn die innere Einstellung stimmt, und dazu gehört auch die Frage, die man sich selber stellen sollte, " wieso hat es im Abi nicht zu mehr gereicht ? " .

Ich bin mir selber auch noch den Beweis schuldig, dass ich mich wirklich reinhängen kann.
Wenn du eine Ausbildung machen möchtest, und das würde ich dir empfehlen, dann suche Dir das aus, was dir Spaß macht.

Justmy2cents

Pille

Kackbratze
18.04.2005, 12:59
Das Abitur und das Studium haben miteinander nix zu tun.

Das eine ist vielleicht der Fahrschein für das andere.
Aber "einsteigen" muss man das erste mal wirklich selber.

In der Schule wurden einem sogar die Hausaufgaben diktiert.
Wer an der Uni (egal welches Fach) sich nicht selber Hausaufgaben macht, mitarbeitet, etc schadet am Ende nur sich selber.

Und die Frage, ob man gut genug für ein Studium ist, sollte man nicht gleichzeitig auch reflektorisch auf sein Abi beziehen.

Wie gesagt, (jetzt mal ohne Stammtisch), es gibt genug Leute, die am Studium scheitern.
Und ich glaube nicht, dass das Abitur da der größte Einfluss ist, oder irgendwas mit dem Scheitern zu tun hat.

Hessejung
18.04.2005, 15:36
Dazu möchte ich anmerken, dass Medizin die geringste Abbrecher/Diarrhoe Quote von allen bundesdeutschen NC-beschränkten Studiengängen hat. (Laut Stern Uni-Ranking 2004)...


Zu dem Thema: "Warum Abi verbockt"

Ich denke es ist grundsätzlich schwierig sich reinzuhängen, wenn man noch nicht weiß wofür(war zumindest bei mir so), ich war froh dass ichs überhaupt bestanden habe :-top .... Wieviel Prozent der Abiturienten werden denn schon während der Schulzeit wissen, dass sie Medizin studieren wollen...? :-lesen

Pille_McCoy
18.04.2005, 16:35
Das Abitur und das Studium haben miteinander nix zu tun.



Ganz so würde ich das nicht sehen. Ich gebe Dir Recht, wenn Du sagst, dass ein schlechtes Abi keinesfalls ein schlechtes Studium bedeutet bzw. jemand der ein gutes Abi hat ist deswegen nicht automatisch gut im Studium.
Allerdings glaube ich schon, dass man gewisse Prognosen wagen kann.
Sicherlich gibt es dazu auch irgendwo total aussagekräftige Statisiken ;) ... aber auf keinen Fall sollte man sich von seiner Abinote abschrecken lassen.

Kaya777
19.04.2005, 00:59
Was ist denn bitte Diarrhoe-Quote? Hat das was mit Reizdarm kurz vor dem Examen zu tun? Dieso Quote ist naemlich sicher bei den Medizinern genauso hoch wie bei anderen Faechern...

;-)

Neely
20.04.2005, 16:34
Hallo,

ich denke auch, dass Noten und Lernaufwand nicht immer korrellieren, doch in einem Großteil der Fälle trifft es zu. Wenn man ganz ehrlich ist, ist das meiste an der Schule auch vor allen Dingen lernen und nach Schema F vorgehen. Nennen kann ich da nur Mathe, das ist einfach nur stupides herunterrechnen nach Rezept, ohne großartige Intelligenzleistung. Beispielsweise hatte ich immer nur 1er, aber um beim Bundeswettbewerb etwas zu gewinnen musste ich mehrere Wochen intensivster Arbeit investieren, 1 Woche für die 1.Runde. Und trotzdem gibt es immer so viel Bessere.

Der Rest ist eigentlich ausschließlich Auswendiglernen, ich kenne Leute, die 15minütige Monologe über den Stoff der letzten Stunde führen können, perfekte Reproduktion bis ins letzte Detail, aber sobald der Lehrer unterbricht und eine allgemeine Frage stellt oder das ganze bewertet werden soll werden sie auf einmal totenstill. Trotzdem sind die Noten im 1er Bereich.

Natürlich ist es beeindruckend, das zu sehen, diese wahnsinnige Reduktion aufs Wesentliche, auf einen Bereich. Trotzdem macht mir der Gedanke Angst, ich verbringe auch den halben Tag hinter Büchern, aber eben zu allgemeinbildungs-relevanten Dingen wie Politik, Wirtschaft, Philosophie oder Naturwissenschaften im außerschulischen Bereich. Ich gehe gerne tiefer, was mich aber oft nur verwirrt, so dass ich mich verzettele. Das ist mein großes Problem, das sagen alle, ich denke zu kompliziert und zu ungewöhnlich. Ich kann den Schnitt noch schaffen, wenn meine Gesundheit mitmacht.

Das ist auch der Grund warum ein Auswahlgespräch problematisch wäre, die würden sofort erkennen, dass ich nicht ganz fit bin. Du solltest es aber in jedem Fall versuchen, auch Losverfahren bringen oft eine schnelle Zulassung.

Außerdem könntest du im Ausland studieren, das würde als Wartesemester zählen, besonders Biochemie wäre zB sinnvoll.

Kackbratze
20.04.2005, 19:31
Schule und Studium kann man nicht vergleichen.

Ausserdem ist man an der Uni das erste Mal sich selber überlassen, was das Lernpensum, Arbeitsinteresse und auch das allgemeine Leben (Milchkaufen will gelernt sein!) betrifft.

Ich finde es immer affig, wenn Leute meinen, dass das 1er Abi und das "total starke Interesse an allem" ausreicht.
Viele (eigentlich fast alle) erstsemester müssen sich erstmal orientieren, weil ein komplett neuer Abschnitt im Leben beginnt.

Und das Abitur bereitet einen darauf ehrlich gesagt garnicht vor...