Praxisfamulatur- kriegt man Geld? Zeitpunkt?

[funkadelic]

`ello,

mal 2 fragen zur praxisfamulatur:

mir ist zu hören gekommen, dass man während der praxisfamulatur ein "taschengeld" erhält, das von arzt/ambulanz vorgestreckt wird und selbigen von der KV erstattet wird... KORREKT?

und was haltet ihr für den optimalen zeitpunkt? würde gerne nach dem ersten klinischen loslegen, macht da die praxisfamualtur schon sinn? dachte an radiologie oder anästhesie...

dicken dank und gruss!

[Die Niere]

Bei bestimmten Praxen kann man Geld für die Famulatur bekommen. In Kiel gibt es zB eine Liste von àrzten, bei denen das bezahlt wird...einfach mal bei der Allgemeinmedizin Fakultät nachfragen.

Ne Praxisfamulatur ist mit Sicherheit ganz sinnvoll, wenn man sie etwas früher macht, denn da braucht man ja noch nicht soooo viel Wissen.

gruesse, die niere

[DoktorW]

Geld sollte aber in meinen Augen nicht der ausschlaggebende Faktor sein!


Im übrigen glaube ich nicht, dass das wirklich rechtens ist. Was sagt denn dsa LPA Schleswig Holstein dazu?

[Evil]

Wieso, als Aufwandsentschädigung? Immerhin macht man sich ja durchaus nützlich... wer sich nicht zuu dämlich anstellt...
...im Reformstudiengang in Bochum läuft das auch so... die Lehrpraxen kriegen ja auch Zuschüsse, warum sollen sie die nicht teilweise weitergeben?

[DoktorW]

Ich werfe mal das Wort Gleichberechtigung in den Raum....


Ich arbeite jeden Tag im PJ und kriege keinen cent dafür und bezahle auch noch mein Mittagessen! Da soll jemand für eine Famulatur dann Geld bekommen??? :-???

[funkadelic]

naja, es geht ja meinen infos nach eher um ein taschengeld von angeblich 30 EUR/woche... und die kohle ist ja nicht notwendige bedingung, eher hinreichend, da es ja sehr nett wäre, wenn man die asche als wohn- oder fahrtgeld verwenden könnte. schliesslich muss man ja nicht auch noch in der uni-stadt famulieren:)

aber welche fachrichtung empfehlt ihr denn für die erste famulatur?

[eatpigsbarf]

In welche Richtung Du als erstes gehst, bleibt wirklich Deinen Interessen ueberlassen. Da wirst Du auch hier auf die verschiedensten Meinungen stossen.

Ich wuerd dazu raten, da Du ja bestimmt auch selber ein bisschen was machen willst (schliesslich gibt einem da ja die Famulatur eine Chance zu), zuerstmal ins Krankenhaus zu gehen. Und da dann (meiner Meinung nach) erstmal auf die Innere. Da lernst Du Blutabnehmen und Braunuelen legen wie ein Bloeder, aber das ist ja meist genau das, was einen auch interessiert. Auch kann man dort meistens Anamnesen machen und Untersuchungen, bis man schwarz wird, aber es uebt. Das waer meine Empfehlung.
Vielleicht ist auch Chirurgie als erstes nicht ganz uninteressant. Da kommst Du mit in den OP, darfst/musst Haken halten, aber hast vielleicht auch mal das Glueck, dass Du vielleicht sogar naehen darfst.
Anaesthesie waer auch eine Idee - auch da kann man Braunuelen legen bis man bloed wird, man kann auch intubieren lernen.

Ich hab zuallererst meine Praxisfamulatur gemacht (Allgemeinmedizin), war zu dem Zeitpunkt auch nett, aber man darf eben nicht viel machen: Blutabnehmen tun meist andere, die Patientengespraeche gehen schnell, Untersuchungen sind meist nur sehr speziell und werden vom Arzt gemacht. Klar, auch da kommt es drauf an, wie der Praxisinhaber eingestellt ist, aber man muss sich eben klarmachen, dass die einen eigenen Patientenstamm haben, auf den sie angewiesen sind. Und da geht es dann oft nicht, dass der Famulant die Patienten zum Blutabnehmenlernen als Nadelkissen missbraucht, weil auch oft nicht die Zeit da ist, es dem Studenten alles beizubringen.

Aber wie gesagt, es hat alles 2 Seiten und da wird jeder in seinen Famulaturen was anderes erlebt haben. Du kanst in eine total nette Praxis kommen, in der Dir alles gezeigt wird und Du EKG's schreiben etc. darfst - es geht auch das komplette Gegenteil. Gleiches im Krankenhaus eben auch: man kann Glueck haben, es kann aber auch toedlich langweilig sein.

Und wie oben schon gesagt: ich wuerd heutzutage nicht erst in die Praxis gehen, sondern ins Krankenhaus, weil ich immer daran interessiert war, viel selber machen zu duerfen, damit ich es fuer spaeter lerne.

[netfinder]

gibts so ne aerzte liste auch fuer bayern???

[Sorpresa]

Und wie oben schon gesagt: ich wuerd heutzutage nicht erst in die Praxis gehen, sondern ins Krankenhaus, weil ich immer daran interessiert war, viel selber machen zu duerfen, damit ich es fuer spaeter lerne.

da sieht man mal wie unterschiedlich das ist...
ich hab meine praxisfamulatur zwar auch erst zum schluß gemacht, durfte dort aber das allermeiste machen, incl. nähen (sogar intrakutan...), die meisten injektionen machen, anamnesen, pat. selber zum röntgen schicken und die bilder auswerten, dann hab ich die pat. (meist die neuen oder akuten fälle) dem arzt vorgestellt und zusammen das weitere vorgehen besprochen... der höhepunkt: ich durfte auch mal ein knie arthroskopieren :-top
also den zugang machen, mal schauen was ich alles finde, nachdem der arzt fertig war, und am ende wieder zumachen..., das war echt spitze...
dann wurde ich viel ausgefragt über die krankheiten und diskutiert und am ende hatte ich richtig viel gelernt! :-)
(übrigens ne orthopädiepraxis mit 4 ärzten und ambulanten op's)
und dann gabs 50Euro pro woche, als überaschung am ende der fam., fand ich sehr nett!!!


ich hab übrigens auch in der inneren famuliert im KH, und es total bereut, mußte zwar jeden morgen auch blutnehmen und flexülen legen, etc, aber gelernt hatte ich das schon vorher (war trotzdem ne gute übung...)
ansonsten war das stinkelangweilig, die anamnesen waren ähnlich, meistens ein myokardinfarkt, ne pneumonie oder sowas...
wenn keine aufnahmen da waren, konnte man zwar mal zur gastro / sono / echo, aber das war auch mit der zeit langweilig, weil immer dasselbe, und außerdem haben die schwestern ständig gemeckert (der arzt hat mir schon gern und viel erklärt, aber dadurch hat ja alles etwas länger gedauert und die schwestern haben dann immer vorher schon gesagt: gehn sie bitte woanders hin... :-??? ), gelernt hab ich dort net viel...
allerdings muß ich sagen, es kommt wirklich darauf an wo man landet, wer einen betreut und wie das team ist..., wenn das paßt, kann man überall sehr viel lernen. aber wenn man schon gut "stechen" kann, würde ich eher ne andere fachrichtung als innere für die fam. empfehlen, zumal man im pj noch ne ganze weile dort ist... man kann sich ja auch mal in weniger populären fachgebieten umschauen, vielleicht gibts da ja ne positive überaschung... ;-)

[aschenputtel1977]

Also hier in MeckPomm werden Praxisfamulaturen generell bezahlt und zwar von KV und Ärztekammer. Ist als eine Art Anreiz geschaffen worden, da man die Leute begeistern möchte "Landarzt" zu werden. Also einfach gesagt. UNd zwar gibt es 200 Euro pro Monat und wenn man in eine Allgemeinarztpraxis geht, nochmal 50 Euro drauf. Das ganze dann für maximal zwei Monate, dabei minimal 30 Tage.
UNd eine Kommiltonin von mir hat in Berlin famuliert und meinte, da wäre es auch so und zwar seit den 70ern, dass Famulanten Geld bekommen. Irgendwo im tiefen Brandenburg war auch eine orthopädische(?) Klinik, die ihren Famulanten auch was bezahlt.
Und was Schleswig Holstein angeht, da kann wohl auch generell solch ein Zuschuss beantragt werden, der auch 250 Euro beträgt. Das hat eine andere Kommilitonin erzählt, die in Flensburg famuliert hat.

[Lava]

Krass! Für unseren Kurs Allgemeinmedizin, für den ich täglich 2 Stunden Zug fahren durfte, wurden mir nicht mal die Fahrtkosten erstattet.... :-???

[KomOdo]

"Ich werfe mal das Wort Gleichberechtigung in den Raum....
Ich arbeite jeden Tag im PJ und kriege keinen cent dafür und bezahle auch noch mein Mittagessen! Da soll jemand für eine Famulatur dann Geld bekommen???"

Dr W, es ist doch gut, dass Medizinstudenten auch einmal etwas bekommen! Natürlich sollte dies im PJ auch der Fall sein, aber deine "weil ich nix kriege, sollten die schon gar nichts kriegen"-Einstellung verstehe ich nicht.
Vielleicht ist dies das Grundproblem der schlechten Bezahlung/Arbeitszeiten in Deutschland: Die Mediziner stellen sich nicht geschlossen hin, um für bessere Bedingungen zu arbeiten, sondern schauen eher, ob sie nicht doch 1 Euro mehr kriegen als der Kollege.
Rege dich doch bitte darüber auf, dass du im PJ nichts kriegst, nicht darüber, dass der Famulant 50 Euro erhalten hat!

Gruss Komodo

[DoktorW]

Das ist nicht der Neid der Besitzlosen sondern das Gegenteil: Das Anprangern der Mißstände, dass man im PJ keinen Cent bekommt!!

Und da ist die Politik der Praxen die Falsche!
Ich denke es ist falsch, billige Arbeitskräfte mit Taschengeld anzulocken. Da sind 50 ,- € ja doch eher peinlich....

Ich bin für generelle Bezahlung im PJ, so etwas gibt es in keinem anderen Fach!!

[thrombos]

wenn denen vom LPA Ba-Wü zu Ohren kommen würde dass man ne Aufwandsentschädigung bekommen hätte würde die Famaultur nicht anerkannt werden!

[Lava]

Sagt wer?

[thrombos]

das LPA!!! steht auch in den "regeln" eindeutig drin

und ich kenn jemanden, der auf Mauritius Unterkunft und Verpflegung gestellt bekommen hat - das lap hat gefragt - nicht anerkannt!

[Die Niere]

Da wäre ich mal skeptisch der Aussage gegenüber...in S-H ist das sogar eine von der Uniklinik aus organisierte Aktion und das LPA weiss durchaus darüber bescheid. Ähnliches gilt für die Schweiz, wo du richtig Kohle verdienst und da gibt es auch absolut keine Anerkennungsprobleme...kannst Du mal die "Regeln" mit einem link posten. Würd mich echt interessieren...

gruesse,die niere

[thrombos]

pj und famulatur sind doch 2 paar schuhe ....

find das grad leider nicht auf Anhieb ... ich weiß aber sicher, dass das super wichtig war als ich meine erste Famulatur gemacht hab .... ich wäre nie auf die idee gekommen, dass ich da geld für bekommen könnte - da sieht man wie verschieden dass doch wieder ist

[Die Niere]

pj und famulatur sind doch 2 paar schuhe ....

find das grad leider nicht auf Anhieb ... ich weiß aber sicher, dass das super wichtig war als ich meine erste Famulatur gemacht hab .... ich wäre nie auf die idee gekommen, dass ich da geld für bekommen könnte - da sieht man wie verschieden dass doch wieder istIch hab nie was von PJ gesagt...die Famulatur in der Schweiz bekommst Du ganz genauso gebzahlt wie das PJ - kein unterscheid, auch nicht bei der Anerkennung.

gruesse, die niere

[Larouge]

Na Du,Gleichberechtigung, dass Du kein Geld bekommst bist Du selber schuld!