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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Flucht vor dem Notarzt



Notdoc
22.04.2005, 14:06
Soweit ist es also schon gekommen.

Verletzter (http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,352800,00.html)flüchtet vor dem Notarzt (http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,352800,00.html)

Luxus Krankenversicherung (http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,351455,00.html)

Einmal aus dem Versicherungssystem ausgeschieden, gibt es oft kein zurück mehr.
Wenn gerade für Selbstständige diese Gefahr so groß ist, kann das für die Konjunktur nicht gerade förderlich sein.
Da ist das bei der derzeitigen wirtschaftlichen Lage noch ein größeres persönliches Risiko Arbeitsplätze zu schaffen.

eatpigsbarf
22.04.2005, 14:41
jaja, wir kommen den Versicherungszustaenden in den USA immer naeher... Leider wahr.

milz
22.04.2005, 16:14
Am besten wird man Politiker. Da kennt man solche Sorgen nicht.

babsee
22.04.2005, 22:42
heftig

Hoppla-Daisy
22.04.2005, 23:34
ne freundin von mir überlegte heute, ob sie es sich leisten könne, zum arzt zu gehen. da müsse sie ja wieder 10 euro latzen und dann käme noch die rezeptgebür dazu........ dabei hätte sie bis ende des monats nur noch so wenig kohle.

traurig, echt traurig...

test
23.04.2005, 10:17
ne freundin von mir überlegte heute, ob sie es sich leisten könne, zum arzt zu gehen. da müsse sie ja wieder 10 euro latzen und dann käme noch die rezeptgebür dazu........ dabei hätte sie bis ende des monats nur noch so wenig kohle.

traurig, echt traurig...

Sorry, aber sowas kann ich echt nicht hören. Wem für seine Gesundheit die 10 Euro zu viel sind, der ist echt selber Schuld. In Deutschland kriegt jeder eine unglaubliche Versorgung abgesehen von Leuten wie im oben genannten Beitrag, die wirklich nicht versichert sind.
Und dann ist es den Leuten schon zu viel ihre normalen Beiträge und die 10 Euro zu zahlen. Da sieht man wie wenig den Leuten bewußt ist, was unser System wert ist. :-meinung
Und mir kann niemand erzählen, der nicht gerade auf der Straße lebt, dass 10 euro zu viel Geld wären. :-meinung

Morgagni
23.04.2005, 18:49
Sorry, aber sowas kann ich echt nicht hören. Wem für seine Gesundheit die 10 Euro zu viel sind, der ist echt selber Schuld. In Deutschland kriegt jeder eine unglaubliche Versorgung abgesehen von Leuten wie im oben genannten Beitrag, die wirklich nicht versichert sind.
Und dann ist es den Leuten schon zu viel ihre normalen Beiträge und die 10 Euro zu zahlen. Da sieht man wie wenig den Leuten bewußt ist, was unser System wert ist. :-meinung
das ärgerliche an der praxisgebühr sind nicht die zehn euro an sich. die krankenkassen haben versprochen, im gegenzug die beiträge zu senken. das haben die meisten aber bis heute nicht getan. also war es eine mehr oder weniger gut versteckte gebührenerhöhung. wenn sie mehr geld haben wollen (es geht um 3,33 pro monat, bei dem studententarif der gv von 54 euro im monat immerhin sechs prozent), dann sollen sie es auch sagen und sich nicht hinter irgendwelchen politikern verstecken.
der zweite ärgerliche punkt ist, daß weite teile der vorsorge nicht abgedeckt werden. und falls sie doch ohne gebühr ablaufen sollten - bei wieviel vorsorge-besuchen fällt dann doch etwas an und die zehn euro werden fällig. so schaffen wir es, daß die patienten wirklich erst zum arzt gehen, wenn sie probleme haben. und das kann unser ziel ja nicht sein.
:-)

Dr.Hypnos
23.04.2005, 19:40
Was aber auch die absolute Härte ist, das Krankentransporte jetzt von den Krankenkassen genehmigt werden müssen.....Je nach Krankheits bild passiert es das z.Teil dann auch quasi Notfalltransporte darunter fallen.....

d.h. das wenn z.B. eine alte CApatientin am Samstag Abend die Schmerzen nimmer auhält und einen Krankentransport bekommt.......bleibt sie auf den Kosten erstmal sitzen die Fahrt war ja nicht genehmigt.......

Dr. Pschy
23.04.2005, 19:54
So ein Schwachsinn. Ich weiss nicht wie es in Restdeutschland ist, aber in Bayern sind Notarzt- / Notfalleinsaetze grundsaetzlich kassenbezahlte Einsaetze. Die Krankenkasse kann zwar die Kosten vom Versicherten einfordern, das wird sie aber nur in Ausnahmefaellen, z.B. beim vorsaetzlichen Vollrausch, tun.
Krankentransporte sind in aller Regel auch Kassensache, da fallen nur seit der Reform die Ambulanzfahrten raus, insofern der Patient nicht befreit ist oder es sich um solche Dinge wie z.B. DK-Wechsel handelt.

Dr.Hypnos
23.04.2005, 20:47
Was anderes habe ich auch nicht behauptet :-)

Dr. Pschy
23.04.2005, 23:03
Doch, dein Beispiel mit der CA-Patienten sagt genau das Gegenteil aus. Genauso das mit den Notfalltransporten.

Dr.Hypnos
24.04.2005, 10:00
Das §60 SGB gibt für Fahrten zur ambulanten Behandlung vor das ein Patient vorab eine Genehmigung einholen muss..

Dies gilt auch ausserhalb der Bürozeiten.....

d.h. es besteht hier auch eine Vorabgenehmigungspflicht.....

Dies betrifft Fahrten mit dem Taxi, Mietwagen und KTW....

Dies gilt nicht für RTW und genehmigungsfreie KTWfahrten........z.B. erkrankt....

Die Oma mit dem CA welche neu eingestellt werden muss ist aber definitiv ambulant zu versorgen....d.h. es liegt eine Genehmigungspflicht vor......

Diese Praxis habe ich in Bayern jetzt schon öfter gesehen......

Es gibt zwar seit dem 05.02.2004 einen Beschluss dies auch nachträglich zu genehmigen, nur ist dieser Beschluss nie veröffentlicht worden......
Dieser Beschluss ist hier https://www.skverlag.de/index.php?id=174&backPID=174&tt_news=303

Dr. Pschy
24.04.2005, 10:40
Ich will ja jetzt nicht den Klugscheisser spielen, aber du hast geschrieben:

"d.h. das wenn z.B. eine alte CApatientin am Samstag Abend die Schmerzen nimmer auhält und einen Krankentransport bekommt.......bleibt sie auf den Kosten erstmal sitzen die Fahrt war ja nicht genehmigt......."

Da steht nix von "CA-Patientin neu einstellen". Im Gegenteil, staerkste Schmerzen sind strenggenommen sogar eine Notarzt-Indikation. Aber wie auch immer, ein Krebspatient mit starken Schmerzen wird imho keine ambulante Behandlung bekommen.
Aber nun gut, angenommen es ist so, wird die Patientin von der HiOrg wohl eine Rechnung bekommen. Aber selbst dann besteht immer noch die Chance, dass sie selbige bei der KK einreicht und im nachhinein das Geld bekommt. Diesen Fall habe ich bereits mehrere Male erlebt und ist gar nicht sooo ungewoehnlich.

Dr.Hypnos
24.04.2005, 23:42
So sollte es sein.....

Aber wenn die Patientin zur ambulanten Behandlung eingewiesen wird....d.h. vom AH oder Hausarzt wird nur eine Einlieferung geschrieben dann ist das für den Dispo kein Notfall......

Ich hab schon Hausärzte gesehen die einen KTW bestellt haben wg. erkrankt zur Diagnostik.....(O.Ton eilt nicht....) und dann haben wir auf einmal nen Cardia 1 drin liegen gehabt......welche dann zum Cardia wurde......(O.Ton Arzt...ja schlecht war ihr schon länger.....)

Naja reine Überweisungen und Verlegungen müssen auf jeden Fall vorher genehmigt werden..... Die meisten KK aktzeptieren eine nachträgliche Einrichung nicht.....

Ein interessanter Artikel dazu findet sich auch in der Rettungsdienst vom Mrz.....