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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : lernen zu Beginn des Studiums



24.03.2002, 10:26
Ist es sinvoll sich vor dem Studienbeginn mit den naturwissenschaftlichen Fächern etwas zu beschäftigen?
Ich hab gehört, dass man da wirklich von einer Wissensflut überfahren wird! Kommt man da überhaupt mit, wenn man vorher nichts mit diesem Stoff (keine GK/LK`s) zu tun hatte? Und wieviel muss man da ungefähr lernen um richtig mitzukommen. Ich frag mich einfach, ob die Zeit die man hat ausreicht, um nicht abgehängt zu werden, oft hat man ja von morgens 7 bis abends 18 Uhr Praktika und Vorlesungen, da bleibt doch nicht mehr viel Zeit zum Lernen!

kerstin07
24.03.2002, 11:12
Hallo unbekannt!

Keine Bange, wer sich ein wenig selbstdiszipliniert wird in den Wogen der Naturwissenschaften nicht untergehen, auch dann nicht, wenn man aus der Schulzeit wenig mitbringt (ich selber hatte Englisch-und Pädagogik-LK!).
Zum Vorher-Lernen würd' ich Dir empfehlen: genieß die freie Zeit und mach' Sachen, die mit Medizin nix zu tun haben, davon bekommst Du später noch genug!

Die Lernerei im Semester variiert wahrscheinlich recht stark von Uni zu Uni, je nach Gewichtung der einzelnen Fächer dort. Praktika habe ich eigentlich immer als ganz gut empfunden (mal abgesehen von den nervigen Protokollen), aber man wird wenigstens gezwungen, am Ball zu bleiben... der berühmte Tritt in den Allerwertesten wirkt ja manchmal Wunder für die Lernmoral!

Wenn Du unbedingt was für die Vorbereitung tun willst, solltest Du Dir medizinspezifische Physikbücher etc. zulegen, die sind leichter verständlich als die echten, vom Umfang her kürzer und auf die relevanten Prüfungsthemen ausgerichtet.

So, vielleicht hat Dir das ja ein wenig was genutzt....

Viele Grüße,

Kerstin

24.03.2002, 13:27
Morgens 7 bis abends 18:00?
Das kommt vermutlich 3 mal im ganzen Studium vor, hehe.
Keine Panik, ist alles halb so wild.
Hey, kauf Dir bloß kein Physikbuch!!!!!!
Unter aber gar keinen Umständen, tu es nicht, nein, tu es nicht!

June
24.03.2002, 14:42
Ich denke, gerade was die Naturwissenschaften angeht ist es von Uni zu Uni wirklich extrem verschieden, wodrauf Wert gelegt wird. Daher kann man gar nicht so pauschal sagen, worauf man sich nun vorm Studium vorbeireiten sollte, wenn man das unbedingt will. (In Göttingen wäre wohl Physik der heiße Kandidat, da eine der wenigen Nicht-Multiple-Choice-Prüfungen in der Vorklinik, während Bio auch für Naturwissenschaftslaien locker zu schaffen sein sollte. Chemie läuft eh erst im zweiten Semester.)

Ich würde mich eher Kerstins Meinung anschließen, vorher in den Ferien nichts mit Medizin zu machen, oder vielleicht einen Monat Pflegepraktikum - habe ich so gemacht, so hat man schon einen Teil hinter sich. Allerdings würde ich nicht empfehlen, schon beide Monate Pflegepraktikum vorm Studium zu machen, denn solltest du das Glück haben, an Ärzte zu geraten, die dir ein bißchen was über die Pflege hinaus zeigen, hast du mehr davon, wenn du schon ein bißchen Einblick in die Materie hast.

Morgens 7 bis abends 18 Uhr ist wirklich "etwas" übertrieben. Ich kenne keine Veranstaltung, die vor 8 Uhr 15 beginnt. Ich hatte, wenn ich mich richtig erinnere, zweimal im ersten Semester Hammertage von morgens früh bis abends spät, aber das war auch bevor ich gecheckt habe, daß einige Vorlesungen es einfach nicht bringen, und daß man von seiner Entscheidungsfreiheit, dort hinzugehen, ruhig Gebrauch machen kann/sollte.

Geh's im Vorfeld ruhig etwas lockerer an, in welchen Fächern du mehr tun mußt und in welchen weniger, merkst du schon früh genug, es reicht dann, sich im Semester reinzuknien und die Zeit dafür findest du schon, keine Bange!

24.03.2002, 14:43
hallo,
die faule Sau hat recht. Physikbücher sind sind rausgeworfenes Geld. Ich hab Physik in der 11ten mit ner 4 abgelegt und hab trotzdem keinerlei Probleme gehabt.
Und bei den Tagen von 8.00 - 18.00 sind ca. 5 Std. Kaffeetrinken, rauchen und in der Sonne liegen dabei. Panik und Stress bis zum Physikum aufheben, dann wirds richtig lustig.

Grüße Markus

Lava
24.03.2002, 14:44
Das hängt wahrscheinlich wirklich von der Uni ab, aber mein Vorredner hat Recht: in Physik wäre ich auch ohne Buch ausgekommen. Es hat vollkommen gereicht, mit den alten Klausuren vergangener Jahre zu üben - das aber auch sehr intensiv! Ins Buch (Harten) habe ich schon ab und zu geschaut, aber was da drin stand ging doch weit über das hinaus, was von uns verlangt wurde. Allein für die Vorbereitung der Praktika ist es ganz nützlich. Wenn man einen pingeligen Assi erwischt, muss man das Protokoll leider sehr ordentlich führen und gerade in Physik mussten wir immer den ganzen Theoriekram erläutern. Da kommt man ohne Buch schlecht aus. Aber wie gesagt, das hängt vom Assi ab, ob man sich so große Mühe geben muss...
Wenn du von dir denkst, dass dein naturwissenschaftliches Verständnis nicht so toll ist, würde ich dir aber schon raten, öfter mal einen Blick ins Buch zu werfen. Sonst versinkst du zwei Wochen vor der Klausur in Panik, weil du nix kapierst. :-(( Wir haben es so gemacht, dass wir auch schon während der Praktika ab und zu einen Abend (oder Nachmittag) zum Lernen eingeschoben haben.

27.03.2002, 00:12
Macht euch wg dem physik bitte keinen kopf.
lieber für biochemie...da gibt´s was zu lachen,leider nur für die,die den schein haben
schöne grüsse+viel spass(von einem,der´s physikum seit 2tagen hat+nicht gestrorben ist!!)

kerstin07
27.03.2002, 15:06
Um Gottes Willen, ich will hier niemanden dazu verleiten Physikbücher zu kaufen!!!!!! Ich habe selbst nie eins besessen...

Das war eigentlich eher als Hinweis gemeint, sich halt an Medizinerbüchern zu orientieren (wenn man denn nun unbedingt darauf besteht, vorher was machen zu wollen) und nicht unbedingt die alten Schulbücher rauszukramen.

Wie gesagt: entweder Füße hochlegen oder Pflegepraktikum (wie June meinte), das is' schon sinnvoll.

Korrigierende Grüße,

Kerstin

lala
27.03.2002, 15:30
Ich glaube Lernen VOR dem Studium bringts nicht wirklich. Du weißt ja noch gar nicht genau, WANN Du WAS können mußt. Womöglich lernst Du da noch zuviel ;-)
Nee, im Ernst, ich kenne Leute, die haben vor Studienbeginn so Einführungskurse für Physik, Chemie etc. besucht (nicht medizinerspezifisch, sondern eher allgemein). Ich glaube aber nicht, dass die davon profitiert haben. Aber was Du wirklich lernen mußt, merkst Du erst dann, wenn Du alte Klausursammlungen und so siehst. Meistens lernt es sich damit und mit Skripten ganz gut nebenbei.
Viel sinnvoller ist es, das Pflegepraktikum schon jetzt zu machen, dann hast Du das schon mal hinter Dir. Evt. ergibt sich dabei ja auch die Möglichkeit weiterhin während des Semesters als Pflege-Aushilfe im selben Krankenhaus zu jobben. Dabei lernst Du auch was und verdienst Geld nebenbei.

Slim
28.03.2002, 08:58
also nu...im Prinzip gebe ich meinen Vorrednern recht - lernen (=aneignen des prüfungsrelevanten Stoffes) vorher bringt herzlich wenig, zumal ein großer Anteil der Klausuren aus dem Ultra-Kurzzeit-Gedächtnis geschrieben wird!

Grund dafür ist leider der völlig unterschiedliche Anspruch, den die Naturwissenschaftler an uns Mediziner haben. Bin in der Vorklinik (Physik, Chemie!!!) nie den Eindruck losgeworden, von diesen Typen besonders belächelt worden zu sein...

Dann gibt es noch das Problem, daß leider der scheinrelevante Stoff wenig mit dem Examensstoff (Physikum) zu tun hat, Du mußt also mindestens zweimal völlig neu lernen.

Aber:
Ich habe 3 Jahre die Einführungsseminare für die Erstis gemacht, dabei hat sich immer Chemie als die große Hürde erwiesen, selbst für Leute die Chemie im GK oder gar LK hatten!
Ich kann also ruhigen Gewissens empfehlen, sich vorher die Ultra-Basics anzueignen (erste 4 Kapitel aus dem Zeek zb)
Im Studium hat man nämlich oft das Problem (es begleitet einen quasi permanent), gleichzeitig die Basics und irgendwelches fieses Spezialwissen zu lernen, welches praktisch ohne 'Unterbau' im Kopf kreist.

Konkret:
Chemie ist mit der wichtigste Schein, da von diesem meist das Praktikum abhängt, bzw. dieser Voraussetzung für Biochemie ist. Soll heißen: 1 Semster Vorlesung, danach Klausur, danach erst das Praktikum. An manchen Unis läuft das alles parallel (Münster), mit dem Vorteil alles in einem Semester hinter sich zu haben, andererseits darf man gleich auch alles wiederholen, falls ein Part nicht klappt (An- und Abtestate im Praktikum zb).

Schaffst du also die Klausur nicht, kannst du diese erst im kommenden Semester wiederholen und darfst vor allem das Praktikum nicht machen -> ein Semster verloren, es sei denn, Du machst nächtes Semester beides, was in der Vorklinik jedoch der Stress schlechthin ist, weil dann die anderen Fächer mit ähnlichen Anforderungen ebenfalls mit Prüfungen warten!

In diese kleinen Tretminen der Vorklink rasseln die meisten, wenn es zu spät ist, dies zu realisieren!

Also:
Ein Physikbuch zu kaufen ist tatsächlich überflüssig, die Skripte der Institute sind oft wirklich gut, es reicht, sich diese anzulesen!
(Wenn aber doch: Bon-Med Physik, schlappe 10-15 Euro)

Biologie läuft meist nebenher, ist auch manchmal ein Sitzschein, ich kann die schwarze Reihe empfehlen (altes Exemplr reicht -> kannst es auch für Histo und später für's Physikum gebrauchen)

Für Chemie ist mein klarer Favorit der Zeek (U&S, Chemie für Mediziner). Handlich, übersichtlich und kommt super auf den Punkt, Abbildungen reichlich und sogar verständlich. Der Preis geht auch iO, man wird ihn auf Börsen auch locker wieder los (im Gegensatz zu Physik oder Bio)

In diesem Sinne - viel Spaß in der Vorklinik, lass Dir auf keinen Fall diesen vermiesen, auch wenn man sehr oft den Eindruck hat, man studiere hier alles andere, nur nicht Medizin. Nimm so viel wie möglich mit aus den ersten vier Semestern, Du brauchst es in der Klinik!

Noch ein Tip:
Versuche, das Physikum in vier Semestern zu schaffen, das erhöht Deine Chancen dies zu bestehen um Etliches (siehe Statistk IMPP!!!)

Viel Glück!
Slim