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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Neue Ärzte braucht das Land...



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funny
26.04.2005, 14:13
Hallo,

und dennoch: Medizin ist zumindest eine der wenigen Branchen, in denen man mit 40 Jahren nicht das Bibbern kriegen muß, weil man schon zu alt (!!!) ist und eventuell durch den 25-jährigen Junginformatiker- oder bwler abgelöst wird. Das ist ein echtes Privileg. Denn in Unternehmen jedes anderen Inhalts und Branche ist das durchaus Tagesordnung. Eine Praxisgründung mag zwar mit krassen Krediten behaftet sein am Anfang, aber wenn man die ersten harten Jahre hinter sich hat, wer kann einen da schon rausschmeißen? Und 2500-5300 netto bei Arbeitsplatzsicherheit bis zur Rente??? Kann man mehr wollen?????????????? :-???

blendi
26.04.2005, 15:19
@funny
Danke für dieses Statement! Deckt sich ziemlich mit meiner Meinung.

Ich habe sehr großen Respekt vor Ärzten, die ihr ganzes Berufsleben in der Klinik verbringen! Ich, für meinen Teil, werde nur so lange in der Klinik bleiben, wie nötig ("nötig" setzt sich zusammen aus: Ausbildung, nicht genug Kapital für die eigene Praxis). Warum? Naja, über die nicht gerade pricklenden Arbeitszeiten und den für diese Arbeit eher geringen Verdienst nach BAT wurden ja schon genug Worte verloren.

funny
26.04.2005, 15:25
...und in anderen Branchen arbeitet man ebenfalls bis zum Umfallen. Möglicherweise nicht Nachts, aber am Wochenende definitiv mal auch!!!!Freizeit und Beruf sind grundsätzlich schwer zu vereinbaren, wenn man irgendwas anderes sein will als Halbtags-Frau!!!

Dedi
26.04.2005, 15:41
Einerseits wird überall ein Ärztemangel beschrien, andererseits werden junge Ärzte nicht eingestellt. Ich und meine Kommilitonen sind/waren zum Teil ein Jahr auf Stellensuche. Wenn doch angeblich ein Mangel herrscht wieso ist es dann so schwer eine Stelle zu finden? Antwort: weil es allenfalls ein Fachärztemangel, eigentlich nur ein Hausärztemangel ist in eher weniger attraktiven Gegenden, polnische Grenze und so. Solange Niederlassungssperren für die einzelnen Fachgebiete aufrechterhalten werden können kann kein Ärztemangel herrschen.
Und wenn es denn wirklich so schlimm wäre würde die Politik nicht solche Konsequenzen ziehen und:
1.) verhindern, dass man ohne Facharzt als "Praktischer Arzt" als Hausarzt tätig ist
2.) den Facharzt Allgemeinmedizin, der früher nur 3 Jahre dauerte auf 5 Jahre auszuweiten und quasi mit dem internistischen Facharzt gleichzusetzen.
3.) die Hausarztausbildung zu erschweren, denn früher war es ja so eine Patchwork-Karriere: u.A. 1/2 Jahr Chirurgie, 1 Jahr Innere, es konnte einem einiges angerechnet werden und heute braucht man eine Internisten-Stelle, deshalb wird die Stellensuche viel schwieriger
4.) das Studium zu reformieren, mit dem Effekt, dass pro Uni pro Semester weniger zum Studium zugelassen werden (als ich anfing waren wir 165, jetzt sind es an derselben Uni ca. 130)
5.) zulassen, dass ein Krankenhaus nach dem Anderen Finanzprobleme hat und Stellen streicht, wer soll uns da noch ausbilden...?
6.) die Zulassungsbedingungen für ausländische Ärzte erschweren.

Prost Mahlzeit!

funny
26.04.2005, 15:49
Life´s a bitch. :-)) sorry, heute etwas frustrierend alles

fLaSh84
26.04.2005, 17:36
@ altalena

der nc steigt einfach nur, weil die frauen den beruf "ärztin" für sich entdeckt haben.
die bewerberquote für medizin bei männern ist in den letzten jahren relativ konstant geblieben.
bei frauen hat sich die quote verdreifacht!
(ist jetzt nicht irgendwie negativ gemeint, ist einfach nur fakt!)

wenn das mal kein guter denkanstoß zu einer reformation des vergabeverfahrens ist...;)

Mr.Evita4
26.04.2005, 19:09
Zitat von Dedi:
"Einerseits wird überall ein Ärztemangel beschrien, andererseits werden junge Ärzte nicht eingestellt. Ich und meine Kommilitonen sind/waren zum Teil ein Jahr auf Stellensuche. Wenn doch angeblich ein Mangel herrscht wieso ist es dann so schwer eine Stelle zu finden?"
das finde ich ehrlich gesagt in BRD auch so sch******* : Niederlassungsbeschränkungen !
Ich weiss ja nich wie das in anderen Ländern ist, aber sowas ist kontraproduktiv.
Wenn zuviele Praxen bestehn würden, würden diejenigen niedergehen, die zu wenig "Kunden" hätten...
Das wäre zwar hart , würde aber mehr Dynamik in die Sache reinbringen.

Und zum Studium: Da gibt es ZU viele Bewerber fürs Medizinstudium, einen ÄrzteMANGEL, der noch einige Jahre andauern wird. Schon mal was Demografie und deren Statistiken gehört , liebe Regierung?
Aber vedammt noch mal, wieso erhöht man nicht die STUDIENPLÄTZE ???
NEIN sie werden noch VERRINGERT *GRRR*
Und es soll mir keiner erzählen , dass das so teuer und logistisch aufwendig wäre... so ein UNSINN.
Mein Bruder studiert BWL und hat Vorlesungen mit 800 leuten ....
HALLO ?
Und wegen einen Mangel an Laborplätzen ? da gäbs bestimmt auch ne Lösung !


Es scheint mir so das diese Ausbildung zum Mediziner doch sehr vernachlässigt wird.
Na dann
PROST
Mr.Evita4

Loish
26.04.2005, 20:29
Hier ein Link zu meiner tollen Umfrage (http://www.medi-learn.de/medizinstudium/foren/showthread.php?p=150817#post150817) vom Frühjahr, die auch vieeele Links zu anderen ähnlichen threads hat. :-))
( ;-) )