Namen sind Schall und Rauch....

[Pünktchen]

Hi :-)

Im chirurgischen PJ ist es mir nie so aufgefallen, aber im pädiatrischen PJ ist es augenscheinlich, daß man den Idealismus verliert jeden Patienten mit Vor- und Nachnamen zu kennen.
Es gab eine Zeit im Studium, da nimmt man sich vor: ich werde nie Patienten nur nach Zimmernummern oder Krankheiten nennen. Oh ja...was für weise Worte, denn es ist abwertend.

Doch die Realität sieht anders aus...auch wenn ich persönlich versuche jeden tag, die Patienten mit Vor- und Nachnamen anzureden, so ist es schwierig mit anderen zu kommunizieren. Mit die Pneumonie Zimmer eins oder die Rotaviren in Zimmer 5 vorne ist man schneller...sehr komisch, aber es lässt sich einfach er merken... :-nix

geht es euch ähnlich? Die Patienten bleiben meist auch nur 2-3 Tage, das man sie schnell vergisst, die Langlieger kennt man, bzw die die immer wiederkommen...

oh man so schnell wird man jemand, der man nie werden wollte...


gruss
pünktchen

[Evil]

Schätz, das ist bei den immer kürzer werdenden Liegezeiten im KH gar nicht mehr anders möglich... in einer Niedergelassenen-Praxis sieht das aber hoffentlich wieder anders aus...

Ich find's aber noch viel schlimmer, daß man die Gesichter behält, aber die Namen nicht... dann trifft man die Leute und denkt bloß: ohmistohmistohmist, wie hieß der/die noch...

:-nix :-?

[ehec]

kenn ich genauso, zudem hab ich noch ein echtes problem damit, mir ueberhaupt namen zu merken... auch im privatleben kann ich zwar gesichter und die dazugehoerigen geschichten immer und sofort einordnen, aber es dauert immer ein wenig, bis ich den namen dazu richtig auf dem schirm hab :-)

im krankenhaus: klar gebietet es die hoeflichkeit jeden patienten mit namen anzusprechen, aber gerade bei kurzliegern muss dann doch schon immer noch ein blick in die kurve sein. geschieht ja nicht aus geringschaetzung dem patienten gegenueber, ist ja eher an meinen hirnorganischen voraussetzungen festzumachen. und im kollegengespraech ist es halt oekonomischer, zum beispiel bettplatz und/oder krankheitsbild zu verwenden, so weiss gleich jeder, wer gemeint ist.



ehec.

[Evil]

Das is aber schon 'n bißchen blöd, immer nur von dem "Blinddarm von Zimmer 23" zu reden... da hat Pünktchen schon recht....

[Froschkönig]

Also bisher konnte ich das bei mir vermeiden, ich spreche zwar auch oft nur von den Diagnosen aber alternativ weiß ich die namen gott sei dank schon noch :-)

[Leeze]

In der Ambulanz ist es am schlimmsten, wenn einige sowieso nur eine Stunde bleiben: der Knöchel in Kabine 4... Letztens hieß es sogar: Du, die Tochter vom Schenkelhalsbruch will dich noch sprechen!
Andererseits find ich das in der Ambulanz gar nicht so schlecht, wenn man sich in der Hektik auf dem Flur was zuruft - wer will schon, dass alle hinter den dünnen Vorhängen mitkriegen, dass Herr Schulze-Brockhoff noch was für seinen Steiß-Abszess braucht...
Ein Arzt hat sich statt der Namen immer die Berufe gemerkt, also "der Architekt", "die Lehrerin" usw. Auch nicht schlecht, aber dann ordnet jeder die Leute gleich in Schubladen. Und in der Pädiatrie geht das schon wieder nicht.

[alex1]

In der Onkologie nennt man nicht mal die Krankheit.

Das BC, die Mamma, der Magen, etc...

[Pünktchen]

Doch da geht es: die Enkelin der Kinderärztin...die Tochter der Pharmakologin, das Kind der Anwältin :-) bei den angesehenen Berufen....


Aber eigentlich haste recht wenn man sich auf dem Flur was zuruft ist es wohl besser sich auf Krankheiten oder KabinenNummern (geringere Verwechslungsgefahr) zu beschränken. :-))

Aber manchmal ist es witzig...3 Pyelonephritiden auf Station...dann wird nach Errerger sortiert oder Vorerkrankungen :-peng wenn du die in ein Zimmer legst wirds noch schwieriger...

[Froschkönig]

Aber manchmal ist es witzig...3 Pyelonephritiden auf Station...dann wird nach Errerger sortiert oder Vorerkrankungen :-peng wenn du die in ein Zimmer legst wirds noch schwieriger...
Wem sagst Du das...3 AP-Rückverlagerungen am gleichen Tag und alle aus dem gleichen Zimmer...da kommt man schonmal ins rotieren wenn alle immer nur von "DER Rückverlagerung" sprechen :-D

[Sebastian1]

Weia, was ein Thema. Bei der Verteilung des Namensgedächtnisses muss ich wohl grade abwesend gewesen sein - selektiver Alzheimer lässt grüßen :-blush.
Ich machs dann halt meistens so, dass ich mal eben noch schnell nachseh, wie der Patient denn noch gleich hiess... auf der ITS kann ich wenigstens noch schummeln und schnell einen Blick auf den Monitor werfen ;-).

[Hoppla-Daisy]

Bei uns auf der Station benutzt JEDER - sowohl Pflegepersonal als auch Ärzte - den Namen des jeweiligen Patienten! Ich habe NOCH NIE bei uns gehört, dass vom Mundboden-CA auf Zimmer 136 o. ä. gesprochen wurde!

Hm, darf ich jetzt überhaupt hier mitposten???

Daisy :-D

[Sebastian1]

Find ich super, Daisy. Hab ich noch NIE erlebt, find ich aber nachahmenswert.
(Wenn mein Gedächtnis da mitmachen würde :-blush).

Wobei: ich finde es nicht so schlimm, wenn man das unter Kollegen so macht, dass es andere nicht mitbekommen. Es ist dann einfach eine Eselsbrücke, die nicht despektierlich gemeint ist...

[Hoppla-Daisy]

Aber gerade, WENN man es unter Kollegen macht, fällt es umso schwerer, außerhalb dieser intimen Runde die Namen der Patienten zu verwenden.... Macht der Gewohnheit :-nix

[lala]

Blöd ist auch wenn man dann später (oder manchmal auch sehr viel später...) den Brief diktiert und sich dann fragt "wer war das doch noch mal..?" - und eben kein Bild vor Augen hat....

Wir hatten mal die Idee einfach von allen Patienten schnell ein Foto zu machen und das in die Akte zu kleben - darf man sowas? Warscheinlich ja nicht...obwohl das tausendmal schöner wäre als plötzlich mit dem Chef in der Visite zu stehen und dann fällt so ein Popo-Foto zur Dekubitus-Dokumentation aus der Akte raus....baaaaah... :-(

[Evil]

Als ich noch in der Inneren in der Pflege gearbeitet hab, war das mit den Namen auch kein Problem... aber jetzt in der Anästhesie ist das richtig doof, man behält bloß die, wo irgendwas besonderes ist oder die auf Intensiv gehen...

[Die Niere]

Mein Namensgedächtnis ist auch schweizer käserisch und ich bin froh mir merken zu können, wie meine Eltern mit Vornamen heissen.

Hier auf dem Notfall ist das merken von Namen total sinnlos. An Tagen mit 20 Patienten hat es einfach keinen Sinn sich dahingehend zu bemühen...also werden die Patienten wenn man im Nachhinein über sie spricht nur per Erkrankung genannt bzw. wenn sie noch da liegen nach Kojennummer - ist zwar nicht nett, aber praktisch. Für die Namen lauf ich den ganzen Tag mit meinem Klemmbrett herum auf dem ich 6 Patienten pro DinA4 Seite mit allen wichtigen infos verzeichne und jeweils einen Aufkleber drauf habe - das hilft ungemein beim Briefe schreiben.

Auf Station sieht das ganze wieder anders aus...da hören unsere CAs gerne die Namen der Patienten und wissen wirklich auch was die haben - ich bewundere deren Gedächtnisleistung.

Die Fotoidee wurde sogar hier im Spital mal umgesetzt...aber ich kann mich nicht mehr dran erinnern in welcher Fachrichtung...

gruesse, die niere

[ehemalige Userin 24092013]

Ich kann mir die Namen meiner Pat. auch nicht immer merken und schau x mal während der Schicht auf die Kurve - dafür bleiben die langlieger > 14 Tage um so länger in meinem Kopf.
Was ich recht verwunderlich finde, ich kann von meiner ersten Station, auf die ich am Anfang meiner Aubildung musste, noch alle Patienten mit Nachnamen, Diagnose und Zimmernummer sagen - das war irgendwie 1998.

[Cassy]

:-blush Seltsamer weise kann ich mich auch noch an sehr viele Patienten (samt Diagnose, Namen und Aussehen) von meinem ersten Ausbildungseinsatz erinnern. Aber bei mir sind seit diesem Einsatz ja auch nur 2,5 Jahre vergangen.


In unserem Krankenhaus wird immer nur von den Patienten mit Namen gesprochen, lediglich in der Anästhesie und im OP werden die Diagnosen genannt. Aber ich denke, da ist der Patientendurchlauf einfach zu groß, um sich alle Namen samt Diagnose merken zu können :-nix