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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Berufswechsel



Alexander_24
25.03.2002, 17:25
Hi Leute,

Ich würde gerne mal Eure Meinung dazu einholen, ob es noch empfehlenswert sein kann, mit 24 Jahren ein Medizinstudium anzufangen. Ich habe bereits ein abgeschlossenes BWL-Studium und bin seit ca. einem Jahr bei einer großen Unternehmensberatung tätig. Jedoch befriedigt mich die Tätigkeit nicht wirklich. In Rahmen einer Krankenhausrestrukturierung, an der ich mitgearbeitet habe, habe ich jetzt mein Interesse an der Medizin und dem Arztberuf festgestellt. Was mich nun beschäftigt ist jedoch die Frage, ob es sinnvoll ist einen festen und gut dotierten Job (ich verdiene ca. 80000 € p.a.) gegen die Ungewißheit, die mit einem neuen Studium verbunden ist, aufzugeben. Auf der einen Seite erscheint mir der Arztberuf jetzt als mein Traumberuf, andererseits frage ich mich, ob es nicht Wahnsinn wäre, diesen Traum jetzt noch zu realisieren, zumal ich nicht weiß, ob ich überhaupt nach dem Studium noch mein jetziges Gehalt erreichen werde. Was meint ihr dazu?

biba
25.03.2002, 17:58
Hi!

Ich denke, du musst dir klar werden, was du willst.
Wenn die Medizin dein Traum ist, lohnt sich auch das Studium!

ABER!!!
Verabschiede dich dann ganz schnell von deinem Lebensstil und deinen finanziellen Vorstellungen.
Bis du als Arzt in diesen Gehaltsklassen landest.. in der Zeit hättest du, wenn du mit 24 schon bei 80000 bist, wahrscheinlich längst deine Villa auf Madeira und die finanzielle Absicherung für die nächsten 50 Jahre.
Und es gibt auf jeden Fall lange Strecken, in denen du an dir und an diesem Studium zweifeln wirst, und genau dann darfst du halt nicht bedauern, was du aufgegeben hast.
Ich kenne einige Mediziner, die NACH ihrem Studium in die Unternehmensberatung gegangen sind, gerade weil sie da mehr Kohle mit weniger Stress machen können.

Für mich wäre BWL nie was gewesen, ich wollte immer Medizin machen und ich hab mich mit den Verdienstaussichten der nächsten 5-6 Jahre abgefunden, aber ich hab halt auch nicht vorher so viel verdient!

Ich denke, es wird schwer.

25.03.2002, 18:04
BOAH
80 000€ p.a ??? krass ich glaube ich steige um :-).
Ist das direkt dein EInstiegsgehalt gewesen? Es ist eine schwere Entscheidung an deiner Stelle finde ich. Ich habe mich für Medizin entschieden weil es mich am meisten interessiert aber irgendwie kotzt es mich an dass die Ausbildung so lange dauert und das man dann so wenig verdient. Daher bin echt am überlegen ob ich nicht Informatik oder BWL entweder als 2. Fach noch studieren oder umsteigen soll.

25.03.2002, 18:55
80000€ ist doch scheißwenig. Was tut ihr hier so als wenn wir Mediziner das nicht verdienen können. Jeder Herzchirurg oder Schönheitschirurg lacht doch nur über diese Summe! Aber was ist auch schon so ein geistesarmer BWL'er in der Unternehmensberatung. Da kann ich ja nur lachen.

25.03.2002, 19:43
AIP vergleich mal dein Gehalt du Würstchen mit seinem Gehalt von 80 000€. Er steht am Anfang seiner Karriere. AM Anfang verdient ein AIP/AA ca.15 000€/ca.28000€. Was du hier für nen geistigen DÜnnpfiff ablässt nervt echt total. Als BWLer verdient er später vielleicht doppelt soviel wie der tollste Herzchirurg :-P und vielleicht hat er dafür dann nich nen kompletten Dachschaden wie du.

hiddl
25.03.2002, 20:32
Um mal wieder zum Thema zurückzukommen: zu alt bist Du jedenfalls nicht, wie es ist, Student zu sein, wirst Du ja auch noch nicht vollständig vergessen haben, man kann in der Medizin auch Geld verdienen, ohne Chirurg zu werden (gruseliger Gedanke übrigens, da hätte ich ja auch Klempner werden können), vielleicht kannst Du ja sogar beide Fächer später miteinander verbinden.


Gruß, Ute

25.03.2002, 23:45
Hi!

Also , ich hab mein Studium auch relativ spät angefangen, auch mit 24 , nachdem ich vorher eine Lehre gemacht hab. Ich habs nicht bereut, das Studium war cool, nur weiß ich jetzt nicht mehr so genau, ob ich wirklich in diese Mühle Krankenhaus will.
Man wird schon ganz schön untergebuttert am Anfang.
Mach doch einfach mal ein Praktikum in einer Klink und schau Dir die Realität mal an. Danach kannst Du am besten für Dich entscheiden, ob es wirklich was für Dich ist.
Mit der romantischen Vorstellung des heilenden Halbgottes in Weiß hat die Realität nämlich herzlich wenig zu tun!

S.

FataMorgana
25.03.2002, 23:48
Original geschrieben von Unregistered
Mit der romantischen Vorstellung des heilenden Halbgottes in Weiß hat die Realität nämlich herzlich wenig zu tun!

Findest Du das wirklich romantisch???

25.03.2002, 23:58
Ne, eben nicht Fata Morgana, schon ein bißchen müde, was!?
;-)

Cassandra
26.03.2002, 16:11
Hi Alex,

mit 24 einen Berufswechsel vollziehen? Irgendwie erkenne ich mich in Deinem Beitrag wieder.... :-)) Nun gut, ich habe nicht so viel Kohle bekommen wie Du, denoch hat mich die Arbeit im Wirtschaftssektor nicht vom Hocker gerissen und ich war immer auf der Suche nach DEM ultimativen Kick in der Berufswelt....oh man, das war eine Suche :-nix ...aber die Lösung lag doch direkt vor meinen Füßen :-peng Ich wollte schon sooo lange Medizin studieren, aber hatte einfach nicht den Mut und dachte, dass mich vielleicht andere Sachen auch glücklich machen könnten.....Ich habe hin und her überlegt und mir fiel nur eins ein: Medizin studieren....
:-wow
Gesagt, getan...ich habe mich beworben und wurde sogar auf Anhieb angenommen. Jetzt - mit knapp 25 - fange ich an Medizin zu studieren.... Ich kann natürlich noch nicht sagen, ob ich mit dieser Entscheidung richtig liege, aber....wer nicht wagt, der nicht gewinnt.... :-top

Cassandra

26.03.2002, 19:52
Also in der Situation würde ich auf keinen Fall einen Neuanfang machen. Bei Deinem Einkommen nehme ich mal an, daß Du bei einer der Topberatungsfirmen wie McKinsey oder Boston Consulting bist.Wenn Du da schon mit 24 dabei bist, kannst Du doch locker in den sechs Jahren bis Du überhaupt das Medizinstudium beendet hättest dort den Partnerstatus erreichen. Soweit ich informiert bin heißt das ein Einkommen von mindestens 500000€. Das dürfte wohl schwierig sein, jemals in der Medizin zu verdienen, geschweige denn mit 30.Also ich würde es sein lassen.

anon
26.03.2002, 20:08
Du opferst mehr als finanzielle Sicherheit in einem Job, der Dir wohl schon viel Spaß zu machen scheint! Dafür bekommst Du eine unbestimmte, finanziell ungesicherte Zukunft, jedoch auch die klitzekleine Chance auf Erfüllung und Befriedigung!

Die Entscheidung kann Dir niemand abnehmen, nimm Dir aber genug Zeit dafür!

Geld ist nur Papier, was ist das schon gegen das Glück!!!

Cassandra
27.03.2002, 08:53
...aber der Alexander ist doch nicht wirklich zufrieden mit seiner Arbeit...schreibt er jedenfalls....Ich frage euch, was bringt einem ein toller Job (mit viel Geld und guten Ansehen), wenn man sich zu tode langweilt und sich den ganzen Tag fragt, worin denn nun der Sinn des Lebens steckt? Das bringt doch nichts, sage ich euch :-meinung ....dann muß man was ändern, sonst ist man sein ganzes Leben lang unzufrieden und wird dann womöglich noch einer dieser Chefs, die griesgrämig drein blicken und einem ständig ans Bein p.......na ja, ihr wißt schon.....ist doch schrecklich oder?

Da bewahrheitet sich für mich doch wieder einmal der Spruch: Geld alleine macht nicht glücklich!!!! Jawohl! :-))

Cassandra